[1016] Schlangenjagd (Brimir)

[Februar '19]
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Livia
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[1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Livia »

Ein weiterer Brief erreichte Luccoli und den Blutvogt, kurz nachdem dieser Livia große Kunde gebracht hatte.

„Verehrter Brimir Böggvisson, Ancilla vom Clan des Tieres,
Ältester eures Blutes,
Blutvogt von Genua,
Mondsenator von Luccoli, Macelli, Borgio Incrociati, Borgio di Bisagno, Vegoli und Zinestedo
erster Wächter des Elysiums,
Kind von Böggvir 'Bärenklaue' Olafson,
Kind von Espen 'Sturmrufer' Kjellsson aus Seeland, Ahn,
Kind von Wetzel 'Klingenwind',
Kind von Manasco,
Kind von 'Panaka', Ahnherrin,
Kind von Ennoia, erste ihres Blutes und Enkelin Kains,

eure Worte ehren mich und erfüllen mein oft noch menschliches Herz mit Grimm, Leidenschaft und Beben. Mit einer anderen Art des Hungers, als den Quälenden.
Die Sicherheit die den Vertretern eurer Via innewohnt, mit der selbst junge Vertreter wie der werte Arash jeden noch so stolzen Tyrannen doch nur als Gefangenen seines Tieres entlarven, regte schon lange große Fragen in mir an.
Ich will mich eurer Herausforderung stellen.
Ich will meine Ahnin ehren.

Sollte es euer Zeitplan eines Nachts wieder erlauben, so stehe ich euch und dem Rudel zu jeder Zeit zur Verfügung.
Rot und Weiß glüht das Beil und der daraus geborene Adler.

In Verehrung,
Livia Alesia, Neugeborene aus dem Hause Merkurs,
Kind des Roman Sertus, Ankilla aus dem Hause Merkurs,
Kind der Lucretia Maria, Ankilla aus dem Hause Merkurs,
Kind der Olivia, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Aelia Eudoxia, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind des Gaius Maecenas, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Artemia von Syrakus, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Maatkare, der Geliebten des Mondes, Ahnherrin aus dem Hause Merkurs,
Kind Seths, des Kometen Merkurs,
Kind Zillas, der Allschönen,
Kind Kains, des Ersten.“
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Brimir
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Re: [1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Brimir »

Der Bote folgte kurzum mit der passenden Antwort
An
Livia Alesia, Neugeborene aus dem Hause Merkurs,
Kind des Roman Sertus, Ankilla aus dem Hause Merkurs,
Kind der Lucretia Maria, Ankilla aus dem Hause Merkurs,
Kind der Olivia, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Aelia Eudoxia, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind des Gaius Maecenas, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Artemia von Syrakus, Ahn aus dem Hause Merkurs,
Kind der Maatkare, der Geliebten des Mondes, Ahnherrin aus dem Hause Merkurs,
Kind Seths, des Kometen Merkurs,
Kind Zillas, der Allschönen,
Kind Kains, des Ersten,

du hast Glück. Ich verweile momentan etwas länger in Genua. Komme in drei Nächten direkt nach Sonnenuntergang nach Luccoli. Der Hauptmann der Miliz wird dir den Weg zur Arena weißen. Dort warte ich auf dich und werde dir deine Fragen beantworten, solltest du welche haben.

Ebenso gibt es neue Erkenntnisse zu unserer Jagd, die ich dir mitteilen will.

Brimir Böggvisson, Ancilla vom Clan des Tieres,
Ältester seines Blutes,
Blutvogt von Genua,
Mondsenator von Luccoli, Macelli, Borgio Incrociati, Borgio di Bisagno, Vegoli und Zinestedo
erster Wächter des Elysiums,
Kind von Böggvir 'Bärenklaue' Olafson,
Kind von Espen 'Sturmrufer' Kjellsson aus Seeland, Ahn,
Kind von Wetzel 'Klingenwind',
Kind von Manasco,
Kind von 'Panaka', Ahnherrin,
Kind von Ennoia, erste ihres Blutes und Enkelin Kains
In besagter Nacht - Vollmond - war der Wald still. Es wirkte fast so als wüssten die Tiere, dass jemand kommt. Zwar beobachteten die Bewohner der Wildniss Livia, aber nicht so, wie eine Fremde.

