Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

[März - Mai '16]
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Acacia
Lasombra
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Acacia »

Während sie dasaßen und Maximinianus sich mit Fabrizio unterhielt, übte sich Acacia in vornehmer Zurückhaltung. Auch wenn mit zunehmender Dauer des Gesprächs ihre Mimik von gelassen und zurückhaltend zu einer starren Miene gefror. Ihr Blick war auf die gegenüberliegende Wand gerichtet und sie wirkte beinah ein wenig abwesend. Beinah. Als der Lasombra schließlich gegangen war, schlossen sich die dunklen Augen für einen Moment und hätte sie noch geatmet, hätte sie vermutlich geseufzt. Ihr Blick kreuzte sich mit dem des steifen Ventrues und ihr Mundwinkel hob sich in einer Art Galgenhumor. „Jetzt sind wir wohl quitt.“

Dann jedoch lenkte Godeoc sie ab und sie konzentrierte sich auf den anderen Ancilla. Seine Worte schienen sie jedoch nicht besonders zu beeindrucken, selbst wenn sie zu höflich war um das wirklich zu zeigen. „Ich kann mich mit Allocer nicht befassen, da jede Einmischung meinerseits zu deutlich mehr Problemen führen würde, als sie zu lösen. Allerdings kann ich mit Alerio sprechen und versuchen ihn zu überzeugen das Feld zu räumen. Vermutlich wird er einen Preis fordern, der aber aller Wahrscheinlichkeit unter dem liegen wird, was es an Ressourcen und Zeit kosten wird ihn mit Gewalt zu entfernen.“ Die Stimme der Lasombra war sachlich und kühl, ganz so als würde sie in Gedanken bereits Goldmünzen hin und her schieben und die Kosten gegen den Nutzen abwägen.
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Josef
Brujah
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Josef »

Der Brujah hatte sich offenbar dazu entschlossen dem Gastgeber und dem Neuankömmling das Feld zu überlassen. Wenn Maximianus zum Spießrutenlauf lud, sah er sich nicht als Spießhalter in der Pflicht, das durfte der Ventrue gerne selbst erledigen. Er beließ es daher bei einer interessierten Beobachtung des kurzen Gesprächs und nur vereinzelt zog sich sein Mundwinkel leicht amüsiert nach oben, oder skeptisch herab.

Erst als sie wieder unter sich waren und Godeoc anfing zu sprechen raffte er sich auf und änderte seine Haltung. Bis eben wirkte er noch wie ein beliebiger Händler am Straßenrand der potentielle Kundschaft beobachtete, jetzt ging es aber ums große Geschäft.
Einen Moment lang rieb er sich das Kinn als Acacia geendet hatte. "Zu Allocer kann ich leider auch nichts anbieten. Eventuell kann ich mich aber an dem Preis beteiligen den Alerio für die Feldräumung fordern wird. Wir hatten keine harmonische Beziehung, aber am Ende konnten wir uns bisher einigen." Er wirkte etwas verkniffen dabei, wollte sich davon aber nicht zu sehr ablenken lassen, so dass er rasch auf das nächste kam was ihm aufgefallen war.
"Wissen wir was er will?" mit einem kurzen Fingerzeig zu dem leeren Stuhl dessen Bewerber nun fort war. "Godeoc hat recht, wir haben uns ziemlich deppert angestellt und nun räumen wir einem Piraten ein sich den militärischen Knüppel des Hafens zu schnappen? Wenn er versagt stehen wir noch belämmerter da als vorher, wenn er erfolgreich ist, wie halten wir ihn unter Kontrolle?
Was ich bisher gehört habe, offenbart ihn als latenten Bauerntrampel. Aber selbst solche können raffiniert sein. Und wenn er sich dazu nicht um unsere Normen und Konventionen schert, kann er unsere Arbeit ziemlich schnell zu Klump schlagen wenn wir nicht vorbereitet sind."
Trotz der Sorge seiner Worte sprach er ruhig und wohl auch nicht mit einem gewissen Interesse an diesem neuen Spieler in der Stadt.
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Il Canzoniere
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der Nosferatu warf Acacia einen stierenden Blick zu, der nicht von ihr abgleiten wollte, so als wurmte es ihn das sie sich so leicht aus der Affäre zu ziehen vermochte. Gerade schien er sich eine angemessene Bösartigkeit für sie ausgedacht zu haben, da erklärte auch Josef das er nicht helfen könne. Der ganze Unmut den er sich eben sorgfältig zusammengesammelt hatte fiel ihm buchstäblich aus dem Gesicht. Ein fragender Blick glitt zu Maximinianus hinüber, der nur eine Augenbraue hob, dann sprang der Nosferatu auf. Der Hüne.

