Sangue al sangue [Matteo]

[September '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Caterina
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

„Ihr seid zu gnädig“, galant hakte sich Caterina bei der überaus angenehmen Bekanntschaft ein.
Endlich jemand, der sich auf die wichtigen Dinge der Konversation verstand.

Bei der Erwähnung des Seneschalls verhärteten sich die Gesichtszüge leicht, während die Frau erklärte: „Alerio, ein Liktor war so freundlich mich zurechtzuweisen und geleitete mich auch bis an die Tore des werten Seneschalls. Doch weiter kam ich nicht.“
Ein leises, fast unmerkliches Schnauben leitete die nächsten Worte ein: „Der Herr Ancilla war so gnädig und ließ mich eine Botschaft mit der Bitte um Audienz bei ihm abgeben.“
Auch wenn ihre ersten Lektionen als Toreador den Umgang mit Ventrue beinhalteten konnte sie dieses Machtgehabe nur bedingt leiden.
Doch das sollte nicht Matteos Problem sein.

So machte die Mailänderin eine abwinkende Handbewegung und strahlte ihn an: „Euer Angebot ehrt mich
wahrlich. In der Tat wollte ich euch liebend gern ein Angebot unterbreiten, seit Angelique von euch sprach. Doch“
Demonstrativ blickte sich Caterina im verlassenen Siestri um. Schließlich grinste sie verschmitzt und fuhr etwas erheitert fort: „Ein bekömmlicher Spaziergang ist wohl kaum die angemessene Gelegenheit über geschäftliches zu sprechen. Zumal mir noch jegliche Erlaubnis in Genua fehlt.“
Noch einmal würde sie den politischen Fehler nicht begehen.

Als der gut gekleidete Bruder im Blute auf die Flucht zu sprechen kam, wurde er für einen Kainit ungewöhnlich ernst. Steckte hinter seiner Anteilnahme mehr dahinter?
Doch zuerst lag es an Caterina sich ihm anzuvertrauen. Wein bekam man nicht im Tausch für Essig.

Zum Glück war die Frau mittlerweile wieder halbwegs auf dem Dampfer.
Zwar schmerzten die Erinnerungen an ihren Meister noch sehr, doch dämpften die neuen Eindrücke alles.
So war die Miene der Mailänderin zwar ernst, jedoch nicht mehr düster als sie berichtete:
„Es ist wahrlich sonderbar. Ich selbst kann leider nicht viel sagen. Scheint ein Angriff mich zu stark getroffen zu haben um meine Erinnerung zu Nacht zu fördern.“

Seufzend über diesen Umstand fuhr die Toreador fort: „Doch fragt man meinen kampferprobten Vasallen, liegt Schrecken in seinen Augen. Er spricht davon, der Teufel hätte Rapallo heimgesucht.“
Über Sandros hysterische Anfälle, wenn er sich erinnern soll, schwieg Caterina lieber.
„Daher war ich mehr als froh, der freundlichen Angelique vor den Toren zu begegnen. Sie erfrischte die geschundenen Seelen meiner kleinen Gruppe.“, mit einem warmen Lächeln schloss die Kainitin den Kreis.
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Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

"Der Seneschall ist vermutlich ein vielbeschäftigter Mann dessen Zeitplan wenig Platz für Plötzliches oder Vergnügliches lässt. Diesen Alerio habe ich bisher noch nicht getroffen, es kann aber gut sein, dass ich dies demnächst nachholen muss. Was war euer Eindruck von ihm?"

Caterinas Lächeln, ihr Strahlen mochte Blendwerk sein, doch als Kind der Rose empfand Matteo es dennoch als wohltuend und könnte sich kaum entziehen.

"Natürlich habt Ihr recht, sobald euer Status geklärt ist sollten wir in angemessener Umgebung über mögliche Geschäfte sprechen."

Ja da war tatsächlich Anteilnahme in Matteos Miene, auch er hatte jemanden verloren, die Liebe, seine Herkunft und noch mehr. Ein bitterer Schleier breitete sich über seine Züge, durchsetzt von etwas dunklerem das Vergeltung versprach. Trauer und Rache, vereint.

"Ihr habt mein Mitgefühl, es ist schrecklich seinen Meister zu verlieren... ein Schicksal, das uns vereint."
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Caterina
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Kurz dachte Caterina über den zurückhaltenden Alerio nach.
Über seine gesprochenen Worte und unausgesprochenen Warnungen. Nicht zu vergessen war das unergründliche Band zu Angelique. Die Mailänderin kam schließlich zum Schluss, dass ihr der Lasombra noch zu unbekannt war.

