[Fluff] Basiliskenbeutezug [Angelique]

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Angelique
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[Fluff] Basiliskenbeutezug [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Eins, zwei, drei, die dritte Nacht.

Zarte kleine Füße auf kaltem Kopfsteinpflaster.
Lautlos, feenhaft leicht und zum fernen Lärm des Chaos in Genua singend und doch nicht gehört.

Wahnsinn überall, ohne dass das kleine irre Mädchen oder ihr dunkles Spiegelbild mit seinen Circumcellionen ihn hätte verbreiten müssen.

Alle hatten nachvollziehbare Motive zum Machtgewinn, die aber alle in Chaos und Wahnsinn endeten.
Der Malkavianerin Ziele aber waren genau umgekehrt, in Wahnsinn geboren und unerwartet zu Erfolg verdammt.

Sie wollte nur ein einziges, lausiges Manuskript, das außer für Sie kaum für jemanden Wert hatte, aber am Ende sollte aie so viel mehr bekommen und die Flammen des Chaos ohne Absicht höher lodern lassen.

So aber machte sie sich auf zu retten, was ohnehin im Wortlaut in ihr fiebriges Hirn gebrannt war. Aber wie jeder Bücherleichenwurm, wollte auch Angelique das Schriftstück besitzen. Es zu kennen und gelesen zu haben,genügte einer Bibliophilen wir ihr nicht.

Und so zirkelte sie in spieleriaschen und Malkav gefälligen Spiralen um ihr Ziel und studierte die Wachen und deren Patrouilliengänge und baldowerte den bestmöglichen Weg hinein aus.

Angelique küsste ihr kleines Taukreuz und danach ihr großes Taukreuz, bevor sie die Armbrust über den Rücken schlang. Mit Malkavs Segen und dem der ersten Tochter Gottes, der Sophia Lillith, würde sie eben jener Halbgöttin Schriftrolle retten, bevor der Kainiten Zensoren ihrer habhaft werden konnten.

Sie redete sich ein, dass genau das auch im Sinne des Besitzers sein würde, der nun Asche im Wind war.

Lautlos und unsichtbar huschte sie zur Palisade und überwand diese mühelos.
Nun war sie drinnen und konnte zum Turm weiterschleichen.
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Angelique
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Re: [Fluff] Basiliskenbeutezug [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Im Turm brannte Licht. War das nun gut oder schlecht?
Auf alle Fälle hegte sie die Hoffnung, dass das Tor des Wachturms sich öffnen lassen würde und sie nicht den Weg über die Außenfassade gehen musste. Die steile Mauer war etwas anderes als die Palisade, selbst wenn die Balken der Stockwerksböden hervorragten.

Nein, kleine Kinderfinger schoben sacht eine dünne Klinge zwischen Tür und Zarge, um den Sicherungsbolzen zu heben und den Riegel stückweise zurückzuschieben.
Wellen von Blutmagie fluteten vom Geist Angeliques zu all den Wachen und sagten: "Ihr seht mich nicht!"
Und sie sahen sie nicht, während sie die Turmtür öffnete.

Ab und an schielte sie zu Schießscharten und Mordlöchern, ob nicht doch jemand sie bemerkte, aber es blieb ruhig.
Und so öffnte der Kindervampir lautlos das schwere Tor und schlüpfte ins dunkle Innere.

Der Mann, der gerade die Treppe hinunterkam, stutze, als die Tür wie durch Zauberhand sich öffnete. Misstrauisch zog er die Augenbrauen zusammen, zuckte dann aber mit den Schultern. Vielleicht glaubte er ja, er habe die Tür nicht verschlossen gehabt und der Wind stoße sie gerade auf.

Der unerwartete Bewohner wirkte gepflegt, nicht so kräftig gebaut wie ein typischer Kriegersmann, auch wenn er ein Schwert an der Seite hatte. Ein schwerer Umhang deutete an, dass er wohl nach draußen wollte, ebenso wie die lederne Tasche die er unter seinem linken Arm trug.

Angelique verliebte sich natürlich wie üblich sofort in den Mann und platzte fast vor Neugier, was wohl in der Tasche war. Sie glaubte, ihn schon mal gesehen zu haben, aber nur wo?

