Morgenwind und Schatten (offen)

[November 16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Sousanna
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Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Sousanna »

Es war früh in der Nacht, noch ein wenig zu früh, um ihren Geschäften nachzugehen, aber man wusste ja nie, was eine Nacht voller Unleben bewirken konnte - und welche Gelegenheit einem ganz zufällig in den Schoß fallen könnte. Also wäre es sehr unvernünftig, sich nicht ein wenig umzusehen. So schlenderte Sousanna durch den Hafen und hielt schlicht und ergreifend die Augen offen.

Doch diese Nacht wirkte nicht sonderlich vielversprechend. Sogar das brackige Wasser schien träge und schwappte mit solcher zähen Gemächlichkeit, das ihr schon vom Zusehen der Kopf vor Langeweile wehtat. Unbewusst wie immer spielte sie während des Gehens mit der Kordel ihres schlichten, aber dennoch sehr ansprechenden Kleides, während ihre Augen versuchten irgendetwas zu entdecken, das wenn schon nicht geschäftsbringend, doch wenigstens interessant war.

Mit einem Seufzen blickte Sousanne über die Hafenszenerie. Wäre das hier doch wenigstens ihre Stadt, dann wäre das hier bedeutend weniger unerträglicher gewesen (ganz zu schweigen davon, dass es dort nie so langweilig gewesen war) - Aber was half es schon, wie hatte Caspar es ihr eingebläut, wer nicht nachdachte, der musste später mit umso mehr Gedanken bezahlen...

Die Blicke einiger Nachtschwärmer ruhten eine kurze Weile auf ihr, doch sie schenkte ihnen nur ein kurzes, vielleicht ein klein wenig kokettes Lächeln, ehe sie weiter ging. Diese Leute waren tendenziell uninteressant beziehungsweise wahrscheinlich noch nicht betrunken genug, um für einen guten Handel bereitzusein - man musste es sich ja nicht noch schwerer machen, als das Unleben ohnehin schon war...
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
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Gaius Marcellus
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Re: Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Hafen in Platea Longa lag verhältnismäßig still in dieser durchschnittlichen Nacht, alle anständigen Geschäfte ruhten geschlossen, einzig in den vielen zwielichtigen Kneipen und verdächtig günstigen Bordellen war zögerlich rauschendes Leben zu spüren – heute eher plät-schernd.
Eine schmucke Tür jedoch öffnete sich unerwartet unweit der Gelangweilten und kurz schwebte ihr verführerischer Duft aus östlichen Gefilden entgegen. Die Tür führte zu einem Barbiere, das Geschäft wirkte bereits beendet, doch ein paar wenige Kerzen und Laternen hatten es noch erhellt, von innen drang der bittersüße Geschmack der fernen Welt hervor. Getragen wurde er von einem Mann, der den Salon in diesen Augenblicken verließ. Ein derber Krieger in schwerer Kleidung mit fast schmuckloser Klinge und entstellenden Narben im Gesicht, der wie zum Hohn dieser eigenen ästhetischen Hoffnungslosigkeit eine perfekte Ra-sur, eine gründliche Haarwaschung, gar einen Schnitt und eine Legung mit kräftigenden und fein duftetenden, Ölen erlang hatte. Er verabschiedete sich Wortreich vom Barbier und versprach, bald wiederzukommen, um dann mehr zu bringen.
Zufrieden lächelnd ließ Gaius den Blick schweifen und suchte nach seinen Gefährten, ir-gendwo würden sie sich rumtreiben, vermutlich in Sichtweite… vermutlich.. oder waren noch auf dem Weg hier her. Er säufzte, ebenso gelangweilt, straffte den Wappenrock, leckte sich kurz etwas verärgert über eine wohl hartnäckig schmutzige Stelle an seinem Handgelenk, ehe er kopfschüttelt die Handschuhe wieder fester zog. Dann nahm er ein paar gemütliche Schritte zum brackigen Hafenbecken um die mehr oder minder prachtvollen Schiffe verträumt anzusehen. An diesem Hafen gab es einige interessante Kainskinder die er heute gerne wieder treffen würde… womöglich könnte er sie bald finden, wie hieß das Schiff gleich? Nun... zumindest, wenn sie überhaupt schon in der Nacht wandelten so ungemütlich und verschlafen früh.
Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt,
er stand auf allen Wegen,
er winkte und er rief nach mir so laut.

