Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

[September '16]
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Il Canzoniere
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Il Canzoniere »

Als sein Diener davongeeilt war musterte der Ventrue in der schwarzen Robe seinen Gast abschätzend.

"Wenn ich gleich mit eurem Ghul rede schweigt ihr. Ihr seht ihn nicht an und gebt ihm kein Zeichen. Ich möchte sehen ob ihr eure Worte zumindest mit ihm abgestimmt habt ehe ihr euch hierher begeben habt." wandte er sich dann kühl an sie.

"Bevor er jedoch hier eintrifft: werdet ihr ihn Rapallo gesucht? Von Geissel oder Blutvogt? Prinz oder Seneschall? Die selbe Frage für euren Erzeuger. Seine Vernichtung. Könnte sie.... von Autoritäten bestätigt werden? Gibt es andere Kainiten in Rapallo die man euren Fall bezüglich befragen könnte?" er würde sich die Antwort geben lassen und dann darüber nachsinnen.

Michael trat kurz darauf ein, gefolgt von zwei Soldaten in den Farben der Bischofsgarde. Der Ventrue warf ihm nur einen dünnen Blick zu. Offenbar war der Mann in seinen Augen noch weniger wert als Caterina. Umso erschreckender war die freundliche Anrede für ihn die nichts gutes verheißen konnte:
"Michael ist dein Name nicht war? Ich bin Maximinianus. Caterina hier hat mir gerade von eurem Weg nach Genua berichtet. Ich würde nun gerne eure Version davon erfahren. Am besten von ganz vorne. Noch vor dem Tod Tottos. Könntet ihr uns diesen Gefallen tun?"
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Caterina
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Caterina »

„Wie ihr wünscht.“, antwortete Caterina knapp auf die Anweisungen des Seneschalls, wobei die Stimme weder Spott noch sonst etwas erkennen ließ.

Auf die Frage über Verbundenheit in Rapallo hingegen wurde die Stimme düster, die von einem traurigen Gesicht kam:
„Es würde mich freuen, wenn sich der Prinz die Mühe machen würde, nach mir zu suchen. Doch wurde alles im Unterschlupf meines Erzeugers zerstört. Da ich ihm nur selten von der Seite wich, wird wohl jeder denken, ich sei mit ihm zu Asche geworden.“
Dann fügte sie leise hinzu: „Was im Angesicht des Geschehens wahrscheinlich meine Existenz das zweite Mal rettete.“
Schließlich schloss Caterina ab: „Doch den Tod meines Erzeugers kann man sich von Autoritäten Rapallos sicher bekunden lassen.“

Als Michael schließlich flankiert eintraf, verbeugte auch er sich tief.
Auf Maximinianus Frage hin antwortete auch der Kämpfer knapp: „Wie ihr wünscht verehrter Herr.“
Bevor Michael begann zu erzählen, fiel ein Blick auf die Toreador, die sich jedoch steif in der verbeugten Position hielt und absichtlich seinem Blick auswich.
Zwar wusste der Hühne nicht, was bisher geschehen war, doch ging er nicht vom Schlimmsten aus.
So sammelten sich die Gedanken und der Ghoul berichtete vom Tag des Überfalls weg:
„Eigentlich war es ein normaler Tag. Ich hatte einige Aufgaben für meinen Herrn, etwas außerhalb der Stadt zu erledigen. Als dann der Abend hereinbrach, war ich auf dem Weg zurück. Bis zur Haustüre war nichts unauffällig, doch drang Lärm aus dem Haus.
Das ist sehr ungewöhnlich für die Herrschaft. Daher war ich alarmiert und ging mit gezogenem Schwert ins Haus, doch war ich nicht darauf vorbereitet, was im Haus vor sich ging.“

Kurz hielt der Mann inne, bevor er weitererzählte: „Bewaffnete metzelten gezielt alles ab, das mit dem Hausherrn in Verbindung stand. Es waren mindestens 10 ausgerüstete Krieger im Erdgeschoss!
Sofort kämpfte ich mich zu den Gemächern hoch, doch dauerte dies länger als gehofft. Von irgendwo her musste Verstärkung gekommen sein.“

Kurz hielt der Hühne ein, in seinen Augen sah man förmlich die Bilder der vergangenen Nacht.
Schließlich wurde das Wort wiederaufgenommen: „Als ich endlich an der ersten Tür war, hörte ich die Herrin fauchen und zwei geifernde Männer. Sie waren anscheinend siegessicher, denn mein Hereinstürmen übertölpelte diese Bastarde mit ihren Fackeln. Doch da spürte ich, das Band zu meinem Meister reißen.“

Im Trubel damals, war Michael nicht klar, was geschehen war. Auch das Band riss erst später, als erzählt ab. Doch diesen Verrat konnte sich der Ghoul selbst nicht erklären. Er würde es auf keinem Fall dem Seneschall unter die Nase reiben.
Schließlich mahnte sich der Kämpfer, nicht den Faden zu verlieren, würde es doch einige Köpfe fordern.

