[1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

[Februar '19]
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Mareno
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Mareno weitete seinen Blick spielerisch, um den Schatz der sich ihm darbot ausgiebig in Augenschein zu nehmen und voll und ganz im Moment aufzugehen. Dafür lohnten sich die Entbehrungen des Seefahrerlebens. Alles für den Moment. Also verlor er sich in Sousas .. Augen und deutete nur mit einem Handzeichen an den Rest der Mannschaft, die Waffen die Philipe abgelegt hatte, sicher in Verwahrung zu nehmen. Wie in einem noch nicht erfundenen Tanz wirbelte er seine Piratenbraut so in Richtung des Bodens, das er ihr tief in die Augen blicken konnte, während seine starke Hand ihren Rücken stützte.

"Jedes kleine Geheimnis verblasst in der Vorfreude auf die Aufklärung des Mysteriums, das deine Kleider vor meinen Augen verbergen. Aber ich freue mich über alles was du mir vorher zeigen willst, Sousa."

Marenos Stimme wirkte betont tief, fast brummend. Er raunte die Worte an seine Schoßgefährtin fast so, als wäre er ein Braunbär, wohl um seine dargestellte Männlichkeit noch weiter zu steigern, und sich wohl auch selbst etwas zu karikieren.
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Sousanna
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Hier wurde nun offenbar, wie begabt die schöne Sousa wohl zu tanzen vermochte. Denn sie fing den plötzlichen "Sturz" so federleicht ab, als tanzten sie tatsächlich. Und auch wenn sie sich sicher dankbar gegen die stützende Hand lehnte, so ließ die Art, wie sie sich gleichzeitig an ihn schmiegte und zu halten vermochte, darauf schließen, dass die Schönheit sich nicht zum ersten Mal in solchen Gefechten befand.
Dennoch griffen die zarten Finger vorsichtig, um fürs Erste nur ja nichts kaputt zu machen, nach seinem Kragen, als suche sie nach Halt.

Ihr Lächeln war wie flüssiger, warmer Honig. "Dann, mein Kapitän, sollten wir das Mysterium schnell enthüllen.", raunte sie und neigte das Haupt ganz leicht, offenbarte den so schwanengleichen Hals. "Ich würde dich und mich auch gar nicht auf die Folter spannen wollen." Ihre Stimme wurde noch ein wenig leiser, war nun nur noch ein Wispern voller Leidenschaft, ehe sie ihm zuzwinkerte. "Und ich kann es dir auch ohne dieses lästige Kleid zeigen."

Damit würde sie sich ihm entwinden und da sie nun neben ihm stand, auf den Capitano hinab grinsen, um ihm mit der Hand zu signalisieren, dass er ihr folgen sollte.
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Mareno
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Verzückt wie ein junger Mann, der grade zum ersten Mal die Freiheit vor Augen hatte, blickte Mareno Sousa an, schwang sich zu ihr empor und würde sich von ihr bereitwillig überall hinführen lassen. Mit einem letzen breiten Grinsen, das vor Selbstzufriedenheit nur so triefte, wendete er sich an seine Mannschaft und das neueste Mitglied Philipe.

"So Männer, besorgt euch ein Wegbier, und dann geht gemeinsam schonmal vor aufs Schiff. Ich komme später nach, wenn ich meine Süße hier in Verzückung versetzt habe."

Als er die Besitzansprüche an Sousa zu Ende formuliert hatte, versuchte er sie zu greifen und in einer großen, einnehmenden Umarmung zu umschlingen.Hätte er Erfolg ließe er die Hand auf der Hüfte vielleicht ein Stück zu tief wandern, und liebkoste ihren zauberhaften Schwanenhals mit seinen Lippen. In vollen Zügen hörte sie das tiefe einatmen aus Marenos Mund und Nase, die er in ihren Haaren vergraben hatte. Offenbar schien der Capitano es wirklich nicht abwarten zu können, genoss er doch schon jetzt jede Faser ihrer Exotik in einer Ausgiebigkeit, die vermutlich nicht alle Männer zeigten. Nach dieser Zuneigungsbekundung ließ er jedoch von Sousa ab, richtete nur noch schmunzelnd einige kurze Worte an sie ehe er seine Männer Schulterklopfend verabschiedete, Und ihr folgen würde.