Die Malkavianerin versuchte eine schnelle Vorhersage, ob diese Tasche wichtig für sie war, aber das war zu schwierig so buchstäblich zwischen Tür und Angel.

Sie schlängelte sich an dem Mann vorbei und durchsuchte schnell den Turm.
Oben, wo das Licht gebrannt hatte und eine Kerze gerade gelöscht worden war, fand sie eine Art Scchreibpult und ein kleines Regal. Darin lagen ein paar Pergamentrollen. Die kleine Vampirin nahm einige, die nicht leer waren, an sich, aber leise fluchend sah sie, dass Lücken im Staub des Regal die frische Entnahme wichtiger Dokumente andeutete.

Der Mann! Er musste das wichtigste mitgenommen haben!

Sie wirbelte herum, flog die Treppe fast herab, so viele Stufen, wie sie auf einmal nahm.
Er konnte noch nicht weit sein! Sie musste ihn finden!
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Angelique
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Re: [Fluff] Basiliskenbeutezug [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Es war einfacher, als sie dachte, den Mann wiederzufinden. Er war noch nicht sehr weit gekommen.

Angelique lächelte schief und griff mit ihrem Geist nach den Körpersäften, die den Verstand des Menschen beherrschten, und ließ die Schwarze Galle in ihm überkochen.
Während er zumindest kurzzeitig abgelenkt sein würde, schlich sie näher und zückte eine kleine Beutelschneiderklinge, um die Taschennähte aufzutrennen.
Elegant und selbstsicher hielt sie das Händchen auf, um den Tascheninhalt aufzufangen.

Und wartete vergeblich! Die Naht hatte gehalten! Es war wohl wieder eine dieser Nächte.

Lautlos schrie sie ihren Frust heraus und zerrte erneut an der Tasche, bis sie den Inhalt endlich in der Hand hielt.

Angelique schaute vorsichtig nach dem Mann, denn inzwischen musste er doch etwas bemerkt haben.
Doch dieser schlurfte nur lustlos weiter.
Offenbar hatte er bereits zuvor eine melancholische Phase hinter sich, so dass der Blutzauber der Malkavianerin immer noch stark nachwirkte.

Zufrieden und fröhlich lautlos pfeifend zog Angelique von dannen und betrachtete etwas abseits die beiden Schriftrollen, die sie erbeutet hatte, im sanften Mondlicht.
Wieder einmal erlebte sie eine unangenehme Überraschung. Es waren nicht die Schriften, die sie suchte.
Nur eine wertvolle, aber für sie unwichtige Besitzurkunde und zugegebenermaßen eine interessante abgeschabte Schriftrolle.

Das konnte doch nicht wahr sein! Sie machte sich wieder daran, den Mann zu verfolgen. War er der, der in der Besitzurkunde erwähnt wurde? Wo wollte er hin? Hatte er Hintermänner?

Sie würde es herausfinden müssen!
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Re: [Fluff] Basiliskenbeutezug [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Der Mann schlurfte ganz langsam Richtung Genua, zur Porta Soprana. Dort hielten ihm die Wachen kurz auf, er war ja auch bewaffnet. Sie waren sich dann aber schnell einig, hier einen gebrochenen Mann vor sich zu haben. Ein Miles oder Söldner, der vielleicht zu viel erlebt hatte dieser Nächte, und sie ließen ihn rein.
Drinnen angekommen, lief er erstmal eine gute weitere Stunde ziellos durch Broglio.

Angelique schlüpfte mit ihm in die Stadt. Ihre übliche Art zu kommen und zu gehen. Irgendwer benutzte ja immer die Manntüren in den Stadttoren.

Irgwndwann erreichte der Mann schließlich eine Scheune im Norden des Viertels. Dort schaute er sich um, seufzte tief und setzte sich auf eine kleine hölzerne Bank davor. Ob er einfach jeden Antrieb verloren hatte? Oder auf jemanden wartete? Die Malkavianerin war sich nicht ganz sicher, aber sie beschloss, ihn noch eine Weile zu beschatten. Zu diesem Zeitpunkt waren es noch knapp drei Stunden bis Sonnenaufgang. Sie hatte also genug Zeit dafür.

