Gleich und Gleich gesellt sich gern [Sousanna, Matteo]

[November 16]
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Caterina
Toreador
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Gleich und Gleich gesellt sich gern [Sousanna, Matteo]

Beitrag von Caterina »

Noch einmal blickte Caterina sehnsüchtig auf das schlichte Gebäude.
Ihrer Dummheit hatte sie es zu verdanken, dass die Mailänderin noch immer nicht der Apotheke habhaft geworden war.
Dann huschte kurz ein Lächeln über die Lippen: „Du hast Zeit, vergiss das nicht.“

Die Worte an sich selbst gerichtet, beruhigten. So wandte sich die Frau schließlich um und bewegte sich wieder durch die halblebendigen Straßen Raveccas.
Vorbei an wimmelnden Schatten, die nichts Gutes im Schilde führten.
Dem gewahr, waren die Sinne der Frau geschärft. Vielleicht traf sie ja auf einen übermütigen Dieb, der sie unterschätzte.

Mit diesen Gedanken und den aufmerksamen Augen kam Caterina nicht umher, die Schönheit einige Ellen vor ihr zu bemerken.
Die Dunklen Haare umrandeten ein wunderhübsches Gesicht. Schlichte Kleidung, doch nicht heruntergekommen schmälerten die Erscheinung der Fremden keinesfalls.

So blieb die Toreador in sicherem Abstand und sonnte sich etwas in der Schönheit, malte sich aus, wie sie wohl aus der Nähe aussehen mochte, wie weich die Lippen wohl waren?
Ein hübsches Spielzeug, das musste Caterina haben!

Einige Zeit verging, ohne, dass sich die Mailänderin der Fremden näherte. In dieser Zeit verhielt sich die Schönheit seltsam.
Sie schien kein Ziel zu haben, redete mit allen möglichen Leuten, aber doch eher mit den verrucht aussehenden.

Hatte sie womöglich eine von diesen seltsamen Banden entdeckt?
Mit einem bösen Lächeln bewegte sie die Kainitin langsam näher an die Kleine ran.

Geschick + Heimlichkeit (3)
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Und wurde entdeckt...
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
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Sousanna
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Re: Gleich und Gleich gesellt sich gern. [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Es war eine seltsame, frustrierende Nacht. Die Leute, die sie ansprach schienen alle von nichts irgendetwas zu wissen. Lebten denn hier in Ravecca nur fromme Christen, die tatsächlich nach den Geboten lebten?! Das konnte doch nicht wahr sein. Das "Schlimmste" was sie hier erlebt hatte, waren Hände, die nicht dortblieben wo sie bleiben sollten - und noch nicht einmal, um nach ihrem Beutel zu greifen, sondern nach ihr. Langsam verfluchte sie Caspar dafür, dass er sie hierher geschickt hatte. - Wenigstens hatte er mit einer Sache Recht gehabt: Hier würde sie unzweifelhaft lernen, ihren Trieb zu hehlen unter Kontrolle zu halten. Einfach, weil sie bisher niemanden gefunden hatte, der zu stehlen schien und daraus wirklichen Profit schlagen wollte...

Doch vermutlich brauchte sie nur Geduld. "Sie es als eine harte, aber gute Schule an.", brummte sie in ihrer Muttersprache, bevor sie sich wieder zu einem Lächeln zwang und zu ein paar Straßenjungen schlenderte. Mit ein wenig Geld sollte doch wenigstens irgendeine Information aus diesen erbärmlichen Gestalten herauszubringen sein. Doch noch bevor sie auch nur irgendetwas faszinierendes von ihnen erfahren konnte, bemerkte sie den Blick. Er war anders als diejenigen, die sie für gewöhnlich abbekam... Lauernder, besitzergreifender und dunkler. Fahrig blickte sie sich um und traf den Blick der "Übeltäterin" sofort.

Schönheit, atemberaubende Schönheit, war der erste Gedanke, der sie erfüllte. Doch keine, die sie gerade anzog. Das leicht boshafte Lächeln, dass nur die Ravnos zu betreffen schien, war ebenso schön wie eine Rose, deren Blütenblätter durch finstre Magie aus Blut bestanden. Es war das Lächeln eines Raubtiers - und die Beute dieses Raubtiers war die schöne junge Frau, die dort bei den Straßenjungen stand und sich mit ihnen zu unterhalten schien. Kurz und nervös huschte Sousannas Zunge über ihre Lippen. Sie würde handeln müssen. Niemand sah jemanden so an, wenn er nichts von jemanden wollte.

