[1019] Zwischen den Mauern [Vergonzo, Alain]

[Alain le Beau]

"Wundervoll!" hallt die Stimme zwischen den düsteren Mauern. Der Ausruf kehrt als Echo zurück, füllt die Leere mit leiser werdenden Wiederholungen "...dervoll ...voll..." Der Sprecher, ein junger blonder Mann, dreht sich langsam in dem großen Saal um sich selbst. "Ihr habt euch wirklich selbst übertroffen, werter Vergonzo. Hier werden die Musiker stehen..." Er zeigt auf eine schlichte Empore "...dort die Tische, hier Vorhänge von feinstem Stoff - oh, und dort, diese Fläche ist natürlich für die Tanzenden."

Alain - um wen sollte es sich sonst auch handeln? - gleitet zwischen seinen zwei Leibwächtern hindurch und klopft einem jungen, schüchtern dreinblickenden Mann auf die Schulter. "Lucio, Lucio, ich hoffe du hast sehr genau aufgepasst, wie der gute Vergonzo gearbeitet hat. Das sind Erfahrungen, die man mit Geld nicht aufwiegen kann." Er zieht den jungen Mann auf die Tanzfläche. "Der Boden hier! Perfekt für Tanzschritte, schau, eins, zwei..."

Der Tzimisce gleitet über den nackten Steinboden, dreht sich zweimal um sich selbst und lacht. "Wahrlich, wundervoll. Natürlich werde ich auch Teppiche brauchen, oh, und Öllampen und natürlich Wandgehänge und edles Geschirr. Und Bedienstete, fein gekleidet. Könnt ihr es sehen, werter Vergonzo? Wie sich dieser Raum mit Leben füllt?" Das blondgelockte Haupt wendet sich dem Nosferatu zu, und mit einigen wenigen Schritten steht Alain vor diesem, nimmt gar dessen Hände in die seinigen - eine ungewohnte Geste, offenbar der Magie des Augenblicks geschuldet.

"Ihr könnt es sehen, nicht wahr? Ihr erahnt meine Vision!"

[Vergonzo Faro]

"Für wahr." stimmte der Baumeister freudig Alain zu.

"Ihr belebt diesen Ort schon jetzt, beinahe so als würde die Macht eurer Vision schon jetzt den Geist von Weibern und Gesang gestalten."
Er sah mit einem Grinsen zu wie Alain tanzte und aufblühte, nickte und wippte auf den Füßen vor und zurück.
Der Baumeister sah sich aber auch hier und da kritisch um, vermerkte das ein oder andere das vielleicht zu überarbeiten oder auszubessern war.

"Der gute Lucio war sehr aufmerksam. Auch habe ich den Eindruck er hat eine schnelle Auffassungsgabe. Es dauert sicher nicht mehr lange und ihm fehlt nur noch die Erfahrung." bestätigte er seine Erfahrung mit Lucio.

[Alain le Beau]

"Er wird sie haben", sagt Alain mit einem aufmunternden Nicken. "In mi... meinem Herren findest du einen sehr großzügigen Patron, Lucio. Wie du hier, um dich herum, sehen kannst."

Seine Arme weisen auf die Steine, die die beiden umgeben. Fast wie ein Priester, der segnet. "Mögen diese Mauern stehen, solange es noch Freuden gibt, die sie nicht erblickt haben. Und mögen sie fallen, sobald das Vergnügen darin schal geworden ist."

Dann legt er die Hände übereinander. "Nun denn", sagt er zu Vergonzo gewandt. "Wie weit seid ihr mit meinem kleinen Sonderwunsch?" Er zwinkert.

[Vergonzo Faro]

"Nun ich denke wird sind im Zeitplan." er grinste.
"Ich sehe keine Probleme die wir nicht vorher bereits einkalkuliert haben."

