Ein Neuanfang (offen)

[Oktober '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Gaius Marcellus
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius hieß seine Freundin willkommen, sie war zu einem guten Zeitpunkt erschienen und ihre gierigen Blicke gen des warmen Raumes nebenan konnten sein Herz nicht unberührt lassen. Sichtlich überwindend bat er die kleine Malkavianerin zum Eintreten in den Baderaum in den er Toma eben schon geleitet hatte.
Es war wohl die zweite Hälfte des Schankraums, frisch abgetrennt und mit Hintertür. Zwei große Zuber standen mit lauwarmen Wasser gefüllt bereit, zwischen ihnen gab es wohl die Option auf trennendes Tuch, das im Moment aber zurückgezogen war. Ansonsten zierten den Raum an den Rändern einige Utensilien der Baderszunft. Von schönen Kämmen und Klingen zu kruden Zahnzangen und Salben. Doch diese Utensilien der Sethskinder waren weit fort....
"Willkommen, werte Angelique" er deutete auf den Gast "Ihr kennt euch ja bereits" fügte er lächelnd hinzu "Fühlt euch frei, nehmt Platz in den Zubern, entspannt euch." er selbst hatte wohl die Intention eingebüßt eines der Becken zu betreten, der eine Gast war zu fremd, der andere weiblich. Doch selbstlos bot er je einen der Erholungsecken an und schickte sich sogar dazu, Tücher zu holen, mit denen sie später zu trocken waren. Während er für sich, und optional für den Ghul, einen Stuhl in Gesprächsnähe bereitstellte.
"Ich hoffe dir ist es gut ergangen in dieser Nacht?" blickte er zu seiner Verbündeten "Gerade fragte ich den Herren was ihn nach Genua führe, ob er bereits beim Seneschall war und wo er gar herstamme?" er lächelte unverbindlich, den Blick immer wieder, mittlerweile wohl eher interessiert, auf das Gesicht des Mannes lenkend...
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Während die Kainskinder sich unterhielten nahm Jakob gern den Wein entgegen und trank ihn mit Genuss, auch wenn kein Wein der Welt an Vampirblut heran reichte.
....

"Guten Abend...Angelique" begrüßte Toma das Malkavianer-Kind, bei ihrem Eintreten und musste sich wohl erst einmal daran erinnern, wie sie hieß.
Nachdem er ihr dann einen Moment Zeit gegeben hatte, auf ihn zu reagieren - Immerhin sah sie ihn nun auch zum ersten Mal ohne Maskierung - antwortete er auf die Fragen des Hausherren:

"Ich stamme aus der Region Satu Mare...Sathmar, im Bogen der Karpaten." erzählte er, während er begann sich zu entkleiden, ungeniert, trotz der Anwesenheit eines weiblichen Wesens. Sie waren Vampire, Geschlechter und sexuelle Lust hatten ja keine Bedeutung mehr für sie.

"Ich bin ein Reisender, könnte man sagen. Streife schon seit einigen Jahrzehnten durch verschiedene Domänen und nun hat mich mein Weg hier her geführt. Es war eine spontane Entscheidung.
Ich schrieb der hochverehrten Aurore bereits und meine Vorstellung wird am nächsten Hofe abgehalten."
Er lächelte erfreut. Eine gut Gelegenheit sich zu präsentieren und gleichzeitig die hiesige kainitische Gesellschaft kennenzulernen.

Auch hier in diesem Bade präsentierte er seinen absonderlichen Körper, als wäre nichts dabei.

Auch die restliche Haut seines Körpers war unnatürlich blass, bis weiss und komplett haarlos. Zu rasieren gab es an dem Tzimisce also wirklich nichts.
Auch trug er kein Gramm Fett am Körper. Arme, Beine, Brust...jeder Teil seines Körpers bestand nur aus Knochen, Muskeln, Sehnen und Haut. athletisch wirkte sein Körper, der von Statur und flacher Brust eindeutig männlich anmutete...
doch zwischen seinen Beinen fand sich kein Geschlecht...nur blanke glatte Haut.
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Angelique
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Angelique »

Angelique staunte nicht schlecht, als sie den Toma unmaskiert sah und er sich begann zu entkleiden. Ein so herzliches Lächeln! Und welch geheimnisvolle Auswüchse. Am liebsten hätte sie sie mit der Hand erforscht, um mit dem inneren Auge die Rätsel zu lösen, die sie verbargen. Ein so makelloses Annähern an die Engelsform in corpore hatte sie nicht für möglich gehalten. Ja, sie wusste nicht einmal, daß so etwas möglich war.
Ihre Anima war im gleichen Maße enttäuscht, wie ihr Spiritus verzückt war, als sie die Geschlechtslosigkeit wahrnahm. Wie der Kirchevater Origenes Adamantius hatte er sich entmannt, um von Sünde nicht abgelenkt zu sein, dachte sie. Zugleich fügte sie in Gedanken hinzu: Und wie Narses von der Scharlachroten Kurie wird er Wege gefunden haben, großartiger zu sündigen.

