Flohghule [Elysium | Francesca]

[Dezember '16]
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Brimir
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Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Brimir »

Der neuste Aushang hing noch nicht lange. Sie hatte es getan. Die Hüterin des Elysiums hatte den 'Mörder', die 'Bestie', den 'Traditionsbrecher' oder wie sie ihn alle nannten - zum Wächter der heiligen Hallen gemacht; Zum ersten Wächter. War er wirklich zum Werkzeug der Könige verkommen? Oder nutzte Brimir die Chance nur, um dort weiter zu machen, wo er schon vor der Anklage hin wollte: Ins Amt der Geißel. Oder war am Ende der ganze Jagdkult, die amtierende Geißel, sein Werk und er griff nach mehr?

Zum Schutz des Elysiums abgestellt, wie die Ghule vor den Toren, die den Gästen die Waffe abnahmen - und doch frei zu gehen und zu kommen, wann er wollte. Wusste Acacia genau was sie tat, als sie dem, der so nah an einer Raserei stand, erlaubte in den heiligen Hallen eine Waffe zu tragen und sogar die Gaben des Blutes zu nutzen? Oder vertraute sie ihm so sehr. wie es beim Prozess den Anschein gemacht hat?

Wie dem auch sei. Wenn man solche Rechte hat, sollte man sie auch nutzen. Und jemanden mit der Axt die Regeln des Elysiums klar zu machen, war schonmal deutlich besser, als dafür die Klauen zu nutzen. Den Staub von Allocer hatte Brimir Wochen nicht aus der Kleidung bekommen.

Immerhin wählte der Gangrel die kleine Waffe - Ein Handbeil und dazu ein einfaches, mehrfach geflicktes Kettenhemd - als er ins Elysium trat und die schwere Türe aufschob. Sofort fielen seine bernsteinfarbenen Augen über die Kirche. Beim Anblick des Kreuzes fühlte er Nichts, jedoch ließen die Schatten an diesem Ort ein kurzes Lächeln auf seinen Zügen erscheinen.

Schwere Schritte führten ihn über den steinernen Boden, langsam nach vorne.
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Francesca
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Re: Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Francesca »

Francesca saß an diesem Abend schon in einer die vielen Holzreihen auf einer Bank. Sie trug ein blaues Kleid Wollstoff und hatte wie übliche ihr Collier und den Siegelring angelegt. Ihr Blick war starr nach vorne gerichtet ihr Augen geschlossen. Betete sie oder genoss sie einfach die Stille des Elysiums. Ihre Hände lagen wohl gefaltet auf dem Schoß. Ihr blondes Haar war wie immer geflochten.

Es war nun schon einige Tage her seit sie in Genua angekommen war und sie machte zusehends Bekanntschaften mit den ansässigen Würdenträgern. Heute jedoch war sie wohl einfach nur im Elysium um die bezaubernde Stille zu genießen. Sie würde den Ort wohl nun öfter aufsuchen. Acacia war wirklich zu beneiden um diesen Ort.

Doch die Stille hielt leider nicht sehr lange. Die Türen zum Elysium wurden aufgeschoben und herein trat eine großgewachsene, männliche Gestalt. Er war schon überdurchschnittlich groß selbst für einen Mann. Nordisch gekleidet, ein Kettenhemd und ein deutlich sichtbares Beil. Die Tatsache das die Wachen ihn seine Waffen nicht abnahmen ließ sie kurz stutzen. Dann jedoch wurde ihr Blick engstirnig, hatte der Hüne doch gerade eben die so zauberhafte Stille gebrochen und Francesca aus ihren Gedanken gerissen.

Nach kurzen mustern kehrte ihr Blick nach vorne zurück und schien dem Nord keine weitere Beachtung zu schenken. Die Miene wieder nicht deutbar die Augen auf den Altar gerichtet....
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Brimir
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Re: Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Brimir »

Die an den seiten geschorenen Haare des Nordmannes waren nach hinten geflochten. Fast schon ordentlich für einen Wilden. Aber eben auch nur fast. Holzperlen waren im Haar verarbeitet und beim genaueren Hinsehen konnte man erkennen, dass der Umhang den der Mann trug, in Wirklichkeit ein Wolfspelz war - und das Tier war zu Lebzeiten sicher eine Bestie von Wolf gewesen.

