[1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Alain le Beau
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Mehr als einen Funken, denke ich" sagt Alain nachdenklich. "Sie ist nach Clavicula geflohen. Zielstrebig. Ihr wisst ja, wessen Revier das ist - warum sollte dieses Wesen sich gerade dorthin flüchten?" Er legt die Hand ans Kinn und kneift die Augen zusammen. "Ihr, werter Niphon, könntet ebenfalls ein Attentäter sein." Der Tzimisce lässt seinen Blick über sein Gegenüber schweifen, dann über seine Leibwächter, demonstrativ. "Jemand, der sich bei mir einschmeicheln will, mich in Sicherheit wiegen will. Sagt, warum habe ich euch noch nie gesehen, mh?"
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Niphon
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Niphon »

„Vielleicht aus Instinkt oder schlicht, weil diese Richtung frei war, das wären auch noch zwei einfache Möglichkeiten.“
Niphons Augen wurden für einen Moment vor Überraschung etwas größer, bevor ein leichtes Grinsen seine Lippen umspielte.
„Ich bin erst seit etwa drei Jahren hier und war noch nicht allzu häufig im Elysium- wir werden uns wohl verpasst haben. Falls Ihr Kontakt zum wohlwerten Toma oder dem zweiten Herold pflegt, werdet Ihr vielleicht schon etwas von mir gehört haben- und ansonsten, falls Ihr mir nicht glaubt und das möchtet, können wir gerne einmal zusammen ins A Tarda Ora gehen, vielleicht treffen wir dort auf einen der Beiden, die Nacht ist schließlich noch jung.“
Nach einem kurzen Zögern und einem angedeuteten Nicken fuhr er fort.
„Aber ja, ich gebe Euch und Euren Bedenken grundsätzlich recht, Ihr solltet vorsichtig sein, da Ihr nicht wissen könnt, ob diese Kreatur das Einzige war, was Euch nach Eurem Leben trachtet. Aber ich.. hmm.. fühle mich geehrt, dass Ihr meine Gestalt als derart bedrohlich anseht,“, dabei sah er an sich herab, das Grinsen wieder auf den Zügen, „kann Euch jedoch versichern, dass ich kein Auftragsmörder bin. Auch wenn das vermutlich jeder Attentäter sagen würde. Alternativ könntet Ihr einen Eurer Leibwächter- oder einen Boten, so Ihr einen dabeihabt oder einen der Betrunkenen dafür bezahlen wollt- in das Gasthaus schicken und nach mir fragen lassen. Falls der wohlwerte Toma oder die wohlwerte Seresa vor Ort sein sollten, könnten sie Eurem Boten möglicherweise meine Existenz und mein zugehöriges Aussehen bestätigen. Dann könnten wir hier unter sterblicher Gesellschaft bleiben- und ein Auftragsmörder würde vermutlich ohnehin warten, bis Ihr draußen seid, Ihr wärt hier also halbwegs sicher.
Oder natürlich, Ihr glaubt meinem Wort oder überprüft es in den kommenden Nächten, ganz wie Ihr möchtet.“
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Alain le Beau
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Tzimisce mustert sein Gegenüber mit einem stechenden Blick. Das Getöse der Zecher sinkt in den Hintergrund, während sich seine Augen in die des Setiten bohren. Und obgleich die Luft in der Taverne von all den Körpern erwärmt ist, scheint sie für einen Moment kühler zu werden. Dann lacht Alain erneut und es klingt beinahe herzlich genug, um ihn vergessen zu machen, diesen Blick.

"Meinen Clansbruder kennt ihr also", sagt er fröhlich. "Er hat euch mit keinem Wort erwähnt, in all den Jahren. Das ist genau seine Art - ich glaube euch!" Er winkt der Bedienung, ihm einen weiteren Krug Wein zu bringen. Ungehindert von den Leibwachen tritt die dralle Frau an den Tisch und wirft einen Blick auf Alains Kopftuch. Sie schüttelt traurig den Kopf. "Signor Alain, eure schönen, schönen Haare, so versteckt. Verdammte Räubersbrut!" Der so Angesprochene nickt bedauernd. "Der Bader musste sie mir abschneiden. Aber sie werden nachwachsen, cara mia, bald schon."