Dennoch wagte sie sich an eine Einschätzung für Matteo.
Überzeugt kamen die ersten Worte langsam hervor: „Er fühlt sich seinem Amt verpflichtet und wird der Würde des Liktors wohl gerecht.“
„Doch scheinen ihn seltsame Hintergründe zu bewegen oder gar zu quälen“, diese Worte waren schon zaghafter.
Schließlich endete Caterina: „Ich habe ihn leider zu wenig studieren können, um wirklich eine zufriedenstellende Aussage treffen zu können. Auch darf man nicht vergessen, dass er vom Blute der Nacht hervorging.“

Dies war für den Anfang genug Vertrauen. Die Toreador war zufrieden mit dem Grad der Informationen, die sie dem Blutsbruder weitergab.
So sah sie es als Belohnung an, dass Matteo dem Geschäft nicht abgeneigt schien.
Ein guter Beginn.

Als er jedoch von seinem eigenen Verlust sprach, wurde die gesamte Stimmung melancholisch.
„Es tut mir leid. Niemanden wünsche ich das selbe Leid“, antwortete sie dem Toreador leise.

Dieses Thema war beiden Toreador sichtlich unangenehm. So wechselte die Frau das Thema.
„Erzählt mir doch von eurem Handwerk und den Schönheiten Genuas“, bat Caterina freundlich.
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

Matteo ging einige Augenblicke schweigend mit der Dame an seiner Seite weiter, überdachte Caterinas Worte. Mascharana war zu dieser Stunde der Nacht wirklich ruhig und verlassen.

"Leider bin ich selbst noch nicht sehr lange in Genua heimisch, deshalb... nun es gibt abseits der Kirchen und Klöster leider nicht so viele kulturelle Lichtblicke. Zumindest kenne ich sie nicht persönlich, denn unsere hochverehrte Majestät residiert sicher entsprechend geschmackvoll. Aber irgendetwas sagt mir... " er einen Blick das schöne, aber nicht besonders züchtige Kleid das sie trug, "... dass ein Gotteshaus nicht euren Ansprüchen genügt."

Was nun seine Person anging wusste Matteo nicht recht wieviel er ihr bei diesem ersten Zusammentreffen erzählen wollte und sollte.

"Mein Handwerk schafft leider keine schönen Dinge, ermöglich mir aber mich mit schönen Dingen und Menschen zu befassen. Mein Haus treibt Handel, in der Hauptsache mit Marmor auch wenn wir uns anderen Zuwenden.
Abgesehen davon, bin ich auf der Suche nach einer Tätigkeit die sich lohnt zu perfektionieren bis zur Vollendung..."
Die Art wie der Toreador dies sagte, ein gewisses Funkeln im Blick der grünen Augen, legte nahe dass er derzeit an einer solchen Idee gefallen gefunden hatte.
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Caterina
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Über die galante Umschreibung, dass Caterina wohl nichts mit der Kirche am Hut hatte, musst sie lachen.
Vergnügt blickte sie Matteo an und sprach fröhlich: "Et ne nos inducas in tentationem"
(und führe uns nicht in Versuchung)
"Ihr sprecht die Wahrheit. Außerdem war die kleine Malkaviarin bereits ein Fundus an Kirchen und Kapellen.", mit einem Augenzwinker wurde dieser Satz beendet.

Als die grünen Augen funkelten, konnte ihn die Mailänderin verstehen.
"Ja, Perfektion anzustreben ist ein wahrlich lobenswertes Ziel. Gibt es doch zu viele, die sich mit Mittelmaß abgeben.", stimmte Caterina dem Blutsbruder zu.
Ehrlich meinte die Toreador noch: "Möget ihr einen vielversprechenden Funken finden, und ihn nähren bis die Schönheit der Flamme auch einen Nosferatu erstaunen lässt."

Nach diesem feierlichen Wunsch wurde sie wieder etwas gemäßigter.
"Ihr seid also auch noch nicht allzulange hier ansässig?", Neugierde war in der Frage zu hören, doch auch Freude.
Ja, in der Tat war die Mailänderin froh, dass auch ihr Blutsbruder seinen Weg hier erst finden musste. Auch wenn er schon auf der Spur zu sein schien.
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

"Danke." Vorerst würde Matteo nicht darauf eingehen welch profanes Handwerk er zu seinen Steckenpferd zu machen gedachte. Vielleicht würde Caterina es auch gar nicht verstehen. Vielleicht bei anderer Gelegenheit, in netterer Atmosphäre bei einem schweren Roten.

"Ein paar Jahre, weniger als eine Handvoll, bin ich jetzt hier. Ein Wimpernschlag im Angesicht der Ewigkeit und ich bin immernoch dabei zu verstehen wo und wie die verschiedenen Interessengruppen liegen."

Weswegen er auch nach Alerio gefragt hatte, denn Matteo wusste bisher kaum wo dessen Interessen lagen, wofür der Lasombra eintrat...
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Caterina
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Schmunzelnd dachte die Mailänderin an ihre vergangenen Begegnungen und die doch sehr unterschiedlichen Typen.
"Ja, unsereins hat glücklicherweise Zeit. Doch gefühlt benötigt auch die halbe Ewigkeit um sein Umfeld wirklich zu verstehen.", stimmte die Frau ihm zu.

