[968] Die Jagd nach dem Schatten (Brimir, SL)

[Alerio]

Als Brimir solch aufmunternde nette Worte an Alerio richtete, machte sich nur mehr Unruhe in ihm breit und er war fast versucht etwas darauf zu erwidern. Noch war es nicht zu spät. Er öffnete den Mund, doch schloss ihn wieder und sagte erst ein paar Sekunden später doch etwas: "Wenn er die Dunkelheit ruft, dann kann ich darin ebenso wenig sehen, wie alle anderen." Er wusste nicht, ob er das Brimir schon mal gesagt hatte, aber es war ja relativ wichtig.

Als sie durch die Tür traten, schaute er sich in der Dunkelheit um, so gut es ging, bis Allocers Stimme zu ihnen sprach. Er schaute in die Richtung aus die die Stimme kam.

"Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich gar nicht hier. Ihre Majestät jedoch scheint ein großes Interesse daran zu haben euch kennen zu lernen." antwortete der kleine Schatten dem großen. "Vielleicht habt ihr ja eure Meinung geändert?" fragte er, auch wenn er die Antwort kannte. Dann lies er den Blick wieder schweifen.

[Brimir]

"Dann sei schneller als er, listiger. Er kann in deiner Dunkelheit soviel sehen, wie du in seiner, oder? Mach dir um mich keine Sorgen."

Während sie gemeinsam durch die Türe schritten ließ Brimir das Blut in seine Adern fließen. Er hatte genug Zeit, die Muskeln zu kräftigen und schneller zu machen. Genug Zeit, um die Haut noch dicker werden zu lassen. Drinnen ließ er dann den Blick durch das Gebäude wandern. Die schwere Axt lag noch immer über beide Schultern, die arme lässig darüber geworfen. Ohne wirklich den Lassombra in die Augen zu schauen - Maximinianus hatte Brimir ja davor gewarnt - ruckten die Augen in die Richtung der Stimme und der Jäger ging in eben jene Richtung während Alerio sprach.

"Und für den Fall, dass sich deine Meinung nicht geändert hat, bin ich hier: Brimir Böggvisson, Geißel der Feinde Genuas... ... es liegt also an dir, ob du freiwillig mitkommst, Schatten, der sich nach einem Dämonen benennt... oder ob ich deinen gepflockten Körper durch den Dreck der Gassen schleifen werde..."

Nein, Brimir hatte kein Interesse daran den Lassombra freundlich zu begleiten. Allein die Art, wie herablassend Brimir den letzten Teil sprach, zeigten deutlich, welche Freude er an einem Kampf hätte. Die Hände festigten die Griff um den Stil der Axt.

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Körperkraft, Geschick und Widerstand auf 5 gepumpt

[Il Canzoniere]

"Gehören die Leute da draußen zu euch?" er seufzte und schüttelte den Kopf. Brimir konnte die Silouette des Mannes nun erkennen. Offenbar hatte er soeben durch einen Spalt im Holz einen Blick nach draußen geworfen, hatte sich nun jedoch ihnen beiden zugewandt und blickte den näherkommenden Brimir an.

"Schon gut. Unzivilisiertes Gehabe steht dir noch weniger als diese Frisur mein Freund. Ich ergebe mich. Begleite euch zur principessa bianca. Zufrieden?" die Stimme troff vor genervter, schlecht kaschierter Abneigung. Offenbar hatte er darauf kein Stückchen Lust, beugte sich aber der schieren Anzahl seiner Besucher. Kämpfen konnte man auch in einer anderen Nacht, ebenso wie Rache üben, so der potentielle Blickwinkel.

[Alerio]

Doch Alerio wusste, dass nichts davon der Wahrheit entsprach. Allocer wollte sich nicht ergeben. Der Schatten flackerte, wie erwartet, wie befürchtet und kurz darauf verdichtete sich die Dunkelheit um sie herum. Wurde dunkler, unwirklichlicher als die normale Nacht, breitete sich aus, füllte den Raum und sickerte durch die Öffnungen nach draußen.

