Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

[September '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Matteo
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Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Matteo »

Ein Mädchen, vielleicht 13 oder 14 Jahre alt, gekleidet in ein schlichtes dunkles Gewand, erschien an der Pforte des Elysiums San Donato. Einzig auffällig an ihr war, dass sie ein langes Messer im Gürtel trug, welches eindeutig mehr als nur ein Werkzeug war und der mit tiefrotem Wachs versiegelte Brief, den sie einer der Wachen oder der Diener des Elysiums gab.
"Für eure Herrin." blieben ihre einzigen Worte, dann ging das Mädchen seines Weges.

Das Siegel trug eine stilisierte Rose, die sich um ein Schwert rankte. Der Brief selbst war aus feinstem Pergament, in feinen geschwungenen Lettern war dort zu lesen:

Wohlwerte Acacia della Velanera, Neugeborene von Clan der Lasombra, Kind des hochverehrten Ahns Alexander, Hüterin des Elysiums San Donato und älteste vom Blut der Schatten Genuss,

Ich schreibe euch in dringlicher Angelegenheit und ersuche ein vertrauliches Gespräch und euren Rat betreffend verschiedener Angelegenheiten in welche Nachkommen des Clans der Schatten verwickelt sind oder eine größere Rolle spielen. Die genauen Details werde ich hier nicht schriftlich festhalten und auch meine Botin kennt sie nicht, aus Sicherheitsgründen. Eine Zusagen eurerseits wäre mir hochwillkommen und eine besondere Freude euch wieder zu begegnen.
Eure Antwort erwarte ich voller Hoffnung in der Villa Ventura in Mascharana.

Hochachtungsvoll,
Matteo Floravante Di Ventura, Neugeborener vom Blut der Arikel, Kind der Lucrezia Neroni
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Acacia
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Re: Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Acacia »

Es dauerte nicht lang bis der Toreador eine Antwort erhalten sollte. Tatsächlich war es dieselbe Nacht, die ersten Strahlen der Sonne drohten am Horizont zu lecken, als ein schweres Pochen an der Pforte der Villa Ventura erklang. Davor standen drei Männer. Zwei glichen den verhüllten Wächtern des Elysiums, während der dritte hochgewachsen und mit klar geschnittenen Zügen offenbar der Anführer war. Er übergab ein mit schwarzem Wachs versiegeltes Pergament, in dessen Innern eine kurze Antwort zu finden war. Kein Wort in der eleganten, klaren Handschrift zu viel zierte das teure Material.

Wohlwerter Matteo Floravante Di Ventura, Neugeborener vom der Blut der Arikel, Kind der Lucrezia Neroni,

ich erwarte Euch in der kommenden Nacht zur zweiten Stunde an Bord der Esperanza.

Ich verbleibe in Erwartung,
Acacia della Velanera,
Neugeborene der Schatten, Erste ihres Blutes zu Genua, Hüterin des Elysiums, Kind Alexanders, Ahn der Schatten zu Pisa.




Die nächste Nacht war windig, ja fast stürmisch. Wolken jagten über den Himmel und verdeckten immer wieder den strahlenden Mond, der die Stadt für ihresgleichen in so helles Licht tauchte. Das elegante, große Handelsschiff lag schon seit Jahrzehnten immer wieder an den Kais Genuas und brachte Schätze aus allen Herren Länder. Sorgsame Pflege ließ es stark und stolz über die Oberfläche des rauen Wassers aufragen. Dunkle Gestalten bewachten die Laufplanke und das Deck und waren für eingeweihte leicht als die Wächter des Elysiums zu erkennen. Auf dem Deck direkt am Bug mit dem Blick auf das Meer fand man schließlich die marmorblasse Lasombra. Ein weiter Umhang hüllte ihre exquisite Gestalt ein und umrahmte das Gesicht mit nachtschwarzem Pelz. Nicht weit entfernt stand der Bote, die Hand am Schwert und befand sich gerade so außerhalb der Hörweite, wenn man leise sprach. Sobald Schritte hinter ihr erklangen, drehte sie sich um und ein Lächeln erschien auf den blassrosa Lippen. „Matteo.“, grüßte sie ihn freundlich und lud ihn mit einer Handbewegung ein sich zu ihr zu gesellen.
Zuletzt geändert von Acacia am Do 29. Sep 2016, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Matteo
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Re: Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Matteo »

Zur genannten Stunde erschien Matteo an Bord der Esperanza, allein und unbewaffnet bis auf einen filigranen Dolch, der Schmuck und Waffe zugleich war. Ein neuer Satz seiner üblichen erlesenen, aber schmucklosen Kleidung vervollständigte das gewohnte Erscheinungsbild.

