Die Geister, die ich rief... [Matteo]

[November 16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Caterina
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Sandro bekam weder mit, dass Matteo ins Zimmer kam, noch dass er wieder weg war. Er wimmerte und suchte, war verloren in seinen Gedanken und seiner Sorge.
Immer tiefer stürzte er sich auch in Selbstmitleid. Seine geliebte Caterina, sie war nicht da um ihn zu stützen, ihn zu stärken. Sie war nicht da!

Michael hingegen bekam die dumpfen Geräusche von der Haustür sehr wohl mit auch die Worte Gherados vernahm er.
„Was hast du nur getrieben, du dummes Biest?“, fragte sich der Hühne innerlich. Mit sichtbaren Schmerz in den Augen schloss der Kämpfer die Tür und zog sein Schwert, er würde sie nicht ihrer Dummheit verschenken.
Er würde nicht noch eine Peinigerin verlieren!

Entschlossen machte er sich in Richtung des Eingangs auf, musste Caterina jedoch in voller Raserei erblicken. Das war zu viel. Niemals würde der Hühne dies eingestehen, doch im schlotterten bei diesem Anblick die Knie.
Mit erstarrter Miene sah er jedoch auch Matteo, der sich ihr entgegenstellte und Hoffnung keimte in dem Ghoul auf.

---

Jenes Mal mit mehr Anlauf warf sich die rasende Vampirin wieder gegen die Tür.
Dass diese nun ohne Widerstand nachgab, darauf war Caterina nicht gefasst und stoperte an dem Objekt ihres Zornes vorbei.
Was der Hausherr sofort ausnutzte und seinem Mündel das noch in der Scheide steckende Schwert zwischen die Schulterblätter rammte.

Mit einem lauten Knurren kam die Mailänderin am Boden auf und versuchte sich wieder aufzurappeln, doch waren die Bewegungen zu unkoordiniert. Wäre dieser Angriff nicht ernst gewesen, so hätte man beim Anblick des Gezapples der Frau herzhaft auflachen können.

Doch die Stimmung war alles andere als heiter, so rief Matteo laut: „Speer!“ und bekam diesen von Gherado in seine Rechte gegeben.
Mit der längeren Waffe ausgerüstet, versuchte der Toreador schließlich die rasende Kainitin mit einem wohlgesetzten Hieb niederzustrecken, doch zappelte die Gestalt am Boden zu sehr. So riss die Spitze zwar den festen Stoff auf, doch verursachte keine Wunde.

Das Tier schrie vor Zorn, immer aggressiver wurde das Gespann aus Sünderin und ihrer inneren Kraft.
Doch damit behinderten sie sich selbst und ein weiterer Versuch sich aufzurappeln misslang.
Dies nahm Matteo noch einmal zum Anlass und versuchte erneut den Hieb aufs Herz. Die metallerne Spitze drang auch durch den Stoff und in das rosige Fleisch. Doch durch den Schmerz wurde auch die Sünderin wieder klarer.

Die Frau schaffte es aufzustehen, so blieb dem Vormund nichts anderes übrig, als den Speer wieder an sich zu nehmen.
Doch Caterina war zu schnell und griff sich das Ende der Waffe.
Mit einem bösartigen Funkeln auf der einen Seite und entschlossener Konzentration auf der anderen Seite blickten sich die Unsterblichen in die Augen.

Beide zogen an der Waffe und Matteo gelang es den Speer festzuhalten. Aggressiv und völlig unmenschlich schrie das Mündel Matteo an, während die nächste Attacke stattfand.
Frustriert und mittlerweile ebenfalls gereizt wurden die Züge des Mannes ebenfalls tierhaft. Auch bei ihm wurden die Zähne klar sichtbar und die Augen verfärbten sich zu unnatürlicher Glut.
Mit dem Blick der Furcht fauchte er die Mailänderin an.

So stockte Caterina kurz und wurde stark verunsichert. Das Tier gewann jedoch wieder die Oberhand. Auch wenn Matteo den selben Blick noch einmal versuchte anzuwenden, hatte sich die Sünderin wieder einigermaßen gefangen. So kam der nächste Angriff zwar zaghafter, aber nicht weniger effektiv.