"Na dann zeigst du mir wohl zuerst die Decken des Alla Mura ? Na soll mir Recht sein, die Verzückung wird dich ohnehin unausweichlich ereilen."
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Sousanna
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Gegen ein Wegbier hätte nun auch Philipe sogar im unbezauberten Zustand wenig gehabt. So hob er die Hand und orderte sogar die Runde für den Tisch. Er schien gar nicht bewusst bemerkt zu haben, dass man seine Waffen gerade sicher außerhalb seiner Reichweite verstaut hatte. Leichte Beute also, dafür wie er zu Anfang aufgetreten war.

Sousa aber schien nichts dagegen zu haben, derart als Besitztum gekennzeichnet zu werden. Weit warf sie ihren Kopf in den Nacken, ihm den schwanengleichen Hals unter dem das Leben so sehr und immer schneller pochte noch mehr darzubieten.
Ein leises Seufzen drang aus ihrer Kehle und sie schien sich nur ungern von dem Capitano zu lösen. Da er sich von ihr abwandte, schmiegte sie sich einfach an seine Seite, als wäre sie ein kleines Kätzchen, dass sich nicht so einfach von ihrem Besitzer lösen wollte.

Schließlich aber grinste sie den Seebären nur an und nahm ihn bei der Hand. Klein und schmal lag ihre Hand in seiner, so zart wie eine Blüte. Die Schönheit zog ihn jene steile Treppe empor, die sie zuvor hinabgeschwebt war.
Oben wartete ein überraschend aufgeräumter, sauberer Flur auf ihn, der ganz sacht den Duft nach frischen Blüten verströmte. Ganz im Gegensatz zu der durchdringenden Duftwolke aus Alkohol, Aggressivität und Menschlichkeit im Schankraum.
Mit einem geheimnisvollen Grinsen schritt die exotische Tochter goldener Städte zu einer der Türen und sah ihren neugefundenen Freier noch einmal nachdenklich an. Beinahe, als zögere sie, ihr Geheimnis jetzt zu offenbaren und sehne sich nach einer letzten Bestätigung, dass er der Richtige war.
"Bist du bereit für die Entzückung?", fragte sie leise und mit einem sachten Funkeln in den dunklen Augen.
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Mareno
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Er genoss die Führung Sousas, hatte doch sonst meistens er die Bürde des Kommandos. Wie im Rausch sog er den Duft der exotischen Schönheit ein, der jetzt wo sie ungestört waren noch größer wog.Schnell schritt er zu ihr an die Tür, legte ihr eine Hand unter das Kinn und sorgte dafür das sie aufblickte, sein Kompliment und die Botschaft die es beinhaltete auch in aller Vielfalt wahrnahm.


"Nein, ich bin es nicht. Aber es wäre doch auch eine Beleidigung deines Könnens zu glauben das ein Mann je für die Verzückung bereit sein könnte, die du ihm schenkst oder nicht ?. Ich will mich dir hingeben Sousa, und in dem Versuch untergehen, mich nicht gänzlich in dir zu verlieren."

Offenbar verstand es Mareno, den Schleier des Schauspiels in Wirklichkeit zu verwandeln. Ob er es um seiner selbst glauben wollte,oder ob es andere Gründe gab würde allerdings hinter dem symphatischen Lächeln und der warmen Seemannsstimme verborgen bleiben.




Unterdessen zogen die Seemänner mit ihrem neuesten Crewmitglied gemeinsam durch die Straßen Raveccas, in Richtung des Hafens, in dem die Seerose vor Anker lag. Die Stimmung war ausgelassen, und durch mehr als eine Pöbelei und Bedrohung von Passanten, wurden die neu gefundenen Bande der Bruderschaft gefestigt. Dabei waren sich die Männer jedoch stets bewusst, das dass eigentliche Ziel ihres Marsches war, das neueste Mitglied aufs Schiff und damit in die Hände der Crew zu lotsen.
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Sousanna
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Und da sie aufblickte war ihr Blick von so makelloser Unschuld, dass der Kapitän meinen konnte, er hätte eine Heilige verführt. So bittersüß war dieser Augenaufschlag, so honigwarm das Lächeln. Wer auch immer dieses Mädchen war, es vereinte die verführende, mitreißende Kraft einer Tempelhure, die mit einer heiligen Selbstverständlichkeit den Moment leitete und die zarte Zerbrechlichkeit einer unbescholtenen Jungfrau, die sich blind und voll Vertrauen führen ließ, ineinander.
"So will ich dieses Geschenk annehmen, Capitano.", hauchte sie schließlich und versiegelte das Lächeln des Seemanns schließlich mit einem Kuss, der alles zu rauben und alles zu schenken vermochte.

