Drachisches Herdfeuer [Melissa]

[September '16]
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Gaius Marcellus
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Salubri nickte, auch er wirkte ganz im Diesseits, gewann immer mehr an Halt in der Szene
"Ihr wollt eure Domäne festigen und gegen diese Angriffe absichern, dies kann ich gut verstehen.
Wie ihr wünscht, werde ich meine Aktivität zur Friedensstifung zwischen An und Bewohnern des Armenhauses einstellen, ich bin auch sehr sicher, dass dies bald zum Guten entschieden ist wie ihr es sagt." Die wichtigsten Schritte waren getan, den Rest musste die Herrin des Quartiers erledigen

"Und ich werde, wenn ihr es wünscht... auch meine Wund- und siechenärztlichen Behandlungen beenden und mich zurückziehen..."
Er blickte sie dabei ernst an, als hätte er Verständnis sollte ihre Politik dies einfordern... oder als erwarte er es gar? Vielleicht nahm es auch nur an... zugleich wirkte er nicht anklagend, auch wenn es in den Augen des Heilers sicherlich nicht die ideale Entscheidung wäre... in diesem für ihn wohl Sinne musste Autorität anerkannt sein. Das war zu spüren, Respekt aber Ehrlichkeit und eine gewisse... Verantwortung, oder milde Sorge? Wortwörtlich war es zu spüren...

"Sollte dies nicht euer Wunsch sein, würde ich euch gerne meine volle Unterstützung anbieten, wenn nicht am inneren Frieden, dann an der Gesundheit auch eures Sestieres mitzuwirken..."

Er ließ eine Gesprächspause, doch diesmal waren die Worte anders als sonst so oft bei Gaius, sie waren fest und überzeugt und ehrlich, mit geduld, aber ohne lange Überlegung... er hatte in Broglio immer wieder ohne Einfluss mit wenigen Worten Konflikte entschärft und Aktivitäten begonnen, diese Kraft kam wohl aus solchen Worten...

Weniger fest ging er auf ihre Ausführungen zum Werwolf ein, er schien sogar geradezu kurz verwirrt, als Melissa ihm dieses Angebot fast in den Mund legte... doch zugleich nicht pikiert, es war die Sorge einer Mutter und woher sollte sie wissen, ob dieser Kainit anders wäre?


"Auch was die Sicherheit des Volkes Broglios und damit final euch angeht... biete ich meine Hilfe ernstlich an... ich will ehrlich sein, ich bin bei weitem zu kurz in dieser Stadt um mich in Fehden der *anerkannten* Kainskinder Genuas einzumischen. Und auch nicht daran interessiert. Doch sollte es sich hierbei um eine Kraft handeln die kein Solches ist... etwas Fremdes, etwas Unerwünschtes, etwas nicht aus unseren Kreisen...
Die Spur die diese Partei hinter sich lässt ist blutig und schrecklich und wer auch immer ernstlich gegen sie vorzugehen sucht, oder wie in eurem Fall, sich gegen sie verteidigen muss, dem will ich zur Seite stehen... wenn er es wünscht.
Dass eure Art des Kampfes eine die Sethskinder nicht in den Kriegszustand versetzende ist, empfinde ich als sehr weise, der Kampf wird so möglicherweise wirklich primär ein investigativer? Auch auf dieser Ebene stehe ich euch gerne bei, wenn ihr mich einbeziehen wollt... ihr warnt es könnte ein gefährlicher, ein großer Gegner sein. So braucht es dagegen wohl einen ebenso großes Gegenstück?"
er lächelte verschworen, ein völlig authentischer Wechsel von fürsoglicher Versorgung zu ritterlicher Wehr... gespannt, ob tiefe und klare Worte die Tzimiske erreichen konnte, oder sie in ihrem Unleben schon zu oft von den Imitationen dieser Überrant und ins Nichts geführt wurde... zumindest ein Anteil der kurzen Ansprache des Salubri war anders als sonst so oft... er gab nicht vor die Lösungen zu kennen, er gab an willig zu sein, sie zu suchen, gemeinsam zu finden und final durchzuführen, wenn es die Rechte wäre...
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
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Melissa
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Melissa »

"Ihr seid sehr freundlich zu mir gewesen, Gaius", erklärte die Tzimisce. "Ich kann nicht und will nicht, die Verantwortung tragen müssen, wenn euch etwas geschehen sollte. Ich und die meinen werden unser möglichstes Tun, euer begonnenes Werk fortzusetzen. Ihr aber solltet euch an anderer Stelle umsehen, wo ihr mehr erreichen könnt."
Eine höfliche, aber bestimmte, Ablehnung seiner Hilfe, die sie mit weicher Stimme und mildem Blick aussprach.