Er zwinkert der Schankmaid zu und kneift ihr ins Hinterteil, als sie sich abwendet. Sie quiekt, wackelt aber recht verlockend mit demselbigen, als sie davoneilt. "Instinkt war es nicht", sagt Alain. "Da bin ich sicher. Jeder gesunde Instinkt führt fort von Clavicula. Und selbst die härtesten Verbrecher wagen sich dort nicht ohne Erlaubnis hinein."
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Niphon
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Niphon »

Er erwiderte ruhig den Blick- oder versuchte es zumindest, bevor er ihn abwandte. Wieder lief ihm ein Schauer über den Rücken. Er hasste es, mit derartigen Blicken bedacht zu werden. Das Lachen hingegen erwiderte er nicht, es legte sich lediglich ein schmales Lächeln auf seine Lippen.
Niphon konnte jedoch das Misstrauen des Anderen verstehen und nahm ihm ein solches Verhalten nicht wirklich übel- nach kurzer Zeit wurde auch sein Lächeln wieder herzlicher.


„Ich hatte die Freude, ihn kennenlernen zu dürfen, ja. Hat er nicht?“, leises Erstaunen lag in seiner Stimme. „Im Zweifelsfall könnt Ihr ja in den nächsten Nächten noch einmal bei ihm nachfragen, falls Ihr meine Geschichte bestätigt sehen möchtet.“

Belustigung stand in seinen Augen, als er den Bewegungen der Bedienung folgte.
„Vielleicht wusste es all das nicht? Oder es arbeitet möglicherweise für ihn, falls Ihr ihn oder einen seiner Vasallen, so er welche besitzt, verärgert habt? Und falls nicht, dürfte sich zumindest dieses Problem mit ein bisschen Glück doch vielleicht von selbst auflösen- außer natürlich, er behält die Kreatur als.. Spielzeug.“
Bei dieser Vorstellung schüttelte er sich leicht. Das war nun wirklich kein schöner Gedanke.
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Alain le Beau
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Wenn ihr mit 'ihn' den sehr verehrten Ahnen der Verborgenen meint", sagt Alain und reibt sich das Kinn "dann wüsste ich nicht, wie ich ihn verärgert haben sollte. Im Gegenteil: Ich bin mit einem seiner Geschwister recht gut bekannt. Dennoch wäre es wohl zu viel erhofft, davon auszugehen, dass dieses Wesen gerade unter seinen Zuwendungen vergeht. Nein, irgendetwas ist an der ganzen Sache faul - sie wird sich nicht einfach so in Luft auflösen."

Der Tzimisce legt den Kopf schief. "Im Übrigen ist es durchaus möglich, dass er Untergebene besitzt. Den Begriff 'Vasallen' aber habe ich bisher stets nur in Zusammenhang mit der höchst verehrten Aurore vernommen. Ich könnte mir vorstellen, dass es für diesen Zweck reserviert ist - für die Getreuen der Herrscherin Genuas."
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Niphon
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Niphon »

Niphon nickte kurz.
„Dann sollten wir wohl alle hoffen, dass unsere wohlwerten Liktoren und der verehrte Blutvogt diese Kreatur zu fangen vermögen und ihr womöglich die ein oder andere Information entlocken können, um auf ihren Auftraggeber zu schließen. Eine solche Kreatur auf den Straßen- und womöglich noch weitere- sind schließlich eine potentielle Gefahr für uns alle. Waren denn Sterbliche bei dem Kampf oder kurz davor anwesend? Falls ja, könnte man sie einmal versuchen zu finden, vielleicht haben sie die Kreatur von irgendwoher kommen sehen. Andererseits sind die meisten Bettler für die Allgemeinheit wohl fast unsichtbar..“
Er runzelte für einige Sekunden die Stirn, ehe er resigniert seufzte. Ihm waren keine weiteren Ideen in den Sinn gekommen, es war wohl wirklich Sache der Liktoren und des Blutvogtes.

