Verwirrte Geister [Angelique]

[November 16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Gaius Marcellus
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Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Kurz nachdem Caterina verschwunden war schickte Gaius einen Boten los - dieser Trug keine relevante Nachricht, eine Stunde später verschwand ein Weiterer ohne Sinn - zuletzt verabschiedete sich Gaius selbst in Begleitung eines Mannes. Gemeinsam suchten sie Angelique auf, während die Leerboten zurückkehrten und hoffentlich alle eventuellen Verfolger abgelenkt hatten.

Gemeinsam brachen sie auf zur Kryptenruine wo sie das Mondenkind erwarteten, die Nacht war stockfinster und die meiste Zeit über musste Cato eine Laterne tragen. Der große Ghul war sichtlich nervös, die erste größere Mission an der Seite seines Herren, ob er ihn wohl stolz machen könnte? Extrem wachsam und vorsichtig gab er sich, wollte seinen Wert als Krieger jederzeit unter Beweis stellen können, schloss die Faust fast zu stark um seine Axt und Knirschte in den zu ruhigen Momenten leicht mit den Zähnen...

Gaius schmunzelte über die Aufregung seines Freundes, vor dem ersten Tod sicherlich eine normale Angewohnheit... diese Nervosität... er sollte ihm eine Brünne besorgen, das würde ihm womöglich etwas Sicherheit gewähren.

Als sie bei der Krypta ankamen schien ein winziges Kerzenlicht aus dem Inneren, Gaius atmete betont aus, erleichtert und vorbereitend zugleich... ein weiterer Tanz auf des Geistes Schneide sollte beginnen als er sich auf den Weg durch die verborgenen Gerölle begab und höflich an einen großen Stein klopfte "Gaius Marcellus ist hier... wer ist dort?" hallte es in die Ruine...
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

Er sprach mein Leben sei verwirkt,
ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
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Angelique
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Re: Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Im vom Kerzenschein beschienenen Kryptenraum schaute Angelique auf bei diesen Worten. Verschämt ob ihrer religiösen Ekstase warf sie sich ihren Umhang über den mit Striemen, die schon begannen zu verschwinden, überzogenen Leib.

Sie warf die blutige Geißel, die sie näher zu den Mysterien der Maria gebracht hatte, wieder Etienné zu, der sie verstohlen ableckte und dann wieder an den Gürtel steckte. Glückselig hatte er Teil am Mysterium der Sophia, durch das Blut, das Leben war, als es seine magische Kraft auf seiner Zunge und in seinen Eingeweiden verbreitete.

Stoisch und bei jeder Pein Angeliques mitleidend, schaute auch der gerüstete Roger vom Gebet auf.
Er atmete auf, als er hörte, dass es der edle Gaius war, der sich da ankündigte.

Die Wangen vor religiöser Wonne gerötet, mit zitterndem Leib und fast vor Ergriffenheit keuchend, antwortete sie: "Angelique ist hier und mir ihr Roger und Etienné, ihre Vasallen und ihre Gemeinde, im Blute verbunden."
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Gaius Marcellus
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Re: Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius trat ein, Cato blieb vor der Tür zurück. Der Ritter lächelte freudig auf diese kleine Gemeinde und kam tiefer in den Schein. Seine vernarbte Nase schien den Duft der Vitae nicht mehr nachvollziehen zu können und so wirkte er ohne jegliche Irritation. Beinahe.

"Wie schön dich hier zu treffen, versuchst du, die Wandmalerein nachzuziehen, werte Angelique?" Immer noch verwendete er ihren Sprachnamen - der echte Name war für besondere Momente reserviert geblieben. Und wer wusste schon, was die Blutsdiener alles wussten undw as nicht?

Gaius nahm auf dem Boden platz, recht nah an Angelique und lächelte etwas betrübt "Sag, werter Engel, wie ist es dir ergangen, die letzten Nächte?"
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Angelique
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Re: Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique nickte Roger lächelnd zu und deutete herrisch Etienné den Aufgang. Beide verneigten sich vor Gaius, der Sergeant ungeübter als der Miles, und eilten hinaus.

Erst dann warf sie sich an ihren Retter und kuschelte sich an den eindrucksvollen Mann. Sie genoss den Geruch, den er verströmte und die Berührung seiner Kleidung auf der blossen Haut. Ihr Sinne, durch Auspex immer noch verstärkt, nahmen das alles noch intensiver wahr als sonst.