Die Frau packte ihren Vormund mit höhnischen Glänzen in den Augen, doch wurde dies nur mit fester Entschlossenheit und einem harten Hieb abgewehrt.
Sodass sich beide Vampire wieder gegenüberstanden.
Voller Wut nahm sich das Tier vom Blutvorrat. Erneute Kraft stieg in Caterina auf, so wurde der nächste Angriff mit neue erwachtem Geschick vollführt.

Doch der Speer stand plötzlich zwischen der rasenden Vampirin und ihrer Beute. Dies nutzte der erfahrene Toreador und griff nochmal an.
Wieder zeriss Stoff, doch wich die Mailänderin gekonnt aus.

Die Frau verlangte mehr Blut und das Tier stimmte auf die erneute Energie mit freudigem Gebrüll ein.
Ein erneuter Angriff auf den Hausherrn entstand, doch war der kühle Kopf überlegen. Mit einer eleganten Drehung wich Matteo dem Mündel aus, dass mit voller Geschwindigkeit an ihm vorbeiraste und gerade noch abbremsen konnte, um dem Speer dieses Mal ein perfektes Ziel zu liefern.

Mit einem lauten, bestialischen Schmerzensschrei drehte sich das Mündel um. Zu einem Angriff kam sie jedoch nicht mehr, hieb Matteo doch erbarmungslos noch einmal auf Caterina ein.
Er schaffte es noch, den Speer aus der Wunde zu ziehen, als sein Mündel mit aggresivem Knurren zusammenbrach.

Am Boden liegend gab sich das Tier jedoch nicht geschlagen. Es wollte erneut Kraft hervorholen.
Immer gieriger rief er nach dem verbleibenden Blut.
Doch mit kalter Entschlossenheit in den Augen schritt der dunkle Hausherr auf sein Mündel zu und trieb ihr den Speer mit all seiner verbliebenen Kraft ins Herz.


Bedrückende Stille um mich herum
Niemals zuvor war die Erde so stumm
Erstickende Leere weit und breit
Ist dass das Ende ...der Stillstand der Zeit?
Kein Mensch kein Tier kein Lebenszeichen
Die Welt scheint einer Wüste zu gleichen
Ich schaue hinauf in die Sonne ins Licht
Eisiger Nebel verdunkelt die Sicht
Die Ruhe nach dem Sturm hat alles umhüllt

Es war laut...
Doch jetzt ist es still...
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
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Matteo
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Matteo »

Stille...

Die dann von Matteos Stimme durchdrungen wurde, als dieser sich an Michael wandte. In kaltem Zorn richtete der Toreador seine Gewänder, in der Stimme ein kalter Winterhauch
.

"Geh und halte diesen Sandro in Gewahrsam. Eurer Herrin ist die Kontrolle entglitten, aber sie wird überdauern. So oder so werde ich ihr nicht gestatten entgültig zu sterben.
Gherardo, nimm die Dornen und sichere die Umgebung. Vielleicht war dies nur eine Ablenkung."

Michael folgte der wenig nachgiebigen Stimme und stapfte davon um sich um Sandro zu kümmern. Gherardo sah sich kurz vor dem Tor um und folgte dann ebenfalls seinen Befehlen.

Stille umfing Caterina erneut, ab und an unterbrochen von eiligen Schritten, Atemzügen und gewisperten Worten. Matteo stand die ganze Zeit still und fast regungslos in ihrem Gesichtsfeld. Einmal nur schüttelte er sacht den Kopf und sagte leise
: "Was hat dich nur dazu gebracht Caterina?"

Endlose Minuten später schließlich kam Gherardo in Begleitung zweier Dienerinnen zurück, kurze Worte wurden gewechselt und die beiden jungen Frauen hoben Caterina vorsichtig empor und trugen sie fort. Nach einer Weile ging es abwärts und die Reglose wurde in einen Fensterlosen Kellerraum verbracht, dort vorsichtig auf dem Boden platziert und ein schweres Tuch über sie gebreitet. All dies geschah schweigend und das Letzte was Caterina vernahm war das Schließen der schweren Eichentür und das Davorlegen des Riegels.

Als die nächste Nacht hereinbrach und ihre Wahrnehmung zurückkehrte, war das Tier in Caterina noch immer fast rasend vor Hunger, auch der Speer durchbohrte noch immer ihr Herz. Das Tuch jedoch war fort und um den schlanken Hals der Toreador war ein eiserner Ring gelegt, von dem eine Kette zur Wand führte, die dort befestigt war.
Noch immer erschöpft und etwas hungrig betrat Matteo gen Mitternacht die Kammer. Eine Weile betrachtete er sein Mündel, dann legte er seine Hand unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, so dass er in Caterinas Augen blicken konnte und sprach mit leiser, gefährlich sanfter Stimme.