Matteo trat neben Acacia und verneigte sich angemessen. "Werte Acacia, ich danke euch für eurer Einladung. Noch dazu auf dieses schöne Schiff." Er blickte kurz hinaus auf die See, dann wieder zurück zu der Dame.

"Gleich zwei Angelegenheiten führen mich heute zu euch. Zunächst würde ich mich gern der kürzeren widmen." Eine kurze Pause folgte, in der er ihr höflicher weise Raum gab zu Anmerkungen oder Widerspruch. "Wie Ihr wisst bin ich dabei mir Einfluss in Ravecca zu verschaffen, wobei ich einen Konflikt mit eurem Clansbruder, dem werten Liktor Alerio, vermeiden möchte. Sollte ich mit Ihm zu einem für beide Seiten annehmbaren Abkommen gelangen, hätte ich die Bitte an euch der Besiegelung dieses Abkommens als Zeugin beizuwohnen. Als Angehörige der Könige, wie aus des Blutes der Schatten dürftet Ihr als hinreichend neutral gelten." Unausgesprochen, da für Matteo auf der Hand liegend, blieb, dass er Acacia dementsprechend eine Gefälligkeit schuldig wäre. Der Toreador hob den Blick zu den dahinjagenden Wolken, irgendwie Sinnbildlich für andere Vorkommnisse, dann blickte er der Lasombra wieder entgegen.
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Acacia
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Re: Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Acacia »

„Eure Worte erschienen mir dringend.“, erwiderte sie mit einem freundlichen Lächeln auf den blassen Lippen. „Ja, das ist sie, nicht wahr?“ Ein gewisser Stolz lag in der Stimme der Lasombra, als sie mit der unter schwarzem Stoff verborgenen Hand über die Reling strich.

„Doch sagt was führt Euch zu mir?“, erkundigte sie sich interessiert und blickte ihn fragend an. Sein Anliegen oder besser, dass er deren zwei hatte, nahm sie mit einem leichten Nicken zur Kenntnis. Still lauschte sie seinen Worten und man konnte an ihren Zügen ob sie dieses Abkommen in irgendeiner Weise tangierte. Vermutlich tat es das nicht. „Ich stehe Euch gern zur Verfügung. Lasst mir eine Botschaft zukommen und ich werde dort sein.“, erwiderte sie gelassen.

„Ihr sagtet, Ihr hättet zwei Anliegen?“, Interesse lag in den dunklen Augen, die beinah so dunkel waren wie die lichtlosen Flecken, die ihrem Clan den Namen gegeben hatten. Zwar konnte sie sich denken auf was er hinaus wollte, aber sie wollte auch nicht vorgreifen und so wartete sie ihn aufmerksam anblickend ab.
Zuletzt geändert von Acacia am Do 29. Sep 2016, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Matteo
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Re: Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Matteo »

Matteo neigte leicht den Kopf. "So wird es geschehen, falls ich mit eurem Bruder im Blute eine Einigung finde und er dieser Vorgehensweise zustimmt, werde ich euch eine Nachricht senden. Meinen Dank dafür werte Dame."

Ein weiteres Mal blickte der Toreador hinaus auf die nächtliche See, wie um seine Gedanken zu ordnen und wieder wanderte sein Blick zurück zur Hüterin als er sprach.

"Mein zweites Anliegen mag möglicherweise etwas diffiziler sein. Ich bat um dieses Gespräch mit euch, da ich, wie Ihr vermutlich bereits wisst, zum Geschworenen im Prozess gegen den Liktor Brimir berufen wurde. Er vernichtete einen Ancilla des Clans der Schatten und Ihr seid deren Älteste in Genua... mein Interesse gilt nun vor allem Eurem Standpunkt in dieser Sache und nachrangig auch ob eure Brüder in Genua geschlossen hinter euch stehen. Immerhin geht es in der Hauptsache um die Vernichtung eines der Euren."