Sich in seinen Mantel mit dem Gesicht vergrabend, murmelte sie gedämpft:
"Furchtbar erging es mir. Ich strauchelte auf der Jakobsleiter, als ich die Furie Ekatharina erwischte, wie sie Matteos Post nachschnüffelte. Meine auf ihre wie der Sternenhimmel unermeßliche Eitelkeit zielende Scharade ging völlig fehl. Statt Gnosis zu geben, gefiel es dem HErrn, ihr Herz zu verhärten. Als ich ihr schließlich bereitwillig Einsicht schenkte in ihre Seele, da fiel sie zurück in die dämonischen Wege der Grube und zeigte mir ihre wahre, häßliche und dämonische Fratze. Ich konnte nur noch fliehen wie einst vor dem gottlosen Fabrizio."
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Gaius Marcellus
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Re: Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Was auch immer Gaius eigendliches Ziel war, er wirkte überrascht von Angeliques Klagelied und nahm promt all seine Aufmerksamkeit dafür.

Er legt seine Linke beruhigend auf angelickes Haupt und Nacken, streichelte sie fast. Mit ihren übermenschlichen Sinnen konnte sie mit Leichtigkeit spüren, wie zart des Heilers rauhe Finger doch waren... ohne Handschuh war der Griff fein und gezielt, die geübten Hände wurden an der Schulter sogar etwas härter und strichen beruhigend stark über die angespannten Nackenmuskeln.

"Ich sehe, es nagt an dir und schmerzt geradezu körperlich... erzähl mir davon... was ist dir geschehen, mit Fabrizio, mit der Furie... du meinst das Mündel Caterina? Sprich dir den Schmerz von der Seele. Sie haben dich mit ihren Kräften geängst und verjagt?"
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Angelique
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Re: Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique schnurrte wie ein Kätzchen ob der Liebkosungen des väterlichen Freundes. Sie räkelte sich wohlig und beruhigte sich wieder.

"Fabrizio, das ist lange her", berichtete sie. "Er rief die Schatten aus dem Abyssus herauf, als wir uns das erste Mal trafen. Ich glaube, die Tiere fliehen ihn deshalb. Sie sehen seine dämonische Macht wohl immer unverhohlen. Mich überraschte und erschreckte es zutiefst. Später lernte ich, dass mein Schicksal ein noch schrecklicheres gewesen wäre, wäre ich nicht geflohen. Alerios schwarze Tentakel, die mich hielten..." Sie brach kurz ab und es schauderte ihr.

"Bei Catarina ist es anders. Ihr dämonisches Erbe ist nichts, was sie aus der Grube mitnahm, das sich an ihren Schatten heftete und dort versteckte, sondern sie hat die Grube in sich selbst mitgebracht. Ihr Herz war deutlich in den Spiegeln der Seele zu sehen. Häßlich, uralt und böse. Eine gierige Leiche, beseelt von dämonischer Kraft, ein Sukkubus, nur gelenkt von Gier und Haß, bar jeder vernunftbegabten Regung. Es tat weh, sie so zu sehen, zeigte es doch welch Schicksal einen erwartet, wenn man sich fallen läßt."

Wieder schauderte sie und schmiegte sich enger an den Wundertäter.
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Gaius Marcellus
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Re: Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius nickte... die Gaben der Lasombra würde er an einem anderen Punkt ausführlicher mit Angelique besprechen, sie waren jetzt nicht von Relevanz... Caterinas Beschreibung jedoch...

"Alt? Nehmen wir an es stimmt und sie sei wirklich ein Mündel und frisch gezeugt... wie meinst du dies? Sie ist so sehr gelenkt von ihren Wünschen und ihrem Tier, dass sie schon so verdorben wie ein alter Kainit ist? Oder war bereits als Mensch verdorben?
Berichte mir darüber.... man merkt, es geht noch sehr in dir vor sich, wieso hat es dich so mitgenommen? Wohl in der Tat einerschreckender Anblick die Raserei... doch derartig?" Sie selbst hatte kurz zuvor noc hden Verrat ihres Geliebten angesprochen, und nun störte sie dies so sehr? Womöglich weil die Wunde noch frisch war...
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Angelique
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Re: Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Angelique »

"Vielleicht entstzte mich meine eigene Arglosigkeit so sehr. Ich war blind gewesen, dachte sie wäre wie ich auf dem Weg Sünder zu versuchen und zu bestrafen."