Die wilden Augen fixierten beim Voranschreiten das blonde Haar und er ging Gedanklich die Kainiten Genuas durch, die er schon kannte. Brimir wollte niemand einfallen. Und so war er froh, dass sie sich kurz umdrehte und die Vermutung bestätigte.

Also kamen die Schritte näher auf Francesca zu, bis er schließlich auf Höhe ihrer Holzbank stehen blieb, einen Moment nach vorne Blickte und... wartete? Ja, schon. Aber eben nur kurz. Das ertönte die tiefe, kehlige Stimme des Nordmannes durch die Kirche und hallte an den Wänden wieder, bis sie irgendwann von den Schatten erstickt wurde.

"Ich denke wir kennen uns noch nicht. Darf ich dir einen Moment deiner Zeit stehlen, damit wir diesen Umstand ändern können?"
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Francesca
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Re: Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Francesca »

Francesca schien den Nordmann erst gar nicht zu bemerken oder viel mehr jede Faser ihres Seins schrie dagegen. Sollte der Mann selbst ein recht staatliches Aussehen haben, wenn man mal von seiner Kleidung absah aber das war vielleicht da wo er her kam Mode, was wusste sie schon. Jedoch waren seine Manieren schlimmer als die eines Bauerntölpels. So neigte sie ihr Kopf auch nur ganz langsam widerstrebend in Richtung des Nord. Schließlich erhob sie sich in einer einzigen fließenden Bewegung und drehte sich dem Mann vollends zu. Ihre Stimme klang trotz dessen das Tadel darin mitschwang angenehm als sie gen Brimir sprach:

"Es heißt euch..., oder gar ihr auf die Situation betreffend. Keinesfalls aber "dir". Denn das werter Herr würde implizieren das wir miteinander vertraut sind. Was...." Ein kurzer abschätzend gar musternder Blick. Bevor sie fort fuhr:..."Ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Zu dem spricht man eine Dame schon gar nicht von der Seite an oder aber während man stehend über sie ragt."

Eine weitere kurze Pause bevor sie hinzufügte:

"Und auch wenn es eben nur eine Floskel ist so ist die Frage ob ihr meine Zeit stehlen dürft nicht nur plump nein ihr besitzt auch noch die Dreistigkeit dies ohnehin schon zu tun."

Erneut machte sie seine kurze Pause es schien als würde sie einen Moment brauchen um diese unangenehme Situation neu zu bewerten. Dann ein Seufzen bevor sie mit gleichgültiger Stimme erneut gen Brimir sprach:

"Nun... sei es drum... Wir können es sowieso nicht mehr ungeschehen machen, nicht? Mein Name ist Signora Francesca di Leonardi, Neugeborene vom Blute der Könige, Kind des Gabriele de Calussi, Ahn des Clans der Könige, Kind des Narses, Ahn vom Blute Ventrus, Prinz der Domäne Florenz,
Kind des Caracallas, Ahn des Clans der Könige und Herrscher der Zwölf Städte, Kind des Lucius Tarquinius Priscus Ahnherr des Clans der Könige, Fürst des etruskischen Bundes und seiner Verbündeten, Kind Ventrues, "König der Könige", Kind Enoch des Weisen, Kind des Kain."

Wieder eine kurze Pause.

"Und mit wem habe ich das zweifelhafte Vergnügen?"

Ihre Hände lagen sorgsam gefaltet vor ihrem Schoß. Ihr Kopf schien Brimir zu fixieren. Ihr Haltung steif. Der Gesichtsausdruck strahlte Arroganz und Stolz aus. Francesca war es wohl gewohnt von oben herab auf Leute zu sehen. Für den Moment jedoch schienen die nachfolgenden Sätze von Brimir in eine goldene Waagschale gelegt zu werden....
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Brimir
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Re: Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Brimir »

Kaum waren die ersten Worte gesprochen, schob Brimir langsam seine Braue hinauf. Doch er sagte Nichts, stattdessen wanderte auch die zweite Braue hoch und als sie fast am Ende ihres Tadels wart, mischten sich die Mundwinkel mit dazu. Wie oft, hatte er solche Unterhaltungen schon geführt? Er wusste es nicht. Aber etwas an dieser gefiel ihm besonders. Dann folgte die Vorstellung und der Ausdruck wurde wieder ernst, als würde sie nun endlich dem Prozedere folgen, dass selbst der Wildeste kennen musste. Der Gangrel holte Luft und musterte die Ventrue abschätzend.