Matteo wusste nicht, dass Acacia die Verteidigerin war, noch wer die anderen Geschworenen waren und hatte in der Sache bisher tatsächlich einen neutralen Standpunkt. Zunächst wollte er mehr über all diese Vorgänge in Erfahrung bringen.
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Acacia
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Re: Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Acacia »

Ein feines Lächeln huschte über die Züge der Lasombra. „Alerio ist gerissen, aber fair. Ich glaube, dass ihr eine Einigung erzielen könnt.“, erwiderte sie freundlich und man konnte ihrer Stimme für einen Moment anhören, dass sie viel von ihrem kindlichen Clansbruder hielt.

Seine folgenden Worte ließen sie dann sacht die Brauen heben, als wäre sie von ihnen überrascht. „Ja, das weiß ich in der Tat.“, erwiderte sie ruhig. „Ich werde Brimir verteidigen und ja ich bin von seiner Unschuld überzeugt.“ Gelassen sah sie ihn direkt an und schien sich nicht an dem Widerspruch zu stören, dass sie als Lasombra die Verteidigung übernahm. „Ich denke, dass im Vorfeld unkluge Entscheidungen getroffen worden sind, dass er nicht die richtige Wahl war und …“ sie zögerte einen Augenblick und sah ihn nachdenklich an „und es gab im Clan Lasombra … Unstimmigkeiten, die zur Eskalation der Situation geführt haben.“
Zuletzt geändert von Acacia am Do 29. Sep 2016, 12:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Matteo
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Re: Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Matteo »

Zum ersten Mal während dieser Unterhaltung, vielleicht war es dieses kleine Lächeln gewesen, fraß sich Matteos Blick geradezu fest an dem ebenmäßigen marmornen Gesicht der Lasombra...

Selbstbeherrschung gegen 5 [dice seed=44705 secure=43575118_0]4d10[/dice]

... doch es gelang ihm sich nicht davon einfangen zu lassen. Leise erhob er seine Stimme.

"Unstimmigkeiten? Nun bisher habe ich noch zu keinem anderen Eures Blutes gesprochen, aber der verehrte Ahn Lydiadas... nun ich würde Ihm nur ungern in die Quere kommen.
Dass Brimir keine gute Wahl war erscheint mir auch so, nun da ich erfahren habe, dass er auf dem Weg des Tiers wandelt, aber er schien mir bei unserer ersten Begegnung ein aufrechter Charakter zu sein.
Was mich aber wirklich interessiert, vor allem da Ihr mit der Verteidigung betraut seid, gibt es zu dieser Verhandlung eine gemeinsame Position der Könige?"


Bisher hatte der Toreador noch keinerlei Verpflichtungen in der Sache Brimir und kannte auch nicht den genauen Sachverhalt, ahnte aber dass es dabei womöglich um mehr ging als nur den Kopf des Gangrels.
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Acacia
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Re: Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Acacia »

Sie nickte leicht bei seinen Worten und für einen Moment huschte ein geisterhaft blasses Lächeln über ihre Züge. Immerhin hatte sie Brimir versprochen, dass sie ihn vertrat und ihr Bestes gab um ihn zu verteidigen, doch es stand zu vermuten, dass der Ahn Druck auf sie ausübte. Immerhin teilten sie dasselbe Blut.

Für einen Moment blickte sie ihn nachdenklich an und wog ihre nächsten Worte ab. „Es gibt keine gemeinsame Linie, da wir alle unterschiedliche Ziele verfolgen. Zum einen ist da Godeoc. Er und der Tote haben sich gehasst. Er ist also froh, dass mein Clansbruder tot ist und dürfte Brimir unterstützen. Dann ist da Maximinianus, der die Domäne für die Ventrue stark halten möchte und so sicherlich nicht will, dass Brimir gerichtet wird. Gleichzeitig herrscht derzeit ein sehr zerbrechliches Machtgleichgewicht zwischen dem Clan der Schatten und dem Clan der Könige. Sie können es sich nicht leisten Sizilien so sehr zu beleidigen, dass unsere Ahnen nach Rache dürsten. Joseph mag Brimir hat aber sonst keine Meinung. Bleibe also noch ich. Ich strebe nach Gerechtigkeit, doch stellt sich dieser Fall als kompliziert dar.“ Nachdenklich richtete sich der Blick der schönen Frau auf die nächtlichen, schäumenden Wellen. „Ich denke, dass es nicht Brimirs Fehler war, sondern eine Fehleinschätzung ihrer Majestät und doch kann ich das nicht behaupten. Zugleich wollen meine Ahnen Blut sehen für den Tod eines der unsrigen.“ Ihr Blick wanderte wieder zurück zu dem Toreador. „Wie Ihr seht ist es sicher keine dankbare Aufgabe Teil dieses Prozesses zu sein.“
Zuletzt geändert von Acacia am Do 29. Sep 2016, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Matteo
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Re: Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Matteo »

Er nickte, wahrlich keine angenehme Pflicht und möglicherweise sogar eine gefährliche. Nachdenklich sah der Toreador abermals hinaus auf die schwarze See.