Sie wurde nicht enttäuscht. Nicht ganz eine Stunde später tauchte jemand auf. Ein Mann in den Dreißigern, den Gewändern nach ein freier Bauer, dem es wirtschaftlich ganz gut zu gehen schien.

"Wer bisten du? Wat willsten hier?", sprach der Landmann den Sitzenden an. Dieser seufzte nur.
Der Neuankömmling wurde ungehalten und fragte erneut: "Watte hier machst, Mann?! Biste taub oder blöde?!"
Der Mann schaute hoch und fragte monoton, als erwache er gerade aus einem Tagtraum: "Hm?"

"Mahann, was du hier verloren hast und wer du bist!" Der Bauer wurde wirklich langsam ungehalten.
Doch schließlich bekam er doch Antwort: "Leon... Ich bin Leon. Ich diente dem Ajax, aber das ist jetzt alles ohne Bedeutung."
Ein Erkennen kam in Leons Augen. "Ich weiß von meinem Meister, dass das hier Melissidengebiet ist. Ihr habt euch ihm nicht nur widersetzt, ihr habt ihm sogar die Stirn geboten.
Jetzt ist Ajax tot, wirklich tot." Ein seltsamer Ausdruck erschien auf Leons Gesicht. "Ihr seid jetzt meine letzte Hoffnung. Ich weiß viel und ich habe ein Schiff..." Er runzelte die Stirn. "...hatte ein Schiff. Die Besitzurkunde wurde gestohlen." Verständnislos schaute er auf seine leere Tasche und seufzte tief.

Der Bauer indes straffte sich und grinste gierig, als habe er gerade beim Würfelspiel gewonnen. "Leon, Ajax Blutsklave...!", echote er, als könnte er es erst glauben, wenn er es wiederholte.
Dieser nickte und tippte sich an die Stirn. "Mein Wissen hat man aber nicht stehlen können, das ist noch hier drin."
Misstrauisch sah der Melisside sich um, schaute sogar in der Scheune nach, als fürchtete er einen Hinterhalt.
Als er aber niemanden weit und breit sah, sagte er zu Leon: "Folge mir!"

Er schickte sich an, vorwegzugehen, da schoß plötzlich ein sich drehender Bolzen aus dem Nichts herbei und verfehlte knapp seinen Rücken, Der Bauer entging dem Geschoß, dessen Spitze nass funkelte, nur, weil er sich zur Seite drehte und nach Leon umsah. Statt ihn tödlich zu treffen, stanzte der Bolzen sich nur durch seine Kleidung und richtete aber keinen Schaden an.

Gehetzt schaute der Mann sich um, sah aber keinen Schützen. Er wurde panisch um und packte Leon am Kragen, teils aus Wut, teils um eine Geisel oder einen menschlichen Schutzschild zu haben. "Wen hast du hergeführt, du Kotzenschalk?!"
Der Blutdiener von Ajax wirkte einfach nur verwirrt.

Bevor er antwortete, zischte es erneut. Und diesmal bohrte sich der Armbrustbolzen tief in die Schulter des Melissiden. Er schrie auf, ließ Leon fahren und rannte davon, als sei der Teufel hinter ihm.

Leon schaute ich um. Immer noch war kein Schütze zu sehen. Doch dann, kaum war der Melisside verschwunden, stand es vor ihm, wie aus dem Boden gewachsen, eine Armbrust lässig über die Schulter gelehnt: Das schreckliche Kind! Die blutsaugende Teufelstochter in Gestalt harmloser Unschuld!

Wie der Leibhaftige selbst grinste das kleine Monster und streckte das Händchen dem schrecksensstarren Mann entgegen:
"Schiavo, Leon, wenn du leben und Ajax Lebenswerk nicht verraten willst, MITKOMMEN! Ich bin deine letzte Hoffnung!"

Er hatte keine Wahl, so sehr er sich trotz seiner Lethargie versuchte zu sträuben. Willenlos ergriff er des Leichenkindes Hand und folgte ihm in die Nacht, die so kurz vor dem Hoffnung verheißenden Morgen, am dunkelsten war.

Es gab kein Entrinnen aus den Föngen der Kinder Nacht...
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