Und während dieses Kusses öffnete sie mit dem Geschick einer Diebin die Tür hinter sich, Mareno mit sich in den schlichten aber schönen Raum zu ziehen.
Besonders war das Herbergszimmer nicht. Ein Bett, ein Stuhl, ein Kasten mit Blumen darauf, doch in diesen Augenblicken schien die Luft nur so zu flirren vor noch nicht erfüllten Erwartungen und Wünschen, dass es genauso gut ein Krönungssaal hätte sein können.

Sousa ließ von dem Fremden ab, so er es zuließ, und würde ihn mit einem halben Lächeln und schiefgelegtem Kopf betrachten, als suche sie noch etwas in ihm. Da lag ein seltsames Wissen in ihrem Blick. Etwas, das trotz aller Lieblichkeit irritierte.


Der neugefundene Seemann aber schien sich fantastisch in seine neue Mannschaft einzufügen - und man konnte nicht gerade sagen, dass er unsympathisch wäre. Viel eher schien er sich um seine neuen Freunde zu bemühen, zahlte ihnen Bier und erzählte lustige Geschichten. Ihn noch zu "integrieren" schien kaum nötig.
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Mareno
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Der Kuss Sousas entfachte einen unheiligen Strudel der menschlichen Begierde in Mareno, der ihn nun gänzlich mit sich riss. Leben fuhr in den untoten Körper und seine Sinne weiteten sich, um die ganze Leidenschaft dieses Moments auszukosten**. Mit einer festen Bewegung bekräftigte er ihren Kuss,ließ seine Hand ihren Busen streicheln. Als sie sich von ihm löste um ihn suchend anzusehen, drückte er sie gegen die Wand des Herbergszimmers,umfasste sanft ihre Taille, ganz so als müsste er den Schatz bewachen der ihrem Becken innewohnte. Er war fest davon überzeugt zu wissen was sie suchte, verwandelte ihre sündige Präsenz das karge Herbergszimmer doch in den höchsten Tempel der Sünde selbst. Bereit die höchsten Sünden mit ihr zu begehen, ließ er völlig unerwartet von ihr ab und sah sie ernst an, ließ ihr die Wahl Teil seiner Gemeinschaft zu werden.

"Wenn du wirkliche Leidenschaft erfahren willst Sousa, werde ich dich verletzen müssen. Ich verspreche aber das in dieser Leidenschaft kein Leid für dich liegt, sondern vielmehr Erlösung. Verzückung die dir noch kein Mann geben konnte, das Ende von Armut und Hunger, letztlich sogar das Ende der Sterblichkeit selbst."

Er wusste das er keine gewichtigeren Worte mehr finden würde. Also offenbarte er seine Fänge.


*-1BP (Menschlichkeit vortäuschen)
**Auspex 1 (Zum vollen auskosten der Situation)


Die Seemänner um Philippe zogen derweil frohen Gemütes durch die Tavernen des Hafenviertels. Alle schienen froh über das neue Mitglied zu sein, beachteten es auffällig sorgfältig, bemühten sich aber um den Ausdruck der ungezwungenen Fröhlichkeit. Einzig ein Seemann namens Leon, der sich Philipe als erster Maat vorgestellt hatte, sah ihn mürrisch an, und richtete das Wort an ihn.

Also Philipe... Erzähl doch mal. was haste so im Alla Murra getrieben ? Warum hattest du Streit mit dem hübschen Wesen, mit dem sich der Kapitän jetzt die Zeit vertreibt ? Egal was zwischen dir und der hübschen läuft, komm dem Kapitän besser nicht in die Queere,endet immer unschön."
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Sousanna
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Was auch immer er erwartet haben mochte, vielleicht hatte er ja schon erlebt, wie Menschen für gewöhnlich auf eine Entblößung der Zähne reagierten. Doch Sousa versuchte weder zu fliehen noch schien sie in irgendeiner Weise von Angst erfüllt.
Es legte sich nur ihr Kopf zur Seite, als versuche sie darüber nachzudenken, was hier gerade geschah. Ihre weißen, perfekten Zähnen tippten kurz auf ihre vollen, warmen Lippen, die durch den Kuss noch ein wenig röter geworden waren.

Dann hob sich sacht ihre Hand. Wenn er es zuließ, würde ihr schlanker Finger sacht über den scharfen Reißzahn streichen.
"Es gibt nichts ähnliches, das dir zeigen könnte.", hauchte sie und wirkte beinahe, als hätte sie seinen freudenbringenden Biss bereits emfangen. "Aber ich verspreche dir, dass ich deiner Freuden folgen werde, Capitano. Ich verspreche, dass ich sie jede einzelne zurückschenken werde. Wenn du mich verletzt, wird die tiefe Versuchung uns verschmelzen. Mit all ihren düsteren, lustreichen Geheimnissen."
So stellte sie sich erneut auf die Zehens, um ihm und seinen Fängen nahe zu sein. "Aber ich warne dich.", flüsterte Sousa. "Schon viele sind in mir versunken."