So fuhr er weiter fort: „Aus lauter Wut hieb ich einem der Angreifer mein Schwert in den Bauch und dieser fiel zur Seite. Dabei schien die Fackel etwas in Brand gesteckt zu haben, denn Flammen stoben von der Kommode hervor.
So ergriff ich die Dame und schlug uns beide den Weg nach unten frei, wo immer mehr Angreifer zu sein schienen. Mittlerweile waren Kämpfe auch außerhalb des Hauses angekommen.
„Wir“, kurz stockte der Ghoul, bevor er seine Erzählung abschloss: „Wir wurden immer wieder attackiert. Es war mehr Glück als Verstand, dass wir Rapallo lebend verließen.“
Einige Momente verstrichen. Michael wollte die Worte nicht wirken lassen, er benötigte einfach Zeit das erlebte zu verarbeiten.
Seine Ausführungen, das wusste er, waren nicht sehr detailreich, doch war es dem Kämpfer schlicht nicht möglich mehr zu erzählen.
Eingestehen würde der Hühne es nie, doch Tottos Tod nahm ihn auf seltsame Art doch mit.

Ganz zum Ende wollte Michael dann noch erklären, warum sie hier her kamen: „Da Signiora Tebalducci schwer verletzt und äußerst mitgenommen war, wollte ich sie so schnell als möglich hinter sichere Mauern bringen. Da fiel mir ad hoc nur das berühmte Genua ein.“
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Il Canzoniere
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der Ventrue musterte den Ghul während seiner Ausführungen mit bohrendem Blick, als ob er jedes Anzeichen auf Lügen oder absichtliches Auslassen auf frischer Tat ertappen wollte. Und tatsächlich, als dieser über den Zeitpunkt des abreissenden Bandes sprach zog er skeptisch eine Augenbraue hoch.

Und als ob Michael nur etwas gesagt hätte das weniger gehaltvoll war als das tatsächlich gesagte antwortete er direkt wieder. Als ob er er überhaupt keine Zeit zum Nachdenken brauchen würde. Als ob er dieses Gespräch bereits im vorhinein geplant hätte.

"Welchen Aufgaben für deinen Herrn bist du nachgegangen? Und wo außerhalb der Stadt genau? Außerdem möchte ich das du die Uniformen und Schildfarben der Männer nennst. Rapallo ist nicht sonderlich groß. Kanntest du einige von ihnen? Oder ihre Farben? Wo genau lag das Anwesen von dem ihr sprecht? Und... welcher Art waren die Verletzungen der Signora Tebalducci?"

Auch während dieser Fragen legte er den Blick nicht von Michaels Gesicht. Als ob er dort alleine mit diesem ein Loch hineinbohren könnte um die Wahrheit zu sehen.
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Caterina
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Caterina »

Bei den Fragen sah man dem Hühnen das wachsende Unbehagen an.
Wieder sollte er in diese seltsame Nacht zurückkehren, die der Kämpfer doch so gerne vergessen würde.

Schließlich seufzte Michael: „Ich hatte mit dem Henker, von der Stadtmauer ungefähr 15 Minuten Fußmarsch entfernt, einiges zu besprechen.
Er und Totto teilten nicht nur Informationen sondern auch Rezepte und tauschten gerne Ingredienzien aus.“
Ja, sein Herr war ein durchtriebener Teufel. Die Seren wurden immer an den armen Taugenichtsen des Henkers ausprobiert, bevor es ernst wurde.

Nun kam der schwierige Teil. In Gedanken wurden die Angreifer wieder lebendig. Michael machte Mord und Tod nichts aus Jedoch war er niemals in einer großen Schlacht, zu früh musste er sich seinem Peiniger beugen.
Das gezielte Gemetzel war neu für den Kämpfer. Auch wenn er es nie zugeben würde, schockierte ihn dieses sinnlose Abschlachten und war mittlerweile Bestandteil seiner Alpträume.

