[1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

[Februar '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Mareno
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[1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Alla Murra. Die Lasterhöhle Genuas war in einen Nebel von Wollust und Völlerei gehüllt, und beherbergte an diesem Abend etwa ein halbes Dutzend Seemänner, die ihre tiefgrünen Umhänge über die Schemel gelegt hatten, auf denen sie jetzt saßen und dem sündigen Nebel fröhnten; wohl noch Ausschau haltend nach der passenden weiblichen Gesellschaft für diesen Abend. der offensichtliche Anführer der Gruppe fröhnte im Kontrast dazu wohl eher der Völlerei, tat sich gütlich an einer großen Platte mit Speisen. Er lobte den Wein, den Käse und die Wurst in fremdländischer Zunge, schnell war dem aufmerksamen Beobachter klar, das es sich um einen Franken handeln musste, der erst seit einigen Jahren im italienischen Sprachraum unterwegs war.

Oh Männer diesen Wein ! den müsst ihr probieren. Das ist nicht so eine Pansche wie draußen in den Dörfern. Nicht das wir jetzt noch eine große Wahl hätten, uns dort unseren Wein zu besorgen, was Simone ? Hättest ruhig mal vorher mit dem Vater klären können in wessen Laken du dich da bettest.. Immerhin hast du dich nicht verprügeln lassen. Obwohl vielleichts besser gewesen wäre.

Strafend sah der Mann einen seiner Begleiter an, der daraufhin aber überraschenderweise nur leicht mit den Zähnen knirschte. Irgendeine Präsenz an dem Anführer sorgte offenbar dafür, das er mit Beleidigungen um sich werfen konnte, die bei jedem anderen eine Kneipenschlägerei nach sich gezogen hätten.
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Sousanna
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Hier wurden Seemänner glücklich. Und hier fanden sie alles, was ihnen Freude bereitete. Ob nun die Gesellschaft eines schönen Weibsbildes oder Käse.
Keiner der Seeleute stach hier aus dem Bild. Die fremden Zungen war man gewohnt - und keiner von ihnen sah so aus als könne man besonders viel aus ihm herausprügeln. So ließ man sie in Ruhe und der Fluss an Wein und Essen mochte nicht versiegen.

Im Hintergrund tobte eine Prügelei, die gerade besonders viel Grund für Wetten und unschönes Gejohle gab, und dazwischen boten Huren ihre Dienste gab. Das Alla Murra bot dauerhafte, aber einfache Unterhaltung.

Erst als sich eine schlanke Gestalt die Treppe (offensichtlich gab es "Gästezimmer") herabschlängelte, mochte so manch ein Reisender aufmerken.
Es war eine Frau, in leisem aber heftigem Gespräch mit einem schwer bewaffneten Mann vertieft. Man schien über etwas zu streiten. Doch darauf achtete niemand.
Viel eher war es ihre exotische Gestalt, die den Atem rauben mochte. Oder aber die fließenden Bewegungen, die an eine Tempeltänzerin aus den fernen fremden Landen des Ostens erinnerten. Und das ohne die Unangreifbarkeit, die hohe Damen oft hatten. Diese Frau schien wie der Traum eines jeden einsamen Mannes - auch wenn sie gerade mit einem Löwen von Mann stritt.
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Mareno
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Mareno lief das Wasser im Mund zusammen, aber die Fressalien waren nicht der Grund. Die bezaubernde Gestalt die auf der Treppe so in sein Blickfeld gefallen war, wie ein glühender Komet. Für einen Moment rang er mit Arikels Fluch, bis es ihm wieder gelang die Kontrolle über seinen Körper zu erhalten. Der offenbar bewaffnete Hüne der sich vor der Schönheit aufgebaut hatt brachte sein Blut zum kochen, zerstörte er doch die anmutige Präsenz des Wesens mit seinem rohen Ausdruck von zielloser Agressivität. Mareno erhob sich zügig und schritt auf das Streitgespräch zu, während die zurückgebliebenen Mannschaftsmitglieder die Szene interessiert beobachteten, hatte doch von ihnen keiner den Mut gehabt,den ihr Capitano jetzt aufbrachte. mit einer einladenden Bewegung sah er den Hünen aus einem freundlichen Gesicht an, versuchte mit sanfter Stimme seine Symphatie zu gewinnen und ihn an seinen Tisch einzuladen. Das er selbst dabei improvisieren musste, und stellenweise nicht wusste was er da eigentlich redete, würde hoffentlich nicht auffallen.

