Ein Treffen im Elysium [Melissa]

[Oktober '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
Adelchis Diaconus
Lasombra
Beiträge: 488
Registriert: Do 1. Sep 2016, 18:43

Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Adelchis Diaconus »

Die erste Woche des neuen Jahres hatte gerade erst angefangen, auch die Nacht war noch jung und Adelchis war auf dem Weg zum Elysium.
Mal schauen ob es ein paar interessante Neuigkeiten gibt. Schließlich sollte man ab und an mal schauen was so passiert, dachte er sich.
Der Weg war nicht allzu lang aber dennoch beeilte er sich da kaum noch Menschen auf der Straße waren, kein Wunder bei dem Wetter schließlich war es dunkel und kalt nicht gerade die schönste Kombination auch wenn es ihm nichts ausmachte.
Am Elysium angekommen ging er langsam, anscheinen ehrfürchtig, hinein und schaute sich zuerst einmal um bevor er sich die Aushänge ansah und genau studierte, dazu brauchte er erstaunlich lange. Wenn er ein Priester war musste er doch gut und schnell lesen können? Oder las er sie mehrfach um auch die letzte kleine Information in sich aufzunehmen?
Nachdem er die Aushänge seiner Meinung nach genug studiert hatte wandte er sich gen Altar und würde sich vor diesen knien und im stummen Gebet eine Weile ausharren.
Den Status quo gilt es zu erhalten, sonst herrscht die Anarchie.
Benutzeravatar
Melissa
Tzimisce
Beiträge: 907
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 15:17

Re: Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Melissa »

Ein Rasseln und Scheppern störte die Andacht des Priesters.
Drei Männer waren herein gekommen - Männer in dicken Lederrüstungen - die ihre Waffen auf einen Haufen am Eingang warfen. Drei Speere landeten dort, drei lange Haumesser in ihren Scheiden, einige Wurfdolche, drei Pflöcke klirrten zu Boden. Die Männer entledigten sich ihrer Waffen, kaum dass sie durch die Pforte waren, mussten bereits draußen damit begonnen haben, sich die Gurte zu lösen.

Die Geräusche zogen einige Aufmerksamkeit auf sich - aber so war es gewollt. Ein inszenierender Akt, mit dem die Männer sich ganz in die Gewalt der schwer bewaffneten Wächter in ihren schwarzen Rüstungen begaben.
Sie und auch ihre Begleitung, die hinter ihnen durch die Pforte geschritten war. Eine hübsche, aber nicht weiter bemerkenswerte Frau von zierlichen Wuchs, die überaus klein zwischen den muskelbepackten Gerüsteten wirkte. Ein warmer, heller Mantel aus rotem Fuchs verdeckte den größten Teil ihres Körpers bis zu den Zehenspitzen, nämlich vom Hals bis zu den Zehenspitzen.
Ihr Gesicht war aber gut sichtbar, denn die dunklen Haare hatte sie nach hinten zu einem losen Zopf geflochten. Schmal geschwungene Augenbrauen thronten dort über neugierigen, wachen Augen; eine spitze Nase sog die kühle Luft im steinernen Gemäuer ein und volle, blasse Lippen hatten sich zu einem Lächeln verzogen, das zwischen Schmeichelei und Herausforderung angesiedelt war.

Ihr Blick glitt durch das Elysium, ohne an einem bestimmten Punkt zu verharren. Sie nahm die Anwesenheit des Priesters vor dem Altar zur Kenntnis, bedrängte ihn aber nicht augenblicklich. Für den Moment schenkte sie ihm lediglich ihr uneindeutiges Lächeln, ein Nicken ihres Kopfes, und ließ dann - stumm - von ihm ab.
Stattdessen nickte sie ihren Wachen zu, die sich still in eine Nische verzogen, wo sie niemanden störten.
Und atmete die Luft in der nächtlichen Kirche ein, so als wäre sie seit langer Zeit das erste Mal wieder hier.
La famiglia é il nido dell'uomo.
- Giovanni Faldella
Benutzeravatar
Adelchis Diaconus
Lasombra
Beiträge: 488
Registriert: Do 1. Sep 2016, 18:43