"Kannst du mich hören? Es heißt es wäre so, ich weiß es aber nicht. Du hast die Kontrolle verloren Caterina, ob nun aus Hunger oder was auch immer der Grund gewesen sein mag, du wirst mit dieser Schande leben müssen. Ich werde dich nicht vernichten, es sei denn du lässt mir keine Wahl. Dein Angriff galt direkt mir, warum ist mir nicht klar, denn mir fällt kein Grund ein den ich dir dazu gegeben haben könnte. Habe ich dir nicht ein Maximum an Freiheiten gewährt und noch viel mehr? Mehr als ich als Kind je erfahren habe jedenfalls. Du wirst mir sagen warum und dann werde ich über dein weiteres Schicksal entscheiden."

Der Toreador schritt zur Tür, öffnete diese und Gherardo stiess einen benommen wirkenden Bettler in die Zelle. An Händen und Füßen mit groben Stricken gefesselt, schleifte Gherado diesen neben Caterina und verließ dann wieder den Raum.
Matteo trat heran und legte eine Hand an den Speer, der noch immer das Herz der Sünderin durchbohrte. Er verharrte kurz, denn auch wenn die Lanze ihre Schönheit beeinträchtigte, so war sie doch unverkennbar vorhanden und sie nahm ihm gefangen.
Selbstbeherrschung: [dice seed=16248 secure=55c4d5ba_0]4d10[/dice]
Eine gute Stunde verging, ehe Gherardo nach dem Rechten sah und seinen Herrn aus dieser Trance riss. Matteo schüttelte sich.

"Vielleicht ist es nur deine Schönheit die mich abhielt dies hier zu vollenden."

Mit diesen Worten riss er den Speer aus dem Herzen seines Mündels und trat einige schnelle Schritte zurück, außerhalb des Radius ihrer Kette. Bald könnten sie reden...

"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Caterina
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Noch immer erschüttert von dem, was er sah stapfte Michael davon. Er schritt in das Zimmer und ging auf den Wurm zu, der noch immer in seiner eigenen Welt steckte.
„Sandro“, versuchte der Kämpfer es. Doch er bekam keine Reaktion und wurde wütend. Zu viel musste er gerade ansehen, als dass er noch für so etwas Nerven gehabt hätte.

„Wurm!“, schrie Michael die schlacksige Gestalt schließlich herrisch an und bekam sogar einen flüchtigen Blick.
Als sich Sandro jedoch wieder seiner unerkennbaren Aufgabe widmen wollte, konnte sich der Kämpfer nicht mehr beherrschen. Das rechte Bein holte weit aus und das feste Leder traf hart gegen das Gesicht des jüngeren Ghouls.

So sprang Sandro auf und wollte den Hühnen fauchend angreifen. Doch der überreizte Kämpfer holte nun mit seiner Faust aus und der schwere Handschuh traf direkt am Kinn.
Die schlacksige Gestalt flog zu Boden und blieb dort liegen.
Mit einem Schnauber hievte sich Michael den verhassten Wurm auf die Schulter und verschwand mit ihm. An der Tür angekommen, warf er seiner Herrin noch einmal einen ängstlichen Blick zu, bevor er schnellstens in die Nacht verschand.

Caterina hingegen war auf ihren Vormund fixiert. Sie musterte seine Augen, die vertaute Mimik. Auch wenn sie andere Geräusche wahrnahm war doch nur der kalte Mann von Bedeutung.
"Was hat dich nur dazu gebracht Caterina?", diese Frage gab ihr zu denken. Was sollte das? Eine Methode sie zu quälen? War das eines der angedrohten Leiden? Wollte Matteo ihren Geist völlig zerstören?

Wieder rasten die Gedanken für die gefühlte Ewigkeit, doch glücklicherweise kam mit dem Morgengrauen endlich das erlösende Nichts.
Keine Träume oder Stimmen quälten die Frau, ihr Geist konnte zur Ruhe kommen, was auch das Tier wieder in halbwegs normale Bahnen leitete.