Ihn schränkte die Dunkelheit nun nicht mehr ein. Er konnte den Raum nun besser sehen, jedes Detail darin und auch Allocer, der ebenfalls sie beide sehen konnte und er konnte dessen Kraft spüren, die fremde Dunkelheit, die sich mit seiner verband.


Schattenspiele II
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Der Gangrel knurrte, ohne wirklich auf die Frage nach den Leuten einzugehen, die da draußen standen. Bedrohlich nahm er die Axt von den Schultern, als Allocer sprach und sich augenscheinlich in die Hände Aurores geben wollte. Er traute diesem Lassombra noch weniger, als er ihn werfen konnte. Und die Tatsache, dass Allocer sich ergab schmeckte dem Gangrel gar nicht. Widerwillig ging er auf den großen Schatten zu, als es auch schon dunkel wurde.

Ein Jäger ist immer auch Beute. So ist die Jagd. Und der Ancilla drehte das Spiel aus Beute und Jäger um, so zumindest wirkte es aus Brimirs Sicht. Und es zauberte dem Jäger ein Lächeln auf die Lippen.

Die Dunkelheit Ragnaröks fuhr in das Herz des Nordmannes. Und doch hatte er schon einmal in diese Hölle geblickt. Furchtlos, wie zu Lebzeiten, tat er es ein weiteres Mal, denn Valhal wartete auf die Tapferen. Rot funkelten die Augen in der Schwärze, die den Gangrel zwar einschränken mochte, aber nicht in der Form, wie Andere behindert worden wären.

Wieder schoss Blut durch seine Adern, um das Tier in Form von Krallen nach außen dringen zu lassen. Dann fiel die Axt und Brimir sprang nach vorne. Wenn der Lassombra falsch spielte, dann tat es auch Brimir.

"Angriff!", donnerte die Stimme des Jägers durch die erstickende Dunkelheit.

*********

Brimir: Wahrnehmung - 2
Allocer und Brimir: Widerstand - 2

[Il Canzoniere]

Es war der blanke Alptraum. Kaum war diese klebrige, irgendwie materielle Finsternis in den Raum gebrochen wie ein lebendiges Wesen, schluckte es die Sinne des Gangrels. Alle Geräusche verzerrten zu verstörenden Parodien ihrer selbst, die Gerüche starben und nur das im Dunkeln aufflackernde, rote Augenpaar war ersichtlich.

Alerio hatte einen guten Blick auf den Schlagabtausch. Sah wie die beiden sich gegenseitig verletzten. Der Gangrel mit seinen Pranken, der Lasombra mit dem Säbel. Wie die Waffe durch den Raum geworfen wurde und der Ancilla sich in die tiefe Finsternis zurückzog. Er sah wie Allocer neben ihm hielt und sich erneut kampfbereit machte. Wie mehrere Fangarme aus seiner Brust hervorbrachen. Wie der anscheinend völlig wahnsinnig gewordene, geifernde Nordmann sich mit bloßen Klauen durch das Dickicht der stofflichen Schatten hackte. Nach Blut und Tod brüllend immer näher kam. Alerio war sich sicher das das Monster zu dem Brimir geworden war, nur noch Feinde kannte. Das es jeden umbringen würde der in der Nähe war. Die Augen weiß und glasig, nach oben verdreht, blutiger Schaum vor dem Mund, knurrend, schreiend und brüllend in alle Richtungen hackend wirkte er völlig desorientiert und unberechenbar. Als ob ihn die Schatten doch noch alle seine Sinne gekostet hätten.

Für einen kurzen Moment schien ihm gar das der Gangrel an Stofflichkeit verlöre. Als ob er durch ihn hindurchsehen könne, wie durch einen Geist. Als ob etwas an der Seele des Tieres zog. Dann hatte der verletzte Ältere neben ihm begonnen erneut auf das Tier einzuhacken. Vielleicht war es genau dies was den Gangrel wieder hierher zurückholte. Oder zumindest in diesen Alptraum in dem sie sich aktuell befanden.

