Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

[November 16]
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Il Canzoniere
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Sie schüttelte knapp den Kopf, ein gefährliches Blitzen streifte ihre Züge ehe sie sich zu einem zuckersüßen Lächeln herabließ und den Kopf leicht schräg legte. Es verlieh ihr einen unerwartet kecken Ausdruck.

"Ich muss überhaupt nichts." antwortete sie, als ob sie ihm mit diesen Worten einen vergifteten Apfel überreichte.

"Ich habe dich gefragt was du in die Domäne einbringen kannst, nicht was dir aufgetragen wurde oder was ich verlange. Ich muss entscheiden ob du eine Gefahr für meine Herde darstellst oder ob es mir einen Vorteil bringt dir zu erlauben dich hier niederzulassen. Und da ich weder dich, noch deinen Erzeuger kenne, würde ich gerne wissen wen ich mir da ins Haus hole, falls es soweit käme."

Der mittlerweile wieder an seinem Platz befindliche Allesfresser wurde immer bleicher. Sein Blick blieb stur ans andere Ende des Saals gerichtet. Doch noch hielt die stetig dünner werdende Laune der weißen Prinzessin ihren Ton.
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Adelchis Diaconus
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Adelchis Diaconus »

Der Priester schien mit dieser Antwort nicht gerechnet zu haben zumindest erstarrte er für einen Moment, in der er innerlich fluchte, ehe er anscheinend demütig antwortete:

Mea culpa natürlich müsst ihr nichts, nahm Adelchis den vergifteten Apfel an.

Das was ich ihrer Höchst verehrten Prinzessin anbieten kann ist die Verfolgung und das unschädlich machen der Menschen die eurer Herde zu dezimieren und zu schaden trachten. Auf das sie für euch wachsen und gedeihen möge.

Anschießend wartete Adelchis hoffend auf eine nun hoffentlich mildere Antwort.
Den Status quo gilt es zu erhalten, sonst herrscht die Anarchie.
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Il Canzoniere
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Die vor dem Priester thronende Gestalt nickte dünn. Wie um zu bestätigen das sie in der Tat überhaupt nichts musste. Kurz senkte sie den Blick, als ob sie überlegen würde was nun zu tun wäre.

"Dann ist dies das nach dem du Streben sollst, solange du in meinen Ländereien weilst.

Ich akzeptiere dich hiermit in der Domäne Genua, Adelchis Diaconus. Wisse, dass alles Land und Blut vom Buccebovis bis zum Bisagno, von Lucculus bis zum Meer das meine ist. Sündige gegen eines davon und du vergehst dich gegen mich. Es sei dir erlaubt, dich außerhalb der Mauern der Stadt zu nähren und niederzulassen nach deinem Gutdünken.

Meine Herrschaft sei dein Schild, solange du innerhalb der Mauern des Frankenkönigs verweilst. Wisse auch, dass diese Herrschaft ihren Preis hat, Adelchis, und dass es deine Pflicht ist den Erhalt dieser Aegis zu gewährleisten.

Ob du Wort gehalten hast werden wir auf dem nächsten Hof sehen. Ich rate dir dich anzustrengen."


Mit einem wegwischenden Wink entließ sie den Lasombra. Hielt einen Moment inne in der sie die Spuren der Verärgerung von ihren Zügen verbannte. Dann richtete sich ihr Blick auf die letzte verbliebene Neuvorstellung. Die missgestaltete Kreatur namens Vergonzo Faro.
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Vergonzo Faro
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Als die Vorstellungen soweit vorbei waren das nur noch Vergonzo übrig sein konnte, musste er sich eingestehen doch innerlich nervös zu werden. Er beherrschte weder Latein noch eine andere angemessene Sprache ausreichend um sich vernünftig in dieser vorzustellen.

