Anklänge einer Auferstehung [Benedetto]

[November 16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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La Vedova
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Re: Anklänge einer Auferstehung [Benedetto]

Beitrag von La Vedova »

"Am leichtesten findet ihr mich im Domus Medicorum, dem Haus der Heiler im Sestiere Domus. Jederzeit bin ich dort zu erreichen... auch wenn der Ort meinem eigenen Wissensdurst nur in wenigen Bezügen nachkommt." wirkte die junge Kappadozianerin bedauernd. "Eine eigene Bibliothek wird wohl noch eine längere Zeit in Anspruch nehmen... daher wäre ich zuvor sehr dankbar, über die Gelegenheit das Wissen unseres Blutes und unseres Geistes... das Wissen über alles, zu vertiefen." Dabei blickte sie zu ihrem Primogen auf. "Und Bücheraustausch ist stets zum Besten für alle... Vor allem, für unser hier bereits so glänzendes Haus." dabei ließ sie ihren Blick dieses Mal nicht über Benedettos Hallen schweifen, sondern Blickte aus dem Fenster, auf Burgus, oder Genua?

"Den Krieger Titus konnte ich leider noch nicht kennen lernen, bald ist es hoffentlich soweit. Ist auch er von Wissensdurst getrieben? Er wurde stets als Verteidiger durch und durch beschrieben... darin ähnelt er meinem Gefährten gewissermaßen." Kurz war ein verklärter Blick zu spüren.

"Gaius Marcellus Paladino stammt aus Lucca, nicht sehr weit von hier und ist Teil des Hauses Saulots. Ein Krieger und ein Heiler zugleich." sie lächelte verschminzt "Das Schlachtfeld als die wahre Schule der Chirurgie, pflegt er zu sagen. Aber er hat in der Tat einen sehr erfrischenden Blick auf viele Fragen des Leibes. Er, wie ich, wir sind nicht einfach Heiler, verehrter Primogen, Gelehrte des Todes und des Lebens, eine sehr fruchtbare Verbindung." lächelte sie fromm wirkend, als sie Benedetto interessante Häppchen an Wissen verfütterte, langsam und elegant aufgetischt. "Ihr seid Gelehrter aller Felder? Aber auch der Heilung, von Leben, von Tod... nicht wahr?"
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Il Canzoniere
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Re: Anklänge einer Auferstehung [Benedetto]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der Blick Seinfredas suchte vergeblich ein Fenster in dieser dunklen Kellerstätte. Nur die spärlich aufgestellten Kerzen sorgten dafür das ein Mindestmaß an Licht den Raum erhellte. Zum lesen nicht unbedingt eine gute Umgebung. Jedoch ließen die vielen nicht entzündeten Kerzen die hier ebenfalls standen darauf Rückschließen das man dies noch etwas angenehmer gestalten könne.

"Domus? Eine gute Wahl. Anständige Menschen leben dort die ein ehrliches Leben führen. Ich würde sagen das es eines meiner liebsten Sestieris war, als ich die Stadt noch häufiger besuchte." einen Moment darüber nachdenkend nickte der beleibte Mann in dem Mönchskostüm beipflichtend. Als ob er den Nutzen den es hatte so nahe an potentiellen Leichen zu wohnen durchaus sehen.

Auf die Nutzung der Bibliothek hin leckte er sich nervös über die Lippen. "Leider gab es in der Vergangenheit einen gewissen Missbrauch meines Wissens durch solche denen ich zu leichtsinnig vertraute. Auch wenn ich euch gerne vertrauen würde zwingt mich die Erfahrung dazu auch einer Clansschwester gegenüber vorsichtig zu sein. Jedoch habt ihr einen gewissen Vertrauensvorschuss. Sollte der Handel den ihr angeboten habt zu unserer aller Zufriednheit zustande kommen - und ich gehe keinen Zweifel daran das er das tun wird - wird es kein Problem sein euch einen gewissen Zugang zu den frei zugänglichen Archiven des Klosters zu ermöglichen. Wollt ihr Einsicht darüber hinaus erlangen, müssten wir uns separat darüber unterhalten. In der Regel tausche ich Wissen gegen Wissen. Wenn ihr also etwas entdeckt das ihr mir gerne mitteilen würdet versichere ich euch das es sich in jedem Falle lohnen wird." seine Schweinsäuglein fixierten sie einen Moment und ein anzügliches Lächeln striff sein Gesicht.

"Titus ist ein gläubiger Mann und gelegentlich findet auch er seinen Weg in die Bibliotheken in diesem Haus des Wissens, aber in der Regel streif er draußen umher und schützt diese Mauern oder die braven Bürger von Burgus vor den Lakaien unserer Feinde und denen der Domäne."