Hee Philippe du alter Haudegen, da biste ja ! Komm setz dich zu uns, kriegst doch noch deinen Anteil von letztem Monat. Mit hübschen Frauen kannst du sogar noch lieber zu uns kommen ! jetzt wird erstmal unser Reichtum gefeiert, wirst sehen diese Nacht vergisst du so schnell nicht !


Mit innerer Anspannung erhoffte sich Mareno ein Ergebnis, was nicht in Ärger ausbrechen würde. Aber er war es eigentlich schon gewohnt das dass was ihm an Verstand fehlte, durch Glück wieder ausgeglichen wurde.

Manipulation+Ausflüchte (Überreden)=@🌹 Mareno (Felix): 4d10 >=3 f1 = (5 3 10 1, 2 successes) = 2 (-2 SK bezaubernde Stimme, -1SK freundliches Gesicht)
Clansschwäche :@🌹 Mareno (Felix): 3d10 >=5 f1 = (3 2 8, 1 success) = 1
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Sousanna
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Der Kerl wirkte nicht nur ein wenig überrascht. Nicht, dass er etwas gegen Gold gehabt hätte, aber Philipe hieß er nun wirklich nicht.
So dauerte es einen Augenblick, in dem er den fremden Seemann anblickte und nachzudenken schien. Besonders helle wirkte der Fremde nun wirklich nicht. Dann aber zeigte sich ein breites Grinsen auf seinen Zügen und er legte dem offensichtlich verwirrten Seefahrer eine Pranke auf die Schulter.
"Na, keine Sorge, Chef.", grinste er verwaschen. "Ich komm schon. Aber in irgendwas muss man die Beute doch investieren." Er nickte zu der schönen Frau hinüber, die selbst noch etwas irritiert schien.

Doch auch sie schien schnell zu begreifen. Oder besser zu reagieren. Wer auch immer der dreiste Fremdling war, sie schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln und warf ihm einen Blick voller glühender Geheimnisse zu.
Mit wiegenden Hüften kam sie auf ihn zu und grinste frech zu ihm empor. "Du bist also der Chef von meinem charmanten Freund.", hauchte sie und strich sich das nach fremden Landen duftende Haar aus dem feinen Gesicht. "Er hat mir ja schon gesagt, dass du ein stattlicher Kerl bist. Aber so stattlich?"
Ihr Begleiter grinste stolz. So als hätte er irgendetwas großartiges vollbracht.
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Mareno
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Wie ein liebender Vater gab Mareno dem Hühnen einen Klopfer auf die Schulter, und einen sachten Schubser in Richtung des Tisches an dem der Rest der Mannschaft saß der ihm wohl verdeutlichen sollte, schon einmal vorzugehen. Dann wandte er sich mit einer leichten Verbeugung der Schönheit zu die dort so anmutig stand, und eine Mareno völlig unbekannte Art der Fremdländigkeit ausstrahlte, machte einen Schritt auf sie zu und richtete einige Worte an sie.


Ich hoffe es war in eurem Sinne, euch diesen Rüpel vom Hals geschafft zu haben. Capitano Mareno di Piave mein Name, äußerst erfreut eure anmutige Bekanntschaft zu machen. Ich bin äußerst überzeugt davon das ihr meine Gesellschaft mehr schätzen werdet, als die dieses Taugenichts. Außerdem erachte ich es als meine persönliche Pflicht, sicherzustellen das ihr heute an einem angenehmeren Ort nächtigt, als es Philipe tun wird. Der Umstand der euch den Ausblick auf meine Kajütendecke gibt, ist bisher stehts als freudige Verzückung beschrieben worden und ich sehe keinen Grund, warum das bei euch anders sein sollte.


