In der Mitte [offen]

[Dezember '16]
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Maria Penthesilea
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Maria Penthesilea nickte und Maria Polemusa trat vor, enthusiastisch lächelnd. "Wir glauben: Für die Kinder Kains ist die Jagd das Höchste. Das Heiligste. Ziel und Zweck." Die Nonne bremste sich etwas und fuhr dann fort, während ihre Gefährtinnen zusahen. "Andere sprechen von Gott. Von Menschen. Von Macht. Von Sünde. Keine Einigkeit. Aber eines haben sie alle gemeinsam."

Mit einem wissenden Grinsen blickte sie Vergonzo direkt in die Augen. "Sie jagen. Und der schönste Moment? Der Höhepunkt der Jagd."

Maria Penthesilea nickte zustimmend und fuhr ihrerseits fort. "Sie alle haben zudem ein Tier. Viele sperren es ein. Verdrängen es. Sehen es als Teufel. Als böse. Nicht wir!" Ihr Gesicht war ernst. "Wir suchen Gleichgewicht. Ausgewogenheit. Partnerschaft zwischen Mensch und Tier. Denn jeder Blutjäger ist beides. Und erst im Gleichgewicht ist er vollkommen."
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Vergonzo Faro
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo nickte verstehend und lächelte. Sie hatten wohl recht mit dem was sie sagten, das alle Kainiten auf der Jagd nach Blut seien, die einen mehr und intensiver, die anderen nur wenn es nötig war, und dann recht profan das nötigste dafür unternehmend.

"Diese Ansichten verstehe ich. Und natürlich liegt vieles Wahres in euren Worten. Ich bin mir nur nicht sicher ob alle den, wie nanntet ihr es,...den Höhepunkt der Jagd ebenso frönen wie ihr es sagtet. Ich könnte mir durchaus vorstellen das einige das als Mittel zum Zweck sehen oder es eventuell sogar als lästig ansehen könnten. Aber so genau habe ich noch nie darüber nachgedacht." er knetete die Unterlippe zwischen Zeigefinger und Daumen, als würde er jetzt anfangen darüber nachzudenken.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Maria Penthesilea
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

"Ja", sagte die Nonne zustimmend und offenbar erfreut. "Aber wenn du darüber nachdenkst? Dann tust du das Richtige. Welch stärkeres Zeichen kann es geben - als dieses Glückgefühl? Es zeigt die Natur des Blutjägers." In den Worten der Nonne klang tiefe Überzeugung mit. Passend zu ihrer Kleidung, auch wenn die Worte ganz und gar unchristlich waren.

Sie legte den Kopf schief. "Hier in der Stadt gibt es Könige. Und Gottesdiener. Sie verleugnen diese Natur. Sag, wie stehst du dazu?"
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Vergonzo Faro
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Gerne gehe ich mir das holen was ich benötige. Gerne genieße ich auch diesen Moment. Dennoch genieße ich ihn mit Vorsicht. Menschen sind leider recht anfällig und gehen schnell kaputt oder werden krank. So viel kann ich erst mal sagen ohne es genauer betrachtet zu haben." nickte er nachdenklich.

Dann schaute er die Anwesenden Nonnen der Reihe nach an.
"Ist es so, das ihr die Jagd anders handhabt? Wenn ihr der Jagd so frönt, klingt es ein bisschen danach also könne es leicht ausarten,oder bin ich hierbei auf dem völlig falschen Gedanken gelandet?" er grinste, als würde er es keinem übel nehmen, die Blutjagd hemmungslos zu betreiben.
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Maria Penthesilea
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

Die Nonne runzelte die Stirn. "Es gibt Blutjäger, die jagen wahllos. Nicht wir. Wir suchen die Beute genau aus. Wir ehren sie." Sie wies auf die schlafende Stadt. "Wir jagen Verbrecher. Per Anweisung der Obersten. Nicht alle von ihnen leben. Die meisten schon. Wenn wir sonst Blut nehmen... dann nur wenig."

Sie legte die langen, schlanken Finger übereinander. "Wichtig ist: Jede Jagd wird bewusst erlebt. Nie nebenbei. Nie als Mittel. Immer als Zweck."
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Vergonzo Faro
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Das klingt nach einer gewissen Ausgeglichenheit will ich meinen." antwortete er ruhig.

Sie nahmen die Jagd ernst, es lief nach Strukturen und Regeln ab. So viel Zeit und Gedanken hatte er nie in seine Jagd gegeben. Er hatte schließlich seine eigenen Probleme damit.

"Aber ihr jagt nicht überall in Genua oder?" interessierte es den Buckligen dann. Ihn interessierte wohl auch die Grenzen an die sie sich zu halten hatten.
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Maria Penthesilea
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

"Nein", sagte Maria Penthesilea. "Wir achten das Wort der Obersten. Sie ist die erfahrenste der Jäger. Ein weiser Jäger hört auf die Erfahrung." Sie lächelte mysteriös. "Das bedeutet: Keine Jagdgebiete. Keine Domänen. Und wenn wir töten? Wie gesagt: Nur jene, die der Herde schaden. Oder uns gefährden."

Sie rieb sich das Kinn. "Zudem prüfen wir Blutjäger... Kainskinder. Wenn diese wollen. Wir zeigen ihren Rang. Und sehen ob sie uns lehren können... oder selbst lernen sollten."
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Vergonzo Faro
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Er stutzte, eine Jagdschule? Da musste er nachfragen.

"Ihr meint ihr lehrt die Blutjagd, auf das man effektiver oder gänzlich ein perfekter Blutjäger wird?Und was verlangt ihr dafür?"

Er klang ehrlich interessiert, man kann alt werden wir eine Kuh,man lernt immer was dazu. Vielleicht wäre dieser Unterricht für Ihn bald mal interessant und dienlich.
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Maria Penthesilea
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Maria Penthesilea »

"Das ist es", sagte die Nonne. "Und noch mehr. Den Weg der Jagd. Wir verlangen nichts. Nichts als Bereitschaft. Zum Zuhören." Sie faltete die Hände. "Natürlich ist das nicht... ohne Risiken. Die Jagd ist immer gefährlich. Jeder Jäger kann zur Beute werden. Jede Beute zum Jäger. Das ist eine Weisheit. Eine, die nie vergessen werden sollte."

Sie griff in die Tasche an ihrem Gürtel und zog den Schädel einer Ratte hervor. "Vor der Stadt... vor der Porta di San Pietro. Dort steht am linken Wegesrand eine junge Buche. Häng dort diesen Schädel auf. Wenn du uns treffen willst. Dann werden wir kommen." Der Schädel war mit Rabenfedern und kleinen Holzperlen verziert, was Vergonzo deutlich sehen konnte, als die Jägerin ihm den seltsamen Talisman hinhielt.
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Vergonzo Faro
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Re: In der Mitte [offen]

Beitrag von Vergonzo Faro »

"Vielen Dank, ich fühle mich geehrt." sprach er respektvoll als er das Geschenk annahm.
"Ich bin sehr erfreut über dieses Treffen, da ich nun mehr als nur eure Bekanntschaft gemacht habe, erlangte ich dazu noch Erkenntnis. Dafür bin ich um so dankbarer. Um euch nicht weiter von euren Aufgaben abzulenken, würde ich mich dann zurück ziehen. Und falls ihr meine Dienste brauchen solltet..."
so nannte er dem Kult den Ort, wo man ihm Nachrichten hinterlassen konnte, mit der Versicherung, das er jede Art der Nachricht verstehen würde.
Er hatte extra diesen "Briefkasten" eingerichtet, solange er noch keinen festen Platz in der Stadt hatte.
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