"Auch wenn es kein Älterer meines Clans war der vernichtet wurde, verstehe ich was Ihr meint. Ihr sagt Ihr strebt nach Gerechtigkeit, was nicht unbedingt ein Freispruch Brimirs sein muss." Die Implikation dessen lag natürlich auf der Hand, dennoch nahm Matteo an, dass Acacia ihr Bestes tun würde um ihre Pflicht als Verteidigerin zu erfüllen.
"Auch wenn ich mich bemühen werde unbefangen in die Verhandlung zu gehen und mich an den Fakten orientieren werde, bin ich eurer Position recht nahe. Mittlerweile scheint es doch um mehr als nur Gerechtigkeit zu gehen, Brimir dient als eine Art Spielball der Machtblöcke."


"Ich will ganz offen zu euch sein," sagte Matteo mit leiser, aber fester Stimme, "ich biete euch meine Unterstützung, meine Stimme als Geschworener in diesem Prozess. Ganz egal welches Ziel Ihr dabei verfolgt, zwar würde ich den Gangrel ungern vernichtet sehen, aber wirklich wichtig ist er mir als Person nicht. Schließlich bin ich ihm erst zweimal begegnet. Im Gegenzug möchte ich eure Unterstützung, eure Fürsprache wenn ich Ihre hochverehrte Majestät darum bitten werde als Ihr Vasall anerkannt zu werden." Das Überleben des Gangrel wäre schön, Gerechtigkeit noch schöner, aber letztlich mussten in der Welt der Kainiten solche Dinge zurückstehen.
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Acacia
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Re: Gerechtigkeit und andere Schatten [Acacia]

Beitrag von Acacia »

Sie folgte seinem Blick und nickte. „Wenn es kein politisches Spiel wäre, dann hätte ihre Majestät einfach eine Strafe verhängt und die Sache wäre erledigt gewesen. Aber ich bin überzeugt davon, dass ihrer Majestät die Domäne relativ egal ist. Daher überlässt sie auch den Neugeborenen und den Ancilla die Arbeit. Für sie ist der größere politische Zusammenhang wichtig und nicht was mit einem einzelnen Kainiten in ihrer Stadt passiert.“

Sein Angebot jedoch, ließ sie überrascht den Kopf zu ihm wenden. Sie hatte nicht damit gerechnet, würde dieses Angebot jedoch nicht in Frage stellen. Zumal es ein wirklich guter Deal war, hätte sie ihn doch auch für weniger unterstützt. „Ich kann nicht sagen, dass ich dieses Angebot erwartet habe, aber ich danke Euch und ich werde Euch selbstverständlich meine Fürsprache gewähren.“ Kein Zögern war in ihrer Stimme zu hören und sie beide wusste, dass sie mit ihrer Ehre an solche Worte gebunden waren.

Für einen Moment schwieg sie und ließ das Gesagte sich setzen, ehe sie erneut die Stimme erhob. „Aber ich würde gern die Gelegenheit nutzen um auf ein anderes Thema zu sprechen zu kommen. Ihr seid Händler, wie ich und in der Vergangenheit hat es stets beiden Seiten zum Vorteil gereicht, wenn zusammengearbeitet wurde. Ich würde gern einige Tonnen Marmor von Euch kaufen für unterschiedliche Zwecke, ganz unabhängig davon ob wir uns auf eine weitere Zusammenarbeit einigen können. Doch genau diese ist es, an der mir gelegen ist. Was haltet Ihr davon?“ Es war ein ganz anderes Thema und doch für sie beide vielleicht sogar von größerer Bedeutung, konnte solch ein Abkommen doch ihre Zusammenarbeit besiegeln und erneut an der Machtverteilung der Stadt rütteln.
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