"Glücklicherweise sind wir mit diplomatischen Blut gesegnet", bei diesen Worten glänzten die dunklen Augen.
In diesem Zusammenhang fiel ihr wieder der Seneschall ein.
"Appropos, köännt ihr mir einen Rat geben für meine bevorstehende Audienz beim wehrten Seneschall?", wurde die Frage eingeleitet.
Schließlich kam die Toreador zum Punkt: "Ich würde ihn gern davon überzeugen, dass mir nichts an Macht liegt. Mir ist mehr der Sinn nach Hilfe gegen Bezahlung in mir gelegenen Gebieten. Doch scheint dies hier eher auf Misstrauen zu stoßen."
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

Einige Momente nahm Matteo sich um nachzudenken, schließlich lächelte er und schüttelte sacht sein Haupt.

"Vielleicht ist es euch selbst noch nicht bewusst, oder aber Ihr seid eine der äußerst seltenen Ausnahme, aber fast alle von uns verlangt es nach Macht. Nicht unbedingt gesellschaftliche oder politische, aber meiner Meinung nach liegt es in unserer Natur... Wir suchen sie, brauchen sie aus den unterschiedlichsten Gründen, nicht immer um ihrer selbst willen, sondern auch schlicht um unsere Interessen zu wahren und dem nachgehen zu können was uns Erfüllung bringt.

Wenn Ihr beim Seneschall seid, dann nutzt die korrekte Anrede seiner Person und stellt euch angemessenen vor, mit Namen, Rang, dem Namen und Rang eures Erzeuger, eurer Heimatdomäne und deren Prinzen. Seid höflich und respektvoll, schmeichelt nicht übermäßig und seid so ehrlich wie Ihr in der Situation sein könnt. Falls euch irgendein gravierender Fehler unterläuft, ein Fallstricke der Etikette euch zum Verhängnis werden droht, dann weißt darauf hin, dass Ihr euch an mich wenden könnt, damit sich ein solcher Fehler nicht wiederholt. Ich gehe zwar davon aus, dass Ihr eure Vorstellung ohne Probleme meistert, doch für den Notfall biete ich euch meine Hilfe an, einen möglichen Ausweg. Wir teilen schließlich das Blut der Rose."
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Caterina
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Mit einem dankenden Lächeln schlug Caterina die Hände brav zusammen und beugte den Kopf: "Ich hoffe, irgendwann kann ich euch eure Freundlichkeit vergelten. Ist eure Gute viel mehr, als man vom selben Blut erwarten darf."
Als die Mailänderin den Kopf wieder hob, waren die Mundwinkel noch immer hochgezogen: "Euren Rat und eure Weisheit werde ich mir wohl durch den Kopf gehen lassen. Auf jeden Fall kann ich eure Worte über die Wahrung der Interessen im Nachhinein nur zustimmen."

Langsam begannen die Augen der Frau wieder zu glitzern: "Bitte sagt Bescheid wenn ich euch mit meinen Wissen über Goldschmiedekunst oder der Logik helfen kann.
So entspringen diese Fähigkeiten meinem Interessen und wollen immer weiter geschult werden. Wenn ich euch zusätzlich damit eure Güte vergelten kann, umso besser."

Wieder waren sie einige Ellen vorangekommen, doch noch immer war keine Seele zu sehen.
Weder Sterbliche noch unsterbliche schienen dieses Siestri zu bewohnen.
Schließlich wandte sich Caterinas Blick zum Blutsbruder. Sichtlich irritiert wagte sie eine Frage, die ihr mittlerweile durch den Kopf spukte: "Wehrter Matteo, sagt, warum ist euer wunderschönes Siestri so einsam? Gerade zwischen diesen wundervollen Bauten und ohne Tugenichtse lädt eine Nacht wie die heutige normalerweise doch ein."
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

"Logik? Eine Spielart der Philosophie, ich habe mal davon gehört, kenne mich mit solchen Dingen allerdings nicht aus. Vielleicht könnt Ihr mir das bei einer passenden Gelegenheit erläutern. Die Goldschmiedekunst dagegen ist mir ein Begriff, wenn Ihr euch erstmal niedergelassen habt könnte ich möglicherweise Bedarf für eure Kunstfertigkeit haben." Welcher Toreador, noch dazu von Adel, würde das nicht. Schon allein diese Fähigkeit machte Caterina zu einer wahren Bereicherung Genuas. Eine kainitische Goldschmiedin.

"Warum es hier so ruhig ist? Nun ich weiß es nicht genau, vielleicht weil die örtliche Miliz die Bettler und Rumtreiber fernhält, weil die frommen und fleissigen Bewohner des Nachts erschöpft daheim sind? Vielleicht ahnt die Herde der Sterblichen aber auch dass es gefährlich ist, denn die Nacht ist dunkel und voller Schrecken." Wobei der Toreador amüsiert grinste.

Ein wenig plaudernd würde Matteo seiner Clanschwester Mascharana zeigen, dann irgendwann würden die beiden Vampire sich verabschieden. Mit der heiteren Aussicht auf weitere Treffen, vielleicht sogar um gemeinsam zu jagen...
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