Die Laune der Prinzessin verschlechterte sich scheinbar, bzw. war es mittlerer weile so, dass sich immer schneller genervter klang, vermutlich von der Unfähigkeit der sich vorstellenden...auch wenn er selber kaum eine große Unfähigkeit erkannte...oder eher gesagt keine die er so nennen würde oder ihn stören würde. Aber das war eine weitverbreitete Taktik der Mächtigen, vermutlich aus Angst man könne Nachgiebigkeit, Freundlichkeit oder Mitgefühl als Schwäche ansehen. Etwas das die, die auf so etwas warteten oder achteten, als gefundenen Fressen ansahen, obwohl dieses Mahl wohl nichts einbringen würde.
Die wahrhaft Mächtigen hegten solche Gedanken nicht und sie bedurften keine Taktiken, sie waren schlichtweg das was sie waren, verdammt nochmal mächtig genug.

Dann traf der Blick der Prinzessin Vergonzo, ob sie wohl schon länger schaute und wartete?
Er sah sie an und lächelte. Sah dann jedoch zu Boden als er sich langsam in Bewegung setzte.
Die Ecke in die er sich hier verzogen hatte war vermutlich der weit entfernteste Ort von Ihr und so würde wohl auf dieser Weg nicht nur lang sondern auch schwer sein, getragen von Ungewissheit und diese genährt von den Blicken die nun alle auf ihm lagen.

Auch er erkannte die atemberaubende Schönheit der Herrscherin Genuas. Gott weiß das Vergonzo die Schönheit in ihrer reinsten Form kannte, und so empfand er kurz eine Art Traurigkeit und Mitgefühl, denn auch wenn ihre Schönheit der Prinzessin in ihrer Position oft zu Gute kam, so wusste und kannte er ebenso die Schattenseite der Schönheit, eine für die man sterben würde. Er schob die Erinnerungen beiseite und Schritt gewohnt gemächlich hinkend voran.
Er lächelte als er die Kapuze vom Kopf schob und so allen seine abgrundschöne Hässlichkeit präsentierte.
Er blieb in akkuratem Abstand vor der Prinzessin stehen und begab sich schwerfällig und vorsichtig auf beide Knie, den Kopf gesenkt. Nun konnte sie sehen, das seine Augen freundlich, ehrlich und wohl das einzig ansehnliche an ihm waren. Dann begann er langsam in hiesiger Landessprache zu sprechen:

„Seid gegrüßt höchst verehrte Majestät Aurore, Prinzessin und Herrscherin über Genua, Enkelin des Alexander und bezauberndste Ahnin vom Blute der Könige. Um eure stets wachsamen Ohren nicht mit einem schlechten Versuch in angemessener Sprache diese Vorstellung vorzutragen, habe ich das Wort eures prächtigen Volkes gewählt.
Ebenso wie die Bittsteller vor mir, erhoffe auch ich, Vergonzo Faro, Neugeborener vom Clan der Verborgenen, Sohn des Pietro Bello da Sotto, im Sinne der zweiten Tradition ein Bleiberecht in eurer Domäne zu erhalten. Als kleine Aufmerksamkeit habe auch Ich euch ein kleines Geschenk mitgebracht, als Vorgeschmack und Zeichen meines Nutzen als zukünftiger Baumeister eures geschätzten und wundervollen Genuas.“


Er zog ein gerolltes Pergament aus dem schweren Umhang hervor und bot es der Prinzessin dar.
Darauf hatte er sein bisheriges Meisterwerk verewigt. Eine Vorentwurf der Ansicht auf die Kathedrale Brillanti Stella di Genova. Ein Bauwerk das unter starkem Einfluss der Byzantinischen Architektur stand, annähernd an eine Kreuzkuppelkathedrale erinnerte, die jedoch verzierende Ornamente an den halbkreisförmigen Rundbögen und Portalen hatte. Gedrungene kleinere Türme zierten den Gesamteindruck, wobei 3 Türme hoch in den Himmel ragten, weit über die massiven Grundmauern hinaus. Die kleinen Fensteröffnungen und großen Wandflächen gaben dem Bauwerk eine wuchtige Wirkung, die Säulen und Träger erinnerten an längst vergessene Epochen. Dieses Bauwerk wirkte Pompös durch seine Einfachheit, Vertraut durch die bekannten Formen und dennoch war es etwas völlig anderes das sich nur im Detail zeigte.