Der Milizhauptmann erwartete die Markurin bereits am Tor und führte sie dann wieder in den Wald zu einem Höhleneingang, vor dem zwei Nordleute standen. Diese klopften sich auf die Brust zum Gruß. Doch hinein gehen musste Livia alleine.

Verborgen im Schatten unten auf dem Boden der Arena bewegte sich der Blutvogt in fließender Bewegung. Nur wenige Fackeln warfen Licht auf den Sand der Arena. Dennoch konnte man erkennen, dass der Wikinger nicht mehr trug, als einen Lendenschurz. Dunkle Zeichnungen - wahrscheinlich aus Kohle und Dreck - mischten sich mit fremden Zeichen aus Kalk und waren über den gesamten Körper verteilt. Die Axt und der Schild bildeten eine Einheit, die wild in der Arena herum wirbelte.

Der Käfig über dem Sandboden war an einer der Leitern geöffnet und lud ein hinab zu steigen, wenn man denn mutig genug war mit einem Gangrel-Ancilla in den Ring zu steigen.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
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Livia
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Re: [1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Livia »

Livia konnte ihr Glück... oder ihre Herausforderung... kaum fassen. Sie hatte eine der Audienzen bei Brimir erlangt.
Andererseits... woher gab es zu wissen, wer diese wirklich hatte und wer nicht?

Nächte lang voller Vorfreude grinsend oder zitternd hatte sie sich vorbereitet. Sie war auf eine ausgiebige Jagd gegangen - immerhin wollte sie eine wichtige Schwäche verbergen - und war dann nach Luccoli gekommen. Gekleidet war sie in lederne Kleidung für die Jagd, öffentlich würde sie sich so kaum jemals zeigen... doch war sie erst in Luccoli wieder Teil mit der Welt vor den Schleiern geworden. Darüber trug sie einen Kranz aus den Federn eines Schwanes.
Auch Livia kam nicht ohne Waffen, sie trug ein Beil mit rot gefärbtem Stil und silber glänzendem Kopf - allerdings eher zeremoniell wirkend, als zum Kampf. Dahingegen wirklich bewaffnet war sie mit ihrer geliebten Harfe - dem wahren Instrument aller Heldensagen.

Und so erbrachte sie dem Blutvogt einen medidativen Gruß: Wo dieser wie im Tanz des Todes versunken in seiner Arena stand, die das Blut von Jahrtausenden getrunken hatte, trat Livia oben auf die Tribüne und erhob ihre 'Waffe', sie begann mit leisen Tönen, leisem Zauber ihrer Finger, leisem Umrahmen des Geschehens, dann erst einem Vordringen über die Tribüne hinaus bis in die Tiefen des Waldes - ihre Stimme und der Klang des Heldeninstrumentes erbrachten den Gruß der Walkyren an die gefallenen Helden - die Einherjer, deren Sinnbild sich in jener Grube auf das letzte Gefecht vorbereitete.

Die Karas-Krone um Livias Brust begann zu beben, denn wie jene Schwanenkönigin unter den Walkyren konnten ihre Lieder wohl Mut in der Schlacht und damit Verderben für den Feind bringen. Dann, wenig später drang die Stimme auch zu Brimir durch. Getragen wie von einem Todesboten selbst. Deutlich und fließend sprach sie die Sprache des alten Nordens, der Nordmänner und ihrer fast vergessenen Lieder. Sang sie vom Emporsteigen an die Heldentafel, vom ewigen Schwerte und ewigen Trunk, vom ewigen Rausch und ewigen Kampf, vom zweiten Tod und dem Kriege.
Als habe sie die alten Zeiten erlebt, als jene Gesänge noch wahr waren, vermochte sie sie mit Leben zu erfüllen.
Wie Untote... Realer und glänzender noch als zu Lebzeiten.