Etwas erholt, nahm Caterina als erstes die körperlichen Schmerzen wahr. Erst dann konzentrierte sich die Frau auf die grünen Augen, die so unergründlich waren. Die Frau hörte der Stimme aufmerksam zu und wurde schlagartig wieder verwirrt. Welch perfides Spiel trieb Matteo?
Noch nicht einmal Totto war so gewieft gewesen.

Das Misstrauen, Caterinas bester Freund kam irgendwie nicht auf. Zu verwirrt war die Toreador.
"Vielleicht ist es nur deine Schönheit die mich abhielt dies hier zu vollenden.", diese Worte gaben der Frau einen weiteren Stich ins Herz. Die Stimme sagte ihr doch, sie werde niemals sterben…

Dann war der Speer entfernt und das Tier übernahm sofort die Oberhand. Konnte Caterina im Topor ihren Hunger noch ignorieren, spürte sie diesen unsagbaren Durst intensiver, als es ihre Vorstellungskraft hergegeben hätte.

Mit einem Knurren packte sich die Bestie den verängstigten Bettler und schlug ihre Zähne tief in das zarte Fleisch.
Der Lebenssaft rann heiß und brennend ihre Kehle hinab und erwärmte sie dabei.
Die anfänglichen Zuckungen des Opfers bekamm die Kainitin nicht mit, sie war in der Volkommenheit des Moments gefangen.

Die Kraft durchströmte die Mailänderin und umhüllte die Schmerzen etwas, sodass sich etwas wie ein Wohlgefühl ausbreitete. Bis schließlich kein Tropfen Blut mehr kam.
Ärgerlich versuchte die Frau zu saugen, doch es war vergebens. So wurde die schlaffe Leiche fallengelassen und das Tier blickte auf.

Es blickte in die harte, abwartende Miene des Feindbulds und knurrte aus voller Kehle. Doch wie die Kainitin, war ihre Urkraft verwirrt. Und dieses Gefühl drängte das Tier immer weiter zurück. Es überließ die Frau wieder einmal mit all diesen Emotionen.

So klärte sich der Blick Caterinas und die Augen weiteten sich vor Angst. Alle Streitgespräche, jeglicher Hohn kam der Mailänderin wieder in den Sinn und mit einem Schlag wurde ihr bewusst, dass sie genau geliefert hatte, auf was Matteo aus war.
Dank ihrer eigenen Dumm heit wurde sie unterworfen.

Diese Einsicht drang mit solcher Wucht auf das Mündel ein, dass sie aufstöhnte, als hätte sie jemand unsichtiges geschlagen. Völlig ungewöhnlich zog sich die Frau zurück. So weit als möglich fort von dem Toreador.
Unwürdig kauerte sich Caterina an der Wand zusammen und schluchzte, während rote Tränen über die noch etwas blassen Wangen kullerten.

Es dauerte einiges an Zeit bis sie sich wieder gefangen hatte und langsam die Fassung wieder gewann.
Ohne Matteo anzusehen flüsterte sie schließlich: „Euer Spiel war ein voller Erfolg. Ich hoffe Angelique hat ebenfalls ihren Spaß.“
Dann blickte sich Caterina kurz um, bevor sie wieder den Fußboden vor ihr fixierte und weitersprach: „Ist sie hier um mir die Demütigung perfekt zu machen?“
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Matteo
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Matteo »

Seine geschärften Sinne vernahmen Caterinas geflüsterte Worte und Matteos Stirn legte sich in Falten, dann trat er auf sein Mündel zu, beugte sich zu ihr hinunter und wischte die blutigen Tränen fort.

"Schhh, es ist nicht meine Absicht dich zu demütigen. Die Kette ist lediglich eine Vorsichtsmaßnahme, die jetzt wo du Hunger und Raserei hinter dir gelassen hast unnötig geworden ist."
Charisma + Empathie:[dice seed=39359 secure=9841cbb1_0]7d10[/dice]

Dann, als er die blutigen Spuren ihres Leids hinfort getupft hatte, legte Matteo seinem Mündel sanft eine Hand auf ihre schmale Schulter und sah ihr in die Augen.

"Dies ist kein Spiel, auch keine Prüfung. Und wieso sollte Angelique hier sein? Was genau ist geschehen?"