So hoffte Vergonzo die Herrscherin wohl gestimmt zu haben und harrte den Dingen die da kommen mögen.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Il Canzoniere
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Il Canzoniere »

Nachdem sie Vergonzo kurz zugenickt hatte und ihm so das Wort erteilte lauschte sie zuerst distanziert, dann änderte sich ihre Körperhaltung leicht. Sie neigte sich ein wenig nach vorn während der Allesfresser das dargereichte Präsent entgegennahm und kurzerhand entrollte, damit Aurore einen Blick darauf werfen konnte. Sie betrachtete es einen Moment und nickte dann dem Nosferatu zu, währen ein Lächeln auf ihrem Gesicht aufging wie ein Sonnenaufgang. Schön und begrüßenswert, doch auf von tödlicher Kraft für jeden von ihnen.

Glockenhell lachte sie auf. "Vergonzo. Du bist ein gut erzogener Mann von tadellosem Ruf. Ich vermute nicht einmal Maximinianus fände etwas falsches daran dich in meiner Domäne willkommen zu heißen. Dein Handwerk ist hier ebenso gern gesehen wie dein Geschenk. Ich erwarte jedoch das du deinem Ruf gerecht wirst. Die Stadt ist in den letzten Jahrzehnten eng geworden. Die Mauer muss erweitert werden, der Hafen ausgebaut, ein Leuchtturm errichtet und dein Entwurf einer Kathedrale gefällt mir ebenfalls zu gut als das er ein Gedankenkonstrukt bleiben sollte. Gestalte diese Stadt neu und dir stehen alle Möglichkeiten offen.

Ich akzeptiere dich hiermit in der Domäne Genua, Vergonzo Faro. Wisse, dass alles Land und Blut vom Buccebovis bis zum Bisagno, von Lucculus bis zum Meer das meine ist. Sündige gegen eines davon und du vergehst dich gegen mich. Es sei dir erlaubt, dich innerhalb dieses Gebietes zu nähren und niederzulassen nach deinem Gutdünken.

Meine Herrschaft sei dein Schild, solange du innerhalb der Mauern des Frankenkönigs verweilst. Wisse auch, dass diese Herrschaft ihren Preis hat, Vergonzo, und dass es deine Pflicht ist den Erhalt dieser Aegis zu gewährleisten."
mit einer deutlich freundlicheren Geste als zuvor entließ sie den Nosferatu.

Mit einem kurzen Nicken in Richtung des Seneschalls leitete sie dann den nächsten Punkt des Abends ein. Maximinianus, der steif neben dem Thron gestanden hatte trat nun einige Schritte vor und wandte sich an die versammelte Kainitenschar:

"Gäste Genuas: Ihr erhaltet nun die Möglichkeit vollends in die Dienste ihrer Majestät zu treten, echte Vasallen der weißen Prinzessin zu werden. Einen heiligen Eid zu schwören der euch an Aurore bindet und sie zu eurer einzigen echten Herrin macht. Vasallen Genuas: ihr erhaltet die Möglichkeit euren Blutschwur vom ersten Hof der Aurore zu erneuern.

Wer schwören möchte....trete vor."
dann nahm er die kurzen Treppenstufen hinab und drehte sich um, keinen Zweifel daran lassen was er tun würde.

Die Prinzessin erhob sich von ihrem Thron und ging einige Schritte nach vorn, an den Rand des Podestes, bis ihre nackten Zehen die steinern Kante umklammerten. Sie war klein an Gestalt, schwebte aber noch Kopf und Schulter über ihren Untertanen.
Ihr Diener, Luccio Il Onnivoro von den Genuesern genannt, zog sein Schwert – eine alte Römerklinge, die gleiche wie damals – und bot es seiner Herrin dar. Mit der linken Hand griff sie danach und streckte den rechten Arm, mit der Handfläche nach unten, vor.
"So ihr willens seid, sprecht diesen Eid und besiegelt ihn mit Blut. Doch bedenkt, Kinder, dass die Nacht lang ist und voller Prüfungen.
Ich erkenne Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin in der Domäne Genua an.
Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte.
Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen."