In wenigen Schritten war er bei Josef angekommen, hatte ihn am Hemd gepackt und in die Höhe, auf Augenhöhe gerissen. Die Füße des Brujahs baumelten nun einige Zentimeter über dem Boden. Lautstark, als würden sie an beiden Enden des Raumes stehen und nicht etwa wenige Zentimeter voneinander entfernt, schrie er den Ungarn an:

"WILLST DU MICH VERARSCHN? NIX anbieten? EVENTUELL beteiligen? Deppert angestellt? Ja weshalb 'n bloß..." kurz schien es als würde er von dem Brujah ablassen, dann verdoppelte sich die Lautstärke mit einem mal sogar noch. "WO WARN DENN DEINE VERFICKTEN LEUTE ALS 'LOCER; DER GRIECHE UND DER IRRE MICH ANGEGRIFFN HABN? ODER ALS DER FETTE ZU IHNEN GESTOSSN IST?" kurz schien es als würde er dem Brujah einen Faustabdruck ins Gesicht setzen wollen, dann ließ er den Mann jedoch unvermittelt los und trat einen Schritt zurück. Schüttelte den Kopf, "Du bist ne Schande, weißt du das? Sitzt nur da und tust gar nix. Und dann rechneste dich am Ende dazu, als ob du mitgemacht hättest."

Maximinianus meldete sich nun ebenfalls zu Wort, wohl um die Situation, zumindest körperlich, zu entschärfen.
"Godeoc hat Recht wenn er wütend ist. Auch ich sehe das mangelnde Engangement mit Bedauern." dabei nickte er dem Nosferatu bestätigend zu, wandte sich dann jedoch an Acacia "Deinen Vorschlag bezüglich Alerio halte ich für eine gute Idee. Dann ist es ab jetzt deine Sache ihn aus dem Hafen zu bekommen." sein Blick wanderte wieder zu Godeoc und Josef. "Signore Szokyel zahlt Godeocs und meinen Anteil an diesem Unterfangen...zuzüglich zu seinem eigenen."

Mit einer einladenden Handbewegung bat er Godeoc sich wieder zu setzen. Dieser schien jedoch missmutig genug um den Ventrue völlig zu ignorieren und lieber im Raum auf und ab zu tigern.

Maximinianus sah Godeoc einen Moment dabei zu, dann warf er einen vielsagenden Blick zu Acacia und wandte sich dann an Josef: "Fabrizio ist in jedem Falle besser als Antigonos. Ich halte es außerdem für keine große Sache ihm die Miliz zu überlassen, die er sich selbst erarbeiten muss. Sollte er Probleme machen ist er immer noch eingekesselt: Im Osten sind mit den Milizen von Domus und Clavicula bereits unsere Männer vor Ort, im Süden sind es meine von der Miliz Mascaranas und der Bischofsgarde. Und im Westen lassen wir eine Flotte unter unserem Kommando erstehen. Sollte er Probleme machen ist er beinahe fünf zu eins unterlegen.

Darüber das er ein Bauerntrampel ist, sind wir uns alle einig denke ich..."
wieder wanderte sein Blick zu Acacia "...aber auf meine Anweisung hat er die Kontrolle über Maddalena übernommen und schneidet damit Platealonga von Burgus ab, hält die Kappadozianer in Schach und eliminiert den letzten Nachschubweg Antigonos. Trotz seiner intellektuellen Fehlleistungen kann er daher auch weiterhin nützlich für uns sein, solange die Aufgaben die wir ihm übertragen nicht zu komplex werden." er zuckte mit den Achseln "...oder er überrascht uns mit Taten die seine Worte aufwiegen. So oder so haben wir nichts zu verlieren."
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Josef
Brujah
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Josef »

