Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

[Juli & August '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Krieger blickte ernster zu der so wenig mitgerissenen Kainitin "Gaius Marcellus, Kind des Matthias von Bath bin ich, Neugeborener aus dem Hause Saulots." ein sanftes Lächeln bezog sich auf die Malkavianerin... wie alt sie wohl sein mochte, ein Kind als ihre menschliche Gestalt sagte wenig aus, die Kinder des Urahnenfreundes waren oft kompliziert - aber auch oft gute Seelen...

"Ich bin Gast der Domäne Genua und neu hier, suchte sie mir in Gänze anzusehen und ein Bild zu machen, Blutgeruch lenkte meine Schritte in diese Gasse abseits des Zielweges. Falls ich mit euren Angelegenheiten in Konfront kam will ich mich entschuldigen."
Neue Fragen stellte er nicht in die Gasse, die alten hallten ungehört davon
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.
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Angelique
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique bekam große Augen - noch größere. Einer vom Klan der Heiler! Die einzigen neben den Engeln Malkavs, die ihren Fall bereuten und ihrer eigentlichen Aufgabe nachkamen. So wie Angelique, als Angehörige des Hauses der Sterne, sich bemühte deren Wege zu deuten, so hieß es, das Haus Saulots war wie die heilende Hand des HErrn und suchte, das Leid der Menschen zu lindern.
Ihre Herrin hatte sie erzogen, immer artig und hilfreich den Salubri gegenüber zu sein. Gerüchte besagten, sie sei in alter Zeit befreundet mit einer der Ihren gewesen. Und echte Freundschaft war ein selteneres Gut unter den gefallenen Engeln als Gold in einem Schweinetrog.

Ihr Gesicht hellte sich auf und sie lächelte sogar. "Seid willkommen, Heiler! Bringen wir das Kind zu einer Kapelle, die für Mammon in der Nacht des Tags ein christliches Begräbnis ausrichten wird und die Messe liest." Und verlassen des GOttlosen Arianers besudelten Boden, fügte sie in Gedanken hinzu, bevor seine Dämonenkatzen uns entdecken.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Die Miene des Heilers erhellte sich, fast erleichtert, irgendwas kleines war geschehen und es war schön. Er nickte sanftmütig und trug ihr das Kind hinterher, erst schien es mit jedem Schritt gewichtiger zu werden und die Erkenntnis des Heiler in Schwermut zu wandeln "Leider kam ich zu spät für jenes Wesen... doch muss dies nicht immer so sein..." fast eine Aufforderung, wohl an sich selbst? "Sagt, Werte..." die Zunge gewann wieder an Schlaf "In welchem Siesterie befanden wir uns eben und in welches zieht es uns? Ihr... ihr hütet die Sterblichen in mehreren Bezirken? Oder rächt ihre diesseitige Qual gegen Unterdrücker und Unrecht? Diese Straßen... sie riechen so sehr... nach Blut. Nicht ehrvoll geteiltes, nein... schwer vergossenes."
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Angelique
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

Angelique deutete um sich. "Diese Gegend gehört dem geehrten Godeoc von den Leprösen. Sollte irgendjemand von den Unseren tatsächlich in seinem Gebiet miese Verbrecher getötet haben, sollte er vielleicht mehr Ordnung darin halten, damit so etwas nicht passiert." Sie schnalzte abschätzig mit der Zunge.

Dann deutete sie vor sich. "Da hinten beginnt das Gebiet der Melissa, eine der Drachen."

Traurig meinte sie zu den Worten bezüglich des Knaben: "GOttes Ratschluß ist schwer zu verstehen. Ich selbst sah Brüderchen und Schwesterchen sterben, lernte die vor meiner Geburt gesstorbenen nie kennen. Selbst Leute aus den Adelsschichten kennen den Tod von unschuldigen Kindern, wenn auch nicht so gehäuft wie Meinesgleichen. Was für eine schöne Welt wäre dies, wenn Ihr von den Heilern alle diese Kinder retten könntet. Aber Ihr würdet für diese Wunder sterben, brächet Ihr doch die Tradition der Stille, die die Dämonen des Demiurgen beschützt." Sie lachte bitter. "Ist es nicht der schönste Witz, dass Heilung als unnatürlich gelten würde, wo Tod zu bringen als lässlicher angesehen wird?"