"Hrist og skit
burde bringe hornet til meg,
Skeggjöld og Skögul,
Hild og Thrud,
Hlökk og Heerfessel,
Göll og Geirahöd,
Randgrid og Radgrid
og Reginleif,
de bringer Einherjern Äl"


Schloss sie final die hoffnungsvolle Aussicht für den Einherjer. Noch während sie die Klänge beendet hatte, war sie die Stufen der Leiter hinab-balanciert, hatte die Trance aufrechterhalten.
Kara... nein, Livia lies ihre Musik ausklingen. Die Harfentöne ausschwingen. Den Hall ihrer Stimme aus der Arena fliegen.
Und sanft aber deutlich neigte sie ihr Haupt vor dem Ankilla - nicht wie ein Künstler, nein, den Nacken offenbarend und dennoch bebend vor Erregung ihrer durch den langsam verfliegenden Zauber ihrer Ehrerbietung... nicht nur vor ihm als Person, aber auch.






"Hrist und Mist
sollen das Horn mir bringen,
Skeggjöld und Skögul,
Hild und Thrud,
Hlökk und Heerfessel,
Göll und Geirahöd,
Randgrid und Radgrid
und Reginleif,
die bringen den Einherjern Äl."

Vortrag:
SidekickBOTgestern um 23:31 Uhr
@🐍 Livia (Cle): 8d10 = (4+9+9+7+8+9+4+9) = 59 SW 7 -> 6 Erfolge
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Brimir
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Re: [1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Brimir »

Als die Musik erklang und schließlich auch die Stimme, änderte sich nur eines: Brimirs Bewegungen nahmen den Takt auf. Das Wirbeln der Klinge erreichte eine Eleganz, die man einem wilden Nordmann wohl nicht zutraute... und die kein Sterblicher je in seinem Leben erreichen würde, egal welch Talent in seinem Blut lag. Es wirkte wie ein geschickter Tanz zu ihren Tönen... bis sein Bein zuckte, als gehöre es nicht zu Brimir sondern einem völlig anderem Wesen. Diese Bewegung zerstörte die gesamte Darbietung, dienoch folgte. Es geland dem Nordmann nicht wieder zurück zu finden und als Livias Stimme und der Klang des Instrumentes verstummte krachte der Schild donnernd gegen die Wand der Arena. Untermalt wurde das durch ein Knurren des Ancilla, der einen Moment brauchte um sich zu fangen. Beherrschung... war ein Fremdwort für den Jäger.

Schließlich jedoch wendete er sich der Merkurerin zu und trat ein Stück mehr ins Licht. Seine Nase war nur noch ein schwarzer, flacher Fleck, der im Gesicht saß. Sie glänzte etwas feucht, wie die Spitze der Schnauze eines Wolfes oder Hundes.

"Eine liebliche Stimme hast du da... bewundernswert. Willkommen in Luccoli... ... "
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Livia
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Re: [1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Livia »

Nur im Augenwinkel hatte Livia die Darbietung des Ankilla wahrnehmen können - sie war ganz Teil ihrer Vorstellung. So kam es auch, dass sie weder Spott, noch Mitleid oder gar Furcht wegen seines Patzers verspürte - und daher zeigte.
Natürlich war sie ob seiner Reaktion und der Situation nicht uneingeschüchtert... aber damit hatte sie gerechnet.
Huldvoll und langsam, doch fließend in der Sprache des Nordens, erbrachte sie dem Ankilla ihre Grüße.

"Ich danke euch, verehrter Brimir.
Auch ich grüße euch, im Namen der Schwanentochter Kara danke ich euch für eure Gastfreundschaft, eure warmen Worte und jenes prachtvolle Bild." Sie nickte ehrerbietend.

"Ich hoffe eure Jagd war erfolgreich und ihr verweilt aus erfreulichem oder erregendem Grunde in der Heimat."
Sie lächelte bebend - offensichtlich meinte nicht einmal die junge Setitin die menschliche Erregung, eher eine andere. Offen zu fragen, ob es wegen ihrer gemeinsamen Suche oder gar Jagd war, oder wegen der anderen gemeinsamen Jagd... getraute sie sich noch nicht.