Er konnte nicht sagen dass dies keine neue Erfahrung für ihn war. Das leidvolle an Ancillae war ihre schlichte Vielfalt. Jeder hatte seine Marotten und ihr Alter und ihre Macht machten sie im falschen Moment unkalkulierbar. Und das hier... nun das war vermutlich ein solcher Moment.
Er wäre froh wenn Training und die Erfahrung der Jahre es ihm leichter machen würden so etwas zu überstehen, aber das tat es nicht. Die Wut eines Ancillae war schlichtweg beeindruckend in so ziemlich jeder Weise... die jungen Ancillae, welchen ihren Rang vorzeitig erhalten haben und noch hinweinwachsen zählen dabei nicht, tun sie nie. Lediglich Zähigkeit und der leidgeprüfte Wille zum aushalten hielten seinen Verstand davon ab dem Tier die Bühne zu überlassen, eine Anstrengung die auch davon motiviert war, da er in Raserei vermutlich aus gutem Grund die Nacht nicht überstehen würde...

Als Godeoc von ihm abließ stützte er sich ein paar Augenblicke am Tisch ab, ehe er sich wieder gefangen hatte. Sein Gesicht hatte Farbe bekommen. Noch immer wiederstand er der Versuchung nach seinen Ohren zu fassen oder die Unverletztheit seines Kopfs zu prüfen. Das Dumme an solchen Manövern war, dass sie viel zu oft vom wesentlichen ablenkten. Godeoc wußte es warhscheinlich, aber Josef tippte darauf, dass diesem das egal war. Ganz anders Maximianus.
Als er sich wieder gesetzt hatte, nickte jener gerade dem Ancillae zu und der Brujah sah sich schließlich selbst mit einer kurzen Geste zustimmen. Natürlich gab es Gründe und Dinge die man als Entschuldigung aufbringen könnte, aber er hatte nicht angefangen mit diesen Leuten Geschäfte zu machen um sich hinter solchen Dingen zu verstecken. Es war gut für ihn gelaufen und dennoch hatte er versagt, das musste er nun ausbaden. Auch ein Teil des Handelsalltags, auf der anderen Seite lag immerhin seine Reputation die er nun verteidigen musste.

"Ich denke auch er ist die beste Wahl. Ich möchte nur vor den möglichen Gefahren warnen wenn man ihm die Leine zu locker lässt." er warf dabei einen kurzen Blick zu dem Nosferatu und dann zum Ventrue. Ihm war klar wie diese Worte klingen konnten, nachdem man ihm gerade selbst Untätigkeit und Versagen vorgeworfen hatte und er diese Anschuldigung im großen und ganzen auch angenommen hatte. Mehr hatte er aber auch nicht zu sagen, immerhin gab es nun genug um dass er sich zu kümmern hatte. Der Deal mit Alerio würde nicht billig und unter den gegebenen Umständen könnte das auch einen Großteil seiner finanziellen Sicherheit gefährden.
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Acacia
Lasombra
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Acacia »

Die Worte Josefs brachte ihm eine erhobene Braue der Lasombra ein. Würde sich eventuell beteiligen? Er würde ganz sicher. Doch bevor sie irgendwelche in diese Richtung gehenden Gedanken Ausdruck verleihen konnte, rauschte Godeoc wie der Zorn Gottes durch den Raum und packte den Brujah. Betont still sitzen bleibend um nicht die Aufmerksamkeit eines der wütenden Raubtiere auf sich zu ziehen, beobachtete sie das Geschehen. Erst als der Nosferatu von Josef abließ und Maximinianus sprach, wandte sie ihren Kopf beinah ruckartig eben diesem zu. Die dunklen, südländischen Augen der Untoten zogen sich zusammen und für einen Moment wirkte es beinah so als wolle sie dem Ancilla der Ventrue widersprechen … doch dann neigte sie nur den Kopf, auch wenn der Geste etwas spöttisches anhaftete.

Die folgenden Worte Maximinianus ließen sie den Mund leicht gequält verziehen. Hier schlug ganz offensichtlich das Alte Testament mit Auge um Auge und Zahn um Zahn zu. Er hatte Augustus gehabt, sie hatte nun Fabrizio … aber irgendetwas war ja immer. „Die Leine liegt fester um seinen Hals, als der junge Fabrizio weiß.“, sprach die Lasombra vielleicht etwas unvermittelt. „Und ich bin in der Lage aus der Leine einen Strick zu drehen.“ Das Lächeln auf ihren Lippen war eiskalt und hatte nicht einen Hauch von Menschlichkeit. Zwar war sie schön wie die Eiskristalle, die am morgendlichen Fenster funkelten, aber eben auch ebenso kalt … und tödlich. „Das soll eure Sorge also nicht sein. Vielleicht überrascht er uns ja alle und erweist sich als nützlich.“ Sie klang nicht wirklich so als würde sie daran glauben, aber Zeichen und Wunder geschahen – selbst wenn sie meist von einem der ihren inszeniert wurden.
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Il Canzoniere
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Il Canzoniere »

Maximinianus warf Acacia einen interessierten Blick zu, Ganz so als ob er sich fragen würde was sie hier so sicher mache. Jedoch nickte er lediglich, als ob er mit dieser Aussage zufrieden sei.

