[1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

[August '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Angelique
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[1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Angelique »

In den tollen Tagen, seit jeher gefeiert, trotz oder gerade wegen der Verbote der Kirche um so heftiger im kosmopolitanen Genua.

Im Maskentreiben ließ sich eine kleine Närrin im Harlekinskostüm von der Menge treiben. Alle Moral und alle guten Sitten gingen in diesen verrückten Nächten den Bach runter. Stände, Alter, Ehestand und manchmal auch Geschlecht spielten keine Rolle in den archaisch aufgeladenen Feierlichkeiten.

Der kleine Harlekin trieb es toll und toll wurden all um ihn herum, wenn der Zug durch die Gassen sich wand, wie ein brünstiger Lindwurm.

Angelique hinter der Maske des Dämonenriesen Hellekin genoss das neu geschenkte Leben in vollen Zügen. Wie eine Besessene feierte sie bis zum Exzess. Enthemmt war sie und bald befleckt mit Wein, Bier und noch sündigeren Flüssigkeiten, während ihr Kostüm zerschlissen war und ihre blasse Haut durchschimmerte. Hier und da naschte sie Blut, ohne, dass man von der Art, wie sie sich nährte, auf diesen gräßlichen, dämonischen Durst schließen konnte.

Sie war glücklich, verzweifelt und lachte hell und irrsinnig.
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Alain le Beau
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Re: [1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Alain le Beau »

Während ihres Tanzes stößt Angelique mit einem Kerl zusammen. "Pass doch auf", ruft der Mann, der als Eber verkleidet ist. Dann gesellt er sich grummelnd zu seinen Freunden Bär und Dachs. Sie alle stehen mit ihren recht düsteren Kostümen um einen vierten Mann herum, den Angelique wohl am ehesten mit dem Wort 'Paradiesvogel' beschreiben würde. Ein bunt schillerndes Kostüm, eine goldverzierte Maske mit glänzenden Schmucksteinen, Bänder in verschiedenen Farben und dazu der passende, leicht affektierte Gang. Die Gruppe ist interessant zu beobachten: Immer, wenn der Paradiesvogel aus den düsteren Reihen ausbrechen will, schließen die drei rasch zu ihm auf, wie in einem absurden Tanz.

Der Buntgekleidete seinerseits trinkt (mit leichten Schwierigkeiten ob des Schnabels), tanzt und lacht, fasst Männer und Frauen gleichermaßen an und scheint den Carne Vale in vollen Zügen zu genießen. Als er einer Frau ein sehr eindeutiges Kompliment macht, horcht Angelique auf. Diese Stimme, dieser leicht melodische Akzent - wo hat sie den schonmal gehört?
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Angelique
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Re: [1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"Hallo, Vögelchen", rief der kleine Hellekin dem Feiernden lachend und im okzitanischen Akzent zu, während der maskierte Narr tanzend und frivol und keck sich an Eber, Bär und Dachs reibend zu dem Paradiesvogel hinbewegte.

Der Eber hatte für einen Moment die Aufmerksamkeit des Hellekin erregt und die ständigen Wellen der sanguinischen Ausgelassenheit, die von dem Geist des kleinen Monsters ausgingen, fokussierten sich auf ihn. Die Säfte der Leidenschaft kochten in ihm hoch, aber dann war die Eichhörnchenaufmerksamkeit wieder von ihm genommen.

Der aufmerksame Beobachter mochte erkennen, dass dünne Kinderärmchen und -beinchen aus dem gelb-schwarzen Kostüm hervorlugten. Und ganz scharfe Beobachter mochten sogar sehen, dass in den Löchern der Holzmaske Augen wie Katzenaugen schimmerten.

"Lust auf ein Tänzchen, Herr Hahn?" Spöttisch verbeugte sich die kleine Gestalt vor dem Paradiesvogel. Der Vogel mochte wohl auch die Stimme bekannt finden, denn sie war so klar wie die eines schönen Sängerknaben und fast überirdisch. Vor Jahrzehnten hatte er schon so eine Stimme gehört.




Dementation 1 Sanguine Säfte stimulieren gegen Schwierigkeit Eber-WK Olol rolled 25. (4 + 1 + 9 + 4 + 7 = 25)
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Alain le Beau
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Re: [1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Paradiesvogel würde ja auf das Angebot reagieren, wenn er es denn mitbekäme. Leider wird er in diesem Moment von dem stämmischen Eber ergriffen und bekommt einen feurigen Kuss auf seine Lippen gedrückt. Zumindest ist das die Absicht des Mannes. In der Praxis bohrt sich der Schnabel des Vogels fast in das Auge des Ebers, Masken und Gewänder verrutschen, während Dachs und Bär erst irritiert daneben stehen und dann ihrerseits versuchen, Eber wegzureißen. Der Buntgekleidete ist völlig überrumpelt, gibt sich aber nach einer Schrecksekunde seinerseits voll dem Kuss hin.

