Sangue al sangue [Matteo]

[September '16]
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Caterina
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Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Nachdem sie die frische Luft einsog, seufzte Caterina erleichtert. Genua hatte zum Glück auch edle Siestri zu bieten.
Saubere Straßen und wunderschöne Häuser wurden hier durch Lumpenpack verunstaltet. Zwar waren auch hier die Straßen ungewöhnlich leer, doch konnte die Kainitin dieses Mal keine Schatten spüren.
Die Mailänderin schien wirklich allein zu sein.
Die Stille genießend flanierte die Frau wieder einmal gemütlich über die breite Straße.

Heute hatte sie keine Tasche dabei, dafür jedoch das rote Kleid an. Barbara hatte genug mit dem Trocknen zu tun und der Geruch des Schierlings störte Caterina doch erheblich. Wieder einmal schnupperte die Mailänderin am Ärmel, ob sie auch nicht stank wie dieses Kraut.
Sie musste sich definitiv einen besseren Ort für die Inkredenzien einfallen lassen!
Grübelnd über das gegenwärtige Problem streifte Caterinas Blick jedoch jedes Haus aufmerksam.

Des öfteren, waren Wachen positioniert, doch keine Möchtegernkämpfer wie sie bisher zu Gesicht bekam. Nein, diese Kämpfer schienen ihr Handwerk zu verstehen. Zumindest waren sie um einiges besser ausgerüstet.
Wie aus dem Nichts kam der Toreadorin ein Gedanke.
Das Haus am Waldrand, in dem Michael die Opfer versteckt hatte! Wieso war die Mailänderin nicht früher darauf gekommen, ja das war eine sehr gute Idee.
Während in Gedanken eine weitere Notiz hinzugefügt wurde waren wieder ein paar Ellen gegangen.

Da hörte die Frau eine Melodie, welche wie Engelsgesang klangen.
Nur ganz leise vernahm sie die feine Stimme, doch sie war da.
Neugier und der Fluch der Rose trieben sie in Richtung des Gesanges.
Immer deutlicher vernahm Caterina die weibliche Stimme. Sie war so zart wie Seide, so fließend wie Wein und süß wie Ambrosia.

Wie betäubt, nur mehr am Gesang interessiert wandelte die Mailänderin dem Ursprung entgegen. Bis sie vor einer eleganten Villa stand. Schlicht war sie gehalten, doch ließ sie Reichtum und Stil erkennen.
Und daraus drang die liebliche Stimme. Sie wirkte so zerbrechlich und stark zugleich.
Entzückt verharrte Caterina, wo sie war. Dabei war es ihr vollkommen egal, ob sie Aufsehen erregte.
Nein, vielmehr konnte sie sich der Melodie nicht entziehen. Der Fluch der Schönheit hatte die Mailänderin vollkommen in ihren Bann gezogen.
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

In manchen Nächten hätte Matteo den zarten Klängen der kindlichen Sängerin ebenfalls gelauscht, wäre auch dem Fluch oder der Gabe? seines Blutes erlegen, doch nicht heute. Er hatte sich von den Dornen und ihren Fortschritten berichten lassen und war sichtlich zufrieden. So zufrieden sogar, dass er in dieser Nacht davon absah, sich von seinen üblichen, einfach zugänglichen Quellen zu nähren... Nein, heute Nacht wollte er den Nervenkitzel der Jagd spüren. Eine geeignete, zufriedenstellende Beute, würde er in der Villa Ventura nicht finden, daher verließ Matteo in jenem Augenblick das Haus.

Die Frau die dort wie in Trance, des Nachts auf offener Straße, vor seinem Haus stand fiel natürlich auf. Möglicherweise wäre sie sogar geeignet, ganz bestimmt sogar denn er schätze es wenn seine Nahrung nicht allzu schäbig daherkam. Hieß es nicht 'Das Auge isst mit'?
Doch Vorsicht schien ebenfalls angebracht, denn dies alles war höchst merkwürdig. Was tat diese Frau allein und des Nachts vor seinem Haus?

"Guten Abend werte Dame. Kann ich euch behilflich sein?" Fragte der Toreador leise, denn es lag nicht in seiner Absicht sie zu erschrecken.
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Caterina
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Obwohl der sanften Worte, erschrak Caterina leicht.
Wo war denn dieser feingekleidete Mann hergekommen?