Unterdessen hatte Luccio eine kleine, weiße Schale von einer niedrigen Säule geholt, die neben dem Thron aufgebahrt worden war. Ihr Goldrand war blank poliert, ihre Farbe glänzend wie ein Spiegel.
Er trat, die Schale feierlich vor sich gehalten, vor seine Herrin und hob das Behältnis über seinen Kopf. Gut sichtbar für alle öffnete die Herrin von Genua sich ihre Adern mit dem Gladius. Tropfenweise begann das Blut zu fließen. Die Luft im großen Saal des Schlosses wurde schwerer, drückender noch, als der ganze Weihrauch sie ohnehin schon machte.
Gier schwängerte sie. Gier nach dem Ursprung dieses Geruchs, nach dem hellroten, dicken Blut, dass sich an dem Leben hunderter, tausender Menschen gelabt und gestärkt hatte in einer schier unendlich langen Zeit des Todes.
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Matteo
Toreador
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Matteo »

Gemäß der erwarteten Rangfolge trat Matteo vor, nicht ohne jedoch Melissa erwartungsvoll anzusehen und ihr dann mit kleiner Geste großzügig den Vortritt zu lassen. Eine Geste die auf vielerlei Weise auszulegen möglich war und deren Schlussfolgerungen mehr über den Betrachter offenbaren mochten als über Matteos Sicht auf Melissa. So oder so würde er sich an der Drachin orientieren, sie war etwas länger als er in der Stadt, wurde ebenfalls in den Senat erhoben und damit gleichrangig. Matteo gestaltete dies derart, dass sich niemand ohne sich ungebührlich zu verhalten zwischen sie drängen konnte. Sollte sich also jemand über ihn stellen wollen, so würde er sich auch über Melissa stellen.
Mit aller gebotenen Würde, die seine Gesamterscheinung ungreifbar unterstrich, ging er zu Melissas Rechten auf die Knie und beugte sein Haupt.

"Ich erkenne Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin in der Domäne Genua an.
Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte.
Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen."

Das Knien, der Schwur und die gezeigte Demut schienen den Toreador nicht zu erniedrige, sondern vielmehr zu erhöhen. Für andere der neben ihm knienden Kainiten war es vielleicht Notwendigkeit, Pragmatismus oder sogar ohne tiefere Bedeutung, für Matteo jedoch war es die Vervollständigung seiner Selbstbildes.
So nahm denn Matteo die Gabe der Aurore, seiner Herrscherin und nunmehr Lehnsherrin entgegen, als würde ihm ein Geschenk zuteil.
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Titus
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Titus »

Titus löste sich als bald aus den Reihen der Aufrechten aus. Wärend noch der ein oder andere seinen Platz einnahm, ging Titus ohne zu zögern auf einen Platz zu und ließ sich auf das rechte Knie nieder. Seine Bewegungen waren ruhig und ohne große Eile. Weder elegant noch unbeholfen. Und so mochte der Platz, den sich Titus ausgesucht hatte für den ein oder anderen Anwesenden verwundern. So kniete er zwischen den anderen alten und neuen Vasallen, zu seiner Linken Acacia vom Clan der Schatten und zu seiner Rechten Melissa vom Clan der Drachen.

Mit fester Stimme sprach er den Schwur und nahm das dargereichte Blut an.


"Ich erkenne Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin in der Domäne Genua an.
Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte.
Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – auch weiterhin zu beschützen."
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
tu ich gottergeben meine Pflicht
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Vergonzo Faro
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo hatte dankend genickt als Aurore ihn aufnahm und entlassen hatte, und er hatte gelächelt.
Als dann der nächste Punkt der Agenda Anstand, erhob er sich mühevoll und hinkte zurück in seine schattige Ecke.
Auf dem Weg dorthin zog er die Kaputze wieder über sein Haupt.