Re: Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Adelchis Diaconus »

Als Adelchis hört das jemand ins Elysium eintrat beendete er langsam sein Gebet. Nach einigen Minuten stand er auf, richtete seine Robe, die schon etwas älter aussah jedoch von gute Qualität war und von jemanden geflickt zu sein schien der sein Handwerk verstandt. Adelchis trug seine hellbraunen Haare offen, diese versteckten jedoch nicht seine braunen Augen und das Gesicht was durchaus attraktiv zu nennen war. Sein kurzer anscheinend frisch gestutzter Bart unterstrich diesen Eindruck noch. Danach sah sich zuerst einmal um und überblickte die fallengelassenen Waffen, auf den Pflöcken blieb sein Blicke einige Momente hängen, bevor er sich Melissa zuwandt und sie genau ansah, er nickte ihr zu und ging zu ihr hinüber.

Guten Abend.
Ich bin Adelchis Diaconus, Neugeborener der Schatten, Kind des Philipp bas Chevaliers.


Nach diesen Worten blickte er die Tzimisce interessiert und aufmerksam an.
Den Status quo gilt es zu erhalten, sonst herrscht die Anarchie.
Benutzeravatar
Melissa
Tzimisce
Beiträge: 907
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 15:17

Re: Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Melissa »

Ein Blick kroch über Adelchis, der sich seine liebe Zeit dabei ließ, ihn genauer zu mustern. Der geübte Blick einer Mutter und Haushälterin, die jeden losen Faden, jeden Riss, jeden Fleck und jedes Haar bemerkte, das einer flüchtigeren Betrachtung entgangen wäre.
Sie nickte, wie um ihr Wohlgefallen auszudrücken, und lächelte, ohne die Zähne zu entblößen.

"Melissa", sagte selbige, "Der Drache von Broglio, Neugeborene und Kind des Korinthian in Ravenna."
Eine Pause folgte, wie um die Schwere ihrer Worte ein wenig sacken zu lassen. Es war das erste Mal, dass sie sich auf solche Art vorgestellt hatte - als jemand mit mehr als bloß einem Namen - und sie musste sich beherrschen, nicht mit den Augen zu den Aushängen zu huschen.
Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Augen des Lasombra, auf seine Mundwinkel und Gesichtszüge. Sie war begierig zu erfahren, welche Reaktion ihr Name hervor rufen würde und ihr Titel.
"Seid gegrüßt, Adelchis", sagte sie. "Es ist mir eine Freude, einen weiteren Clansbruder der geschätzten Dame Acacia kennen zu lernen."
La famiglia é il nido dell'uomo.
- Giovanni Faldella
Benutzeravatar
Adelchis Diaconus
Lasombra
Beiträge: 488
Registriert: Do 1. Sep 2016, 18:43

Re: Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Adelchis Diaconus »

Adelchis hört ihr aufmerksam zu und nickte dann mit einem Lächeln antwortete er:
Die Freude ist ganz auf meiner Seite Melissa, Drache von Borglio.
Ich habe vorhin bevor ihr eintrat die Aushänge studiert und bereits davon erfahren das ihr diesen Bereich der Stadt für euch beansprucht. Doch frage ich mich wer euch da so verärgert hat das ihr ihm direkt mit dem endgültigen Tod droht?

Sein Blick wanderte zu ihren Wachen und deren Waffen und er fügte anscheinend besorgt hinzu:
Anscheinend ein einflussreicher Gegner wobei doch wohl eher ein Feind oder? Ansonsten würdet ihr nicht soviel Schutz benötigen nicht wahr? Oder glaubt ihr gar das euch hier im Elysium schaden zugefügt werden könnte?