„Buonanotte werter Herr. Habt vielen Dank der Nachfrage.
Ich fürchte, dieser liebliche Gesang hat mich zur Gänze in seinen Bann gezogen.“, bei diesen Worten ging die Hand ans Ohr und bedeutete dem Fremden hinzuhören.
Schließlich strahlte die Mailänderin ihr Gegenüber an: „Und ihr wart der Ritter, der mich wieder in die Gegenwart brachte.“

Ein gekonnter Knicks folgte: „Es ist mir ein Vergnügen“
Wieder aufgerichtet betrachtete Caterina ihr Gegenüber genauer. Sehr gepflegtes Äußeres, wunderschöne Geichtszüge. Nicht zu groß, doch auf keinen Fall schmächtig.
Sofort freute sich die Mailänderin auf das folgende Gespräch.
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

"Der Gesang... nun ich werde euer Kompliment ausrichten. Es ist immer wieder erstaunlich, mir geht es da häufig ganz ähnlich, dass sich in dieser sonst so kalten, düsteren Welt des Diesseits Dinge finden die unsere Sinne, unsere Seele derart berühren, dass sie unser Innerstes in ihren Bann schlagen."

Warum nicht ein wenig Plaudern vor dem 'Essen'? Schließlich war Matteo kein Barbar der durch dunkle Gassen schlich und seine Beute niederschlug. Nein, wenn es nicht die absolute Not gebot, betrachtete er sich dafür als viel zu kultiviert.

"Mit Verlaub, was führt euch denn ins schöne aber ruhige Mascarana? Oh, bitte verzeiht: Ich vergaß mich vorzustellen, mein Name ist Matteo di Ventura."
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Caterina
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

„Schade“, Caterinas Enttäuschung war nur teilweise gespielt, deshalb umspielte ein schelmisches Grinsen dieses Wort.
Liebend gern hätte sie das Leben des Fremden gekostet, doch kam es meist anders als man denkt.

Auf den etwas irritierten Blick Matteos hin, senkete die Mailänderin ihren Blick gebührlich tief um dem Toreador schließlich in die Augen zu blicken und für ihn die Seltsamkeit zu enträtseln:
„Mein Name ist Caterina und Angelique hatte mit keinem ihrer Worte über euch gelogen“
Mit glitzernden Augen sprach die Frau melodisch weiter: „Es freut mich, einen Bruder im Blute der Rose kennen zu lernen.“
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

"Ach, hat sie das... nun dann weiß ich gar nicht ob ich der werten Angelique dankbar oder böse sein soll." Auch Matteo schien erfreut und enttäuscht zugleich zu sein, nun da sich die hübsche Dame eher als eine Art Verwandte denn als Abendessen entpuppte.

"Die Freude ist ganz auf meiner Seite, ich dachte schon ich wäre ganz allein, der einzige unseres edlen Blutes in dieser schönen Stadt. Aber wenn Ihr mögt kommt doch herein, seid mein Gast oder wenn euch das lieber ist spazieren wir doch während wir plaudern ein wenig durch Mascharana umher."

Der Toreador wirkte ehrlich erfreut darüber dass eine seines Clans den Weg nach Genua und dann auch noch zu ihm gefunden hatte. Das könnte er Angelique doch nun wirklich nicht übelnehmen... oder?

"Was hat euch die kindliche Malkavianerin denn über mich erzählt?"
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Caterina
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Kurz wurde im Gedächtnis gekramt, dann erklärte Caterina linkisch: „Ihr wurdet als freundlicher und hochwerter Mann von Adel bezeichnet“.

Bei der Einladung in Matteos Heim kam Freude auf, doch fürchtete die Mailänderin auch, noch einmal dem Gesang zum Opfer zu fallen. Daher verneinte sie das Angebot freundlich: „Eure Einladung ehrt mich, doch scheint es euch eher in die Umgebung zu ziehen.
Da ich selbst erst wenige Tage in dieser Stadt verbringe, wäre es mir eine Freude, wenn ihr mir euer Siestri zeigt.“

„Gerne spiele ich euch auch den hübschen Lockvogel, sofern euch nach gieriegem Blut verlangt“, ein schelmisches Grinsen huschte über Caterinas Gesicht. Eine Jagd zu zweit, das war ein verlockender Gedanke.
„Nicht, dass dies notwendig wäre“, fügte die Frau gleich an.