Ich bitte um Verzeihung, wenn ich mich falsch ausgedrückt habe. Ich will euch in keinen Konflikt hineinziehen, der nicht der eure ist und der euch nichts weiter angeht.
Ich wäre eben deswegen, weil ihr neu seid in der Domäne, weil ihr noch nicht lange hier weilt, interessiert daran, dass ihr euch diese Angelegenheit genauer anseht. Ihr seid nicht mit mir verbündet, noch mit anderen in der Domäne - soweit ich weiß jedenfalls.
Ihr habt keinen Grund und Anlass, das Ergebnis eurer Untersuchung zu vertuschen oder zu manipulieren und mir ist...von einer Person, die ich schätze, nahe gelegt worden, dass mein Urteilsvermögen womöglich getrübt ist. Eine Möglichkeit, die ich nicht ausschließen kann."


Die Tzimisce ballte die Hände. Die Ghoule um sie her schienen unruhig zu werden, veränderten ihre Haltung. Weg von den Eingängen, hin zu der Vampirin. Einer legte ihr seine breiten Handschuhe auf die schmale Schulter, sah sie mit nervösen Augen an.
"Allein der Gedanke an diese Tat macht mich rasend...", knurrte sie auf den Tisch starrend.
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Gaius Marcellus
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Salubri nickte, er war wohl nicht sehr zufrieden über ihre Ablehnung, aber er nahm sie hin...
Dann begann er sich ganz dem Weiteren um den Werwolf herum zuzuwenden in Gedanken.

"In der Tat habe ich mich keiner Parteiung verspochen, außer meinen Prinzipien." er lächelte "Ich verstehe was ihr meint... und auch jenes Ziel wirkt sehr bedeutsam für die Domäne." wobei er offen lies, welche Domäne er damit meinte "Ihr solltet euch nicht grämen. Nie steht einem der unsrigen Wut so gut zu Gesicht, als wenn es um die Gemeinschaft geht, die zu Schirmen wir uns geschworen haben... nie steht uns Trauer so wohl im Gesicht, wie im Angesicht des Unglucks unserer Schutzbefohlener. Es spricht für euch und eure Liebe.
Ich werde sehen, was ich zur Aufklärung der Geschehnisse beitragen kann, wenn ihr es vermögt... wollt ihr mir einen Überblick über die Geschehnisse, Abläufe, Orte und Beteiligten geben... es darf ruhig eure Sicht der Dinge sein, macht euch keine Sorge, ich werde sie mit einem anderen Auge zu sehen suchen" dabei lächelte er irgendwo leicht "Gerade was eure Vermutungen zu Verschwörungen angehen... Eine Untersuchung ohne inneres Wissen durch einen Aussenstehenden scheint eben so wenig erfolgsversprechend, wie durch einen der von euch erwähnten Liktoren..." er lächelte grimmig.

Rasch war dieser Übergang gewesen, von vollem Hilfsangebot, erneut hatte sie seine Hand nicht angenommen... die Frau musste wahrlich dunkle Erfahrungen oder Erwartung haben. Doch solange das besprochene Ziel weiterhin im Rahmen der Moralität des Saulotsohnes lag, schien er davon weder gekränkt nocht all zu enttäuscht... auch wenn sein Eifer nicht aus Profilierung zu stammen schien
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Melissa
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Melissa »

"Ich traf vor einigen Jahren auf der Piazza vor der Porta Soprana auf die Nonnen. Es muss so zwei oder drei Jahre her sein. Zu jener Zeit begann ich gerade, den Norden des Viertels zu untersuchen, mich in Gastwirtschaften und dergleichen einzumischen. Der Teil, den ich nun zu meiner Domäne erklärt habe, wie ihr wisst.
Ich will euch nicht mit Details über ihr Benehmen langweilen oder dass sie mir auflauerten, als ich mich gerade genährt hatte und mich in einer Gasse zu viert umschließen wollten, mit gezogenen Waffen auf den Dächern.
Das eigentlich interessante ist vielmehr, dass ich außer den Nonnen noch jemand anderen in den Schatten sah. Einen Mann von kümmerlicher Gestalt, missgebildet, in geschundener Kleidung und fellig. Was mir aber auffiel, das war ein Geruch nach Moos. Es mag verrückt klingen, ich weiß. Aber die Sinne der Tzimisce sind fein, sehr, sehr fein. So konnte ich ihn auch in den Schatten ausmachen und ich schwöre bei meinem Blut: Er roch nach Moos.
Er beobachtete uns und jeder Hinweis an diejenige Nonne, die mit mir sprach - eine Maria, denke ich - wurde von ihr ignoriert. Sie schien ihn nicht wahrhaben zu wollen, obwohl sie sich nachts sehr gut und mit scharfem Gespür bewegen. So viel muss ihnen zugestanden werden."