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ich sollt mich zu ihm legen,
ein frühes Grab sei längst für mich gebaut,
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Sousanna
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Re: Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Sousanna »

Sousanna war der Duft nach jener fernen Welt, die sie schon länger vermisste nicht entgangen. Wie sollte er auch, wenn dieser gesamte Hafen nach Schmutz, Brackwasser, Alkohol, Fisch und Menschen stank. Da sich mit großer Wahrscheinlichkeit gerade ohnehin nichts Spannenderes ergeben würde, war dies doch eine willkommene Ablenkung - außerdem zog die Sehnsucht nach jenem großartigen Osten sie schon wie von selbst in die Richtung jenes Laden oder Mannes, der ebendiesen verließ.
Zumindest wirkte beides recht Interesse erweckend. Wenn nicht der Krieger, dann zumindest der Barbier. Immerhin benutzten sie Waren aus ihrer Heimat - und wer wusste schon, ob hier nicht vielleicht der Beginn einer wunderbaren Händlerfreundschaft lag. So näherte sie sich langsam aber in gespannter Vorfreude - immer darauf bedacht nicht zu nahe an den Mann mit der Waffe zu kommen. Fremden mit Schwertern hielt man sich prinzipiell fern, bis man eine Versicherung hatte, dass die Waffen nicht nach Blut dürsteten...
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Gaius Marcellus
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Re: Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

Der Mann mit der Waffe passierte Sousanna gemächlich. Seine Augen nahmen ihre Silouette im Schweifen wahr, doch obgleich er großer Gestalt, prahlerischer Kriegszeichnung und reicher Bewaffnung war, frisch geölt und frisiert, ignorierte er die ausgesprochene Schönheit wie eine schöne Wolke oder eine angenehme Briese.
Der Miles zeigte weder die Resignation des gemeinen Mannes, noch die Lüsternheit des Grobians.
Eine edle wie milde Kühle, wie sie in diesen Gefilden nur an wenigen Höfen gegenüber einer so schönen Frau angebracht schien, umgab ihn.
Erst als der Krieger einige Schritte vorbei gezogen war und sich nun an ihrer Ausgangsposition am Hafen befand, spürte sie seinen Blick wieder sanft in ihrem Nacken... erneut ohne Lüsternheit beobachtete er die begierige Fremde an der geschlossenen Barbierstür anklopfen. Und ließ den Moment passieren.

An der schweren Tür angekommen regte sich kurze Zeit nichts. Dann öffnete eine speckige Dame in langer brauner Schürze die Pforte, ihr Lächeln wirkte übernächtigt, die lockigen Haare lagen kraftlos auf ihren Schultern. Die Stube war großteils aufgeräumt, die Zuber schon lange abgelassen und geputzt, die Haare des Tages lagen auf dem Boden, ihr Ende in Form eines Besens lag drohend in der Hand der Barbiersgemahlin. Doch auf die Ravnos wirkte das Holz nicht drohend, auch die Frau nicht, die erst mit gespieltem Interesse, nach genauerer Musterung ihres Gegenübers, mit etwas unverhohlerenem Staunen, nach dem Wunsch des Besuches fragte... in breitestem Küstensprech allerdings.
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Sousanna
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Re: Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Sousanna »

Die Reaktion des Kriegers ließ sie kurz irritiert die Augenbrauen runzeln. Tatsächlich war ein solch ruhiges Benehmen eher selten - und machte sie dadurch ein kleines bisschen nervöser als sie es sonst gewesen wäre. Auf ihrem Weg zu der Tür konnte sie sich noch beherrschen, sich nicht umzuwenden. Doch im kurzen Moment bevor die Tür geöffnet wurde, blickte sie ihn kurz an. Dieses Mal - und es war das erste Mal, tatsächlich offen und mit unverhohlener Neugierde. Wer war dieser Mann, dass sich solch feinen Formen des Verhaltens in der Grobschlacht eines derartigen Kriegers vereinten?