Marie, die in Ruhe von ihren dogmatischeren Selbst gelassen wurde, schlüpfte ebenfalls aus den Kleidern und schickte sich an, in denselben Zuber wie Toma zu steigen.
"Aaaaah", machte sie ob des Genusses des heißen Wassers.

Sie hatte weder drei Augen, noch einen perfekten Dämonenleib. Und auch war ihr unfertiger menschlicher Körper hatte nichts besonderes zu bieten. Also zeigte sie nur ihre Fangzähnchen, während sie den Drachen anlächelte.

"Guten Abend, auch Euch, werter Toma! Ich stamme aus Arles und bin ein Orakel."
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Gaius Marcellus
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius war sichtlich über diesen Erscheinungsaspekt des Tzimiskes verwundert, die Menshclichkeit seines Aussehens hatte er wahrlich hinter ihm gelassen. Auch in anderen Ländern der Drachen im Osten kam ähnliches vor, doch... brachialer... pragmatischer... was war der Grund für jene Unnatürlichkeit?

Auf Angelique reagierte er zurückhaltend, aber sie war ein Kind und daher kein sittlicher Anstoß, wäre der kindliche Kainit von einem anderen... weniger kindlichen... Clan, Gaius wüsste nicht, darauf zu reagieren.

So jedoch ließ er die beiden überraschenderweise im selben Zuber platz nehmen, brachte Tücher und ein fläschlein mit duftendem Öl an das Becken und nahm danach doch den zweiten Zuber in Anspruch.

Anders als die zwei Kainskinder vor ihm bot er keine Überraschungen, ein ganz gewöhnlicher Mann stand vor ihnen, gewiss ein Krieger und zugegebenermaßen gezeichnet von vielen verschiedenen Kriegsnarben... aber doch ein normaler Mann. Der kurz darauf im Bad zu entspannen vermochte, in welches er durchaus recht rasch verschwand.


"Aus den Kaparten also... das ist ein weit entfernter Ort... aber das Reisen ist ein Privileg, dass wir unserem unsterblichen Schöpfer danken müssen, die Wanderlust nur in Dosen zu genießen..." er lächelte
"Eine Vorstellung am Hofe, eine schöne Gelegenheit, sehr erfreulich. Ich bin auch bereits sehr gespannt auf diesen Hoftag und ob er mit der Prachtentfaltung des Ostens und Nordens zu konkurrieren vermag?
Ihr habt aber demnach vor, euch in Genua niederzulassen, wenn alles zur Zufriedenheit läuft? Eurem... Handwerk?... nachzugehen?" dabei hob sich interessiert die Braue
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma zog überrascht eine nicht vorhande Augenbraue hoch, als Angelique einfach mit in seinen Zuber stieg.
"Manieren hat euch eure Erzeugerin nicht beigebracht, wie ich sehe." Seine Miene, soweit Angelique die Gesichtszüge deuten konnte, war streng.

"Würdet ihr auch einfach so ohne zu fragen zu einem König steigen?...Kunsthandwerkern oder Nekromanten?" Jetzt grinste er wieder sein raubtierhaftes Lächeln.
"Ich bin neugierig: wie reagierten sie? Warum existiert Ihr noch?" wiederholte er ihre Worte und drehte damit das Blatt um, was sie ihm die Nacht zuvor an den Kopf geworfen hatte.

Er machte aber trotz seiner Worte keine Anstalten sie herauszuwerfen.
Entspannend lehnte er sich in dem Becken zurück und beantwortete dann Gaius Fragen:

"Niederlassen...werde ich mich wohl, für eine gewisse Zeit. Nicht für immer."
"Und mein Handwerk umfasst nicht nur das, was ihr euch nun wahrscheinlich denkt. Ich bin Zimmermann und Bildhauer. Im Laufe meines bisherigen Unlebens habe ich verschiedene Handwerksbereiche erlernt..." Er wollte weiter erzählen, hielt sich dann aber doch zurück. Es war wahrlich zu früh seine Leidenschaften mit fremden Kainiten zu teilen.

"Wie lange seit ihr schon in Genua? Ihr beide?" fragte er stattdessen.
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Angelique
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Angelique »

Angelique legte den Kopf schief. Neugierig wollte sie wissen: "Badet man bei Euch allein, wo Ihr herkommt? Ist es eine Unsitte, gemeinsam zu baden?" Dann sprang sie entsetzt auf. Wasser rann dampfend über ihren noch kühlen schmalen Leib.

"Oder ist es bei Hohen Klans unschicklich? Der geehrte Maximinianus hat mir darüber nie berichtet, als er mich Etikette lehrte!" Sie legte die Hand auf die Brust. "Verzeiht! Soll ich Euer Bad verlassen?", fragte sie, verschämt wegen dieses ärglichen Faux Pas den Blick niederschlagend.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Er seufzte.
"Beruhigt euch. Mich stört eure Anwesenheit nicht, jedoch scheint es mir doch einfach höflich einen Fremden vorher zu fragen, bevor man mit ihm das Bad teilt.
Ihr warft mir gestern Unhöflichkeit vor, so werfe ich es nun euch vor. Ein Ausgleich, mehr nicht.