Neugierig schaute sie den Chevalier an. "Ihr habt einem großen Kloster gedient? Dem Blutkloster, nicht wahr? Wo viele Krieger einst sich schlachteten und tagelang das Blut wie Messswein floß? Wart Ihr damals dabei?"
Stolz war sie, dieses politische Detail vom ältesten Nonnenstift Frankenlands zu kennen, war ihre Erschafferin doch ohne Ende fasziniert von dieser Geschichte. Ob die offenkundigen Dämonen, die, gelockt von Blut und ruhelosen Toten, dort hausten, zur Scharlachroten Kurie gehörten, das hatte sie Angelique allerdings nicht erzählt.
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Krieger blickte das kleine Wesen vor sich an, sie wirkte tatsächlich kindlich und doch... "Von dem einen hörte ich im Palast, die andere blieb unerwähnt, die Draching... wie geht sie mit ihrer Herde ins Gericht?" die Zustände des Siesteris schienen ihm am Herzen zu liegen, oder wirklich dessen Volk...

Wie in uralte Erinnerungen versinkend antwortete er gemächlich auf ihr sprudendes historisches Begehren "Nein, weder den Aufstand der Prinzessinnen noch den Hammer Karls erlebte ich im Dienste des Klosters und ob ich dies bereuen will, bin ich mir auch nicht sicher. Ich kenne wohl einige, die in beiden Hadern stritten... doch lediglich Frauen, Männer scheinen zu Wenig den nächsten Sonnenuntergang gesehen zu haben... Wenn ihr für diese Momente brennt, so kann ich euch zu späterer Zeit eine Gefälligkeit erweisen, euren ihr euren Wissensdurst löschen könnt, ehe er zu wahrer curiositas heranwächst."

Erst nach diesen freundlichen Worten schien er im gehen die zuvor gesagten zu überdenken... welch Schmach, dass die Malkavianerin hierbei die Gesunde und die Welt die Kranke war... "In dem Maße, wie Gott unsere Welt mit neuem Leben beschenkt, müssten wir auch ungleich vielen den Fluch übertragen... und Tod zu bringen um Leben zu retten, sollte doch stets ein einzelner Gedanke sein.. genau abgewägt. Aber doch, es ist... es ist nicht leicht nachzuvollziehen, doch beim Wunder der Geburt anwesend zu sein und mitzuwirken und mit unseren Bürden die Bürden der Leidenden zu lindern, ist ein gar besonderes Gefühl. Wie die Labung, nach vielen Tagen des Fastens... in anderen Ländern, so heißt es, sind Heiler die, die Wunder tun... doch bin ich kein Priester, und die Priester dieser Stadt wohl keine Heiler..."
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Angelique
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

Das erheiterte Angelique sehr und aufrichtig lachte sie. "Nein, Heiler sind die hier wahrlich nicht. Manche eher die Krankheit. Den letzten Wundertäter haben sie, glaube ich, ermorden lassen. Aber das weiß ich nur aus zweiter Hand. Das war vor meiner Zeit hier. Ich lebte dereinst im schönen Arles, aber GOtt hat dieses Höllenloch zu meiner persönlichen Prüfung auserkoren."

Sie überlegte kurz. "Da Ihr ein guter Christ zu sein scheint, hoch gebildet noch dazu, empfehle ich Euch, den Kappadokier Benedetto aufzusuchen. Mit ihm läßt sich vortrefflich Symposium halten. Und er ist Hoher Klan, so wie Ihr es seid. Seine Gegenwart wird Euch bestimmt angenehm sein."

Sie führte den Chevalier auf verschlungenen Wegen, damit möglichst niemand das Bündel sehen konnte, das er trug. Fragen würden gestellt werden, Gerüchte würden sich verbreiten. Angelique konnte sich nicht denken, dass er soviel Aufmerksamkeit erregen wollte in dieser Schlangen- nein, eher Löwengrube, war die Raubkatze doch Symboltier der Könige.

Obwohl...auch sie war fast Märtyrerin geworden, als sie nach Genua kam. Vielleicht strebte er dieses Schicksal ja an.
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

So unbedacht wie der Mann sich teilweise verhielt, in Angelegenheiten einmischte und die Sethskinder schätze war dies womöglich sein Schicksal... oder seine Lust... auf irgendetwas schien er sich jedenfalls sehr zu verlassen, vielleicht zu sehr.