Dann neigte sie kurz die Augen gen Boden.
"Ich bringe euch ein Geschenk." Sprach sie leiser.
"Es ist eine Waffe - aber doch kein Zeichen des Unfriedens." Ihre Kentnisse zu nordischer Etikette waren geringer ausgeprägt, als die zur Sprache, aber die gröbsten Züge beherrschte sie.
"Es ist ein Zeichen, Ritus, nicht Kampf...
Ein Zeichen unseres gemeinsamen Zornes."
Sie war nicht gefragt worden, aber sie bot ihm in dieser ersten Situation ihre Treue an, er hatte ihre 'Axt'.

Langsam zog sie das silber-rote Beil hervor und brachte es Brimir dar.
"Es soll nur geeignet sein Rippen vom Rückgrat eines Mannes zu trennen..."
Sprach sie noch langsamer, grimmiger, aber dennoch leise und beherrscht.
Es war ein Zeichen.
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Brimir
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Re: [1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Brimir »

"Ich bin in der Heimat, um Bericht zu erstatten."

Dies war der Moment in dem Brimir nach dem Geschenk griff und seine eigene Axt zurück in den Gürtel steckte. Die Hand schloss sich eng um das Holz und drohte fast es zum splittern zu bringen. Dann ließ der Nordmann die Klinge durch die Luft surren. Kein Tanz, wie vorhin, sondern reine Kraft - tödliche Schläge.

"Nicht nur eines Mannes... gleich Dreier und zwei Frauen. Zu ihrer Hinrichtung werde ich den Blutahr aus ihnen heraus schneiden und diese Waffe wird ihre Haut auftrennen. Hel wird sie empfangen und die Tafel Odins auf Ewig ihrem Zugang verwehrt sein. Der Fenriswolf wird ihre Leiber fressen, wenn Ragnarök kommt der Zorn aller Asen und Wannen wird über die Fünf niederfahren! Mein Zorn wird es sein... und dieser Zorn wird gerecht sein. Sie sollen durch die Hand von Böggvirs letztem Kind zu Asche verfallen... ... so wie sie Böggvir zu Staub zerfallen ließen!"

Mit jedem Wort wurde Brimir grimmiger, wütender... verzweifelnder... aber vor Allem bedrohlicher, auch, wenn sich da Nichts gegen Livia direkt richtete.

Dann jedoch schnaubte der Nordmann durch. Er brauchte einen Moment um seine Rage abzulegen und nickte dann.

"Ein... wunderbares Geschenk für unsere Jagd. Ich hoffe du bist dir der Bedeutung bewusst, die damit einhergeht?"

*************************

Einschüchtern
@🐺 John_Brimir_Wick (Stefan): 5d10 >=6 f1 = (3 8 9 9 2, 3 successes) = 3
@🐍 Livia (Cle): 6d10 = (3+10+1+3+6+3) = 1
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Livia
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Re: [1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Livia »

Livia wurde immer kleiner unter den Worten des Ankilla.
Sie schauderte und weitete ihre Augen.
Die reine Erscheinung, der Statusunterschied, auch die Szenerie... all das war schrecklich Einschüchternd - aber das Missverständnis erst.

Der Ankilla hatte sie komplett falsch interpretiert.
Sie wollte ihm Hilfe anbieten, Grimmsteins Ansage wahr zu machen...
Godeocs Diener ermorden.
Roger rächen.
Nicht die Mörder des Ahnen, der Brimirs Erzeuger war, jagen!

Aber der Enthusiasmus des Gangrel war bei weitem zu beängstigend...
Und Livia wagte nicht, ihm zu widersprechen.
Dachte nicht im Traum - Alptraum - daran.
Sie schluckte leer und sog Luft in ihren toten Körper.