Doch was half es? Die Dunkelhaarige sah aus als hätte sie Geld und ... Interesse an seltenen Dingen. Welcher Natur auch immer ... Möglicherweise eine reiche Gönnerin. Vielleicht war es aber auch die Chance, auf die die Ravnos gewartet hatte.

Sich zur Ruhe zwingend wandte sie sich von den Kindern ab. Die würde sie immer und überall finden können. Dann ging sie mit offenem Blick auf die Andere zu. Die sonstige Leichtigkeit ihrer Gestalt war von ihr abgefallen. Sie wirkte lauernd, abwartend und schien jedes Detail der Anderen in sich aufzusaugen.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
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Caterina
Toreador
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Re: Gleich und Gleich gesellt sich gern. [Sousanna]

Beitrag von Caterina »

Ein leises Knurren entrang sich Caterinas Kehle, als sich die Schönheit umdrehte und sie direkt ansteuerte.
Die Toreador würde noch mehr üben müssen.

Doch der geschmeidige raubtierähnliche Gang und der feste Blick holten die Mailänderin schnell wieder in die Gegenwart.
Sie schien wohl richtig gelegen zu haben. Das süße Ding war viel zu selbstbewusst zu später Stunde unterwegs.

So blieb Caterina stehen, das selbe Lächeln auf den Lippen und ließ die Frau auf sich zukommen.
Je näher die Fremde kam umso mehr Details konnte die Toreador ausmachen.
Das Gesicht war zauberhaft, die Züge schienen gerade fertig geformt und unterstrichen die dunklen Augen.
Ein Leckerbissen der höchsten Sorte! So wunderschöne Lippen.

Waren die Augen der Toreador zuerst lauernd, so wurden sie mit jedem Detail, dass die Mailänderin ausmachen konnte verträumter.
Und Caterina hatte nur mehr Augen für das zarte Wesen, das auf sie zukam.

Instinkt (4)
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Das Tier erkannte, in welche Probleme sich die Kainitin gerade hinenträumte und knurrte.
So fing sich Caterina wieder und die verträumten Augen wurden wieder klar und wachsam.
Diesen Leckerbissen konnte sie sich wahrlich nicht durch diesen törichten Clanfluch verpatzen.
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Sousanna
Ravnos
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Re: Gleich und Gleich gesellt sich gern. [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Die Änderung des Blickes war auch Sousanna gewahr und mit dem Moment da ihr Gegenüber weniger verträumt sondern wurde, schenkte die Ravnos ihr ein leichtes Lächeln. Kein bösartiges. Viel eher eines, das aussah, als würden sie gerade nach einem gelungenen Scherz auf ihre beste Freundin zugehen. Es war ein strahlendes Lächeln, das die Sonne zum Aufgehen hätte bringen können.

So kam sie vor der zweiten Schönheit an. "Es ist mir eine Freude euch zu sehen, schöne Herrin.", begrüßte sie sie in einem sanften Tonfall, der nach Sommerwiesen und Honig klang. "Darf ich fragen wie es zu eurem Interesse an mir begründet." Ein kurzer unschuldiger Aufschlag der tiefbraunen Augen und ein ein wenig schalkhaftes Lächeln, in dem sich viele Gründe spiegelten, weswegen man sich für sie interessieren könnte.
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Caterina
Toreador
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Re: Gleich und Gleich gesellt sich gern. [Sousanna]

Beitrag von Caterina »

Das strahlende Lächeln der Fremden zauberte auch aus Caterina eine wärmere Erscheinung hervor.
Mit Wohlwollen nahm die Toreador die höflichen Worte und das selbstsichere Auftreten wahr.
Vielleicht mehr als ein Leckerbissen. So eine Chance durfte man nicht verstreichen lassen.

„Buonanotta, wertes Fräulein.“, begann die wohlklingende Stimme.
Auf die Frage hin blickte sich Caterina schelmisch um und zwinkerte die Fremde an: „Ihr scheint hier etwas fehl am Platz. Da ich nun eure gut gewählten Worte höre, befürchte ich, ihr seid in Ravecca wirklich falsch gestrandet.“

„Wohin führt euch euer Weg, liebreizendes Wesen?“, die Miene war einladend, die Stimme umgarnend.
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Sousanna
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Re: Gleich und Gleich gesellt sich gern. [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Mit diesen Worten lachte Sousanna leise und offenherzig auf, während sie das Haar zurückwarf. Ja, das konnte man tatsächlich meinen, wenn man sie so sah. Vor allem schien die Andere in ihrer Schönheit ebenfalls ganz Ravecca zu überstrahlen. "Ihr seid zu gut zu mir.", tiefstapelte sie ein wenig. "Ich drücke mich doch nur so gewählt aus, weil ich offensichtlich mit einer hohen Dame spreche." - Und weil sie zu Lebzeiten immer und immer wieder vor dem Spiegel solche Konversationen hatte üben müssen.

