[Fluff] Das rote Blut der Sarazenen [Arash]

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Arash
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[Fluff] Das rote Blut der Sarazenen [Arash]

Beitrag von Arash »

Rote Augen in der Nacht. Das Gelände war unübersichtlich, aber der Keiler vor ihm war offensichtlich nicht dabei zu schlafen. Er hatte die Aufgabe von Titus mit Freuden übernommen. Sicher er hätte auch die Andere nehmen können, aber einige Genuesen ungesehen zu begleiten und vor Hinterhalten zu beschützen klang für ihn machbarer, als sich mit einer kampferprobten Einheit im Alleingang zu messen.

Dafür wäre aber Unterstützung recht angenehm. Das Wildschwein vor ihm würde sicherlich die Sarazenen aufmischen, wenn es plötzlich wie wild durch das Unterholz brach. Etwa zehn Minuten später hockte Arash Arash auf einem stabilen Baum, während der Eber unten mit lauten Grunzen mehrfach gegen den Stamm donnerte. Gut. Das hatte nicht so funktioniert wie er sich das gedacht hatte. Offenbar sprachen Wildschweine auf Sardinien eine andere Sprache als in Genua. Was genau der Eber falsch verstanden hatte war ihm nicht klar. Aber vielleicht hatte er aus versehen seine Mutter beleidigt, oder noch schlimmer seine Kinder. Arash wusste es nicht, war aber froh, als sich der Keiler schließlich trollte und er von dem Baum herabklettern konnte. Das war so gar nicht gelaufen wie er sich das gedacht hatte. Nicht nur das er nun verletzt war, er hatte auch ziemlichen Hunger. Mit dem Erdverschmelzen würde es über die Tage nichts werden. Also grub er sich ein eigenes Grab. Hier würde er übertagen. Dann würde er morgen die Genuesen hungrig begleiten. Nicht gut....aber der Tag dämmerte und die Finsternis verschluckte ihn.

Die nächste Nacht begann mit Hunger...das Tier kratzte an der dünnen Schicht der Raserei. ein roter Schleier legte sich über sein Blickfeld. Er musste lange warten bis die Genuesischen Späher sich aus den Feldlager heraus bewegten. Immer noch wartete das Tier auf dem Sprung. Es wollte Beute und die Späher waren willkommen, aber er beruhigte es. Es würde Beute erhalten. Sie würden trinken...aber Sarazenisches Blut. Der Gangrel glitt beinahe lautlos durchs Unterholz. Die roten Augen machten es leicht seine Umgebung wahrzunehmen. Er war ein Raubtier auf Beutezug und die Beute lies nicht lange auf sich warten. Ein dunkel gekleideter Mann im Gras. Er hatte Arash bemerkt, aber auf seinem Gesicht stand Schrecken geschrieben. Er versuchte wegzulaufen, aber das Tier hatte Beute gewittert. Arashs Zähne schlugen sich in den Hals des Sarazenen. Auch, wenn er ihn nicht sofort zu fassen kam. Beinahe wäre er entkommen, aber als das Blut durch die Kehle des Gangrels floss, erschlaffte auch langsam der Körper seiner Beute. Das Tier heulte vor Erfolg und Triumph. Arash trank. Er war hungrig und er musste das Tier nicht zügeln. Das erste Mal, seit er in Genua war zügelte er seinen Hunger nicht. Erst als der Körper blutleer zu Boden fiel zog sich das Tier gesättigt zurück. Immer noch war es da. Lauerte am Rand seines Bewusstseins. Aber es war zufrieden...für eine kurze Zeit. Bis der Hunger zurück kehrte. Arash packte den Toten und zog ihn hinter einen großen Felsen. Seine Hände hatten sich inzwischen zu Klauen verzogen. Mit deren Hilfe grub er ein Loch und versteckte den Körper.

Während er lautlos zurück schlich hörte er Kampfgeräusche. Die Genuesen waren schon durch den Kampf aufmerksamer geworden, aber scheinbar hatte er einen Hinterhalt übersehen. Sarazenen und Genuesen vermischten sich zu einem unübersichtlichen Gewühl. Wer die Oberhand hatte war nicht auszumachen, aber er konnte die Menschen nicht allein lassen. Das würde seinen Auftrag gefährden. Knurrend schoss er zwischen die kämpfenden Blutbeutel und pickte sich einen Kampf zwischen drei Sarazenen und einem Genuesen heraus. Mit Klauen und rotglühenden Augen fuhr er dazwischen, Fleisch riss, Blut spritzte, aber das Tier war gesättigt. Er lies sich trotzdem führen. Nahm nicht viel wahr. Messer und Keulen prasselten auf ihn ein. Verwundeten ihn, aber das Blut in seinem Körper schloss die Wunden fast augenblicklich wieder. Zwei der Angreifer brachte er zu Boden...Dunkelheit, Wut, Blut, Nahrung. Das Tier sättigte sich erneut, der Schleier der Schlacht hob sich und um ihn herum lagen Tote und Sterbende. Die Sarazenen flüchteten tiefer in die Berge. Schnell schnitt er den Sarazenen noch die Kehlen durch, dann verschwand er wieder in der Nacht. Die Späher hatten Verluste erlitten. Die Stille war nicht vollkommen gewahrt. Aber wenigstens hatte er eine vollständige Katastrophe der Kundschafter abgewendet...in der nächsten Nacht würde er das Lager der Sarazenen ausfindig machen...in der nächsten Nacht.
Es ist das Tier in mir!
Es weckt die Gier nach dir!
Hab dich zum Fressen gern!
Kannst du mein Verlangen spürn?
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