"Benedetto... er hat ebenso eine Domäne, nicht wahr? Wo findet man ihn denn... in einer Kirche dort?"
Dann blickte er sie wieder an "Eure Prüfung? So... welchen Prüfungen geht ihr denn nach, außer verlorene Kainskinder auf gesündere Pfade zu führen?" er wirkte fast dankbar dabei, vielleicht war ihm die Gefahr doch bewusst und er setzte sich ihr aus irgend einem Grund aus... womöglich aber auch nicht und es war simples Gottvertrauen
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Angelique
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

Das Mädchen hob ihre Hände abwehrend. "Oh, nein, das maße ich mir nicht an. Jeder Kainsjünger muß selbst seinen Weg zur Sophia finden, um wahrhaft perfectus zu werden. Ich bin keine Lehrerin, selber nur Schülerin, zudem eine schlechte. Die Krankheiten der Dämonen kann ich nicht heilen, wenn sie nicht vom Kranken erkannt werden. Und sie sind hier so stark wie am ersten Tag nach dem Fall. Hybris, Neid, Rachsucht. Ich müsste den Spiegel ihrer Eitelkeiten zerbrechen, damit sie all diese Sünden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten könnten. Aber das würde Eure kostbare Ordnung zerbrechen lassen wie eine Hütte im Sturm und nur die Wahrheit nackt und häßlich übrig lassen. Wer von diesen ignoranten und liebenswerten, kleinen Taschenmonstern könnte ertragen, sich selbst zu erkennen, ohne verrückt zu werden?"

Sie hatte sich ereifert, litt sichtbar unter der Macht- und Hilflosigkeit, anderen ihre Wahrheit nicht begreifbar machen zu können. Vielleicht wusste der Salubri als einziger in dieser Stadt von der grauenvollen Macht der Kinder Malkavs, vielleicht war er aber auch gesegnet ahnungslos.

Dann verebbte ihre Aufgeregtheit von einer Sekunde zur nächsten und sie wechselte das Thema: "Bruder Benedetto lebt in der Abgeschiedenheit eines Klosters. Wenn Ihr wollt, bitte ich ihn um ein Gespräch mit Euch."
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Gaius Marcellus
Salubri
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Salubri verfolgte ihren Ausbruch, fast leidend, hatte er Mitleid mit ihr, hielt er sie für fragwürdig, oder... verstand er sie gar? Er murmelte wie als kommentar nur noch von "Der Absurditat einer Welt, in der Heilung der Tod und Töten die Banalität beigemessen wird...." vielleicht kannte er das Leid zumindest in einer profanen Ebene, oder anders?

Als sie so sprunghaft das Thema wechselte benötigte der Krieger wieder ein paar Augenblicke der Stille ehe er freudig nickte, wohl schienen schöne Gedanen den Geist zu erobern
"Ich würde mich über ein gepflegtes Symposium am Tische des Kappadozianers wohl erfreuen. Ihm und euch kann ich dabei auch eine ganz besondere geistige Gabe darbringen - interessantes Wissen. Ich bin in dieser Stadt angekommen mit einer besonders edlen Vertreterin ebenjener Blutlinie. Sie wäre sicherlich ebenso hoch erfreut ihrem Clansbruder vorgestellt zu werden. Und euch wird sie sicherlich sehr gerne von den Zeiten der Blutmessen von Tours und Pointiers berichten. Wenn euch dies eine Freude wäre, werte Angelique." die Vorstellung einer solch... geistig 'Illustren' Runde schien ihm wahrlich zuzusagen, erneut war es den beiden Kainiten gelungen die schwere des Todes durch das leichte Kind in ihrer Mitte einzunehmen und abzuleiten
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Angelique
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Re: Ein Abend im Elend - II. Akt [Offen]

Beitrag von Angelique »

Das war ein Köder, dem Angelique nicht widerstehen konnte: Wissen! Freimütig gegeben!

Fast zu schnell nickte sie und bestätigte eifrig, wie sehr sie das freuen würde und, ohne Benedetto vorweggreifen zu wollen, diesen ganz gewiß auch.

Erst danach sickerten die anderen Informationen durch den rosaroten Vorhang ihrer Begeisterung.
Eine weitere Kappadokierin war in der Stadt? Wie würde Benedetto das aufnehmen? Und vor allem, wenn so viele neue Vampire sich in Genua versammelten, was würde das für das zerbröckelnde Gleichgewicht der Kräfte bedeuten? Fast erwartete sie dass ein Menetekel an der Wand erschien - mit Flammen geschrieben...

Roger dagegen lächelte wölfisch. Mit dem höllischen Brimir und diesem Palaisin einer Totenbeschwörerin würden die blutigen Nächte, die folgen würden, nach seinem Kriegerherzen sein.
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