Auf ihre Erläuterungen bezüglich des Salubris nickte er gelegentlich, als ob er sie bestätigen wolle das ein auch er sich vorstellen könne das es interessant sei fremde Kr...Kainiten beobachten zu können. Auf ihre Frage hin nickte er eifrig, wobei das Fett an seinem kurzen Hals einen Moment nachschwang. "Ich studiere alle Geheimnisse der Nacht ja. Wobei ich in manchen Gebieten in der Vergangenheit mehr Fortschritte gemacht habe als in anderen. Ich lerne also auch heute noch, nach so langer Zeit, gerne noch etwas dazu..." ...falls ihr mir etwas zugänglich machen wollt schien er noch hinzufügen zu wollen. Während er sich abermals über die Lippen leckte.
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La Vedova
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Re: Anklänge einer Auferstehung [Benedetto]

Beitrag von La Vedova »

„Selbstverständlich möchte ich mich Euch gerne als würdig erweisen. Ich kann Vertrauensprobleme sehr gut nachvollziehen und werde Euch beweisen, dass Ihr Euch meiner sicher sein könnt.
Doch es geht mir nicht nur um geschriebenes Wissen in Folianten…“, sie zögerte kurz und wusste nicht, ob es zu dreist war, zu fragen, rang sich dann jedoch dazu durch
„Ich habe gehofft, bei euren…Medizinstudien teilnehmen zu dürfen. Ich habe das Gefühl, mit meinen Studien an meine Grenzen zu stoßen und drehe mich im Kreis. Ich hoffte, neue Techniken lernen zu können, die Funktionen des Körpers…zu verstehen…und all das hier…“, sie blickte zur Seite „Ihr müsst wissen, dass ich nie einen wahren Mentor hatte, der diese Interessen teilte. Die meisten Dinge musste ich mir selbst beibringen…durch Ausprobieren. Falls es also Dinge gibt, über die ich vielleicht mehr weiß, so stehe ich selbstverständlich zum Austausch bereit.
Und darf ich fragen, wer Euch in der Vergangenheit enttäuscht hat? Dann weiß ich in Zukunft, vor wem ich mich besonders in Acht nehmen muss…falls diese Person noch unter uns weilt?“
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Il Canzoniere
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Re: Anklänge einer Auferstehung [Benedetto]

Beitrag von Il Canzoniere »

Er starrte sie einen Moment aus den kleinen Äuglein heraus an während er über ihre Fragen nachdachte, dann nickte er leicht, wobei das schwammige Fleisch das seine Knochen bedeckte leicht nach schwang.

"Wir können eine gemeinsame Obduktion vornehmen. Ihr obduziert, ich mache mir ein Bild von eurem Kenntnisstand. Und wenn ich euch etwas beibringen kann bin ich mir sicher ihr vergeltet mir dies wie eine Schwester." sein Blick glitt abermals an ihrer Gestalt hinauf und hinab, als ob er einen gefassten Gedanken wieder aufnehmen würde.

Dann verdüsterte sich seine Miene. "Enttäuschungen gab es leider mehr als genügend. Auch wenn viele davon uns bereits wieder verlassen haben. Melissa, Neugeborene vom Clan Tzimisce ist die letzte einer ganzen Reihe solcher. Sie hat sich in Broglio im Osten der Stadt eingenistet und lässt ihr Blut in jede Ritze des Sestieris sickern. Dazu ist ihr jedes Mittel und jeder Verrat recht. Erst vor kurzem lud sie unseren Bruder Titus mit falscher Freundlichkeit in ihr Heim, bot ihm Gastfreundschaft für die ihr Clan so berühmt ist.... und versuchte ihn dort zu ermorden. Hetzte Horden von Ghulen und Gebundenen, Menschen wie Tiere, auf ihn. Nur die Kräfte unserer Ahnen verdankt er es nicht vernichtet oder versklavt worden zu sein. Ihr solltet euch also vorsehen wenn ihr mit ihr zu tun habt. Sie redet schön, aber nicht umsonst hassen die meisten Kainiten Genuas ihre schlangenartige Seele. Sogar diejenigen von uns die sich nichts aus Politik machen, die draußen im Wald leben, wie etwa unsere Geissel oder Liktor Brimir Böggvisson, liegen in Fehde mit ihr. Und auch sonst werdet ihr kaum ein gutes und wenn, dann kein ehrliches zu ihr hören. Außer vielleicht von Angelique. Aber die hat noch nie über irgendjemanden ein schlechtes Wort gesprochen."

Kurz hellte sich sein Gesicht ein wenig auf, als würde er die Naivität Angeliques deutlich besser ertragen können als die Falschheit Melissas. Dann wandte er sich von diesem Thema ab, schob es mit einer verächtlichen Geste zur Seite.

