977 - Die Eröffnung [Alle]

[März - Mai '16]
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Il Canzoniere
Erzähler
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Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Antigonos, der Brujah hätte sich in dieser Nacht ebenfalls tief in den Wald aufgemacht um Brimir bei der Begrüßung freundlich auf die Schulter zu schlagen und beeindruckt zu Nicken "Ziemlich beeindruckend was ihr hier auf die Beine gestellt habt" würde er dem Gangrel gegenüber zum besten gebe, aber auch Alerio mit einschließen dem er grinsend zuzwinkerte.

Er trug, wie immer, militärische Kleidung und ein Schwert griechischer Machart. War jedoch sonst sehr zurückhaltend. Offenbar schien er Brimir und Alerio für Freunde zu halten. Den Rest jedoch nicht. Außer diesen beiden würde er niemanden von sich aus grüßen. Interessiert wanderte sein Blick jedoch über all die neuen Gesichter. Er war schon eine Weile nicht mehr unter "Leute" gekommen. Acacia und Josef würde er - vielleicht sogar ein bisschen zu demonstrativ - meiden. Sogar wenn sich ihre Blicke kreuzten runzelte er bloß die Stirn.

Auch der Allesfresser folgte Brimirs Einladung. Er traf zu später Stunde ein und fand freundliche, aber nicht zu freundliche Worte für jeden. Auch ein selbst geimkertes Glas Honig für Brimir und ein zweites für Alerio hätte er dabei. NAchdem er diese überreicht hatte sah er sich neugierig um und schien durchaus offen für unverfängliche Themen wie die aktuellen Weinpreise, das Wetter im Herbst, den Gestank des Hafens oder die Schönheit des Meers zu sein, ja begann hier und da sogar solcherlei Gespräche. Kainitische Thematiken hingegen schien er wie die Pest zu meiden. Offenbar war er in dieser Angelegenheit so etwas wie ein gebranntes Kind.
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Melissa
Tzimisce
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Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Melissa »

Erst hatte er sich gewundert, was sie so spät noch aus wollte. Sonst ging sie allein oder nahm ihn nur ein Stückchen mit. Hinter den Stadtmauern war ihm schon ein wenig mulmig geworden - es gab hier nichts als ein paar Wiesen und Weinberge und selbst, wenn sie die Nacht liebte, machte so ein Vergnügungsausflug am Tag doch mehr Spaß. Am Waldrand hatte er umkehren wollen, hatte dem verrückten Weibsbild die Meinung geigen und sie an den Haaren zurück in die Stadt schleifen wollen.
Aber...sein Herz raste wie verrückt, sprang und hüpfte über Bäche und umgestürzte Stämme, so wie sie ihn durch das Unterholz schleifte, bis sie in irgendeiner von Gott verlassenen Höhle ankamen. Seine Haare standen ihm zu Berge, als er den Eingang erkannte: Seine Mutter hatte ihm von den Schrecken erzählt, die dem Generälchen dort angetan worden waren, von den Ketzern und Unholden, die sich dort herum getrieben hatte.

Melissa lachte und packte ihn am Arm, schmiegte sich an ihren Liebhaber, Handlanger, Ghoul.
"Nicht so schüchtern, Raffaele", gurrte sie. "Du wirst ein paar meiner Freunde kennen lernen. Sei höflich und freundlich und ich werde dich ein bisschen rumzeigen, mein Hübscher."
Arm in Arm gingen sie die Treppe herunter. Er mit dem Ausdruck mulmigen Gefühls im Gesicht, robust und einfach gekleidet, mit weiten Ärmeln und festen Stiefeln, ein Täschchen mit Geschenken an der Hüfte. Sie mit dem kalten Strahlen einer Eisprinzessin, angetan mit einem feinen Kleidchen, das ihr Dekollete und ihre Hüften betonte. Sie trug sogar Stiefel, die ihr über die Knöchel reichten.