Er wirkte für einen Moment erschrocken. „Ich wusste nicht um eine solche Reservierung, ich meinte natürlich Vasallen im Sinne von Untergebenen oder Dienern und nicht die Vasallen im Dienste unserer höchst verehrten Herrscherin.“
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Alain le Beau
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Sterbliche? Oh ja, viel zu viele..." Alain zuckt mit den Schultern. "Aber ich habe mir weder Gesichter gemerkt noch Namen geben lassen. Und ich weiß zudem, dass ich die Kreatur zuvor bereits am Hafen gesehen habe. Sonst könnte ich ja an einen Zufall glauben. Sie muss mir nachgekrochen sein, durch die halbe Stadt." Er reibt sich das Kinn. "Am Hafen war aber außer mir und meinen beiden Dienern niemand mehr." Er schüttelt den Kopf voller falschem Mitgefühl. "Der arme Thorleif."

Dann lehnt der Betuchte sich zurück und zieht den Mundwinkel hoch. "Erzählt mir mehr über euch, werter Niphon. Stammt ihr ebenfalls aus der Linie des Merkurs, wie eure Clansschwester?"
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Niphon
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Niphon »

„Hmm.. Dann war der Angriff wohl tatsächlich kein Zufall.“
Auch Niphon lehnte sich zurück und bedachte Alain mit nachdenklichem Blick, während seine rechte Hand den Weinkelch, der ihm zuvor gegeben worden war, geistesabwesend drehte.
„Nein, ich stamme nicht aus ihrer Linie. Dass ich noch nicht allzu lange in dieser Stadt bin, hatte ich ja bereits gesagt. Davor habe ich auf Sardinien gelebt-“ Er runzelte kurz die Stirn. „Sardinien mein Heim nennen dürfen. Ansonsten bin ich Händler für Pergament.“, schloss er mit einem kleinen Lächeln, das seine Passion für das Händlerdasein im Allgemeinen oder das Pergament im Speziellen auszudrücken vermochte.
„Aber wie schaut es bei Euch aus? Seid Ihr schon lange in dieser Domäne?“
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Alain le Beau
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Alain le Beau »

"Schon seit vielen Jahren", sagt Alain. "Ich habe sie zu schätzen gelernt. Man kann hier in Ruhe seinem Vergnügen nachgehen - und mehr brauche ich nicht!" Er lacht leise. "Also, abgesehen von diesem Angriff natürlich. Und dem Krieg mit Sardinien. Und den Pflichten, die man als Gast hat. Aber es gibt Domänen, in denen es deutlich strenger einhergeht. Die höchst verehrte Aurore regiert mit sanfter Hand, meiner Erfahrung nach."

Der Tzimisce legt die Hand ans Kinn. "Wenn ihr in Sardinien beheimatet wart, hat der Krieg dann viel für euch verändert? Seid ihr etwa einer dieser fürchterlichen Ungläubigen, über welche die ganze Christenheit schimpft?"
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Niphon
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Re: [1022] Der Mann in der Ecke [Niphon, Alain]

Beitrag von Niphon »

Eine Domäne, die Ruhe und viele Freiheiten zu versprechen schien- interessiert legte die Schlange ihren Kopf schief. Dann musste er lachen.
„Nein, nein, ich bin keiner dieser Ungläubigen, keine Sorge. Aber sie erzählen zuweilen recht interessante Geschichten, das halte ich ihnen zugute- wenn man denn auf einen Händler, der zum Plaudern aufgelegt ist trifft und nicht auf einen Piraten, der anstatt von Worten seine Messer und Säbel sprechen lässt.
Und jein. Es war definitiv gefährlicher als vorher und ich musste sowohl zu Land als auch zur See wesentlich vorsichtiger sein, aber ich bin auch kein Krieger- für einen sardischen Soldaten war die Zeit wohl wesentlich riskanter, denke ich. Ansonsten bevorzuge ich natürlich friedlichere Zeiten.
Aber wie habt Ihr den Krieg denn wahrgenommen? Immerhin dürfte die Zeit auch für die Seite Genuas keine angenehme gewesen sein- außer natürlich, man fühlt sich auf den Schlachtfeldern zuhause.“
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