"Etwa zu jener Zeit verschlimmerten sich auch die Wolfsnächte. Ihr werdet von ihnen gehört haben? Ursprünglich traten sie im Herbst auf und richteten sich auf vorgebliche Verbrecher. Bürger der Stadt - zweifellos einige von schlechtem Stand und fragwürdiger Tätigkeit - wurden tot aufgefunden in dieser Zeit, während das Geheul eines großen Wolfes erklang. Etwa seit dem Jahre 981 aber geschahen diese Notti dei Lupi auch das erste Mal außerhalb des Herbstes und verschärften die ganze Lage. Viele Morde geschahen in diesem Jahr, in der ganzen Stadt, nicht nur hier. Wie ich höre rächten sich auch einige der Banden, die aus Clavicula hinein schwappen, an der Miliz.
Mehrere meiner Leute - die, wie ich euch versichere, keinesfalls Verbrecher sind, sondern ehrbare Männer mit ehrlichen Berufen, die ich alle gründlich überprüfe - wurden im Schlaf ermordet. Ich erhielt ihre Köpfe in der darauf folgenden Nacht zugesandt. Sie waren aber nicht die einzigen Opfer.

Vor einigen Monaten, im letzten Jahr noch, glaube ich, hörte ich dann selbst das erste Mal dieses Geheul. Nicht dasjenige der Wolfsnächte. Diese klingen...triumphierend. Wie ein Tier, das seine Beute gerissen hat. Jenes Geheul, von dem ich jetzt rede, war wie ein Lockruf. Es machte meine Hunde närrisch, sie zerrten an ihren Leinen und drohten den Zwinger zu sprengen. Es dauerte ein ganze Weile, bis selbst ich sie beruhigen konnte.
Als dieses selbe Geheul also kurze Zeit später wieder erklang, öffnete ich den Zwinger und befahl meinen Hunden, mich zur Quelle des Geräuschs zu führen.
Sie waren schnell und ich das Laufen nicht gewöhnt, diese Hatz durch Gassen und Innenhöfe. Als ich ankam, waren meine Hunde bereits auf einen Innenhof gestürmt, in dem sich einige Tiere befunden hatten. Hunde, die ein erbärmliches Geheul veranstalteten. Aber eben gerade nicht das Geheul des Werwolfs. Mich überkam ein Schauer. Ja, ein Schauer sage ich, denn die Tiere waren wie in Raserei und der ganze Ort erschien mir scheußlich zu sein, gewalttätig und böse.
Ich blickte mich auf den Dächern um und sicher genug: Ich sah eine Frau über dem Innenhof die Szene betrachten, dicht an das Dach gedrückt. Und am Eingang der Gasse hinter uns eine Gestalt. Rasch kletterte ich auf das Dach um sie zur Rede zu stellen, die Kunst meines Blutes half mir dabei. Noch bevor ich aber das Dach erklommen hatte, wandte sich die Person um und floh.
Ich sah ihn, wie er über die Dächer hastete: Ein Mann von kurzem Wuchs, mit felligen und seltsam missgestalteten Armen, die ich nicht in Worte zu fassen vermag. Haarig, schmutzig und stämmig und irgendwie defomiert.
Ich beschloss damals, ihn nicht zu verfolgen. Das mag euch komisch vorkommen, Herr Ritter, aber ich hatte keinen Anlass dazu, den Eindruck zu erwecken, ich wäre hinter ihm her. Tatsächlich war ich ja nur herein gestolpert, weil das Geheul sowohl mich als auch meine Hunde angezogen hatte. Mit Sicherheit, dachte ich damals, wäre es besser, auf einen Moment zu warten, in dem ich nicht als Verfolger dieser Angelegenheit erschien.