Dann sah er sich erneut um, ging hinkend ein paar Schritte. drehte sich langsam.
"Es wird prachtvoll und vulgär werden,...jeder Gast wird den ersten Eindruck dieser Gemäuer nicht wieder vergessen."
Er grinste breit und zufrieden, streichelte sich dabei leicht den Bauch.

[Alain le Beau]

"Gut", sagt Alain. "Sehr gut. Nach all dem Trubel der letzten Jahre endlich einen Ort zu haben, an den man sich zurückziehen kann, wird mir gut tun." Er winkt Vergonzo, ihm alleine zu folgen. "Die Fluchtmöglichkeit", sagt er dann im nächsten Zimmer leise. "Wie sieht es damit aus?"

Er sieht sich um, ob nicht doch wider Erwarten jemand anders zuhört.

[Vergonzo Faro]

"hehe,.." kicherte er verschwörerisch.
"Diese sind bisher nur den Eingeweihten, bekannt. Wie besprochen. Sie nehmen immer mehr Form an, dort der Fels ist nicht ohne. Aber es wird zeitlich und funktionell fertig werden."

Instinktiv sah auch er sich nun um.

"Sagt, was ist es, das euch hier in Genua die größte Sorge bereitet?" wollte er dann wissen, völlig entartet vom vorherigen Thema.

[Alain le Beau]

Der Tzimisce zieht die Augenbraue hoch, dann legt er den Finger ans Kinn und studiert eine der Wände. Für einen Moment herrscht völlige Ruhe in den Mauern, nur kurz unterbrochen durch den Flügelschlag eines nächtlichen Fliegers, einer Fledermaus vielleicht. Dann wendet Alain sich Vergonzo zu.

"Die ehrliche Antwort? Dass ein Lasombra-Ahn mich nicht als amüsantes Schauspiel, sondern tatsächlich als Belästigung wahrnimmt - und entsprechend handelt." Er schaudert. "Wenn nur die Hälfte dessen, was ich über Ahnen gehört habe, wahr ist... oder dessen, was man über Lasombra munkelt..."

Er reibt sich das wohlgeformte Kinn. "Warum fragt ihr, werter Vergonzo?"

[Vergonzo Faro]

"Alle Ahnen sind gleich und alle Ahnen sind anders." er grinste und nickte.

"Nun ich frage, immer auf der Suche nach Geschäften. Höre ich etwas wo ich helfen könnte, biete ich mich an, wie eine billige Hure." er kicherte und wackelte mit den Hüften.

"Aber ja, es ist ihre Aufgabe den Jungen Angst zu machen und sie strampeln zu lassen." dachte er nach, laut genug das Alain es hören konnte.

[Alain le Beau]

Der Tzimisce verzieht das Gesicht schmerzlich. "Ich habe ja gar nichts dagegen, wenn mich so ein strammer Bursche zu Boden wirft und dort hält", sagt er mit trauriger Stimme. "Aber unter diesen Umständen..." Alain versucht es zu überspielen, aber Vergonzo spürt, wie die Erwähnung des Vorfalls das Tier seines Gegenübers reizt. Mangels attraktiverer Ziele trifft der wilde Blick den hässlichen Baumeister. Für einen Moment liegt eine spürbare Spannung in der Luft, während Alains Finger sich klauenartig krümmen.

Dann lacht der junge Mann, ein helles Lachen - und die Spannung verschwindet wieder.

"Ah", sagt er leise. "Uralte Geschichten. Man muss nach vorne sehen."

[Vergonzo Faro]

Der Baumeister blieb still und starr stehen. Beobachtete jedoch neugierig die Regungen seines Gegenübers...studierte vielleicht?
"Verzeiht werter Alain, ich wollte euch nicht an vergangene Tage des Feuers erinnern. Auch wenn ich nun neugierig geworden bin, was euch so sehr um Kontrolle ringen lässt."

Er sah ein wenig schamvoll zu Boden, lächelte jedoch dabei.
Doch er nickte,... auch ihm schienen solche Erlebnisse nicht fremd zu sein.