Als die Frau ihr öffnete und sie nach ihrem Begehr fragte, war sie kurz tatsächlich ein wenig unkonzentriert und ihr Lächeln geriet für die erste Sekunde vielleicht ein wenig fahrig, doch dann sah sie die Dame halb entschuldigend, halb lächelnd an und meinte: "Bitte verzeiht mir die Störung zu so später Stunde, aber mir ist auf meinem Weg hier vorbei aufgefallen, dass Ihr hier wohl mit Produkten arbeitet, die aus bedeutend östlicheren Gefilden stammen - und da hat mich mein Heimweh tatsächlich ein wenig überwältigt und ich musste einfach stören ..." Kurz sah ich sie mit einem verlegenen Lächeln an, als wüsste ich mir selbst nicht zu helfen und dann huschte mein Blick wieder kurz zu dem Fremden hinüber, als wolle ich sicher gehen, ob er noch da war. Mir viel es im Augenblick ziemlich schwer, mich zu entscheiden, was mir gerade wichtiger war.
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Gaius Marcellus
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Re: Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

„Oh, mein Kind, ja verzeih, wir haben eigentlich schon geschlossen… aber.“ Sie säufzte und sah kurz nach innen zu ihrem Mann, funkelte fast eifersüchtig… er hielt sich fern. „Nun, fremde Ware verwenden wir, ja natürlich, feinste Duftöle nur und das Beste an Salben und Tinkturen für die Schönheit. Auch wenn ihr das natürlich kaum nötig zu haben scheint, aber ein guter Durft steht jeder schönen Frau gut zu Gesichte…“ sie wirkte etwas verlegen bei ihrem Verkaufsgespräch, einmal erwischte Souzanna sie, wie sie an ihr vorbei blickte, auf den Mann in der Ferne… „Wofür kann ich euch interessieren, rasieren würden wir heute nicht mehr… aber… nunja.“ Scherzte sie, während sie über das eigene Kinn fuhr… das ausgesprochen Haarlos war, für eine Frau selbst sehr, womöglich rasierte sie sich doch? „Aber hier an der Tür verkaufen kann ich euch allerlei schöne Kleinigkeit. Osten sagt ihr, Brundisii, Split, Konstantinopel, wir haben von allem einen Duft, eine Salbe und ein Öl, alles stets das beste für Haut, Haar und Schönheit!“
Unterdessen war Gaius noch nicht verschwunden, zwar wandelte sein Blick… mittlerweile war er zumindest recht sicher, dass es weit und breit keine Nonnen vom Kulte hier hatte, bedauerlich… doch die auffällige Frau welche ihm in das Geschäft geradezu gefolgt war, hatte auch seinen Blick immer öfter auf sich ruhend. Ob sie Anstellung suchte? Oder wegen ihm hier war?
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Sousanna
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Re: Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Sousanna »

Sousanna schenkte ihr das Strahlen einer jungen Frau, der gerade die größten Wünsche erfüllt worden wären und sie gab sich große Mühe, ihr keinen Grund für Eifersucht oder Misstrauen zu geben. So lächelte sie leicht und legte den Kopf schief als würde sie kurz nachdenken. Dann erwiderte sie mit einem verlegenen Lächeln: "Ich denke, wenn ich eurer Angebot durchsehen würde, würde es die ganze Nacht hindurch dauern - und ich will euch schlafen lassen." Kurz sah sie leicht nachdenklich in den Himmel und biss sich in Gedanken verloren auf die Lippen. " - Aber vielleicht kann ich morgen vorbei kommen und ihr könnt mir euer Sortiment zeigen.", schlug sie dann wie begeistert über ihren eigenen Vorschlag vor.