Unten angekommen ging Melissa in gekonntem Wohlverhalten die Reihe der wichtigen Leute ab. Kreuzte sie Blicke zuvor mit jemand anderem, nickte sie freundlich, hielt aber nicht an. Wiederholt puffte sie ihren Begleiter in die Seite oder zwickte ihn oder zischte Anweisungen zu ihm herüber. "Glotz nicht!" oder "Verneig dich!" oder "Steh grade!". Wer die beiden beobachtete mochte weniger den Eindruck eines Liebespaares, als einer alten Ehefrau und ihres schikanierten Gatten bekommen.

Alerio erhielt einen Knicks - Melissa knuffte Raffaele in die Seite, der sich verwirrt vor dem Kind verbeugte. Die Frau zog eine Kleinigkeit aus der Tasche ihres Begleiters: Ein Messer mit Kupferklinge, der Griff aus schlichtem Knochen, mit Lederriemen umwickelt. Kein Mordwerkzeug, sondern für das Schneiden, Zerstückeln, Zerhacken, Zerkleinern.
"Littore - euch ein Werkzeug, das beste aus eurer Beute zu machen. Ich danke euch für eure Einladung."
Mit keinem Wort erwähnte sie Raffaele oder das Vorkommnis vor einiger Zeit in Alerios Waisenhaus.

Brimir erhielt einen Knicks und ein ebensolches Messer, Knochengriff, Kupferschneide. Ein feines Werkzeug, aber nicht für's Töten gedacht, sondern die Verarbeitung und Bearbeitung von Fleisch und Haut und Fell.
"Littore - euch ein Werkzeug, das beste aus eurer Beute zu machen. Ich danke euch für eure Einladung."

Acacia: Ein Nicken und das Überbringen eines Straußes Edelweiß.
"Sie sehen beaubernd aus heute Nacht, Donna Acacia...Wie die Blumen, die ich gestern Nacht an den Hängen meines Hauses wachsen fand", sagte sie und man meinte, ein Erröten ihrer Wangen zu sehen.

Antigonos: Ein Nicken und eine kurze Vorstellung.
Fabrizio: Unbekannterweise ein Nicken und eine sachte Vorstellung.
Der Allesfresser: Ein Nicken und eine harmlose Plauderei über die Honiggewinnung der Imkerei.
Angelique: Ein Nicken, eine kurze Plauderei über die vergangenen Nächte. Zudem zog Melissa eine letzte Gabe aus ihrer mitgebrachten Tasche: Ein kleines Tongefäß, schmucklos, ohne Verzierungen.
"Ein Geschenk", sagte sie schlicht, "mit dem ihr weitere Freundschaften besiegeln könnt."
Maria Penthesilea: Ein Nicken und eine kurze Vorstellung.
La famiglia é il nido dell'uomo.
- Giovanni Faldella
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Angelique
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Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Angelique »

Angelique freute sich wie das Kind, das sie einst war. Ein Geschenk für sie. Da aber wurde sie traurig, denn sie hatte keins für Melissa. Aber da war sofort Roger zur Stelle und fischte eine kleine geschnitzte Rose aus einer Tasche und reichte sie sich verbeugend der ihm fremden Vampirin - und es war ihm egal, dass offenkundig ein Galan an ihrer Seite war. So war nun mal das "Große Spiel" der fränkischen Höfe.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Maria Penthesilea
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Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Als Melissa sich den Nonnen näherte, erhoben sich alle drei in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung. Sie neigten die Häupter und die vorderste Nonne sprach: "Ich bin Maria Penthesilea, dies ist Maria Thermodosa und dies Maria Polemusa vom Kult. Wir freuen uns, eure Bekanntschaft zu machen."