Sie schaute voll Grauen hoch. "Aber sie ist ein Sukkubus, eine Verführerin, die gute Menschen verleitet, anstatt schlechte zu läutern. Sie bezeichnete sich selbst als ,Sünderin' und ich fürchte, sie meint damit nicht demütige Selbsterkenntnis, sondern stolze Teilhabe am Teufelsweg, von dem gute Kinder Kains und auch die schlechteren nur flüstern: dem Pfad der Sünde!" Sie erschauderte und umarmte sich zurückweichend selber, den Kopf abwehrend schüttelnd. "Und das Schlimmste war, ich merkte, wie sie das Dunkelste in mir selbst ansprach, es weckte und ermunterte zu sündigen und den Weg herabzustürzen." Panisch starrte sie wieder Gaius an. "Und ich fühlte, wie GOtt sich von mir entfernte, während ich mit Ihr sprach! Als sie ihre wahre Gestalt zeigte, da wusste ich, dass ich einer verführerischen Dämonin in die Falle getappt war, die mich zu ihrer sinnentleerten Existenz verleiten wollte, die nur aus den sieben Todsünden bestand. Schlimmer noch als die Nonnen mit ihrer zielgerichteten, verstockten Weise, die nur heidnisch naiv ist, nicht im Kern böse!"
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Gaius Marcellus
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Re: Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Gaius Marcellus »

Gaius nickte ihr Väterlich zu und streichelte ein zwei Züge weiter "Ich verstehe... ob sie wahrhaftig gezielt den Weg der Sünde geht oder nur ein verblendetes Kind, noch in den Schritten der Menschlichkeit aber auch mit deren Lastern, ist, sollten wir herausfinden... war deine Vision klar? Oder ist es womöglich eher ein...Orakel gewesen, eine Vorhersage, wohin ihr lasterhaftes Verhalten sie bringen wird? Sie bringen wird... wenn nichts dagegen unternommen ist?"
Er zögerte, fuhr mit den sanften Fingern über die Reste einer Mariendarstellung "Die Geschichte der Maria Magdalena... ich habe sie schon in so vielen verschiedenen Varianten gehört... welches ist jene, die du erzählst, wenn du gefragt wirst... welches jene, die du berichtest, wenn du ehrlich bist?" er lächelte Milde, wusste wohl um manche Verschwiegenheit, manche weitere Stille des Wissens, die man eingehen musste... wenn man Gnosis erstrebte.

"Ich... ach nun... ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen um sie... also nicht Maria, sondern das Kind. Ich glaube nicht, dass jemand die Via Humanitas als Kind bereits so leicht verlassen haben kann... aber wenn du recht hast... dann ist dies eine Bedrohung für die Stadt. Aber wenn du es falsch interpretiert hast, die Aufforderung darin womöglich nicht entdeckt hast...
Ist es deine Pflicht die Sünder auf die Pfade der Tugend zurück zu führen? Womöglich war dies die Ferne vor Gott, die du gespürt hast, die Missdeutung einer Aufforderung?" Gaius wirkte sinnierend, er wirkte besorgt, er hatte es ja gesagt... besorgt um die Toreador, um die Sünderin, vielleicht sogar um Maria... aber er wirkte auch besorgt um Angelique, ihr Schmerz schien erneut wie auf ihn abzufärben... so konnten die Gedanken schweifen.
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Angelique
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Re: Verwirrte Geister [Angelique]

Beitrag von Angelique »

Angelique war sofort hellwach, als die Sprache auf ihren Irrglauben kam. Sie witterte zudem ein gutes Geschäft, dass der gute Benedetto gutheißen würde.
"Oh, meinen Glauben legte ich ausführlich dem Benedetto nahe, der ein wuuunderschönes Buch daraus schuf. Du solltet ihn fragen, ob er dir eine Abschrift fertigt. Er würde dir auch andere Werke schaffen können, wenn du es verlangst. Er fördert Wissen in dieser dunklen Zeit und kaum verlangt er Gegenleistung, so gütig ist er. Vielleicht kann man auch einen Tauschhandel von Schriften zur Kopie mit deinem Heimatkloster ins Leben rufen."

Als der Salubri das leidige Thema Caterina nicht ruhen lassen wollte, schmollte sie etwas. "Der wohlwerte Matteo hat sie als Mündel. Es ist seine Verantwortung, sie zur guten Christin zu erziehen, nicht die meine. Er hat aber mein Mitleid. Diese Furie zu zähmen, muß ihm ja blutige Tränen in die Augen treiben."
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