Ihr könnt froh sein, das mich sowas kaum kümmert. Andere Kainiten hätten womöglich deutlich ungehaltener reagiert."

belehrte er sie und erklärte gleichzeitig seine Worte.
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Gaius Marcellus
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Salubri vom Zuber nebenan lachte kurz herzlich und väterlich "Nur gut Ruh, ich hoffe die Wasser sind den Herren und Damen genehm? Wärmen die... Glieder." er war gewillt von der kleinen Etikettebrüchigkeit abzusehen und abzulenken, nun saßen sie schon im Bad gemeinsam, ein Moment starker nähe... das würde sich doch nicht ruinieren lassen.

"Ich bin noch nicht viele Jahre in der Stadt, die werte Angelique schon etwas länger." Meinte er vielsagend, wie lange genau sie hier war, war ihm selbst gar nicht klar... jedoch lange, wie er es verstanden hatte. "Ich plane allerdings eine längere Zeit hier zu bleiben, die Stadt bietet vieles und benötigt ebenso einiges... vor allem Baumeister." dabei lachte er wieder, für seine Projekte war Toma zwar wohl nicht geeignet... aber es gab immer zu tun. "Ein Künstler und Handwerker also, sehr gut sehr gut. Ihr... eh..." er musterte den Mann noch einmal, schmunzelte dann entwaffnend "Geht sehr offen und wohl positiv mit eurer Gabe um... sagt, was hat euch bewegt, die... Grenzen... des menschlichen Leibes den wir alle noch unser nennen zu... verlassen? Umzuformen? Was genau, sucht ihr damit zu erreichen?" ehrliches Interesse schien bei dem Heiler zu sein... irgend eine besondere Verbindung mit dem Leib musste der Clan der Salubri ja auch haben, kaum könnten sie ihn sonst heilen wie man ihnen nachsagte...
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

"Was mich bewegt hat?" Er blinzelte, dachte nach. Für ihn war es einfach schon so normal, wie erklärte er es einem Laien?

"Ich würde sagen, der Kuss meines Erzeugers. Im Moment unserer Auferstehung lassen wir das Menschsein doch schon hinter uns. Wir sind vielleicht im Geiste noch menschlich, haben noch Moral und Anstand und Sitte unseres menschlichen Lebens übernommen, aber unser Körper sind es nicht mehr. Sie scheinen menschlich, aber sind es nicht."
Er schüttelte den Kopf und sah Gaius aus seinen rot-schwarzen Augen plötzlich begeistert an.
"Wir wurden neuen Wesen! Frei von allen menschlichen Unannähmlichkeiten und stärker, schöner, schneller. Wir wurden höhere Wesen, dazu bestimmt über die Menschen und das Land zu herrschen." Er schien wahrlich überzeugt von dieser Ansicht.

"Unser Antlitz sollte das widerspiegeln, sollte nicht mehr Menschen ähneln. Wenn wir mehr sein wollen, mehr erreichen wollen, dann beginnt der Weg dorthin mit der Veränderung des Körpers. Unser Körper zeigt wer wir sind. Wenn wir ihn wandeln, wandeln wir unser Selbst."
Schloss er die Ausführung und merkte dass er sich hatte gehen lassen. Er sollte dem Salubri nicht zu viel erzählen... er würde es ohnehin nicht verstehen.

"Was ist euer Ziel, Gaius. Was erreicht ihr für euer Selbst, wenn ihr den Menschen Heilung und...ein Bad anbietet?" Gab er die Frage zurück und schmunzelte leicht, sofern das überhaupt möglich war.
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Angelique
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Re: Ein Neuanfang (offen)

Beitrag von Angelique »

Angelique nickte unmerklich bei den meisten Worten des Fleischformers. Bei einigen schüttelte sie dagegen den Kopf. "Höhere Wesen, fürwahr das sind wir", murmelte sie, "aber bestimmt zum Beherrschen der Menschen waren wir nicht. Zum Dienen waren wir bestimmt."
Lauter fragte sie:" Was hat Euch dazu bewegt, des HErrn Befehl zu mißachten? Stolz, Loyalität, Begierde? Folgt Ihr dem Drachengötzen Eures Hauses, den Heidengötzen der Barbaren oder alten Römer oder versucht Ihr Euren Auftrag als Hüter der Herde, als Architekt des Wandels zu erfüllen? Oder lernt Ihr erst Euren Platz kennen? Ich habe sehr ähnliche Ansichten, wie Ihr müßt Ihr wissen, was unsere Natur als als höhere Wesen angeht." Keines ihrer Worte war anklagend, spöttisch oder wertend gemeint, nur neugierig.
Sie dachte kurz nach und fuhr dann fort, während sie im sich wieder beruhigenden Wasser kleine Wellen machte und fasziniert zusah, wie die Konturen beider Unterleiber verschwammen und sich zu geheimnisvoller Musik zu bewegen schienen: "Beherrscht Ihr eine Kunst, den Körper zu wandeln? Könntet Ihr dann zum Beispiel entstellte und verstümmelte Menschen heil machen? Oder geht das nur auf Euch?"
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