„Sie“, die rauhe Stimme stockte, bevor der Mann einen erneuten Versuch machte: „Die Fremden hatten keine Schilde und waren überwiegend in schlichte Lederrüstung gehüllt.“
Kurz atmete Michael durch, dann schossen weitere Worte hervor: „Gekannt habe ich keinen dieser Bastarde und auch die dürften mich nicht als Tottos ersten Leibeigenen erkannt haben.“

Kurz atmete der Ghoul auf, das Schlimmste hatte er hoffentlich hinter sich.
So sah er zu Caterina hinüber, die noch immer starr verharrte.
Beruhigter begann die Stimme nun wieder gewohnt fest und klar zu berichten: „Als ich der Signora zur Hilfe kam, hatte sie bereits eine Wunde an der rechten Schläfe.“
Mit seiner groben Hand griff sich der Hühne an die besagte Stelle seines Kopfes, während er weiter erklärte: „Wie sich später herausstellte, war es eine Art Platzwunde, die nicht verheilen wollte“

Eine kurze Überlegungspause entstand, als das Bild der Kainitin in Angriffsstellung die Gedanken in Michaels Kopf hinaufkletterte.
Dann bewegte sich die linke Hand an das Lederwams um die linke Lendenregion. Wieder folgten Erklärungen: „Hier war das Kleid eingerissen, doch kein Blut war zu sehen. Ebenso hier.“, bei den letzten Worten zeigte Michael auf seinen linken Oberarm.

„Zum Glück konnte sie laufen und ließ sich leiten.“, kurz verfinsterte sich die Mine des Ghouls. War das nicht gerade ein Fehler von ihm? Nunja, es war zu spät.
So kamen die nächsten Worte schneller hervor, um vielleicht das Fehlverhalten der Frau zu überspielen: „Und das Anwesen war in der Nähe vom Tor. Sonst hätten wirs nicht geschafft.“


Caterina lauschte während den Ausführungen konzentriert den Worten ihres Ghouls.
Vieles war neu für sie. Was war da bloß los gewesen?
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Il Canzoniere
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Il Canzoniere »

Die Antworten Michaels nahm er mit der gleichen ausdruckslosen Mine entgegen die er bereits die gesamte Nacht trug. Trotzdem konnte man sehen das er sich im Inneren zusammenzureimen versuchte was dort vorgefallen war. Seine Augen huschten immer wieder von hier nach da. Unruhig. Irgendetwas an dieser Sache gefiel ihm ganz und gar nicht.

Dennoch schien er weitere Fragen zu haben. Die bisherigen Ausführungen kommentierte er dabei keineswegs.

"Wenn ihr darüber nachdenkt: hat sich euer Herr im Rückblick irgendwie eigenartig verhalten? Oder fällt euch etwas ein das nicht so war wie immer? Hatte euer Herr Termine oder Gespräche mit anderen Kainiten Rapallos? Kennt ihr Diener anderer Kainiten oder die Zufluchten solcher innerhalb Rapallos? Ihr habt euren Herren im Laufe der Jahre doch sicher häufig begleitet oder Nachrichten überbracht? Wie kann ich Kontakt zu einem der unserigen aus Rapallo herstellen? Und was wisst ihr über diese?"

Da schien noch mehr zu sein, aber erst ließ er den Ghul antworten. Als hebe er sich noch etwas für den Schluss auf.
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Caterina
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Caterina »

Die Fragensalve zehrten sichtlich an Michael, doch das war wahrscheinlich beabsichtigt. Mit grimmiger Miene beantwortete der Ghoul demnach die Fragen wie gestellt:
„Nein vereherter Herr Seneschall, alles war wie gewohnt. In der ganzen Woche, wie auch an diesem Tag verhielt sich alles normal.“

„So normal es für die Bestien der Nacht sein konnte“, diese Gedanken behielt der Kämpfer lieber für sich.
Dann sprach Michael weiter: „Es war nur die Zuflucht eines weiteren Vampirs bekannt, Herr“
Kurz entstand eine schneidende Stille, während die Erinnerungen nach weitern Informationen durchforstet wurden.
Schließlich kam der Ghoul wieder zum Ende: „Der Clan der Rose vertreten durch meine Herrschaften war beim Prinzen geladen. Aber erst in ein paar Nächten.“

Caterina musste leise lächeln, als sie sich daran erinnerte. Die vergangenen Ereignisse ließen sie fast vergessen, dass der Prinz gern ein paar Dinge gewusst hätte.
Diese ‚Einladungen‘ waren immer sehr amüsant und bargen viel Spaß, starteten damit doch regelrechte Projekte.
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der Ventrue schien sich gerade erst eingeschossen zu haben. Das er nicht mehr Luft holen musste schien für ihn eine probate Ausrede zu sein den Ghul weiter mit Fragen traktieren zu können. Und wie Caterina nun bemerken konnte, baute er die Antworten Michaels bereits in seine neuen Fragen ein. Als ob er blitzschnell schalten würde.