"Da, wo ich herkomme, habe ich gelernt, dass man ersteinmal die Vorstellung des Anderen abwartet, bevor man sich über sein Verhalten beschwert. Er könnte immerhin ein Ahn sein, dem man damit auf die Füße tritt."

War das der Grund, warum man ihm die Waffe nicht abgenommen hatte? Brimir ließ ihr einen Moment des Nachdenkens über seine Worte und die ihren, ehe er fortfuhr.

"Aber, da wir auch das nicht mehr ungeschehen machen können...

Brimir Böggvisson,
Geißel der Feinde Genuas,
Liktor der Domäne,
erster Wächter des Elysiums
Kind von Böggvir 'Bärenklaue' Olafson, Ancilla, Blutvogt von Locarno,
Kind von Espen 'Sturmrufer' Kjellsson aus Seeland, Ahn,
Kind von Wetzel 'Klingenwind',
Kind von Manasco,
Kind von 'Panaka', Ahnherrin,
Kind von Ennoia, erste ihres Blutes und Enkelin Kains."


Es folgte wieder eine kurze Pause, in der er den Kopf schief legte.

"Was das 'du' angeht. Natürlich könnte ich dich ihrzen... euchzen... ... was auch immer. So, wie es hier Tradition ist... ... aber dann müsste ich dich auch behandeln, wie ein Mann hier eine Frau behandeln darf, oder? In meiner Heimat jedoch... schauen sich Mann und Frau auf Augenhöhe an... ... und man dutzt sogar Jarls.... ... verzeih... ... Könige... ein 'ihr' aus meinem Mund... ... wäre eine Beleidigung... ... und auch, wenn ich jetzt zumindest deinen Namen kenne... habe ich dafür keinen Grund... außer du bestehst drauf, dass ich dich beleidige."
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Francesca
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Re: Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Francesca »

Natürlich entging Francesca nicht einer Gesichtsmimik die Brimir vollzog aufgrund ihres Tadels. nicht das ihr Brimir von vorneherein unsympathisch gewesen wäre, gewiss nicht sie ging immer sehr neutral in ein Gespräch aber was sie auf den Tod nicht ausstehen konnte waren mangelnde Manieren. So lauschte sie Brimirs Worten aufmerksam und unterbrach ihn nicht ein einziges Mal. Erst als dieser endete fügte sie mit bissiger Stimme hinzu:

"Wo ich her komme hat jedes Kind mehr Anstand als ihr. Und kein Ahn würde sich in Florenz so verhalten."

Erst jetzt schien sie die Titel des Hühnen zu wahrgenommen zu haben und ihr verärgerter Gesichtsausdruck wich der eines Milden. Auch ihre Stimme war nun deutlich höflicher als sie antwortete:

"Wohlwerter Brimir Böggvisson, es ist mir eine Ehre eure Bekanntschaft zu machen. Bitte verzeiht mir meine harschen Worte zuvor. Es war nicht meine Absicht euch zu beleidigen. Wo ich herkomme spricht man eben anders eine Dame an. Aber so kommen wir wohl beide aus verschiedenen Kulturen. Es wäre mir eine Freude mehr von euch zu erfahren deshalb hoffe ich zutiefst das ihr keinen Groll gegen mich hegt."

Ihr Haupt wurde zu einer leichten Verneigung gesenkt und verharrte für einen angemessenen Augenblick dort, bevor sie sich wieder erhob. Ihr Gesichtsausdruck nun freundlich, die Hände über dem Schoß zusammen gefaltet und die Augen aufmerksam auf Brimir gerichtet.
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Brimir
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Re: Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Brimir »

"Und bei uns haben die Kinder sobald sie stehen können eine Klinge in der Hand... rate mal, was ihnen im Extremfall die besseren Überlebenschancen bietet."

Brimir zuckte mit den Schultern. Da war keine Drohung in der Stimme, warum auch? Momentan amüsierte den ungehobelten Gangrel das Wortgeplänkel. Doch das Wechselspiel des Gesichtsausdruck sorgte bei dem gradlinigen Krieger nur für Verwirrung. Es schien so, als würde er nicht verstehen, warum sie sich nun doch Anders verhielt. Hatte er sich verändert, nur weil er mit Ämtern um sich geworfen hat?