Kurz huschte ihre Hand zu einem Beutel an ihrem Gürtel und löste ein paar recht wertige Münzen heraus - zumindest wertiger als das, was ein gewöhnlicher Babier für gewöhnlich an Münzen in die Hand bekam. Mit einem ein wenig leiserem Tonfall, kam sie der Frau ein wenig näher und erklärte verschwörerisch, aber dennoch heiter: "Natürlich wäre ich für diesen Aufwand auch sehr dankbar - ich brauche einiges an kosmetischen Mitteln" Damit reichte sie ihrem Gegenüber das Geld und lächelte noch einmal sanft. "Und ich würde mich sehr über fachkundigere Beratung freuen."
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Gaius Marcellus
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Re: Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

Die Frau nickte erst zustimmend, sie wirkte froh die Fremde von ihrer Tür zu bekommen... eine so schöne Frau würde ihrem Zuber den falschen Ruf und unerwünschte Aufmerksamkeit einbringen. Doch als sie die Münzen zückte versteinerte ihr Gesicht kurz. Sie betrachtete des wertvolle Metall und griff langsam danach, wog es in den Fingern. Lächelnd nickte sie... dann zögerte sie wieder, hatte sie Schuldgefühle, ein schlechtes Gewissen? "Nun ehm... das Angebot ist meist doch... also die Ware. Begrenzt. Ihr seid großzügig." sie hatte die Münzen sonst fortgesteckt "Wenn ihr nur... eh... zwei weitere Münzen dieser Art gebt, dann sage ich euch doch direkt den Händler?" bot sie mehr oder minder großzügig an und lächelte mit steigender Sicherheit im Blick.
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Sousanna
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Re: Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Sousanna »

Das Grinsen auf Sousannas Gesicht wurde noch breiter. Vielleicht verlor es ein wenig an der sonstigen Weichheit. Scheinbar dachte sie eine Weile lang nach. Dann wanderte ihre Hand zu ihrem Beutel und verharrte kurz. Doch als ihre schmale Hand wieder sichtbar wurde, funkelte nur eine einzige Münze zwischen ihren Fingern - und sie blieb außer Reichweite der Frau. "Wenn du mir die Information gibst - und sie glaubhaft ist, dann bekommt die hier einen Freund. Wenn nicht, dann darf sie zu ihrem Rudel zurück.", erklärte die Ravnos ruhig und mit einer Gelassenheit in der Stimme, die erahnen ließ, dass sie solche Gespräche öfter führte.

Während sie der Frau kurz Bedenkzeit gab, schweifte ihr Blick kurz über die Umgebung. Ein seltsames, paranoides Gefühl ließ sie mit einem Mal fürchten, dass der Krieger immer noch irgendwo hier war und sie beobachtete - und dass Bestechung an offener Tür vielleicht zu falschen Schlüssen und unguten Konsequenzen führen konnten. Doch zunächst sollte sie wohl diese eine Sache fertig bringen. Zwei Dinge gleichzeitig zu versuchen, hatte ihr noch nicht sonderlich viel Erfolg gebracht.
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Re: Morgenwind und Schatten (offen)

Beitrag von Gaius Marcellus »

"Es gibt einen normannischen Miles mit dem Namen Roger, ein großer und edler Mann, sehr gefährlich allerdings... er führt Handelskarawanen in aller Herren Länder, so heißt es. Er beschafft jene Ware für das große Badehaus in Domus, daher haben wir es... bekommen." sie lächelte kurz und streckte daraufhin die wülstigen Finger gierig nach der Münze aus. "Dort könnt ihr sicher auch nach ihm Fragen. Erkennen wird ihn auch ein Jeder... ein wahrer Traum von einem Mann. So gebildet, edelmütig und elegant wie ein Kriegsschiff." schwärmte die eben so eifersüchtige Ehefrau eines schmächtigen Barbiers.
Rasch wollte sie sich der Geldstücks bemächtigen wenn Souzanne es zuließ, als sie gesprochen hatte, wurde ihr die Lage noch unangenehmer, die Anspannung war nicht zu übersehen, diese Türe wollte geschlossen werden... rasch.
Die Nacht lag genau so langweilig und halbstill um Souzanne, aber der Herzschlag eines nervösen Sethskinds durchdrang ihn nun...
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