"Kennt ihr keine Feinde eures Herren? Leute von denen ihr euch fern halten solltet? Wenn ihr mir die Adresse des Prinzen Rapallos nennen könnt, wie kommt es das ihr ihn nicht aufgesucht habt? Immerhin wurde einer seiner Vasallen vernichtet und eine weitere unserer Art beinahe? Noch dazu von unbekannten Soldaten? Seid ihr nicht der Meinung das ein Prinz so etwas wissen sollte? Das er sogar etwas dagegen tun könnte? Stattdessen nehmt ihr den für eure Herrin viel gefährlicheren Überlandweg nach Genua auf euch. Warum? Wo habt ihr genächtigt? Habt ihr unterwegs mit jemandem gesprochen? Sind noch weitere Diener eures Herren oder eurer Herrin entkommen? Nennt mir deren Namen. Wurdet ihr verfolgt? Habt ihr Spuren hinterlassen die sich hierhin zurückverfolgen lassen?"

Nur Momente ließ er dem Ghul für seine Antworten ehe er ihn weiter mit Fragen bombardierte. Und es schien noch nicht überstanden zu sein....
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Caterina
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Caterina »

Maximinianus kam dem, was er sich wahrscheinlich vorgenommen hatte, immer näher.
Mit seiner Fragensalve wurde Michael immer unruhiger. Der Ghoul spürte, wie er geistig langsam in Richtung der Wand im Rücken entgegenging.

Wollte der Seneschall des Kämpfers Kopf, wenn er schon Caterinas verschonte? Mit aufkommendem Unbehagen verharrte die Toreador in ihrer Position.
Das erste Mal wollte sie Michael helfen, konnte es jedoch nicht.

Der Hühne hingegen ging aus Selbstschutz zu knappen, schnellen Antworten über. Die Worte waren nicht einsilbig, doch die Sätze wurden merklich kürzer und militärischer:
„Der Herr hatte genügend Feinde, doch auch gegen jeden etwas in der Hand. Der Prinz sollte seine Versicherung sein.“

Michaels Gesicht wurde blass bei den nächsten Worten und der Blick senkte sich, so dass er den Seneschall nicht ansehen musste: „Doch stieg Rauch von der Zuflucht des Prinzen auf, als wir das nahe gelegene Tor hinter uns ließen.“
Der Kämpfer hielt sich mit keinen weiteren Erklärungen auf, In seinen Augen stand Furcht, auch wenn das niemand sehen konnte.

Nach einer kurzen Pause blickte der Ghoul wieder auf und sprach weiter: „Der erste Blutsdiener der Herrin entkam auch. Wir beide schaffte sie in eine Kiste über Tags und hielten uns so gut als möglich ab von den Wegen. Gesprochen wurde mit niemanden, der noch lebt.“
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Il Canzoniere »

Mit jeder gegebenen Antwort kam die nächste Frage ein klein wenig schneller. Maximinianus wusste offenbar genau was er tun musste um dem Mann nach und nach jede Rückzugsmöglichkeit abzukappen. Als Michael erwähnte das Rauch über der Zuflucht des Prinzen von Rapallo zu sehen gewesen war verengten sich die Augen des Ventrues beunruhigend. Auch sein Tonfall änderte sich leicht. Als ob er denn Mann nun im Sack habe.

"Rauch über der Zuflucht des Prinzen? Soll das heißen ihr vermutete das es dort gebrannt habe, das es zu gefährlich gewesen sei die Prinzenresidenz aufzusuchen? Und statt mir dies direkt zu sagen erzählt ihr mir eine rührselige Geschichte über die Flucht eines Kindes? Soll es mich beruhigen das niemand mehr lebt der euch gesehen hat? Ihr legt eine Spur aus Leichen von Rapallo nach Genua?" eine fortwischende Geste, wischte Michaels vorherigen Antworten wie lästige Fliegen beiseite. "Ihr nennt mir nun auf der Stelle alle Details über die Domäne Rapallo die ihr auf welchem Wege auch immer im Lauf der Jahre erfahren habt. Bekannte Kainiten, Zufluchten, Elysien und Treffpunkte, Blutsdiener, Einflussgebiete, Amtsverteilungen, politische Allianzen, Wegzugehörigkeiten, Feindschaften und außerdem alles darüber hinaus. Seht dies als Chance an eure beiden Beine aus dem Grab zu wuchten in das ihr eben so leichtfüssig hinabgesprungen seid. Falls ihr ein guter Zuhörer wart und für euren Herren wertvoll genug sich häufig mit euch zu umgeben, dann kann euch das heute retten."

Abwartend und lauernd blickte er den in die Ecke gedrängten Mann an.
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Caterina
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Re: Des Nachts im Kastell [Vorstellung/Caterina]

Beitrag von Caterina »

Und dieser erzählte alles ihm Bekannte mit geknickter Miene.
Mit Details kam Michael klar, sie erinnerten ihn nicht an diesen Wahnsinn.
Die Toreador wahr mehr als überrascht, als sie erfuhr, was der Ghoul alles wusste.
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