Langsam übernahm sie ihre Furcht. Zuckte das Innere in ihr hervor. Mit Panik im Gesicht wandte die Sängerin sich ab - Brimir konnte ohne Mühe erkennen, dass es das Tier war, das an ihrer Selbstbeherrschung nagte. Sie in die Flucht jagen wollte!
In die Flucht vor seiner Macht.

Livia jagde herum - hatte sie sich unter Kontrolle, oder das Tier sie? Sie sprang weg von Brimir. Hechtete in die andere Richtung der Arena, zu den dunklen Abgängen, nur fort von Brimir! Fort von dem Monstrum!

In der Dunkelheit angekommen wandte sie sich erneut um. Riss ihre Kräfte zusammen. Biss sich in den Unterarm, saugte ihr eigenes Blut voller Gier. Raffte ihre Willenskraft zusammen. Machte sich bewusst, dass sie allein war mit sich.

Dann war es fort. Es war nur ein Hauch. Und doch… so gefahrenvoll beeindruckend.
Livia kam aus der Dunkelheit – geradezu kriechend schritt sie zweibeinig heran. Beschämt aber auch wild aussehend, die Haare zerzaust, die Kleidung verdreckt und noch deutlich die Spuren des Tieres im Gesicht...
Weiterhin sah sie entstellt aus... Weiterhin trug sie schlangenhafte Züge... weiterhin traten ihre Zähne hervor, hatte sie Schuppungen und Wölbungen um die geschlitzten Augen...
Sie war grässlich anzusehen... Und doch offensichtlich nicht rasend.
Ein Gefühl... welches nur ein Gangrel verstehen konnte.
Die Schwäche des Clans der Schlange? Zeigte sie ihr wahres Gesicht?

Doch dennoch... sie trat vor den Ankilla und verneigte sich tief.
Dann sprach sie mit zitternder und doch tierischer Stimme.

"Verzeiht meine Offenheit in diesem Augenblick.
Ich hoffe es auch... verehrter Jäger."

Sie hielt seinen Blick irgendwie...
nicht widerstrebend...
aber versunken in seine männliche Pracht.
Sie fasste nicht ihren Mut zusammen - aber ihre gar menschliche Hoffnung.

"Ich will euer Angebot annehmen...
Teil eines Rudels sein...
Die Jagd spüren...
Ihre Herausforderung, ihre Sicherheit, ihre... Erfüllung."

Sie schluckte.


"Ich bin nur eine junge Schlange, die Natur ist nicht mein Zuhause, ich kann nicht mit den Tieren umgehen und kaum einem Menschen im offenen Kampf bezwingen...

Aber ich kann eine wahre Jägerin sein.
Nicht mehr nur...
In Furcht vor mir selbst...
Im Kampf mit mir selbst..."
Wie eben - dachte sie sich.
Ihr Blick hatte eine ungewöhnliche Art von Sicherheit zurückgewonnen. Auch wenn sie sich keinen Schritt näher an Brimir gewagt hatte, immer noch ganz in seinem Bann war, irgendetwas an ihren Worten war wahr.

Sie wartete. Wartete lange. Ließ Brimir alle Zeit, alle Worte.
Nur eines sagte sie, nach seinen Worten, noch:

"Ich habe gejagt. Ich habe eine Beute aus Wissen für euch."
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Brimir
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Re: [1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Brimir »

Als das Tier sich in Livia bemerkbar machte, machte Brimir das einzig Richtige: Einen Schritt nach hinten. Und zugleich machte er sich bereit sich dem Ausbruch entgegen zu stellen. Sie waren Jäger und Beute zu jeder Zeit. Und das Biest machte keinen Unterschied zwischen dem Status oder Alter. Die Jungen konnten genauso gefährlich sein für die Älteren, wie die Ahnen für die Kinder.

Er hatte gar nicht mitbekommen, wie bedrohlich sein Auftreten wirken mochte und auch nicht, dass die Schlange gar nicht seine Jagd meinte, sondern eine Andere. Und in den letzten Tagen gab es nur diese eine Jagd für Brimir. Das meiste Andere war vollkommen aus dem Fokus gerutscht.