Dass die Malkavianerin ihm einen Brief geschrieben hatte in dem sie gewisse Dinge offenlegte, die Vorkommnisse aus ihrer Sicht schilderte und möglicherweise zurechtbog, verschwieg Matteo vorerst.
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Caterina
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Zitterte das Mündel noch bei den ersten Berührungen, wirkten die folgenden Worte beruhigend. So enstpannte sich der ganze Körper etwas.
Dennoch wich Caterina dem Blick ihres Vormund aus. Weiter war die Stimme leise, doch dieses mal etwas ärgerlich: „Nicht die Kette, sie ist nur das Symbol des Siegs.“

Trotz der ärgerlichen Worte ließ sich die Frau ihre Blutstränen trocknen. Doch als die Hand auf der Schulter aufkam, zuckte der ganze Körper zusammen.

Manipulation + Einschüchtern (6)
[dice seed=6838 secure=fc5e9b7c_0]6d10[/dice]

Mit einem Mal traf Matteo ein flammender Blick. Die dunklen Augen wollten sich in seinen Geist bohren.
"Das wisst ihr doch", fauchte die Mailänderin.
Wieder blickte sich Caterina um und fragte dann lauter: "Komm raus, du Missgeburt!"

Auspex 1, Wahrnehmung + Aufmerksamkeit (5)
[dice seed=15410 secure=548c003e_1]5d10[/dice]

Doch da war nichts! nicht einmal mit ihren übernatürlichen Sinnen erkannte sie die Himmlische.
Verwirrt blickte Caterina wieder Matteo an: "Sie war es doch, der Ihr den Auftrag gabt meinen Geist zu foltern um mich gefügig zu machen!"

Noch einmal sah sich die Mailänderin um, doch wieder nichts. Was wurde hier gespielt?
Leise Panik kam wieder auf...
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Matteo
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Matteo »

Etwas beunruhigt fuhr Matteo auf, erschrocken ob dieses Blicks. Die Hand zumindest war fort von ihrer Schulter. War das das Tier, das erneut hervorbrach? Nein, schalt er sich selbst innerlich, ärgerlich über die eigene Reaktion.

"Hier ist niemand außer uns."

Waren die Worte eben noch sanft und beruhigend, wurde seine Stimme nun schneidend.

"Was ich weiß jedoch ist, dass du meiner Korrespondenz nachgegangen bist. Heimlich."

Etwas das ohne Frage noch Konsequenzen nach sich ziehen würde, aber zunächst galt es herauszufinden wie das Ganze in einer rasenden, ihn angreifenden Caterina gipfeln konnte. Und etwas klarzustellen.

"Wenn ich jemandes Geist brechen oder gefügig machen will tue ich dies selbst und würde dazu nicht die kleine Eidbrecherin beauftragen. Zumindest nicht gegenüber dir, meiner Schutzbefohlenen. Wir sind vom selben Blut, dir sollte klar sein dass mir genug Möglichkeiten zur Verfügung stehen den Geist zu manipulieren.
Bevor ich zu solchen Mitteln greife, biete ich dir eine letzte Gelegenheit mir zu berichten. Was hat sich wirklich zugetragen? Hat sich das Kind des Mondes an dir vergangen und wenn ja, aus welchem Grund?"
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Caterina
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Der gewohnt herrische Ton holte Caterina wieder in die Realtität. Noch immer konnte sich die Frau keinen Reim auf dieses perfide Spiel machen, doch logische Abfolgen, damit kam ihr geschundener Geist klar. So hörte sich die Mailänderin die ganze Ansprache an, bevor die Antworten begannen.

Ohne Reue sah die Frau ihren Vormund an: „Ja, diese Korrespondenz war anders. Von einem stinkenden Boten gebracht, beeilt ihr euch normalerweise nicht diese zu beantworten. Schon gar nicht mit solchem Eifer über mehrere Nächte.“

Dann zuckten die Schultern minimal: „Mein Interesse am Korrespondenzpartner war geweckt. Es muss schon jemand Besonderes sein, der solch Aufmerksamkeit bekommt.“
Wäre Caterina in normalem Zustand, hätte sie den biestigen Unterton versteckt. Doch sie war noch zu sehr mitgenommen.
Ärgerlich über diese Schwäche, runzelte die Frau ihre Stirn und schmollte Matteo an: „Eure Intrigen sind mir gleich.“

„Und genau, weil ich weiß, was im Blute der Rose versteckt ist, war es so einleuchtend.“, begann Catherina schließlich zu erzählen.
Wieder weiteten sich die dunklen Augen und das Gesicht verzog sich zu einer ängstlichen Grimasse.
Die Qualen der letzten zwei Nächte spiegelten sich in jeder entstehenden Falte im Gesicht wider. Der Blick wurde wieder trüb und die Toreador schien abermals in diese Panik hinab zu gleiten.