Keine zwei Wochen später wurde in eine Zuflucht eingebrochen, als ich mich gerade bei Valentino aufhielt und um meine Geschäfte kümmerte. Ihr müsst wissen, dass eine Wahl, wie sie uns damals bevor stand, einiges an Planung erfordert. Jeder, der sich in meiner Zuflucht befand..."

Die Tzimisce brach einen Moment ab. Die Hand ihres Leibwächters legte sich wieder auf ihre Schulter und sie griff danach, als suche sie Halt. Sie hob den Blick wieder, ohne aber die Hand des Menschen loszulassen.
"Alle wurden zerfleischt. Selbst die Hunde. Sie trugen alle Wunden wie von riesigen Wölfen. Ich habe einen Gottesdienst für sie abhalten lassen, sie alle zusammen. Ihr mögt den Priester von San Donato fragen - ein Diener der Hüterin, denke ich - oder jeden Mann in Broglio. Sie werden euch alle das gleiche sagen: Bissspuren und Klauen, wie von riesigen Wölfen."

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Gaius Marcellus
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Salubri hörte der intensiven und langen Beschreibung Melissas zu, dann nickte er
"Sollte erneut ein Gefallener mit diesen Spuren... erscheinen. Lasst ihn mich bitte untersuchen, das könnte die Details stark vertiefen." meinte er mit dunkler Stimme

"Ebenso wäre ich euch für weitere Einsichten zu dem beschriebenen Manne dankbar... ihr beschreibt ihn als Missraten oder Missgebildet... könnt ihr das ausführen... wie als hätte er sich zum Teil in etwas unmenschliches Verwandelt? Oder als sei er ein Krüppel oder verunstaltet wie ein Nosferatu?"

Wenig später fügte er an "Bei euren Schilderungen zu der Nacht der Hundekämpfe... saht ihr eine Frau... war diese eine der Marien? Trug sie ein Ornat? Aber keine der Frauen ist in dieser Nacht eingeschritten... mhh..." Auf ihre Erklärungen zur ihrer eigenen Schwäche ging der Ritter nicht ein, ließ sich nicht darin fangen oder wollte sie ihr nicht vorwerfen, ob sich dabei überhaupt etwas geändert hätte..."

Zuletzt dachte er etwas länger nach und fragte "Vor einigen Minuten spracht ihr daovn... dass hinter diesem 'Werwolf' einige Kräfte stehen, von fragwürdiger Herkufnt und Natur... was meint ihr damit?
Welche Gruppe und was für Kräfte seht ihr dahinter?" diese Frage ging tiefer als der Rest, und doch verband der Krieger sie mit großer Wichtigkeit...
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Melissa
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Melissa »

"Wenn ihr mich fragt, so ist die Sache einfach.
Die Nonnen tauchten zu einer Zeit in der Stadt auf, als die Wolfsnächte und die Gerüchte um den Werwolf begannen. Ich weiß, dass sie sich hier herum treiben und mit zweien der Liktoren ihre Spielchen spielen. Als ich sie das letzte Mal persönlich traf, sah ich diese Kreatur. Ich vermute, dass sie der Vampir ist, der sie am Leben erhält und ihnen unsere Geheimnisse verrät. Ein Gangrel womöglich oder ein Nosferatu, ja. Ich weiß es natürlich nicht, da ich nie ein Wort von den Nonnen über diese Kreatur gehört habe und beide Geschlechter doch sehr wilde Figuren hervorbringen.

Ich weiß aber aus sicherer Quelle, dass Alerio sich ihnen hingibt, genau wie Brimir. Dass die drei ihre Spielchen spielen und sich dem Tier in ihnen hingeben. Und dass sowohl Brimir als auch Alerio sich mit Ausreden ihrer Pflicht entziehen, diesen Bruch der Stille und der heiligen Zuflucht zu untersuchen.
Eben diesen geheimnisvollen Vampir sah ich Monate später wieder, als ich seine Pläne durchkreuzt haben muss. An genau jenem Ort, wo das Geheul des angeblichen Werwolfs seinen Ursprung hatte.
Wäre er selbst nur dort gewesen, um dem Geheul auf den Grund zu gehen...nun, so hätte er es sagen können, nicht? Ich habe keinen Streit mit ihm oder seinen Handlangern, es gab keinen Grund, vor mir zu fliehen. Außer um seine Identität zu verbergen.
So wie es die Art der Tiere ist, wird er einfach ausgeschlagen haben, der irrsinnigen Idee verfallen, ich wäre hinter ihm her."