Unterdessen lehnte sich Philie entspannt zurück. Mit einem dreckigen Grinsen und verschränkten Armen sah er den ersten Maat an. "Im Murra gibt es gutes Bier.", erwiderte er schlicht und legte den kopf dann schief, um sich am Bart zu kratzen. "Und Sousa ist zwar süß und hübsch - und ihr Bug in allen Ehren, aber ich würd mich eher um den Käpt'n sorgen. Die ist ein durchtriebenes Stück."
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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Mareno »

Die Verheißung war unerträglich für Mareno, sichtlich viel es ihm schwer ihr nicht gänzlich zu verfallen, doch ein letzter Satz sollte seine Lippen doch noch verlassen, ehe er sich der Versuchung hingab und Sousas Leben in sich aufnahm. Er ließ alle Wertschätzung Sousas geschehen, war er doch überglücklich so eine verständnisvolle Seele gefunden zu haben. Wenn er es sich Recht überlegte, sogar verständnisvoller als die Rosen, die er bereits in seiner ObhAut wusste.Alle Warnungen die Sousa hätte aussprechen können, wären nicht ausreichend gewesen. Arikels Blut verlangte nach der Magie des Augenblicks.

"Ich werde ganz bestimmt nicht versinken, meine Schöne ! Lass mich dich schmecken, und dein wahres Wesen enthülen."

In einer zuneigungsvollen Bewegung, begann er Sousa zu entkleiden, und sich in den Wonnen ihres Busens zu verlieren, wohl um ihr einen Vorgeschmack auf die Befriedigung zu geben, die sie erwartete. Als er genug von ihr offenbart hatte, vergrub er dann endgültig die Fänge in Sousa, saugte den süßesten Saft den er je geschmeckt hatte aus ihr heraus und stöhnte selbst vor Verwunderung auf ehe er sie aus den Augen eines Gläubigen ansah, dem sich grade seine Göttin offenbart hatte.

Dein Blut... Meine Schöne was bist du ? So etwas habe ich noch nie zuvor geschmeckt ! Leon unterdessen musterte Philippe eingehender, mit beginnendem Misstrauen. Schlechte Worte über den Käptn waren nicht gut, auch wenn sie nur versteckt und unterschwelig hervorkrochen.

"Achwas, der Käptn ist bisher noch mit jeder Frau fertig geworden.. und am Ende waren sie ihm alle zu Willen. Wäre zu schön wenn er mit uns teilen würde. Aber wir sollen uns ja selbst im schmeicheln üben... Naja wie auch immer. Was macht Sousa denn durchtriebener, als all die andern Huren ? Klar hübscher ist sie ja, aber mit so nem gestandenen Mann wie dem Käptn fertig werden ? Niemals !"

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Re: [1020] Seerosen und Schänkenwanderer (Sousanna)

Beitrag von Sousanna »

Mit einem Hauchen, als raube er nicht das Leben, sondern schenkte es ihr, drängte sich die seltsame Göttin an ihn. Ihre geschickten Finger liebkosten ihn sacht, während sich ihr Kopf in den Nacken legte, ihm die Labsal ihres Blutes noch offenherziger zu schenken und in ihrer eigenen Lust zu ertrinken.
Da er dann von ihr ließ, schien ihr Blick vernebelt, doch die Verwirrung einer Menschenfrau zeigte sie nicht. Viel eher spielte ein wildes Lächeln voller Verzückung um die bezaubernden Züge, während sie sacht über seine Wange strich, wie man es bei einem Kind getan hätte, das endlich etwas erkannte.

"Dein Traum bin ich.", hauchte sie leise und gab ihm einen letzten Kuss, schien zu versuchen ihr eigenes Blut von seinen Lippen zu stehlen. "Und alles, was du dir wünscht."

Philippe unterdessen lachte nur rau. "Ah", meinte er und lehnte sich großspurig zurück, während er noch eine Lokalrunde bestellte. "Sousa hat schon vielen Männern Herz und Leben gestohlen. Sie kommt aus Konstantinopel müsst ihr wissen, ist von ihren Eltern abgehauen, um hier allen den Kopf zu verdrehen. Ich glaube" Sein Grinsen wurde sehr sehr schmutzig. "Sie hat ein Leben als Prinzessin dem Hurenleben geopfert."
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