Nach einer kurzen Pause entschuldigte sich die Toreador auch, sollten die letzten Worte Matteo in irgend einer Weise missfallen haben: „Bitte vergebt mir, die Freude über einen Bruder im Blute ließ mich wohl etwas tollkühn werden.“
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

"Hm, euer Angebot gemeinsam zu jagen klingt wirklich verlockend und ich nähme es eigentlich gerne an, doch..."

Matteo musterte sie nachdenklich und fasste dann einen Entschluss.

"Ihr sagt Ihr seid erst wenige Tage in der Stadt, seid Ihr denn bereits im Bischofskastell vorstellig geworden?"

Hier boten sich Gefahren und Möglichkeiten, vor allem aber durfte kein schlechtes Licht auf jene vom Blut Arikels fallen. Sollten sie in Ungnade fallen, und sei es durch unbedachte Taten, wer sollte Genua sonst kulturell bereichern, zum blühen bringen?
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Caterina
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Wie peinlich dies war! Schon wieder hatte sie sich einen faux pas geleistet. Was war bloß los mit der Mailänderin?
Verständnisvoll sah Caterina ihren Bruder im Blute an und entschuldigte sich ehrlich: „Bitte entschuldigt meine törichten Worte. Ich wollte euch nur einen Leckerbissen verschaffen ohne selbst zu kosten. Doch wird das wohl ebenfalls nicht erwünscht sein.“

Kurz trübte sich der Gesichtsausdruck der Frau, bis sie sich schließlich zu einem Lächeln zwang: „Ich wäre euch dankbar, wenn ihr diese Dummheit meinerseits ignorieren könntet. Die überstürzte Flucht hier her hinterließ wohl tiefere Spuren als gehofft.“
Schließlich zwinkerte Caterina dem Toreador zu: „Außerdem ist aufgeschoben keinesfalls aufgehoben.“

„So würde es mich freuen, wenn ihr einem albernen Ding wie mir die schönsten Punkte der Stadt zeigen könntet.“, ein kokettes Lächeln sollte Matteo etwas umgarnen und dieses unleidliche Thema vergessen lassen.

Wie konnte Caterina nur gleich bei der ersten Begegnung so dumm sein?. Innerlich ärgerte sich die Mailänderin außerordentlich über sich selbst.
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Matteo
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Re: Sangue al sangue [Matteo]

Beitrag von Matteo »

"Es gibt nichts zu verzeihen werte Caterina, ich entnehme euren Worten, dass Ihr bisher weder den Herrn Seneschall noch Brimir, die Geißel der Feinde Genuas kennengelernt habt? Ich kenne selbst noch nicht alle schönen Orte dieser Stadt, doch wenn Ihr mögt unternehmen wir doch einen kleinen nächtlichen Spaziergang."

Sollte Caterina nichts dagegen haben, so würde Matteo Ihr seinen Arm bieten und damit beginnen durch die ruhigen Straßen Mascharanas zu wandeln. Über die Geste an sich schien er gar nicht nachzudenken, vielmehr lag ihm zuvorkommende Höflichkeit gegenüber einer Dame im Blut.

"Ihr solltet wirklich dringend im Kastell vorstellig werden, ehe Ihr von der Geißel angetroffen werdet. Den ersten Eindruck wiedergutzumachen kann Jahre dauern. Wenn Rat oder Mittel benötigt um euch angemessen vorzustellen und gegebenenfalls niederzulassen, bin ich euch gern behilflich Schwester im Blute."

Er lächelte in sich hinein, als er an Brimir dachte und wie wohl eine Begegnung zwischen der Toreador und dem Gangrel verlaufen würde. Dann jedoch würde Matteo sehr ernst als er nachfragte, immerhin kam auch Matteo aus der Fremde und war nach Genua gekommen um... eine neue Heimat zu finden.

"Auf der Flucht sagt Ihr? Woher stammt Ihr werte Caterina und was veranlasste euch hierher zu fliehen?"
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