Adelchis wartete gespannt auf die Antwort und wird sehr interessiert zuhören.
Den Status quo gilt es zu erhalten, sonst herrscht die Anarchie.
Benutzeravatar
Melissa
Tzimisce
Beiträge: 907
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 15:17

Re: Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Melissa »

"Ahahahahaha"
Ein Lachen brach aus der Tzimisce hervor, das diese kaum zu halten vermochte. Den Kopf in den Nacken gelegt schüttelte sie sich vor Lachen. Erst nach einigen Sekunden senkte sie den Kopf wieder nach vorne, ohne aber das Lachen nennenswert eingedämmt zu haben. Sie musste sich die schlanke Hand vor den Mund halten, um manierlich ihre Zähne und ihren Rachen nicht zu demonstrieren und das Geräusch wieder dorthin zurück zu stopfen.

Sie winkte ab und ging - noch immer etwas leiser lachend - an dem Lasombra vorbei. Ihr Ziel war der Ghoul, der sich im hinteren Teil der Kirche herum bewegte und geduldig darauf wartete, wichtig zu sein.
Ein junges Fräulein, das Melissa bereits einige Male gesehen hatte und von ihr getadelt worden war. Das Lachen des Drachen verklang erst, als sie sich dem Ghoul auf einige Schritte genähert hatte. Dort hatte sie den Kopf geschüttelt und den Rücken erneut gerade gedrückt, um die Haltung zu bewahren.
Die Tzimisce zog ein gerolltes Pergament mit ihrem Siegel hervor. Ein dünner Brief nur, fest verschnürt und zusammen gerollt, den sie aus einer Tasche unter dem Mantel heraus holte und dem Ghoul gab mit den Worten:
"Übergib dies deiner Herrin und richte ihr meine Grüße aus. Ihr letzter Brief hat mich sehr gefreut und ich erwarte bereits voll Vorfreude ihre Antwort. Die üblichen Wege stehen ihr jederzeit offen."
Dabei blieb sie freundlich, eine Spur des Lachens verharrte noch in ihrem Gesicht, ließ sie warmherzig lächeln und das Mädchen gütig ansehen.

Dann erst kam sie wieder zurück zu dem Lasombra, den sie hatte stehen lassen.
"Verzeih, ich habe lange nicht mehr einen solchen Spaß gehört. Nicht, seit mein Vater einmal erzählt hat, was er mit einem Zwerg und einem Esel in einem Bordell getrieben hat."
Sie tat, als wische sie sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel, seufzte und schüttelte ein letztes Mal die Freude aus ihrem Gesicht. Nur mühsam fand sie zu einem Anflug von Ernst zurück, zu einer hochgezogenen Augenbraue und einem skeptischen Blick, der schwer auf dem neuen Lasombra lastete.
"Du sagtest gerade?"
La famiglia é il nido dell'uomo.
- Giovanni Faldella
Benutzeravatar
Adelchis Diaconus
Lasombra
Beiträge: 488
Registriert: Do 1. Sep 2016, 18:43

Re: Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Adelchis Diaconus »

Also die Tzimisce anfing zu lachen sah Adelchis sie einen kurzen Moment verwirrt an bevor er ein breites Grinsen aufsetze und anscheinend etwas zu verstehen schien.
Als sie sich dann auch noch von ihm entfernte schüttelte er nur den Kopf und ging ruhig in Richtung der Türen der Kirche er ging jedoch nicht hinaus sondern sah sich die abgelegten Waffen der Wachen aus einem Meter Entfernung noch einmal genau an.

Als Melissa sich anscheinend beruhigt hatte und ihre Bemerkung über ihren sodomistischen Vater geäußert hatte verzog sich Adelchis Gesicht nur in Ekel. Zumindest für eine Sekunde ehe er sich zusammenriss und auf ihre letzte Frage antwortete:
Ich sagte das es so erscheint als würdet ihr vor irgendetwas besorgt sein, wenn ihr so viele Wachen mit derart vielen Waffen mit euch führt.
Den Status quo gilt es zu erhalten, sonst herrscht die Anarchie.
Benutzeravatar
Melissa
Tzimisce
Beiträge: 907
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 15:17

Re: Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Melissa »

Die Tzimisce blickte von dem Priester zu ihren Männern, ohne seinem Ekel sonderlich Beachtung zu schenken. Drei Kerle, breit wie Schränke, die in einer kleinen Gruppe beisammen standen und sich im Flüsterton unterhielten. Einer von ihnen demonstrierte gerad mit der rechten Hand eine Art von Drehbewegung, auf die ein Ziehen folgte, und imitierte ein leises "Plopp".
Sie sah zurück zu dem kleinen Häufchen Waffen.