Es war eine hübsche Geschichte, die Melissa dem Salubri vortrug. Eine schlanke und einfache Geschichte, die vielleicht, nur vielleicht, ein wenig zu einfach war, sich aber nahtlos an ihren Bericht der Geschehnisse anschloss.
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Gaius Marcellus
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Eine Geschichte, die zu den bereits gesicherten Erkenntnissen des Salubri leider nicht passte... doch sah er keine Täschung darin, die Tzimiske konnte eben auch nicht alles wissen... und so ging er weiterhin sicher und ruhig in seinen Nachfoschungen vor

"Dann sollte man sich also auf die Suche nach der Quelle des Wolfsgeheuls und diesem mysteriösen Manne aufmachen... eine dunkle Kraft womöglich.
Aber es klingt nicht, als vermutet ihr eine Verschwörung anerkannter Kainskinder Genuas gegen euch?" er lies hier eine größere Pause... keine Pause, die man nicht übergehen könnte, aber sie elegant zu übergehen, wäre schwer...

"Ich könnte am meisten aus Opfern der Bestie lernen... doch ich habe eine Bekannte, die ich um Unterstützung bitten würde, wenn ihr sie in eurer Domäne willkommen heißen wollt. Gerne stelle ich sie euch in diesem Zusammenhang auch vor, wenn ihr wünsch. Die werte Seinfreda, Neugeborene aus dem Hause des Todes. Ihre Fähigkeiten könnten in dieser Suche von großer Hilfe sein."
dann lächelte er sanft "Und selbst wenn es ein echter Werwolf ist, auch bei der... Lösung... des Problems" der Ritter schien einen gewissen Ernst in seinem Scherz zu transportieren, die Frau von der er Sprach genoss seinen vollen Respekt, mindestens. "Eine Betrachtung des Gewaltortes wird womöglich nur noch wenig Erkenntnisse erbringen, allerdings vielleicht etwas..." hier ließ er den Vorschlag vorsichtig offen, wollte der Dame wohl wieder einfache Gelegenheit zur Ablehnung geben, wenn sie bedenken hätte. "Ansonsten werden wohl klassische Nachforschungen ein erster Schritt sein... und Wachsamkeit.
Gibt es andere, die Nachforschung in eurem Sinne betreiben, mit denen eine gemeinsame Wirkung von Sinn wäre?"
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Melissa
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Melissa »

Melissa überlegte einen Augenblick. Sie ließ die Hand ihres Ghouls los, der sie von ihrer Schulter nahm und sich dem Gespräch etwas abwandte.
Ihr Blick ruhte auf Gaius, versuchte ihn zu begreifen, seine Motive genau so wie die seiner Bekannten zu durchdringen.
Vorsichtig sagte sie dann:
"Ihr dürft mir eure Bekannte vorstellen in einigen Wochen. Dann werde ich entscheiden, ob sie in meiner Domäne willkommen ist. Es ist, wie ihr sagtet, eine delikate Stimmung im Viertel, die einiges an Vorsicht erfordert. Es wäre unverantwortlich von mir, Gäste ihrer Majestät zu schaden kommen zu lassen, weil gegen mich gehetzt wird.

Den Tatort will ich euch gerne zeigen, doch es ist nicht mehr viel zu sehen. Er wurde vor einigen Wochen schon gereinigt, das Blut entfernt, die Verstorbenen beerdigt. Andere Menschen leben nun dort. Ihr Leben und ihre Freuden werden das Leid überdecken, das dem Ort angehaftet hat."

Es schien, als hätte sie ein Verständnis davon, mit welchen Mitteln der Salubri sich an die Nachforschung machen wollte.