Nun schien es wohl der Herrscherin Genuas den Eid zu schwören. Er beobachte was sich tat und aufmerksam achtete er darauf wer sich aufstellte, wo er sich aufstellte und wie die reagierten, die sich nicht aufstellten.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Gaius Marcellus
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius war erst seit ein paar Jahren in Genua, doch musste und wollte er diese Chance ergreifen.... alles schien zu passen an diesem Ort. Land, Herrin, Kainskinder und Sethskinder... alles. Er konnte schon für seine Verhältnisse große Ressourcen aufbauen, einige ihm geliebte Gefolgsleute sammeln, viele wichtige Gesichter kennen lernen... sogar einige Verbündete, Freunde fast, finden... ja, dieser Ort war der Rechte für die kommenden Jahrhunderte.
Ein kurzer Blick zu Seinfreda bestätigte die Handlung, sie nickten sich kaum sichtlich zu und erhoben sich.

Die Schritte waren demnach bemessen und fest, kurz vor der Herrin, ihrem blutigen Kelch und der blutigen Klinge reihte er sich zu den anderen Vasallen ein, Gaius Platz war der bisher ganz rechts, fast erschreckend - doch er schritt mit Würde auf diesen Platz als treuer Ritter zu und suchte ihn mit seiner puren Ausstrahlung und Charisma in eine Ehrenposition zu wandeln.
Seine Dame Seinfreda musste er wie selbstverständlich links von sich selbst sehen, und da der bisher am weitest rechts Stehende in der Reihe der ehrenwerte Mondsenator Matteo war... würden sie sich wohl an seine rechte Seite stellen müssen. Mit etwas Raum für Fabrizio oder Andere, sollte dieser diese Position einnehmen wollen oder die Anderen zum Aufrücken zwingen...

Als Gaius so an seinem Platze am Rand stand, legte er seine rechte Faust aufs Herz und sank im Gesang der Eisenringe auf sein linkes Knie, um zu schwören.
Voll Überzeugung sprach er, sobald er an die Reihe kam, mit Blick auf das tropfende Schwert fixiert, ihre Eidesworte. Band sich an sie.

"Ich erkenne Aurore vom Geblüte Alexanders von Paris als Stellvertreter Kains und Herrin in der Domäne Genua an.
Ich beuge mich ihrem Urteil über die Traditionen des dunklen Vaters, der mir mein Blut und alle Gesetze schenkte.
Ich schwöre die Domäne Genua und all ihr Blut – sterblich oder nicht – zu beschützen."

Der Augenblick des Schwurs schien an jenem Abend wohl der ritterlichste und innigste für den Salubri zu sein.
Sein Wesen loderte auf, sein Innerstes tanzte vor Erfüllung, so geschlossen und freudig-grimmig sein Anblick war - so erfüllt konnte er sich selbst spüren in diesen Momenten.
Und jeder der ihn betrachtete konnte es schimmernd, fast inspirierend, erahnen.

Der Treueschwur an die unerreichbare Herrscherin als Perfektion der neuen ritterlichen Tugenden...

Erwartungsvoll nahm er die ihm gereichte Opfergabe entgegen und seine Herrin in sich auf. Kein Salz, kein Wein - nein Blut war es, mit dem ihr Bund besiegelt wurde... wie es Recht und Sitte war. Spürte die Ergebenheit der anderen Kainskinder um ihn... vor allem Matteos war sicher spürbar... und harrte auf ein Zeichen der Erlösung und Annahme.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut.
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Adelchis Diaconus
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Re: Die Nacht der vielen Toten [Hof / Alle]

Beitrag von Adelchis Diaconus »

Als die Prinzessin ihn aufgenommen und fortgeschickt hatte nickte Adelchis zum Dank und ging wieder zurück zu dem Platz an dem er vorher gestanden hatte und verfolgte das weitere Schauspiel.
Als es darum ging der Prinzessin die Treue mit Blut zu schwören, versteinerte sich sein Gesicht in einem höflichen Lächeln. Er machte aber keinerlei Anstalt sich in die Reihen der Blutgierenden Kainskinder einzuordnen.
Den Status quo gilt es zu erhalten, sonst herrscht die Anarchie.
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