Leicht entfernte er sich wieder von ihr, machte einen Schritt auf den Mannschaftstisch zu, und lud sie mit einer einladenen Bewegung ein, ihm zu folgen.
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Der, den er Philipe getauft hatte und der diesen Namen offensichtlich bereitwillig angenommen hatte, trollte sich mit einem letzten Grinsen in Richtung seiner neuen Kameraden. Er schien keine Sorge zu haben, dass sie ihn nicht als Gleichen unter Gleichen annehmen würden. Schüchtern war Philipe also in keinem Fall.

Die exotische Schönheit aber strahlte ob der Einladung. Sie schien es als solche Ehre anzusehen, als hätte der Kaiser persönlich sie in seine Gemächer einladen. - Und ihr Lächeln vermochte es selbst an einem solchen Abend und an einem solchen Ort die Sonne aufgehen zu lassen.
Mit dem Geschick einer Adelsdame knickste sie vor dem Seemann und übte einen bezauberten Augenaufschlag.
"Capitano Mareno di Piave", übte sie seinen Namen und ihre Zunge liebkoste die Worte. Ein sachter Akzent umspielte die Laute noch etwas. Die Dame wusste wohl sehr genau mit ihrem exotischen Charme zu spielen. "Ihr seid zu gütig zu einem Mädchen wie mir, mich von einem solchen Unhold zu befreien."
Einen Augenblick noch hielt sie die Maskarade aufrecht, ehe sie ihm verschwörerisch zuzwinkerte und sich auf die Zehenspitzen stellte. "Und es ist mir eine Ehre Tisch und Kajüte heut Nacht zu teilen.", raunte sie ihm ins Ohr. Der Duft nach seltenen Ölen würde ihm in die Nase steigen.
Kurzerhand hakte sie sich schließlich bei ihm unter und würde sich von dem fremden Kapitän schön und stolz, einer Trophäe gleich an den Tisch führen lassen.
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Mareno
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Mareno nahm wieder am Tisch der seinigen Platz, schmunzelte den Männern vielsagend zu, ehe er seine Hände um die Hüfte der exotischen Schönheit legte, und sie mit einem sanften, aber geschickten Griff auf seinem Schoß platzierte, und ihr anschließend mit der Stimme vom Klang des sanften Meeresrauschens ins Ohr säuselte.

"Seht euch nicht als Mädchen, Begehrteste. Seht euch als Blüte der Seerose, denn ihr seid ebenso schön und von exotischster Erotik durchzogen, wie es nur diese schönsten Blüten auf Erden sind. Wenn ihr mir euren wahren Namen verratet, und den eures Peinigers, und warum er zu diesem geworden ist, bin ich nur zu gerne dabei behilflich euch von ihm loszukaufen. Ihr könntet mit uns reisen, Luxus und Entbehrung teilen wir wie eine Familie, niemand würde euch mehr Leid antun oder es wagen euch so zu behandeln wie dieser Rüpel."

Grinsend prostete er seinen Männern zu, klopfte zotig auf den Tisch wenn einer von ihnen etwas besonders witziges oder Dummes gesagt hatte, und wartete darauf das ihm die exotische Schönheit ihre Geheimnisse offenbarte.
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Die schöne Blüte östlicher See schien sich nicht im Geringsten daran zu stören mit solch schnöder Verführungskunst bedacht zu sein. Viel eher half sie ihm noch sich auf den Schoß zu setzen und schmiegte sich dann an den Capitano als gäbe es in ihrem Leben keinen anderen Ort, an dem sie hätte sein sollen.
Sie lauschte den Gesprächen und schaffte es, an ihren neuen Retter gekuschelt ebenfalls über die Witze und Zoten zu lachen - und ab und an sogar selbst geistreiche Witzeleien einzuwerfen.

Und da er ihr ins Ohr säuselte, neigte sich das schöne Haupt, so dass ihre warme, weiche Wange beinahe seine Lippen berührte.

