Mondscheinbetrachtungen [offen]

[September '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Maria Penthesilea
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Re: Mondscheinbetrachtungen [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Die Nonne grinste. "Bist du sicher? Was hast du über uns gehört?" Etwas ernster fügte sie hinzu, das bleiche Gesicht der Frau betrachtend: "Manche suchen uns. In der Tat. Du könntest eine von ihnen sein. Vielleicht."

Sie legte die Hand ans Kinn. "Rückzug und Flucht - da ist ein Unterschied. Rückzug ist geplant. Kann weise sein, ja. Eine Flucht ist panisch. Verrät dich im schlimmsten Fall. Stärke zu erkennen, zu vermeiden, auf den rechten Moment zu warten: Das ist weise."

Die Augen zusammengekniffen fragte sie leise: "Suchst du die Jagd?"
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La Vedova
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Re: Mondscheinbetrachtungen [offen]

Beitrag von La Vedova »

Die Witwe nickte erst, dann schüttelte sie den Kopf, hielt kurz inne und zuckte schließlich mit den Schultern.
"Ich bin mir sicher, dass meine Herrin mich auf diesen Weg geführt hat, um auf Euch zu stoßen. Wohin dieser Weg führt vermag ich nicht zu sagen, wenn er zur Jagd führt, ist das wohl so. Ich suche Euch...und nicht weil ich Teil von einer Gruppe Suchender bin, sondern weil ich...um es in Euren Worten auszudrücken... auf der Jagd bin. Nach Erkenntnis, nach Wissen und nach Schwestern, die bereit sind, mit mir gemeinsam neue Wege zu beschreiten.", sie lächelte scheu. "Deshalb habe ich euch gesucht, nicht weil mich jemand schickte oder ich etwas über Euch gehört hätte. "
Vorsichtig ging sie einen Schritt auf die Nonne zu, Hoffnung lag in ihrem Blick."Und Euer Name ist Maria...wenn das kein gutes Zeichen ist, dann weiß ich auch nicht."
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Maria Penthesilea
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Re: Mondscheinbetrachtungen [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Die Nonne runzelte die Stirn, aber sie nickte langsam. "Deine Herrin ist weise. Hat sie einen Namen?"

Sie faltete die Hände. "Du... siehst nicht aus wie eine Jägerin. Aber wir können dich lehren. Die Jagd - und ihre Geheimnisse. Es ist kein einfacher Weg." Wieder blickte sie ihr Gegenüber nachdenklich an. "Triff uns... im Olivenhain vor der Stadt. An der Straße nach Burgus. Morgen, sobald du erwacht bist."
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La Vedova
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Re: Mondscheinbetrachtungen [offen]

Beitrag von La Vedova »

Die Witwe zuckte zusammen, als die Nonne vom Erwachen sprach. War es so offensichtlich?

"Meine Herrin hat viele Namen. Die Nächtliche, Windgeist, unsere dunkle Mutter des Leides und des Erschaffens, Bringerin von Erkenntnis, Schmerzensmutter. Sie ist jene, die so viel Liebe gab und nicht empfing und jene, die sich des Verletzten annahm und ihm alles lehrte...Ich kann Euch von ihr berichten, auch wenn ich mir sicher bin, dass Ihr sie schon kennt...und ihr dient."

"Ich möchte Euch und Eure Schwestern gerne kennenlernen, im Olivenhain wenn es Euch beliebt."
Seinfrada trat noch näher an die Nonne heran und versuchte, ihr einen sanften Kuss auf die Wange zu geben.
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Maria Penthesilea
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Re: Mondscheinbetrachtungen [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Die Nonne wich geschickt zurück, als sich die andere ihr näherte. Dafür war ihr Vertrauen offenbar nicht groß genug. Die Bewegung war flüssig und geübt. Sie legte den Kopf schief. Dann begann sie zu lächeln, ein kleines, füchsisches Lächeln. "Du musst uns mehr von ihr erzählen. Von deiner Mutter. Morgen."

Dann nickte sie der Witwe zu, wie zum Abschied.
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La Vedova
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Re: Mondscheinbetrachtungen [offen]

Beitrag von La Vedova »

Ein wenig enttäuscht hielt Seinfreda inne, als die andere vor ihr zurückwich, ließ aber ab und ging nicht darauf ein.
"Ich erzähle euch gerne mehr von ihr...Maria. Morgen Abend also...in den Olivenhainen, welch wundervoller Ort. Zwischen den Bäumen, die Frieden und Fruchtbarkeit symbolisieren. Auf dass unsere Gespräche morgen eben dies sein werden..friedlich und fruchtbar."
Sie zögerte kurz, als wisse sie nicht so recht, wie sie sich verabschieden sollte, entschied sich dann für zwei angedeutete Bisous über die Schultern der Nonne. "Au Revoir , Suora, Ihr wisst gar nicht, wie sehr ich mich freue, Euch kennngelernt zu haben."

Mit diesen Worten drehte sie sich um und machte sich auf den Heimweg...zumindest bis zur nächsten Abzweigung. Denn hungrig war sie noch immer...
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