Mit einem verzerrten Schrei der Alerio an seinen eigenen, ersten, Tod erinnerte riss der Gangrel den Kopf herum, schlug den Säbel des überraschten Ancillas zur Seite und sprang ihn direkt an. Er hakte und schlug, prügelte und riss. Mit Klauen und Zähnen. Mit Armen und Beinen. Auch als Allocer bereits begann zu zerfallen riss der Gangrel noch dessen Kleidung in Fetzen.

Schwer atmend legte sich der Blick des Wesens, das nicht mehr viel mit dem Freund unter den Liktoren den Alerio kannte gemein hatte, auf ihn. Mit einer raschen Bewegungsabfolge war er, auf allen vieren krabbelnd, bei ihm. Das Gesicht völlig blutverklebt. Die Arme mit Blut und Staub bedeckt. Das schwere Kettenhemd in Fetzen. Der Lasombra in Kindergestalt konnte genau die langen Haare erkennen die dem Monster direkt auf der Haut klebten als er nur wenige Zentimeter neben dem entlang glitt. Und da war noch etwas. Etwas schien ihn zu verfolgen. Viel weniger gestaltlich als der Eindruck des Geistes eben. Eher eine Ahnung als eine Tatsache. Doch auch der Gangrel schien es zu spüren. In eiligem Lauf durchbrach Brimir, ohne anzuhalten, die Seitenwand des Schuppens, hinaus in die gleissend helle sternenerleuchtete Nacht. Der Schatten... der Geist... folgte ihm jedoch nicht. Er verharrte an der Außengrenze der nun von Alerio kontrollierten Finsterniszone. Wandte sich langsam um. Und mit einem mal wusste Alerio das es hier nicht sicher war. Er ließ die Finsternis verschwinden. Mit einem saugenden Gefühl verschwand die ewige Nacht... ja wohin eigentlich?

Sie nahm alles mit. Den Geist. Die Asche des Toten. Die verzerrten Schreie. Nur das übelkeitserregende Gefühl nie mehr ganz alleine zu sein. Das blieb.

In der Mitte des Raumes lag ein blutiger Säbel. Als einziger Zeuge.

[Alerio]

Er hatte gedacht, das quälende Gefühl in seinen toten Eingeweiden könnte nicht viel schlimmer werden. Doch als alles vorbei war, als er allein war mit dem Geist oder was auch immer es war, da überkam ihn richtige Furcht. Ein Gefühl, dass er lange nicht mehr erlebt hatte. Als er die Dunkelheit aufhebte, als sie dahin verschwand woher sie kam, nahm er zu seinem Glück wahr, dass auch der Geist verschwunden war.
Doch was war das gewesen? Allocers Seele, die zurückgeblieben war? Ein anderer Geist? Oder etwas gar völlig anderes?
Er war neugierig und doch fürchtete er sich auch davor. Würde es wieder da sein, wenn er die Dunkelheit rief? Oder etwas anderes? Mehr?
Er fühlte sich wahrlich nicht mehr sicher. Die Dunkelheit, die er ja mittlerweile als Teil seiner Selbst angenommen hatte, hatte ein gänzlich neues Gesicht gezeigt. Eines mit dem er noch nicht wusste, wie er damit umgehen sollte.