"Kommen wir zu eurem Beitrag für unseren Clan. Im Austausch für Zugang zu Burgus und den meisten Aufzeichnungen hier in San Marcellino müsst ihr etwas tun das uns allen zu gute kommt." er nickte dabei in Richtung des Ausgangs, als ob er damit sagen wolle das diese Aufgabe dort draußen von Nutzen sei. Nicht hier drin. "Der Zentralfriedhof. Titus arbeitet bereits daran, jedoch ist Godeoc, Ancilla vom Clan der Verborgenen, ziemlich verbissen darin sein Territorium zu verteidigen. Wobei er vermutlich der einzige ist der das so sieht. Der Friedhof liegt direkt vor Burgus. Was auch der Grund ist weshalb wir hier überhaupt zu finden sind. Ich möchte diesen für unser aller Studien in Besitz des Clan des Todes nehmen. Helft Titus den Friedhof an uns zu bringen. Wenn er für euch spricht gewähre ich euch Zugang." nervös leckte er sich über die Lippen. Als ob allein das aussprechen eines solchen Plans ihn beunruhigen würde. Offenbar behielt er solche brisanten Dinge meist eher für sich.
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La Vedova
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Re: Anklänge einer Auferstehung [Benedetto]

Beitrag von La Vedova »

Auf die Zusage zur Obduktion hin ließ etwas das Spannung nach. Er wollte ihr eine Chance geben, das war mehr als sie erwartet hatte. "Darauf freue ich mich schon. Ich bin mir sicher, dass mein WIssen nicht ansatzweise an das Eure heranreicht, ich hoffe Euch mit meiner Stümperei nicht zu beleidigen."
Unter seinem musternden Blick wurde ihr langsam unwohl. Was meinte er damit, sie solle es ihm vergelten wie eine Schwester? Anrüchige Gedanken fuhren ihr durch den Kopf, die sie jedoch schnell verscheuchte. Nein, ein Kirchenmann wie Benedetto würde doch niemals soetwas vorschlagen...oder etwa doch?

Als er von Melissa erzählte, wurden ihre Augen groß. Ein offener Angriff auf ihren Clansbruder? Wie konnte die Tzimisce so dreist sein? "Und sie kam damit einfach davon?", fragte sie ungläubig "Wäre das nicht ein Fall für Liktoren und Geissel?"

Als sie die Aufgabe hörte, die er ihr stellte, begann sie beinahe zu strahlen. "Das klingt nach einem spannenden Projekt. Ich habe schon oft an den Friedhof gedacht und nur zu gerne helfe ich auch bei diesem Vorhaben. Darf ich fragen, wie offen der Wettstreit ist? Kam es schon zu kämpfen? Für weiteres werde ich mich natürlich an Titus weden, von dem Ihr so gut sprecht.

Ich danke Euch für den Vertrauensvorschuss, Ihr werdet es nicht bereuen."
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Il Canzoniere
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Re: Anklänge einer Auferstehung [Benedetto]

Beitrag von Il Canzoniere »

Sein fleischiger Körper wallte kurz auf, als er stumm ein Lachen nachahmte und anschließend abwinkte. Als ob er solche Schmeicheleien für unnötig hielt. Die augenscheinlich so gute Laune verdüsterte sich jedoch bei der Erwähnung der Tzimisce erneut.

"Die Liktoren ermitteln bereits in diesem Fall. Sammeln Erkenntnisse um ihrer Majestät genügend Informationsmaterial für einen Sch... einen Urteilsspruch zukommen zu lassen. Die Geissel würde nur involviert werden wenn sich die Tzimisce dem Urteil entziehen zu versuchen würde. Und ich kann mir nichts vorstellen was der Kult der Jagd lieber täte als Melissa durch die Gassen Broglios zu hetzen." das letzte gesagte schien ihn wieder ein wenig zu amüsieren. Als ob er sich bildlich Maria Penthsilea vorstellen würde wie sie der gehetzte Melissa gegenübertrat. Wieder leckte er sich über die Lippen.

"Was den Friedhof angeht... wir haben uns dort in den vergangenen Jahrzehnten eine ganze Reihe mehr oder weniger versteckte Schlagabtäusche erlaubt. Fabrizio hat vor einer Weile auf meine Bitte versucht die Katzen des Nosferatus von dort zu vertreiben. Und hat auch eine ganze Reihe von ihnen erledigt. Als der Nosferatu jedoch seine Kräfte auffuhr kam es beinahe zur Schlacht. Zumindest würde ich es so nennen wenn mehrere hundert Männer mit Waffen aufeinander losgehen.... davon abgesehen gibt es... einen Austausch von Nettigkeiten. Auch wenn Godeoc insgesamt sicher mehr Leute verloren hat als wir. Die größte Gruppe der Verluste sind jedoch.... Unbeteiligte. Zivilisten."

Auf ihre Ankündigung, dass er es nicht bereuen würde, starrte er sie nur ruhig an. Leckte sich langsam über die Lippen während er sich auf die Obduktion freute die vor ihnen lag. Mit einem kurzen Nicken entließ er sie dann.
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La Vedova
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Re: Anklänge einer Auferstehung [Benedetto]

Beitrag von La Vedova »

Zusammenfassung:
Seinfreda lernt ihren Primogen auf uns erkennt einige Gemeinsamkeiten bzgl. Kunstschaffens und...Kunstschaffens. Sie betrachtet eine seiner Buchmalereien und verständigt sich mit ihm darauf, mit Titus gemeinsam einige Aufgaben für den Clan zu erledigen wie den Friedhof zu übernehmen. Außerdem gewährt er ihr die Bitte, mit ihm gemeinsam eine Obduktion durchzuführen.
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