Melissa mochte das Gefühl haben, sehr genau in Augenschein genommen zu werden. Maria Penthesilea lächelte.
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Melissa
Tzimisce
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Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Melissa »

"Melissa, Kind des Korinthers aus Ravenna, Neugeborene des Drachenblutes", hatte sich die Tzimisce vorgestellt. Da sie sich aus der Gruppe nur entfernt hatte, um Donna Acacia ihre Blumen zu überreichen und sich den höher gestellten und älteren Neugeborenen vorzustellen, waren die Liktoren, die an den Geschenken der Marien Anstoß genommen hatten, durchaus noch in Reichweite ihrer nachfolgenden Bemerkung.
"Ihr Armen", sagte Melissa und machte ein durchaus mitleidiges Gesicht. "Habt ihr keine Familie, deren Blut ihr nennen könnt? Ich habe gehört, dass einige Väter so grausam sind, ihre Bälger zu verstoßen, hätte aber nie davon geträumt, gleich drei Vater- und Familienlose zu treffen.."
La famiglia é il nido dell'uomo.
- Giovanni Faldella
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Brimir
Gangrel
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Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Brimir »

Antigonos wurde begrüßt und behandelt, wie man nunmal einen Verbündeten behandelte. Aber mehr war da nicht. Keine wirkliche Freundschaft, wie sie zwischen dem Nordmann und Acacia zu erkennen war. Kein 'Wir'-Gefühl, wie er es Alerio gegenüber äußerte. Verbündete... und man mochte durchaus den Eindruck gewinnen, dass es etwas zu kläre gab in den kommenden Nächten, zwischen ihnen.

Dem Allesfresser dankte Brimir für sein Erscheinen und auch für das Gastgeschenk.Inzwischen war auch Grimsteinn erschienen und nahm Brimir die weiteren Geschenke, abgesehen von dem Pflock ab. Muschel, Bernstein und Honig. Für letzteres würde Brimir keine Verwendung finden, Grimsteinn hingegen schon. Aber auch darauf schien es Brimir gar nicht anzukommen. Gesten zählen, wie er es schon Angelique gesagt hatte. Und während er nicht gebraucht wurde, schloss sich der Händler dem Allesfresser zum Gespräch über guten Wein an.

Das Spiel, wie Melissa ihren Ghul herumscheuchte und welches Bild die Beiden abgaben amüsierte den Gangrel. Er verfolgte sie eine ganze Weile, während sie erst Alerio begrüßte. Das Werkzeug betrachtete Brimir erneut mit Wohlwollen. Hierfür hatte er ganz sicher Verwendung, im Gegensatz zum Honig. "Ich danke dir für dein Erscheinen. Sei unser Gast in dieser Halle."

Dann überreichte er den Dolch seinem ehemaligen Übersetzer und wollte sich gerade zurück zu Arenenrand ziehen, als Melissa ihre Bermerkun in richtung der Nonnen losließ. Gespannt drehte sich der Kopf des Gangrel in die Richtung der Vier und er... grinste sein feinstes Raubtierlächeln. Der Blick, wie er Penthesilea anschaute mochte durchaus den Eindruck erwecken, dass er mehr wusste, als die Meisten hier sahen und, dass er mehr erkannte, als die Meisten hier jemals verstehen würden.

Gespannt wartete er Brimir auf die Reaktion der Nonnen und hielt sich zurück bereits jetzt etwas dazu zu sagen.
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
Grettirs Saga
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Maria Penthesilea
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Registriert: Do 21. Jan 2016, 23:54

Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Die Reaktion der Nonnen war recht unterschiedlich. Maria Thermodosa zog die Mundwinkel nach unten, Maria Polemusa ließ ein kleines Lachen hören. Maria Penthesilea hingegen schüttelte den Kopf und sagte schlicht: "Nein. Unsere Familie ist bekannt. Sie ist unser Leben." Dann, als würde sie einen wichtigen Punkt für einen wenig verständigen Zuhörer unterstreichen: "Wir sind vom Kult."