Stattdessen wandte er sich, wie es seine pragmatische Natur war, dem nächsten Thema zu.

"Darüber hinaus hat sich ein weiterer Kainit auf dem via regalis in der Domäne eingefunden. Matteo Floravante di Ventura, Neugeborener vom Blut der Rose, Kind der Lucrezia Neroni, Ancilla der Dornen, Kind des Prinzen und Ahnen Licinian von Arezzo. Er brachte kürzlich seine Vorstellung bei meiner Person hinter sich und machte einen guten ersten Eindruck....was man wirklich von den wenigsten behaupten kann.

Da wir eine Gemeinschaft und kein Klüngel sind..."
er warf dabei einen irgendwie amüsiert wirkenden Blick zu Godeoc hinüber "... habe ich ihn heute Nacht hierher eingeladen. Damit er sich mit euch bekannt machen kann und wir ihm klarmachen können wo wir seine Hilfe gebrauchen können und wo er die Finger von lassen sollte." kurz blickte er den Nosferatu an, der jedoch ein missmutiges Gesicht aufgesetzt hatte und gerade die Arme vor der Brust verschränkte.

Dann sah er zu Acacia und zu Josef und blickte zur Tür. Ohne das er viel mehr als genau dies getan hätte öffnete sie sich und der Diener der sie bereits hierher geleitet hatte, ein Mann in benediktinischer Robe, trat ein. Der Ventrue beobachtete den Mann wie er die Tür schloß und den ganzen Weg von der Tür bis direkt neben ihm zu laufen, nur damit der Seneschall nicht lauter sprechen musste als er wollte. "Bring unseren letzten Gast herein." lautete die einfache order. Der Mönch verneigte sich und schritt eilig den selben Weg zurück den er gekommen war, öffnete die Tür und verschwand.

Wenige Minuten später klopfte es einmal bevor die Tür erneut aufschwang. Ihr Gast war da.
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Matteo
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Matteo »

Matteo hatte sich bis vor die Tore des Kastells von seinem Gefolgsmann Gherardo begleiten lassen. Durch die Tür die in den Raum führte, in dem die Wandler auf dem Weg der Könige sich versammelt hatten, schritt er jedoch allein. Das dunkle Haar zum Zopf gerafft, gekleidet ins schwarze Gewänder bester Qualität, bar jeden Schmuckes bis auf ein paar schlichte Stickereien, wirkte der Toreador würdevoll und schneidig.

Zunächst verneinte er sich angemessen tief vor Maximinianus, wie es dessen Rang und Amt verlangten. Die Verbeugung vor dem Wesen, dass seinen Informationen zur Folge Geodoc sein musste, Ancilla der Nosferatu, fiel fast genauso tief aus. Eine Nuance weniger vielleicht. Dann wandte er sich den beiden Neugeborenen zu, zuerst Acacia, dann Josef wurden mit einer respektvollen Verneigung, wie unter Gleichgestellten bedacht. Die Feinheit, dass die Lasombra das Amt der Hüterin innehatte würde von Seiten Matteos später noch entsprechend gewürdigt werden.

Auch wenn dies hier ein eher informelles Treffen zu sein schien, war dies in der Welt er Kainiten jedoch ratsam die Form zu wahren, zumal unter jenen die wie er der Via Regalis folgten. Und so wartete Matteo respektvoll und schrieb, bis ihn die in Alter und Rang über ihm stehenden zu sprechen aufforderte. Sein Blick wanderte dabei über die Gesichter der anwesenden Kainiten.