Ihrer Kreativität war es schließlich geschuldet, dass die Mailänderin abermals das höhnische Lachen vernahm.
So wurde der Kopf schlagartig eingezogen und beide Hände hämmerten auf die Ohren unter den zerzausten Locken ein.
„Geh weg, geh weg, geh weg“, jammerte die jämmerliche Gestalt vor sich hin.

Matteo würde in diesem Zustand offensichtlich nichts tun können, doch das Hämmern half tatsächlich. Das Lachen war verschwunden.
Einige, tiefe und beruhigende Atemzüge später blickten die wieder klaren Augen Matteo an.
„Ihr seid“, kurz stockte die Frau, bevor sie sich um Fassung konzentriert an die Stirn tippte und den Finger kurz darauf liegen ließ.

„Ihr wart“, begann Caterina erneut. Doch wieder brach die Stimme ab.
Nein, die Stimme war nicht gleich Matteo. Endlich sah sie wieder klar genug um sich das ins Gedächtnis zu rufen.
So knurrte die Frau ärgerlich, bevor ein neuer Erklärungsversuch gestartet wurde: „Eure Stimme quälte mich zwei Nächte. Sie raubte mir sogar die Dunkelheit des Tages.“

„Irgendwann glaubte ich der Stimme, dass es euer Wunsch ist“, die Worte waren nun leise und Scham schwang mit, bis der Satz wieder abbrach.
„Dass ihr mir meine Eigenheit so viel delikater heimzahlen könnt und mich gegen meinen Willen für eure Spiele benutzen werdet.“, kamen doch noch die Erklärungen.

„Eine Folter, wie sie mein Meister geliebt hätte.“, Caterina endete ihren Satz mit dem Blick wieder zu Boden. Im Gesichtsfeld blieb zum Glück nur die schlanke Gestalt, nicht aber das aristokratische Geischt.
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Matteo
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Matteo »

"Besonders, ja in der Tat... die Eidbrecherin ist ein besonderer Fall. Ich bemühte mich Risse zu kitten, etwas das ihr vielleicht zunichte gemcht habt."

Bleierne Stille legte sich über das Gesagte, ehe Matteo das Schweigen brach und im Plauberton fortfuhr.

"Meine Intigen sind dir also egal, soso. Das sollten sie aber nicht, als mein Mündel sollt du auch etwas lernen. Vielleicht sollte ich dich an manchen Angelegenheiten mehr teilhaben lassen, aber du solltest fragen wenn du neugierig bist, nicht einfach zur Tat schreiten. Du siehst selbst welcher Schaden dadurch entstanden ist. Wie soll ich dir, in Maßen, überhaupt wieder mein Vertrauen schenken?"

So schnell die Lockerheit gekommen war, so schnell verschwand sie auch wieder aus der Stimme des Toreador. Er schüttelte voller Bedauern den Kopf.

"Solltest du mich oder die Meinen noch einmal angreifen töte ich dich, endgültig. Schnell und schmerzhaft zwar, aber ohne Folterqualen. Das solltest du wissen, denn offensichtlich im Gegensatz zu deinen toten Meister foltere ich so gut wie nie. Es gibt so viel effektivere Werkzeuge, die Folter ist etwas für Einfallslose und Perverse.
Wenn es tatsächlich in meinen Möglichkeiten läge andere Personen in ihren Träumen heimzusuchen und meine Stimme in ihrem Geist sprechen zu lassen, würde ich diese Gabe nicht damit vergeuden euch oder überhaupt jemanden zu quälen."


Zweifelnd, geradezu unentschlossen blickte er diese Jammergestalt einer Kainitin vor sich an. Fabrizio hatte von den Kräften des irren Pilgermädchens gesprochen, es schien sich zu bestätigen, könnte aber auch eine List Caterinas sein oder gar eine die sie gemeinsam mit dem Seeräuber ersonnen hatte...
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Caterina
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Caterina »

Wieder hörte sich Caterina alles an bevor die Schultern kurz hochgezogen wurden: „Folter mag für euch einfallslos sein, ich fand es immer sehr effektiv. Und viele andere auch.“
Wer diese ‚anderen‘ waren, darüber sagte die Mailänerin nichts.
Schließlich schnaubte das Mündel: „Aber ich bin sowieso in anderen Dingen geschickter, darum habe war ich nur zugegen und weiß halt, dass es Totto gefallen hätte.“