"Natürlich bin ich besorgt", sagte Melissa und bemühte sich, ihrem Gesicht eben diesen Anschein zu geben. Sie senkte die Augenbrauen, schob die Unterlippe ein wenig vor und überzog ihre Augen mit einem Schleier der Trauer.
"Es geht ein Werwolf um im Ostteil der Stadt. Eine grauenhafte Bestie, die bereits einige Opfer gefordert hat. Dutzende hat sie bereits gerissen und versetzt das Volk in Angst und Unruhe.
Aber abgesehen davon und von den Assamiten, die den Liktoren seit einigen Jahren das Leben schwer machen..."

Ihr Satz und ihre Stimme verliefen sich, ohne den Satz wirklich zu Ende zu bringen. Die Tzimisce verstummte und sah wieder zu dem Priester, der so interessiert an ihrer Leibwache war.
La famiglia é il nido dell'uomo.
- Giovanni Faldella
Benutzeravatar
Adelchis Diaconus
Lasombra
Beiträge: 488
Registriert: Do 1. Sep 2016, 18:43

Re: Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Adelchis Diaconus »

Adelchis schien irritiert zu sein als er von den Assamiten hörte:
Von den Assamiten höre ich heute zum ersten mal um ehrlich zu sein. Was ist da passiert und seid ihr euch sicher das sie noch in der Stadt sind?

Vom Werwolf hingegen habe ich gehört zum einen von einer jungen Toreador, die jedoch nicht daran zu glauben schien, sondern eher an eine Verschwörung glaubte und zum anderen von ein paar sehr komischen Nonnen auch diese glaubten nicht daran, oder eher schienen sie zu wissen das es keiner ist.
Aber die waren auf mehr als nur eine Art anders als sie sein sollten.

Adelchis schien sehr nicht sonderlich erfreut zu sein als er über die Nonnen sprach.
Nun vielleicht habt ihr durchaus zu Recht eine so gut ausgerüstete Leibwache.
Für einen Moment schien es als wollte er noch etwas hinzufügen überlegte es sich dann jedoch noch anders und wartete lieber bis die Tzimisce geantwortet hatte.
Den Status quo gilt es zu erhalten, sonst herrscht die Anarchie.
Benutzeravatar
Melissa
Tzimisce
Beiträge: 907
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 15:17

Re: Ein Treffen im Elysium [Melissa]

Beitrag von Melissa »

"Zwei Liktoren ihrer Majestät richteten vor einigen Jahren einen Verräter dieses Clans auf einer Versammlung hin und informierten die Domäne darüber, dass sich weitere von ihnen unter uns befinden, die einige der unseren bereits vernichtet hatten. Und da ich noch von keiner offiziellen Stelle gehört habe, dass das Problem erledigt sei..."
Sie zuckte mit den Schultern, der Berg aus Fuchsfell hob sich einen halben Zoll.
"Gehe ich davon aus, dass sie weiter dort draußen sind."

Der Drache schnaubte, als Adelchis die Nonnen erwähnte.
Ihre Stimme troff vor Verachtung, vor kaum verhohlenem Hass, als sie sagte:
"Natürlich weiß dieser Kult der Jagd, wie sich die armen Irren selber nennen, dass es sich nicht um einen Werwolf handelt. Wahrscheinlich stecken sie selbst dahinter. Sie haben eine perverse Freude daran, ihre Opfer zu quälen, zu jagen und zu töten. Einer Bestie wie diesem Werwolf nicht ganz unähnlich."
La famiglia é il nido dell'uomo.
- Giovanni Faldella
Gesperrt

Zurück zu „984“