Als Livia ihr wahres Gesicht zeigte und zu sich kam, war es Brimir, der die Distanz kürzte. Keine Furch, aber dafür Neugierde, war in seinem Gesicht zu sehen. Verständniss für das Erscheinungsbild... das Wesen dahinter.

"Die Jagd ist weit mehr, als in der Natur zu leben oder Menschen im Kampf zu bezwingen. Die Jagd beginnt nicht hier..." Seine Finger deuteten auf den Schildarm. "... auch nicht hier..." Die zeigende Hand wanderte hoch, bis die Hornnägel die Schläfe erreichten. "... sondern hier... " Schließlich erreichten sie die Stelle in der Brust in der einst das Herz schlug.

"Und erst, wenn das Herz stark ist... und der Verstand folgt... muss sich ein Jäger um die Muskeln kümmern. Glauben... Vertrauen in das Tier... ... List... Pläne... All das macht die Jagd zuerst aus. Selbst das Ziel... Mensch, Kainit... Wissen... ... ist egal. Das Wissen über eine Kunst der Ahnen kann genauso ehrenvoll sein, wie das Erlegen eines starken Gegners."

Brimir steckte das Geschenk zwischen Schildarm und Schild fest, ehe er die Rechte Livia entgegen streckte.

"Ich werde dir meinen Pfad näher bringen. Doch es wird vieles sein, aber niemals einfach. Doch zuerst... ... bin ich gespannt, was du zu berichten hast... Jägerin."
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Re: [1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Livia »

Livia - die Schlangenmonsterform der sonst so schüchternen braven Livia - sprach rasselnd.
"Ich suchte Spuren, Spuren eures verlorenen Mündels, des Mörders eures hoch verehrten Erzeugers und seiner Gruppe und Spuren unserer vermissten Vielgesichtigen...

Ich fand keine.

Doch auch keine Spur ist Wissen.

Keine der drei Gruppen sei in der Aufmerksamkeit der Bürokratie von Byzanz, dem Reich im Osten und ihrem Exarchat in Italien, aufgefallen. Euer Mündel ist nicht nach Osten gewandert. Euer Feind nicht nach Osten geflohen. Die drei Gesichter wurden im Osten nie verwendet."

Sie verneigte sich zuerst kurz. Schaute dann wieder zu Brimir.

"Nur ein Name... da war meine Suche konkreter...
Alephos...
Und es scheint als jagten wir einen Dämon.
Er wird von jeder Geißel der Bürokratie gesucht..." Sie schüttelte sich - in Furcht oder Erregung?

"Sein Name wird mit Flüstern gesprochen... denn er ist eine so machtvolle Gefahr, dass nicht konkreteres zu hören ist.
Er muss wahrlich Alt, wahrlich Gefährlich und wahrlich unauffindbar sein...
Aber dass er in dem Kontext genannt wird, zeigt, dass es etwas großes ist.
Womöglich gar jene Baali, von denen wir hörten." Das letzte war Vermutung - der Rest Wissen.

"Verehrter Jäger, wie kamt ihr auf den Zusammenhang zwischen den drei gesichtswechselnden Neugeborenen und dem unaussprechlichen Gejagten?"
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Brimir
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Re: [1016] Schlangenjagd (Brimir)

Beitrag von Brimir »

Brimir nickte zustimmend. Keine Spur war dennoch Wissen. Und es war gut den Kreis enger zu fassen.

"Baali... Ich habe bislang nicht mehr als den Namen gehört... ich muss mit jemanden sprechen, der mir mehr sagen kann."

Brimir musterte Livia einen moment genauer... abschätzend...

"Alephos war nicht aufzufinden... weil er seit fast einem Jahrhundert im Keller meines Erzeugers lag. Und die Frau, die wir jagen... ... hat ihn jetzt befreit, nachdem sie Böggvir ermordet hat. Phosoa, Nicollo... ... und mein Bruder Nunzio waren bei ihr. Diese fünf... sind nun Ziel meiner Jagd."
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