Mondkind in Mascharana [Matteo]

[Angelique]

"Mit guter Nachbarschaft", meinte sie lächelnd. "Ich rechne nicht auf, wer wem was an Gutem getan hat. Ich tue es einfach."

[Matteo]

So kindlich Angelique auch wirken mochte, der Blick mit den Matteo sie bei ihren Worten bedachte, machte deutlich, dass er ihr diese naive Selbstlosigkeit nicht abnahm. Aber im Kern ihrer Aussage lag Weisheit, die vielleicht auch so beabsichtig war.

"Gute Nachbarschaft, die möchte ich euch gern erweisen."

Was auch immer daraus erwachsen würde, gute Nachbarschaft wäre eine solide Basis.

[Angelique]

Angelique war erfreut, dass der Rosenmann ebenfalls an guter Nachbarschaft interessiert war.
Neugierig fragte sie: "Habt Ihr Botschaften, die ich Euren Klanmatriarchen in Südfrankreich überstellen soll? Da ich dort häufig hinreise oder Leute schicke, könnte ich Korrospondenz mitnehmen."

[Matteo]

"Hm, interessant." Matteo überlegte kurz ehe er dem Mondenkind antwortete.

"Derzeit habe ich dorthin keinerlei Kontakt. Aber es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass sich dies eines Nachts ändert. Dann würde ich sicherlich auf euch zurückkommen."

Sein Interesse war definitiv geweckt.

"Treibt ihr Handel mit eurer alten Heimat?"

[Angelique]

Ein Thema, das Angelique gefiel.

"Oh, ja, das tue ich fürwahr. Ich ackere wie ein Gaul, um das Interesse der zivilisierten Höfe und ihrer dämonischen Puppenspieler an Genua wiederzuerwecken. Sie haben zu lange übersehen, dass außer GOttlosen Lumpen wie Fabrizios Blutleckern keine Piratengefahr mehr zwischen Stiefel und Alpen existiert, seit die Sarazenen besiegt sind.
Gewürze aus Byzanz, Reliquien, Bücher und Waffen aus dem Norden. Wenn erst einmal die Händler von Verdun Genua für sich entdecken, werden sie ihre Sklaven, die sie von den Sachsen kaufen, hier einschiffen.
Dann werden Genuas Schiffen nicht mehr ausreichen." Ein fiebriges Glitzern trat in ihre Augen. "Wir werden alle unermesslich reich werden!"

[Matteo]

Geld, Reichtum, man mochte ihn nicht missen, man mochte ihn anstreben, doch war er in Matteos Augen nur Mittel zum Zweck. Ein gutes Werkzeug allerdings...

"Nun vielleicht ließe sich hier eine Übereinkunft finden, von Vorteil für uns beide. Was meint Ihr werte Angelique, gibt es in eurer Heimat Bedarf an italienischem Marmor?"

Beziehungen zu den Höfen der Toreador, aufgebaut durch Handel... ja das wäre durchaus in Matteos Interesse.

[Angelique]

Angelique lächelte. "Die Adligen und Bischöfe haben anders als im barbarisch verheerten Italien und Frankenreich im Languedoc nie die römisches Ars Vivendi verloren. Marmor ist begehrt wie selten zu vorvor. Ich habe vor, Söldner zum Schutz von Überlandkonvois zu heuern. Die könnten Euren Marmor schützen auf dem gefährlichen Weg."

[Matteo]

"Das klingt vielversprechend, bisher allerdings war ich im Seehandel noch nicht aktiv. Abgesehen von Wachen, müsste ich mich darum kümmern Schiffe und vertrauenswürdige Kapitäne anzuwerben. Ich werde Erkundigungen einholen, dann können wir die Einzelheiten ausarbeiten."

Ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, vertrauenswürdige Kapitäne...

"Meint ihr mit dem gottlosen Fabrizio den Venezianer vom Blut der Schatten? Und warum schimpft ihr ihn gottlos?"

[Angelique]

Angelique zuckte mit den schmalen Schultern. "Er ist ein Pirat und deshalb verflucht, so dass selbst die Tiere ihn meiden", meinte sie nur, als erkläre das alles. Und für sie tat es das auch.

Dann meinte sie: "Mit Schiffe kann ich Euch aushelfen, bis Ihr selbst welche habt."

[Matteo]

"Wunderbar, ich denke unserem gemeinsamen Handelsunternehmen ins Land der Franken steht nichts mehr im Wege. Regelt ihr die geschäftlichen Details selbst oder lasst ihr dies von einem Getreuen erledigen?"

Er wollte wohl darauf hinaus, ob sie hier diese Thema vertiefen würden oder dies ihren Dienern überlassen würden.