Am Ende schüttelte sie den Kopf, schnaubte dabei.
"Nein, das keine Verschwörung von Kainskindern. Nichts über das gewöhnliche Maß hinaus, schätze ich jedenfalls. Brimir und Alerio sind den Nonnen verfallen und ihren Predigten von Jagd und Blutrünstigkeit, nichts weiter. Das ist keine Verschwörung gegen mich oder die guten Sitten, sondern eine schlichte Perversion. Verdammenswert, aber nicht so hinterlistig, nicht geheimnisvoll und verschwörerisch.
Eine Gruppe aufmüpfiger Kinder, die sich vor der Ordnung fürchtet, die sie früh ins Bett schickt und ihnen ihren Spaß verbietet. Die schreit und in einem Wutanfall um sich schlägt.
Aber ihr seid der einzige, der sich diese Sache ansieht. Nicht in meinem Namen, ich wiederhole es: Fühlt euch nicht gebunden, meine Ehre zu retten mit euren Untersuchungen. Ich bin an der Wahrheit interessiert. Sie soll mir Ehre genug sein und meine einzige Zier.
Diejenigen, die für eine Untersuchung verantwortlich wären - Brimir und Alerio - sind darin verwickelt oder jedenfalls nicht neutral. Sie sind recht eindeutig gegen mich oder jedefalls für diejenigen, die ich für schuldig halte."

Sie erklärte nicht, warum Brimir gegen sie sein mochte und Alerio sich in dieser Angelegenheit zu ihm stellen würde. Warum sie glaubte, sich nicht auf diese Autoritäten verlassen zu können.
Ihr Schweigen aber bot Platz für eine Nachfrage.
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Salubri bestätigte ihre Worte „Gut, in diesem Fall würde ich sie euch bald vorstellen, wenn sie euch zu gefallen vermag, werden wir den Tatort inspizieren. Derweil werde ich meine Ohren nach möglichen Quellen und Opfern öffnen und als“ er pausierte um zu betonen „unabhängiger Gutachter in Untersuchungen treten…“ damit war seine Hilfe angekündigt, sollte man sie nennen wie man mochte

„Gab es irgend eine Spur von Hinterlassenschaften des Angreifers? Und wenn es nur sein Blut an der Klinge eines eurer Mannen war oder Krallenabdrücke in Gegenständen? Ist etwas verschwunden…“ er kam leicht ins Grübeln. Ihre Worte zu den Liktoren riss ihn wieder aus jener Gedankenstarre „Die Via Bestialis… ein mögliches Problem und sicher nicht rechte Weg für eine ordnende Kraft, ich verstehe was ihr meint… der eine der Liktoren, der Lasombra Aliero, schien diesen Weg noch nicht erreicht zu haben wurde mir zugetragen? Habt ihr Kontakt zu ihm… könnt ihr mir über ihn erzählen? Es wäre sicherlich im allgemeinen Interesse, wenn der Liktor ihrer Majestät in einer… angebrachteren… Moralität verbleibt?“ Die Worte über den Weg des Tiere erregten das Gemüt des Schirmherren nicht, der Gedanke an den Wegwechsel, an eine Ordnungskraft auf jenem Pfade hingegen… keine Agression, aber ein vorabwellendes Gefühl der Verantwortung schwamm von dem Miles aus.

„Der Liktor Brimir scheint in der Stadt mit einer anderen Art Respekt… eher Furcht… erwähnt zu sein als seine Gegenstücke? Wieso glaubt ihr, will er sich der Sache nicht annehmen, rein da er dem selben Wege folgt wie eure Verdächtigten?“ die Option wahrer Antipathie wollte er ihr nicht in den Mund legen… doch schien das Bild des Salubri über den ihn unbekannten Liktor aus unerfindlichen Gründen nicht das Beste zu sein… konkreter noch, eine gewisse Skepsis war deutlich
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Re: Drachisches Herdfeuer [Melissa]

Beitrag von Melissa »

"Oh, ich wurde von den Lasombraahnen gebeten, ihn auf dem Hoftag unserer Majestät des Mordes an einem Älteren anzuklagen und dafür zu verurteilen", sagte Melissa, als wäre es eine Kleinigkeit.
"Ich fürchte doch, er nimmt diese Angelegenheit recht persönlich.

Sie wartete, bis die Schwere der Worte ihre Wirkung erzielt hatte. Dann fuhr sie fort:
"Alerio...war ein Kind, als man ihn in die Nacht holte. Aber er ist weit älter, als sein Aussehen es vermuten lässt, täuscht euch nicht. Er ist geschickt und schlau und kommandiert einigen Einfluß in der Domäne. Nicht umsonst ist er ein Liktor.
Aber in der Tat...er lässt sich mit fragwürdigen Gestalten ein in letzter Zeit, ja. Eine berechenbarere, vernünftigere Haltung seinerseits wäre natürlich zu begrüßen."


Sie sprach vorsichtig, ohne feste Zusagen zu treffen.
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