So denn Platz neben ihr war, ließ sich Brimir auf der Bank neben Francesca nieder. Ganz ungefragt. Ganz unmanierlich. Andererseits hatte sie ihm gerade noch gesagt, dass man eine Frau nicht von oben herab ansprach, oder? Ein Fuß stützte Brimir an der Rückwand der Vorderbank ab.

"Du hast mich nicht angegriffen... du bist nicht meine Beute... warum sollte ich Groll gegen dich hegen?"

Die Welt mochte für die niedrigen Clans so einfach sein, oder?

"Normalerweise bin ich derjenige, der die Neuen ausfragt. Aber drehen wir die Sache doch einfach mal herum... ich mag... Abwechslung.

Also werde ich dir etwas +ber mich erzählen. Danach darfst du Fragen stellen.

Ich stamme zu Lebzeiten aus dem Norden... ... nördlicher als die See. Meine Heimat war ein Dorf im Hafrsfjord in Norðvegr. Heute ist es die Wildniss... egal wo... ... hier in Genua Luccoli."


Dann grinste Brimir breit, als würde ihm das Thema was nun folgte weit mehr Spaß machen.

"Und... ich glaube nicht an den Christengott... auch, wenn ich schon viel von ihm gehört habe. Heide schimpfen mich einige... auch von den Unsrigen. Meine Götter sind die Asen, die in Asgard leben und die Wanen aus Wanaheim."
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Francesca
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Re: Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Francesca »

Francesca sah Brimir eine Weile nachdenklich an. Ein sonderbarer Mann. Vielleicht hatte sie ihn zu schnell verurteilt. Es schien als seien die Nord einfach gestrickt, nicht jeder würde immerhin die gleiche gesellschaftliche Ausbildung bekommen wie eine Adlige von Welt. So versuchte sie ihre Antworten so einfach wie möglich zu halten und direkt frei heraus zu sprechen damit ihr der Nord auch folgen könne. Höflich sprach sie:

"Nun vielleicht ist die Welt in der eure Kinder aufwachsen lebensfeindlicher als das schöne Florenz? Zumindest musste ich als Kind nie um mein Leben fürchten. Das hat sich im übrigen eigentlich nicht groß geändert."

Ein Schmunzeln. als Brimir sich neben sie setzte, leiß sie sich auf wieder auf der Bank nieder wohl aber mit eine handbreit Platz dazwischen. Ihr Blick musterte Nordmann nun auffällig. Es schien so als würde er Dinge wirklich einfach halten wollen. Ob das nun gut oder schlecht war würde sich wohl noch herausstellen. Trotzdem fügte sie hinzu:

"Nun sagen wir einfach ich bin froh das ihr mir meine harsche Art verzeiht. Ihr "befragt" die neuen? Ich bin nicht sicher ob mir das gefällt. Aber ich werde um des gutes Willens fürs erste mitmachen."

Sie lauschte Brimirs Erzählung und als er endete antwortete sie:

"Was hält euch in Genua? Damit es gerecht bleibt erfahrt ihr etwas von mir. Ich stamme aus der schönen Stadt Florenz. Der Handel und andere Angelegenheiten führen mich nach Genua."

Sie stockte für einen Moment als Brimir anfing über Götter und Religionen zu sprechen. Dann fügte sie fast mit gleichgültiger Stimme hinzu:

"Ich kann auch nicht vorschreiben an was für Götter ihr glaubt oder auch nicht. Im Grunde ist es doch eh gleich nicht? Wir sind alle verdammt..."

Sie zuckte mit den Schultern und sah wieder zu Brimir, abwartend was folgen würde.
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Re: Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Brimir »

"Keines der Kinder eines Wikingers... so nennen sie uns hier... Barbaren... ... " Brimir musste kurz lachen, als er sich selbst so bezeichnete, doch dann fuhr er ernst fort. "muss um sein Leben fürchten. Aber Jungen und Mädchen lernen zu kämpfen... damit sie eines Tages als Einherjer oder Schildmaid den Göttern dienen und an ihren Tafeln speisen, nachdem sie als Erwachsene ehrenvoll im Kampf gestorben sind... Unsere Heimat ist rau und arm an Rohstoffen... ... Kämpfe und Kaperfahrten gehören zu unseren Sommern, die nur warm sind weil wir nicht daheim sind."

Auf die Frage nach den Befragungen nickte Brimir und lächelte ein tierisches Lächeln. Die Augen aus Bernstein funkelten dabei, wie die eines Wolfes.