"Gewiss habt ihr nur die schönsten Blüten gesehen.", hauchte sie und schenkte ihm erneut jenen Blick, der Unschuld mit den düstersten und lustvollsten Geheimnissen der Welt. Wie durch Zufall hatte sich ihre Hand an seine Brust verirrt und ein verzücktes Grinsen flackerte zu ihm hinüber.
Dann neigte sie sich noch etwas vor und wisperte: "Sousa ist der Name dieser Blüte, die ihr hier gepfückt habt, Capitano."

Sein Angebot schließlich ließ sie erröten und ein wenig den Blick abwenden. Offensichtlich hatte er es geschafft die stolze Schönheit verlegen zu machen. "Aber Capitano", murmelte sie und zupfte an ihrem Rock herum. "Man hört so schreckliche Dinge von den Reisen zu See. Da müsste ich mich doch fürchten."
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Der Capitano strahlte nur so, aufgrund seines gestreichelten Egos und der angenehmen Gesellschaft. Die geistreichen Bemerkungen Sousas ließen ihn durchaus überrascht wirken. Er schien jedoch keinen Einwand gegen intelligente Gesellschaft zu haben, sorgte sie doch für extrem dümmlich dreinblickende Mannschaftsmitglieder, was ihn sichtlich zu amüsieren schien. Als Sousa damit begann, über die Brust des Capitanos zu streichen und ihm Dinge zu flüstern, spürte sie jedoch keine Wärme, denn in seinem Leib schien kein Leben zu wohnen.

Sousa, soso.. Ich will dir was sagen meine Schöne : Aus meinem Armen raubt dich mir niemand. Lass es mich nur beweisen.

Mit einem breiten Grinsen sah er sie an, suchte dann nach dem Blick von "Philipe" und wandte sich mit einem Blick an ihm, der Eisberge zum schmelzen bringen konnte. Der Rest der Mannschaft erwiderte das Grinsen, waren sie doch schon oft Zeuge davon geworden, wie überzeugend ihr Capitano sein konnte.

*"He Philipe ! leg deine Waffen ab, die süße Sousa fühlt sich eingeschüchtert ! Wirst schon früh genug Gelegenheit haben irgendeinen armen Tölpel das fürchten zu lehren."*


*Präsenz 3 : @🌹 Mareno (Felix): 4d10 >=4 f1 = (2 10 8 4, 3 successes) = 3*
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Sousanna
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Philipe starrte einen Augenblick lang irritiert seinen neuen Kapitän an. Dann blickte er von der frischgebackenen Piratenbraut, die nur leicht überrascht lächelte, zu Mareno und einige Male hin und her. Dann aber kratzte er sich am Bart und nickte schließlich.
Ohne noch groß zu zögern legte er alles an Waffen ab, was er an sich trug. "Na, wir wollen die hübsche Meerjungfrau doch nicht einschüchtern.", grinste er schief und warf dem neuen Vorgesetzten einen glühenden Blick zu. Er schien ganz offensichtlich überhaupt nichts dagegen zu haben, dass er seit neuestem angeheuert war. Und vor allem, schien er seine Wünsche erfüllen zu wollen.

Die süße Sousa aber war ganz und gar entzückt. Mit einem Kichern schlang sie die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich Wange an Wange an ihn. Seine Kälte schien sie dabei überhaupt nicht zu bemerken, während sie einen Kuss auf seine Wange drückte.
"Oh du bist ja ein Teufelskerl.", strahlte sie und sah ihm tief in die Augen. In den tiefen Dunkeln hätte man ertrinken mögen. Und in anderen Einblicken, die sich in diesem Augenblick boten, noch mehr. Man konnte meinen, sie hätte einen Schatz vor sich. Und ebenso andächtig als wäre er aus Gold strich sie über die Linie seines Bartes. "Da brauch ich mich ja vor nichts mehr zu fürchten."

Ihre Stimme war ohnehin nur für ihn zu hören. So leise drang sie zu seinen Ohren. Doch ihre nächsten Worte, würde er beinahe von ihren Lippen ablesen müssen. "Soll ich dir ein kleines Geheimnis zeigen, Capitano?"
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