[dice seed=20123 secure=f0723847_0]4d10[/dice]Selbstbeherrschung/Clanschwäche

Kurz verweilte Matteos Augenmerk auf dem Antlitz der Acacia, verblieb dann jedoch abwechselnd bei den Ancillae.
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Il Canzoniere
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Il Canzoniere »

Und obwohl er es nur wenige Augenblicke zuvor bereits einmal in der vollen Länge erwähnt hatte, stellte er den eintretenden Toreador erneut mit vollem Namen vor. Ohne mit der Wimper zu zucken. Offenbar war dies die einzige Art wie es korrekt war. Also wurde es so vollführt. "Verehrter Godeoc, wohlwerte Acacia, wohlwerter Josef, dies ist Matteo Floravante di Ventura, Neugeborener vom Blut der Rose, Kind der Lucrezia Neroni, Ancilla der Dornen, Kind des Prinzen und Ahnen Licinian von Arezzo"

"Werter Matteo Floravante di Ventura, dies sind Godeoc, Ancilla des Clan der Verborgenen, Herr über Clavicula und Ädil ihrer Majestät Aurore von Genua, Acacia della Velanera, Neugeborene des Clans der Schatten, Kind des Ahnen Alexander, Hüterin des Elysiums und Ädil ihrer Majestät Aurore von Genua, sowie Josef Szőkyel, Neugeborener des Clans der Gelehrten, Ädil ihrer Majestät Aurore von Genua."

Wie bereits zuvor bei dem 'Triarchen' gab er den vier einen Augenblick Zeit zu Nicken oder einander kurz zu begutachten und fuhr dann fort.

Für die anderen drei mochte es nun allzu deutlich werden das der Ventrue es nicht nur stets genau an die Regeln hielt, nein es machte beinahe den Eindruck als ob er gar nicht anders konnte. Als ob es hier irgendein Geheimnis gäbe welches bisher im Schatten gelegen hätte.
An Matteo gewandt sprach er: "Wir sind, wie ihr, Anhänger des via regalis. Dessen heiliger Ruf war es der uns heute Nacht hier zusammengeführt hat um über die Geschicke der Stadt zu beraten. Denn wir alle wissen das es Ordnung, Hierarchie, braucht um ein Zusammenleben zwischen denjenigen unserer Art zu ermöglichen. Deshalb haben wir uns vor einigen Jahrzehnten zusammengefunden um diesen Rat zu begründen. Er dient der Durchsetzung der Ordnung, der heiligen Gesetze derer die dem Weg der Könige und ihrer Pfade folgen."

Er machte eine kurze Pause, die wohl auch zu dem auswendig gelernten Programm gehörten welches er hier vollführte: "Ihr seid heute Nacht zur Begutachtung und zum Kennenlernen hier. Solltet ihr einen respektablen Eindruck machen und einverstanden sein, tragen wir euch gen Ende eine Aufgabe vor die euch die Chance gibt in diesen Kreis aufgenommen zu werden. Solltet ihr diese zufriedenstellend erledigen, habt ihr bewiesen das ihr der Ordnung und der Hierarchie der Nacht dient und versucht sie aufrecht zu erhalten. Dann werden wir euch mit Freuden in diesen Verbund der Könige aufnehmen."

Er warf einen Blick in die Runde. Dann wanderten die kastanienfarbenen Augen zurück zu Matteo. Nun fiel auf das Godeoc den Ventrue anstarrte. Nur Acacia, die günstig saß, konnte sehen das der Ärger zurück in dessen Gesicht gekehrt war... und mit stetig stieg. Maximinianus, der dies ebenfalls mitbekam sprach jedoch unbeirrt weiter.

"Zuerst würden wir gerne von euch wissen was ihr als nächstes vorhabt, nun wo ihr euch häuslich eingerichtet habt. Nicht das ihr jemandem in die Quere kommt..." es klang ebenso sehr wie eine Drohung wie auch wie eine Verlockung riesiger Vorteile, wenn er hier offen war. Abwartend blickte ihn der Ventrue danach an.
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Matteo
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Matteo »

Erneut verneigte der Toreador sich während er vorgestellt wurde. Über diesen Rat und die Beziehungen der einzelnen Mitglieder zueinander wusste er noch nichts, dementsprechend vorsichtig würde er agieren müssen. Wenn sich dadurch unnötige Konflikte vermeiden ließen, würde er hier seine noch in den Kinderschuhen steckenden ersten Bemühungen offenbaren. Früher oder später würde auch Matteo sich Feinde machen, doch wenn möglich nicht heute und nicht unter jenen mit denen er zumindest einige Werte teilte.