Dann sah sie sich mit einem bedauernden Seufzen um. "So viel Elend gibt es hier, dass ich es ein wenig lindern wollte", erklärte sie mit ein klein wenig Traurigkeit in der Stimme. Gerade so viel, wie es einer frommen Christin zustand. "Aber ich fürchte hier ist zu viel des Schreckens der Sünde unterwegs als dass ich es allein beheben könnte." Während diese Worte so traurig und bedauernd klang, umgarnte ihre Zunge jedoch das Wort Sünde als wäre allein die Aussprache dieses Wortes ein Hochgenuss - und danach zeigte sich ein amüsiertes Funkeln in ihren Augen. "Aber ich würde euch gern die gleiche Frage stellen, wenn ihr es erlaubt."
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Caterina
Toreador
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Re: Gleich und Gleich gesellt sich gern. [Sousanna]

Beitrag von Caterina »

Zuerst grinste die Toreador nur, dann wurde dies zu leisem Kichern, schließlich brach sie in Gelächter aus. Herzhaft und viel zu laut, als dass es anständig gewesen wäre lachte Caterina, bis ihr der Bauch schmerzte und sie sich am Riemen riss. Blutrote Tränen würden das süße Ding nur verschrecken.

Als sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte, wurde die Fremde amüsiert angelächelt: „Entschuldigt. Ihr seid einfach zu herzallerliebst!“
Dann wechselte das freundliche Lächeln zu einem listigen Grinsen. Die dunkelbraunen Augen waren wachsam bei den nächsten Worten.

Um einiges leiser, doch laut genug für die Fremde sprach die Mailänderin erneut: „Caterina mein Name. Ich suche genau solche zielstrebigen Strolche wie dich.“
Dann seufzte die Frau theatralisch: „Wie du schon sagtest, gibt es hier einfach zu viel Elend. Sie sind Gift für die Freuden Raveccas.“

Die Toreador ließ diese Worte erst einmal sacken und wartete auf die Reaktion der Kleinen. Die dunklen Augen schienen die Fremde geradezu durchdringen zu wollen.
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Sousanna
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Re: Gleich und Gleich gesellt sich gern. [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Die junge Frau hatte der Schönheit mit einem amüsierten Grinsen zugesehen. Ihr war klar, dass sie auf jeden Fall wachsam bleiben musste. Diese Frau war vermutlich ein kleines bisschen zu intelligent für ihr Aussehen. Die Ravnos kannte dieses Problem zu gut.

Dann lächelte sie verschwörerisch und beugte sich etwas nach vorne. "Darf ich fragen, wofür ihr Strolche wie mich sucht.", fragte sie mit einer ganz sanften, vielleicht ein wenig zu interessierten Stimme und lächelte honigsüß. "Und woran man mich als solchen erkennt." Ihren Namen hatte sie mit voller Absicht nicht genannt. Sie wollte sehen, woran die Andere Interessiert war - an ihrer Person oder tatsächlich nur an jeglicher Form von Ihresgleichen.
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Caterina
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Re: Gleich und Gleich gesellt sich gern. [Sousanna]

Beitrag von Caterina »

Schulterzuckend, bekam die Kleine eine freundliche, aber bestimmte Antwort: „Fragen darfst du, ob ich dir aber eine Antwort gebe, bleibt in den Sternen, Fremde.“
Dann wurde die Fremde gespielt abschätzig begutachtet. Dieses Spiel hatte Caterina schon zu oft gespielt. Mal sehen, wer sturer war.
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Sousanna
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Re: Gleich und Gleich gesellt sich gern. [Sousanna]

Beitrag von Sousanna »

Mit einem leichten Lächeln ließ Sousanna es geschehen. Auch sie war in diesem Spiel nicht gerade ungeübt und ihre Vermutung war tatsächlich, dass die Andere ein zumindest nicht vollends keusches Interesse an ihr hatte. Mit leicht bedauernden, großen Augen sah sie die Schönheit an und neigte dann zu einer angedeuteten Verbeugung den Kopf.

"Aber natürlich, schöne Herrin Caterina", hauchte sie (nach dem Würfelergebnis) "Wie schade, dass ihr mir nicht sagen könnt, wie ich euch zu Diensten sein könnte." Nur ein kaum hörbares betrübtes Seufzen, gefolgt von einem kurzen Blick in die dunklen Augen der Anderen. Einer der viel versprach und dennoch ein Geheimnis blieb. "Immerhin wäre es mir eine Freude."
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