"Ich befrage die Neuankömmlinge, um mir ein Bild von ihnen zu machen... ihre Beweggründe zu verstehen... und ihre Ziele kenne kennen zu lernen. Um herauszufinden, wie treu sie Aurore und Genua sind... ... um herauszufinden, wie sehr sie nach Ärger riechen. Es macht mir meine Aufgabe als Liktor einfacher."

Wieder war die Sache wohl recht simpel und Brimir machte kein Geheimnis daraus, warum er mit den Neuen redete.

"Was mich in Genua hällt... ... hättet ihr mich das vor Jahrzehnten gefragt... ... meine Antwort wäre gewesen, dass ich mein Rudel suche. Das war der Grund warum ich nach Genua kam... und noch immer hier bin. Aber seit dem letzten Hoftag unserer Prinzessin... ... ... ist sie es, weswegen ich bleiben werde, auch nachdem ich mein Rudel gefunden habe. Genua... ... der Schatten Siziliens liegt über uns... auch, wegen meiner Taten... denn ich vernichtete den Diplomaten Siziliens, einen Ancilla vom Clan der Schatten... einen Traditionsbrecher... oder zumindest glaube ich, dass ich es war. Es war nicht meine Absicht... aber er ließ mir keine Wahl... entweder er stirbt... oder ich sterbe. Nun... ich bin hier. Aurore ließ Gericht über mich halten... um Sizilien zu besänftigen... ... das Urteil war nicht einstimmig... ... also blieb die Wahl an ihr... sie hätte es so einfach haben können: Den Clan der Schatten zu besänftigen, vielleicht einen Verbündeten in Sizilien finden... ... doch... ... sie entschied sich dafür sich hinter ihren Vasallen zu stellen und damit Sizilien gegen sich aufzubringen. Wie könnte ich ihre Treue je damit vergelten, dass ich gehe?"

Offene Worte dafür, dass man sich gerade erst getroffen hatte und doch schien Brimir jede Silben ernst und ehrlich zu meinen.

"Verflucht? Ich bin im Kampf gestorben... und als Einherjerr auferstanden... das ist kein Fluch... ein Segen... und, wenn ich hier falle, werde ich wieder an Walhallas Tafel sitzen und wieder für Odin in die Schlacht ziehen, wenn Ragnarök kommt."

Dabei funkelten die Augen des Jägers wieder, als wäre das das höchste Ziel, was man haben kann.
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Re: Flohghule [Elysium | Francesca]

Beitrag von Francesca »

Sie sah Brimir unentwegt an, lauschte seinen Erzählungen. Auch wenn der Nordmann nicht unbedingt die Manieren eines Adligen hatte und selbst wenn er nicht unbedingt dessen Bildung genossen hatte, so waren seine Geschichten doch unterhaltsam. Sie brachten etwas Unterhaltung in den sonst so tristen Alltag. Sie antwortete sie:

"Eine interessante Heimat hab ihr da. Vielleicht werde ich sie mir mal eines Tages ansehen..."

Sie zuckte mit den Schultern. Wer konnte schon sagen was in 1, 10 oder auch 100 Jahren war. Zeit war bedeutungslos und vielleicht würde sie ja wirklich irgendwann einmal den Norden sehen. Sie nickte Brimir zu bei seinen Ausführungen über sein Amt. Stellte ihre Antwort dazu aber zunächst zurück. Viel mehr schien sie zu interessieren was den Nordmann bewegte, was ihn in Genua hielt. Treue, er schuldete ihrer höchst verehrten Majestät sein Leben. Ein ehrbarer Grund jedenfalls, wenn er der Wahrheit entsprach. Nun fügte sie wieder mit einer Gleichgültigkeit die ihres gleichen suchte hinzu:

"Er hat die Traditionen gebrochen, er hat seine gerechte Strafe bekommen. Nun ich denke damit bin ich wieder an der Reihe euch etwas zu beantworten nicht? Seid euch gewiss, das ich keinerlei Arglist gegen die ... Menschen... von Genua hege. Des weiteren gebe ich euch mein Wort das meine Loyalität gegenüber ihrer höchst verehrten Majestät unerschütterlich ist."

Eine kurze Pause. Eine seltsame Sichtweise die er da mit dem Tod hatte. Dann meinte sie höflich:

"Wie seid ihr gestorben, das erste Mal?"

Etwas lag ihren Augen, ein merkwürdiger Glanz als sie die Frage stellte.
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