Erst als sich die Lippen lösen, stößt er den Eber zurück und spricht mit leicht verärgertem, leicht belustigten Tonfall. "Wandregisel!", sagt er und schüttelt den Kopf. "Nicht vor den Leuten!"

Dann wendet er sich zum Gehen, wobei seine Augen für einen Moment auf den Harlekin fallen. Weitere Beachtung schenkt er diesem allerdings nicht.
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Angelique
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Re: [1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Angelique »

Dieser schlug Rad und machte allerhand Faxen, als wäre er sehr irriert, missachtet zu werden.

Ausgelassen folgte er der Tiermaskengruppe und um ihn herum wurden auch die Feiernden ausgelassener, fast bacchanalisch.

Gesang und Spiel, Lachen und Tanzen, der Hellekin ließ sich nicht beirren, Spaß zu haben, selbst wenn der Paradiesvogel reserviert und zurückhaltend war.
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Alain le Beau
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Re: [1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Alain le Beau »

Als der Harlekin um ihn herumtanzt, muss Alain grinsen und applaudiert dessen Kunststückchen. "Sehr schön, sehr schön, mein kleiner Freund", sagt er und zieht einige Münzen aus seiner Geldbörse, reicht sie dem Possenreißer. Angelique ist sich ziemlich sicher, dass er sie noch immer nicht erkannt hat.

Wenn Alain für einen Moment reserviert gewirkt hat, dann vertreibt er diesen Eindruck recht schnell und effektiv. Tatsächlich liegt er schon bald in den Armen der feiernden und das Paradiesvogelkostüm nimmt mehr und mehr die Farbe Weinrot an. Wegen des Weines, der darauf verspritzt wird, natürlich. Auch wenn Angelique mit Kennerblick bemerkt, dass der Vogel ein Faible für Küsse auf den Hals hat.
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Re: [1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"Ich bin der Hellekin der Wilden Jagd, der Riese mit der Keule", stellte sich der kleine Narr großspurig vor und machte einen neuen Versuch der Kontaktaufnahme. Gleichzeitig schlug er mit der Schweinsblase einen Betrunkenen in den Unterleib. Kein Schaden, nur Gelächter.

"Man nennt mich auch die Pechmarie. Alles, was was ich an Närrischem beginne, wird am Ende zu Pech. Nur in den närrischen Tagen, woalles auf dem Kopf steht, da bin ich die Königin."

Auch diese Pechmarie zeigte, das sie küssen konnte. Nur den Hals, den konnte sie selten erreichen. Und dennoch mochte man ihre frechen Küsse und das Gejohle war groß.
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Re: [1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Paradiesvogel verneigt sich tief und seine Gefährten tun es ihm gleich, auf ein kleines Handzeichen hin. "Und was befiehlt die Königin in dieser Nacht?" fragt der Tzimisce und lacht fröhlich. "Einen Thron? Einen Tanz? Ein süßes Gebäck?" Er sieht dem Mann, der die Schweinsblase abbekommen hat, amüsiert nach und bleibt vorsichtshalber außer ihrer Reichweite.
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Re: [1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Angelique »

"FEIERN!", schrillte die Kinderstimme und die kleine Gestalt hob eine Kugelkanne voll schwappenden Weins und die Menge johlte, als sie sie weiterreichte. Der Drache mochte sehen, dass sie selbst nicht trank, aber trunken war.

"SAUFEN!" Weiterer Jubel.

"FICKFACKELN!", kreischte die kleine Närrin mit überschlagender Stimme. Und manche fingen an, unkeusche Dinge zu tun.

Der Drache mochte den Wahsinn der Meute wie choreographiert empfinden. Ganz so, als sei die kleine Gestalt tasächlich das Zentrum und Auge des Sturms der Leidenschaft.

"Aber ein Tanz wäre tatsächlich nicht schlecht, Herr Hahn, gallisches Symboltier der Virilität und Vater des Basilisken!"
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Alain le Beau
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Re: [1031] Carne vale! [Alain, Angelique]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain hebt die Hand und seine Leibwächter treten zurück. Dann hält er dem Harlekin den ausgestreckten Arm hin. Um sie herum strömen die Feiernden. Einer davon beginnt, rhythmisch auf eine Trommel zu schlagen. Dank Bär, Dachs und Eber bildet sich sogar eine kleine Tanzfläche mitten im Trubel. Dann setzt Alain den Fuß vor und gleitet an dem kleinen Gauklerwesen vorbei, jeder Schritt zielsicher gesetzt, jeder Schlag der Trommel ein Auslöser für eine entsprechende Bewegung. Wie der Falke, der die Schwalbe umkreist.
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