Sie zögerte einen Moment nachdenklich, fügte hinzu: "Ihr seid eine Jägerin? Ja?"
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Fabrizio
Lasombra
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Registriert: Sa 23. Jan 2016, 20:20

Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Fabrizio »

Als der aufbrausende Grieche die Höhle betrat spannte Fabrizio sich geradezu unterbewusst an, sein Tier schien zu lauern, noch zu deutlich waren die Erinnerungen an die ausufernden Zornesausbrüche dieses Kainiten. Doch immerhin war auch dieser ein Liktor, und so nickte Fabrizio ihm höflich und deutlich erkennbar zu, sobald er einmal zu ihm blicken sollte. Indes aufzustehehn oder gar zu ihm hinzugehen sparte Fabrizio sich dann lieber nach den eindeutigen Signalen die da bereits von Antigones ausgegangen waren.

Auch den Allesfresser begrüßte Fabrizio nur höflich knapp ohne groß weiter mit ihm zu plaudern.

Und dann war da noch diese Fremde, die mit ihrer Begleitung herumstolzierte und Messer an die Gastgeber verteilte. Melissa der Drache also? Diesesmal erhob Fabrizio sich tatsächlich als sie sich ihm zur Vostellung näherte, seine Männer taten es ihm wortlos und folgsam gleich.
Der Lasombra neigte sein Haupt und stellte sich dann entsprechend vor, er wählte ebenfalls die zurückhaltende Kurzform. "Fabrizio Begado, Neugeborener der Lasombra"
Ein Gespräch begann er nicht, stattdessen lehnte er sich anschließend wieder zurück und verfolgte genüsslich das weitere Schauspiel dort drüben. Die Spiele hatten bereits längst begonnen.
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Alerio
Lasombra
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Registriert: Fr 22. Jan 2016, 01:19

Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Alerio »

Alerio betrachtete stillschweigend den Austausch der Geschenke von Acacia und Angelique.

Dann wurde seine Aufmerksamkeit von Antigonos in Beschlag genommen.
Er begrüßte seinen Freund mit einem ehrlichen Lächeln und sagte, dass er sich freue ihn hier zu sehen.

Das Geschenk des Allesfressers nahm er dankend entgegen, auch wenn er es etwas seltsam fand, aber dafür würde sich auch Verwendung finden.

Melissas Geschenk nahm er ebenso dankend entgegen und schien es wirklich zu schätzen. Mehr als eine höfliche Begrüßung gab er aber nicht von sich. Obwohl er sie und ihren Begleiter interessiert musterte und ihr nachsah, als sie die anderen begrüßte und ihre Geschenke verteilte.
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Melissa
Tzimisce
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Re: 977 - Die Eröffnung [Alle]

Beitrag von Melissa »

"Ah...hm...", machte Melissa darauf und nickte mit gewichtiger Miene, ganz so als ob sie verstanden hatte.
Dann aber runzelte die hübsche Frau die Stirn.
"Verzeih, Maria, aber ich habe noch nie von diesem Kult gehört. Welches Blut fließt da in euch? Und in euch allen dreien oder seid ihr...?"
Melissa ließ die halb geformte Frage in der Luft hängen, wie um eine Abscheulichkeit anzudeuten, eine verbotene kleine Ruchlosigkeit, die sie auch die zarte Hand vor den Mund schlagen und einen Blick seitwärts werfen ließ, ob auch ja alle es gehört hätten.

"Was mich angeht: Ich bin ein Jäger, natürlich. Ich denke doch, ich habe mich eben vorgestellt - wie es sich gehört."
Dann geschah etwas ungewöhnliches, etwas nie dagewesenes, das selbst ihrem Begleiter die Augen etwas übertreten ließ. Denn wie oft er sie auch gehabt, wie lange er auch schon bei ihr gelegen hatte in den letzten Jahren und jede Regung von Melissas Gesicht in und auswendig studiert hatte: Nie hatte er sie so lächeln sehen.
Ein recht kaltes und distanziertes Lächeln. Wie fest gefroren auf ihrem Gesicht, perfekt einstudiert. Ein bisschen zu perfekt.
La famiglia é il nido dell'uomo.
- Giovanni Faldella
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