Er blickte auf den Säbel, der als letzter Rest von dem Ancilla geblieben war.
Wie Schade. Er hatte nicht gewollt, dass der andere Lasombra stirbt, vernichtet wird, doch er hätte unmöglich Brimir aufhalten können. Mit schaudern dachte er an die Bestie zurück zu der der Gangrel gworden war. Er hätte es auch nicht gewollt. Brimir so sehr zu hintergehen, dass er die Hand gegen ihn erhebt, hätte er nicht getan. Hat er nicht getan. Der ältere Lasombra wollte sich um den Gangrel kümmern, hatte er gesagt. Nun...das hatte er jetzt davon.
Alerio würde nun zwar auch nichts davon haben, aber immerhin war keiner von ihrer Seite gestorben. Das nahm er als Erfolg hin. Dennoch nagte jetzt dieses Gefühl an ihm. Das Gefühl beobachtet zu werden. Dieser Geist...es ließ ihn nicht los. Hatte er am Ende doch einen Fehler gemacht?

Immerhin waren alle Spuren auf den Tod des Lasombra verschwunden, so musste zumindest die Prinzessin nicht erfahren, dass sie eine Tradition gebrochen und ihrem Befehl nicht gehorcht hatten. Er musste es nur noch Brimir sagen, bevor dieser von dem Tod des Ancilla berichten würde.

[Il Canzoniere]

Viel Zeit hatte er tatsächlich nicht. Der durch die Wand gebrochene Gangrel hatte die Männer draußen aufgeschreckt die nun gut vernehmlich waren. Nur wenige Augenblicke später eilten einige Männer, darunter Antigonos und der Allesfresser hinein. Draußen schienen einige auch die Verfolgung Brimirs aufgenommen zu haben.

Alerio konnte in Antigonos Gesicht die Frage sehen die der Allesfresser nur Sekunden später stellte: "Was ist passiert? Was ist mir Brimir? Wo ist Allocer?"

[Alerio]

"Wenn ich das wüsste..." log der kleine Vampir und blickte von Antigonos zum Allesfresser.
"Wir trafen auf Allocer, er gab vor sich zu ergeben, aber hüllte uns stattdessen in Dunkelheit. Sie müssen wohl gekämpft haben. Nachdem die Dunkelheit verschwand, sah ich auch nur das, was auch ihr jetzt seht. Allocers Waffe liegt hier und Brimir brach durch die Wand." Er deutete auf besagte beide Stellen.

"Wir sollten dann wohl Brimir wieder einfangen, wenn wir mehr erfahren wollen."
Damit verließ er dann auch die Scheune und suchte seine Ghule zusammen und schickte nach ein paar geflüsterten Worten Pietro und zwei weitere den anderen hinterher Brimir zu finden.
Er musste ihn eher erreichen bevor es der Allesfresser tat.

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Lügen: Ausflüchte(Spezi: fehlerloses Lügen) + Manipulation
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[Il Canzoniere]

Der Allesfresser nickte, offenbar kam er überhaupt nicht auf die Idee das an Alerios Geschichte etwas nicht stimmen könnte. Vielmehr fuhr er herum und brüllte den Namen eines seiner Männer der kurz darauf erschien.

"Verfolgt Brimir und befragt ihn. Er weiß vielleicht mehr."

Dann wandte er sich zu Alerio und auch dem hinzugetretenen Antigonos um. "Bringt den Säbel zu den Kappadozianern nach San Marcellino. Erklärt ihnen die Situation. Wir bräuchten mehr Informationen über diese Sache. Wenn sie fragen könnt ihr sie auch hierher führen. Vielleicht hilft das ja etwas. Am besten lasst ihr ein paar Wachen zurück. Nicht das wir irgendwelche Hinweise durch unser herumtrampeln unbrauchbar machen." er war offenbar voll in Fahrt.

"Ich mache mich nach Casteletto auf und unterrichte ihre Majestät." dann nickte er den beiden zu und war bereits halb auf dem Weg nach draussen.

Antigonos blieb neben Alerio stehen. Aber auch er schien Alerios Geschichte für die reine Wahrheit zu halten. Blickte den Lasombra fragend an. "Was jetzt?" fragte er, obwohl Alerio den Eindruck hatte das er nicht die aktue Situation meinte. Sondern die allgemeine.

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Alter Oo 8 Erfolge? Krass ^^