Maddalena bei den Weinreben [Adelchis]

[Fabrizio]

Der Kapitän nickte zustimmend, dabei mit einer ungewöhnlich feierlichen Ernsthaftigkeit.

"Nicht zu alt, nein. Eigentlich ist er eher sogar viel zu jung. Aber den grundsätzlichen Kern der Sache habt ihr natürlich richtig erkannt." Fabrizio pausierte einen langen Moment bevor er weiter sprach.

"Es waren einmal zwei Priester, denen im Traum ein Engel erschien und sie zu schlimmen Sünden verleitete. Sie schändeten die Totenruhe in geweihter Erde, als sie Grabräuberrei begingen auf dem ältesten Teil des Friedhofes. Sie suchten nach etwas. Es war der Priester Sebastiano von Luccoli, der schließlich von Brimir dabei ertappt und zu dessen Blutsdiener wurde, worauf er nurnoch sein Blut und den Engel nie wieder vernahm. Der andere jedoch, er hieß Giovanni, hörte weiter auf die Botschaften des Engels, der sich selbst Allocer nannte... und irgendwann, da hat er ihn leibhaftig gefunden. Und seitdem vergingen die Jahre und der junge Priester bei den Weinreben schien nicht mehr zu altern." Fabrizio stoppte und legte den Kopf schief.

"Unser Freund Allo... Nevio Apronius, hatte ihn offenbar zu seinem Werkzeug gemacht. Was er für ihn tat? Ich weiß es nicht. Was wurde aus ihm nach der Vernichtung seines Meisters? Ich weiß es nicht."

[Adelchis Diaconus]

Adelchis musterte Fabrizio eine ganze Weile lang ehe er antwortete.

Also stehe ich im schlimmsten Falle zwei Blutsdienern oder Ghoulen gegenüber bei denen man nicht weiß zu wem sie gehören.
Im besten Falle gibt es einfach einen neuen Priester der von nichts weiß.
Wisst ihr wie lange dies alles schon zurück liegt?

Adelchis schien seine Möglichkeiten zu überdenken und fügte danach noch hinzu.

Ist den bekannt was aus dem Blutsdiener von Brimir wurde?

[Fabrizio]

Der schlimmste Fall? Da wäre Fabrizios Vorstellungswelt leider viel kreativer. Da hatte er also einen ziemlich optimistischen Kainiten vor sich.

"Wie lange das zurückliegt... lasst mich überlegen..."
Tatsächlich wirkte Fabrizio jetzt sehr angestrengt als er versuchte sich zu erinnern. Das war dann wohl nicht erst gestern gewesen. Aber was sollte man erwarten von unsterblichen...

"Das muss zu der Zeit gewesen sein, als die Assamiten begannen unter uns zu wüten. Zu der zeit als die älteren der Domäne sich als Ancillae erhoben. Die Schlacht um Fraxcinentum zeichnete sich erst als roter Streifen in der nahen ZUkunft ab... damals... Ja, da habe ich selbst mit Sebastiano geredet. Kurz zuvor muss Allocer von Brimir vernichtet worden sein, er erzählte mir damals das erste mal davon. Ja, ich hörte es aus seinem eigenen Mund." Wieder grübelte Fabrizio kurz.

"Zehn Jahre sind bestimmt vergangen seit dem, vielleicht auch mehr. In der Zeit kamen auch die ersten Gerüchte auf über Giovanni. Der sah damals noch aus wie ein junger Mann, in unserm alter vielleicht. Doch es hieß er sei doch eigentlich schon ein halbes Jahrhundert alt und müsste längst am Stock gehen." Der Kainit lächelte bei dem Gedanken.

"Was aus Sebastiano geworden ist?" er zuckte nur mit den Schultern "Damals hatten einflussreiche Leute ein Kopfgeld auf ihn angesetzt. Jemand wollte ihn tod sehen, Brimir war es, der ihn am Leben gehalten hat. Ich wäre nicht überrascht, wenn Sebastiano ziemlich bald nach Brimirs festnahme verschwunden wäre um niemals wieder aufzutauchen." Die Geste mit dem Finger am Hals war eindeutig.

Dann kam Fabrizio wohl noch ein nützlicher Einfall.
"Kennt ihr den verehrten Matteo Floravante di Ventura? Ich weiß aus zuverlässiger Quelle..." nämlich von sich selbst "dass er derzeit mit der Aufgabe betraut ist, für den Seneschall die Namen aller Blutssklaven der Domäne zusammenzutragen." Er lächelte, erneut ziemlich verschlagen. "Vielleicht könnte das nützlich sein, nicht wahr?"

[Adelchis Diaconus]

Bei dem Vorschlag den Toreador nach einer Liste mit Ghoulen zu fragen zeigte sich ein zweifelnder Blick bei Adelchis.

Nun davon habe ich noch nichts gehört aber selbst wenn er sie anfertigt wird er mir dies wohl weniger erzählen und vor allem dann nicht wenn diese Liste für den Seneschall ist.
Nun egal so oder so wird man dies wohl herausfinden können.

Adelchis schien noch einen Moment zu überlegen dann fuhr er fort.

Was euer Angebot nun angeht ich werde es annehmen und mein Möglichstes tun diese Kirche diese Kirche unter meinen Einfluss zu stellen.

Eine Frage hätte ich allerdings noch an euch.
Ihr sagtet es gäbe hier nichts außer der Kirche und den Winzereien, welchen Bereich nennt den der verehrten Bruder Benedetto sein Eigen?

[Fabrizio]

"Ja genau, macht es wie es euch am besten liegt. Zählen tut ja nur das Ergebnis." Tatsächlich war es Fabrizio nicht so wichtig. Viel wichtiger war ihm die deutliche Zusage.

"Sehr gut. Ich nehme euch dabei beim Wort." Fabrizio wirkte zufrieden und abschließend.

Die Frage allerdings beantwortete er trotzdem noch, allerdings eher beiläufig, als wäre sie eigentlich irrelevant.
"Einer der Winzer beliefert exklusiv das Dorf Burgus mitsamt dem Kloster, ein Mann des Benedetto. Dort mische also auch ich mich nicht ein."

[Adelchis Diaconus]

Adelchis nickte und sagte:

Nun dann ist es ihm wohl recht egal was ansonsten in Maddalena passiert.

Gibt es sonst noch etwas was ihr besprechen wollt?
Ansonsten würde ich mich verabschieden.

Adelchis wartete auf Fabrizios Antwort und würde sich wenn es nichts mehr zu besprechen gibt höflich verabschieden und das Gasthaus verlassen.

[Fabrizio]

"Wie gesagt, ich habe meine Übereinkunft mit Benedetto gefunden. Und ihm wird es wohl so egal sein was hier passiert, wie es eben dem zuständigen Mondsenator für diesen Ort egal sein kann." Gab Fabrizio dem Diaconus noch leicht korrigierend mit auf den Weg und erhob sich.

"Ich wünsche euch noch eine angenehme Nacht, Hochwürden."
Zusammenfassung:
Fabrizio ist zusammen mit seinem Ghul Ludovico bei einem Kontrollbesuch in seinem Gasthaus in Maddalena. Dort trifft er auf Adelchis und dessen Priesterbegleitung. Die beiden Lasombra sind überrascht beide in Maddalena Interessen zu vertreten und lernen sich ein wenig kennen. Sie gelangen schließlich zu der Übereinkunft, dass Adelchis die Kirche in Maddalena als Einflussgebiet haben soll, über die Fabrizio die Geschichte des ewig jungen Priesters Giovanni beizusteuern hat.