"Verehrter Herr Maximinianus, verehrter Herr Geodoc, werter Herr Szőkyel, werte Dame della Velanera. Die Einladung zu diesem Treffen ehrt mich ebenso wie die Aussicht mir einen Platz in diesem Kreis zu verdienen."

Ja tatsächlich gedachte er genau das zu tun: Sich verdient machen, denn nur auf diese Weise könnte man eine längerfristig gefestigte Position erlangen.

"Meine Vorhaben... Nun wie Ihnen sicherlich bekannt ist, ist das Kerngeschäft meiner Familie der Handel mit Marmor. Vor allem aus meiner alten Heimat. Diesen Handel gedenke ich weiterzuführen und auszuweiten. Diesbezüglich hatte ich vor eine Verbindung zur Embriaci Familie zu schaffen, genauer zu dem Zweig des Fulvio Embriaci. Meine Bemühungen dahingehend sind noch nicht weit fortgeschritten und haben noch keine konkrete Form angenommen. Sollte hier mit einem der Anwesenden ein Interessenkonflikt bestehen, kann ich von dieser Verbindung absehen und mich nach einer Alternative umsehen.

Des weiteren trat der verehrte Herr Seneschall an mich heran mit der Frage ob es mir möglich wäre genügend geeignetes Gestein zur Verbesserung und zum Ausbau der Stadtmauern zu beschaffen. Was ich kann und werde. Ich wäre sogar dazu bereit dies zum Selbstkostenpreis zu tun, wenn denn der Stadtrat sich bereiterklären würde einen Verwalter der Mauer zu ernennen, jemanden der mit meinem Haus verbunden ist. Dazu bräuchte es sicherlich Fürsprecher und Unterstützung im Stadtrat... die ich hier zu finden hoffte. Eigentlich brauche ich jemanden der diesen Vorschlag im Rat unterbreitet. Der rest würde sich finden denke ich."

Jene vom Blute Arikels waren bekannt dafür sehr überzeugend sein zu können, wer also schon etwas Erfahrung mit ihnen hatte konnte sich sicherlich vorstellen, dass es Matteo ein Leichtes wäre einzelne Räte für sich zu gewinnen.
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Acacia
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Re: Frisches Blut für alte Kronen [Könige + Fabrizio]

Beitrag von Acacia »

Acacia ließ Maximinianus Überraschung vollkommen gelassen über sich ergehen. Als wüsste sie genau, dass sie ihren Worten Taten folgen lassen konnte.
Aufmerksam folgte sie dann den Worten des Ancilla und wandte den Blick zum Eingang als der nächste Neuankömmling den Raum betrat. Kühle, beinah schwarze Augen lagen auf dem Fremden, der sich so formvollendet verneigte und für einen Moment kreuzten sich ihre Blicke. Ein feines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, während Maximinianus den förmlichen Teil der Vorstellung übernahm. Jedoch verschwand dieser Hauch von Freundlichkeit aus den marmornen Zügen der Lasombra, als Matteo das Wort erhob und den Brujah vor ihr nannte. Wut blitzte in den dunklen Augen und für einen Moment wirkte es beinah so, als wolle der Schatten aus seiner ihm gehörenden Ecke hervorkriechen und sie alle verschlingen. Ihre schmalen Hände ballten sich unter der Tischplatte zu Fäusten, während ihre Lippen sich zu einem schmalen Strich zusammen pressten.

Während die Worte des Toreadors seine geschäftlichen Bemühungen umrissen, beruhigte sich die Lasombra langsam und sehr bewusst wieder. Dennoch blieb der Blick aus den schwarzen Augen kalt und jeder Hauch anerkennender Wärme war vergangen. Ganz offensichtlich hatte Matteo einen wunden Punkt getroffen. „Fulvio Embriaci steht nicht zur Verfügung, ebenso wie seine Familie. Solltet Ihr Interesse an der Verbindung zu einer menschlichen Handelsfamilie haben, solltet Ihr Euch ausschließlich an die Ardunici halten.“ Die dunkle Stimme passte gut zu der kontrastreichen Schönheit der Lasombra und sie verstand es einen Ton in ihre Stimme zu legen, der darauf hindeutete, dass das keineswegs eine Empfehlung gewesen war … sondern ein Befehl.
Wir sind wie Eisblumen, wir blühen in der Nacht. Wir sind wie Eisblumen viel zu schön für den Tag.
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