Dann trat wieder Stille ein. Konzentriert musterte Caterina ihren Vormund, als wolle sie etwas entdecken. Doch was es war, das schien selbst der Frau nicht klar zu sein.
Nach einigen Minuten jedoch begann die Mailänderin unsicher weiter zu antworten: „Mir ist sowieso nicht klar, warum ich noch lebe. Als ich gestern am Boden zu euren Füßen lag, dachte ich es handelt sich um ein perfides Spiel. Ich dachte es auch noch bis zu euren Worten…. Vielleicht habt ihr es doch noch geschafft und euer Spiel beginnt nun erst richtig.“
„Immerhin bin ich schon vom ‚Ihr‘ zum ‚Du‘ herabgestuft.“, endete Caterina schließlich mit leichter Kränkung in der Stimme, die Caterina in ihrem Zustand nicht unterdrückt bekam.“

Auch wenn die Toreador wusste, dass dies noch zur Sprache kam, kamen die nächsten Worte sehr schnell, um sich zumindest die nächsten Sätze nicht damit befassen zu müssen. Wusste sie doch mittlerweile, wie sehr Matteo ihre fehlende Selbstbeherrschung ablehnte.
„Ich kenne kein Vertrauen und schon gar nicht unter Kainiten. Mir war gar nicht in den Sinn gekommen, dass Ihr so etwas für mich übrighattet. Egal in welchen Maßen.“

„Ich für meinen Teil habe euch nicht vertraut. Ich respektiere euch lediglich und eure Machenschaften. Und jemanden, den man respektiert spioniert man nicht aus.“, diese Worte wahren voller Überzeugung und erinnerten schon fast wieder an die Toreador, die Caterina eigentlich war.
„Wenn die Botschaft zu etwas Peinlichen geführt hättte, wären nur Lügen über eure Lippen gekommen und ihr wärt gewarnt gewesen. Ich gestehe jedoch, dass meine Fantasie eher in eine für Könige peinliche Richtung ging und nicht zu diesem kleinen Miststück.“

Kurz musste die Frau selbst tief seufzen. Verstand die Mailänderin zwar, was sie meinte, war ihr jedoch auch klar, wie konfus das ganze klingen musste.
„Ich habe keine Ahnung, wie ich das in sinnvolle Worte fassen soll.“, endete Caterina schließlich frustriert.
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Re: Die Geister, die ich rief... [Matteo]

Beitrag von Matteo »

"Wenn die Botschaft irgendetwas Peinliches enthalten hätte oder euch zu etwas geführt hätte das mich wirklich in Verlegenheit bringen würde, hätte ich euch schlicht vernichtet."

Ansatzlos verließ Matteo wieder die vertrautere Form der Anrede und legte völlig trocken und sachlich seine Sichtweise dar.


"Du magst aus deiner Sicht Recht haben was das Vertrauen angeht, besonders da dieser Totto anscheinend ein ziemlich verstörender Geselle gewesen sein muss. Vertrauen im Sinne von Sicherheit oder Loyalität eines Bundes ist äußerst selten. Aber zumindest solltet ihr genug davon aufbringen können um ernst zu nehmen was ich euch sagte... nämlich euch die notwendigen Dinge zu lehren und auf euren Freispruch hinzuarbeiten. Ich tat dies nicht uneigennützig fürwahr, denn ich wollte euch vor der Vernichtung bewahren als ich euer Vormund wurde, eure Präsenz stärkt useren Clan in Genua und solltet ihr bestehen steigert die auch mein Prestige. Und wenn ihr frei seid, will ich eine wertvolle Verbündete in euch haben, kein trotziges Gör das von den anderen Kainiten verachtet wird.
Gewissermaßen tat ich auch dem wohlwerten Herrn Seneschall einen Gefallen damit, er versteht, dass unser Blut und unsere Abstammung uns verpflichten."


Fragend hob sich eine der geschwungenen Brauen über dem Grün der Augen Matteos und ein feines Lächeln umspielte sein Lippen.

"Was meint Ihr denn könnte einem Wandler auf dem Weg der Könige peinlich sein? Was für ein Bild zeichnetet ihr in eurer Fantasie? Was könnt ihr nicht in sinnvolle Worte kleiden?"
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