Giftige Worte [Acacia, Caterina]

[Dezember '16]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Matteo
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Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Matteo »

Nach dem Auf und Ab des Hofes ihrer Majestät, nach dem Prozess und Abschiedsworten an andere Gäste, hatten Acacia, Caterina und Matteo das Castelleto, die Burg des Grafen, gemeinsam verlassen. Auch ohne große Worte war ihnen klar, dass es bedeutsame Dinge zu besprechen gab, Dinge die nur wenig Aufschub erlaubten.
Wenig Worte wurden gewechselt, Belanglosigkeiten, denn keiner von ihnen konnte ermessen welch nächtliche Lauscher die Neugier umtrieb. Zudem waren solche Angelegenheiten nicht für ihre Gefolge bestimmt, die sie nach Genua begleiteten.

Was in den beiden Kainitinnen, seinem Mündel Caterina und Acacia, der erfolgreichen Verteidigerin Brimirs, vorging konnte Matteo nur erahnen. Nicht gerade ein Gespräch auf das er große Vorfreude verspürte, der Unmut Acacias war vielleicht nicht sichtbar, aber für ihn selbst durchaus spürbar und Matteo war recht sicher, dass sein Mündel einige der Vorkommnisse bei Hof überhaupt nicht verstand. Wie sollte sie auch?

Sie erreichen alsbald die Stadt und wenig später die Villa Ventura. Dort angekommen begaben sich die Kainiten in jenen Raum, in dem Matteo auch eher vertrauliche Gespräche mit Caterina führte: Ein relativ großer Raum, geschmackvoll eingerichtet, dessen Zentrum ein großer Tisch aus Eichenholz bildete. Auf diesem war eine große Karte des Mittelmeerraums zu finden, ebenso wie Stapel von Pergamenten und Schreibutensilien. Mehrere Stühle standen darum herum.

Ob Acacia Alberico oder andere Wächter in der Nähe behalten wollte blieb ihr überlassen, die Wachen und Diener Matteos und Caterinas wurden hinausgeschickt. Gherardo war angewiesen im Gang vor dem Raum zu warten und seinerseits die Dornen anzuweisen Hausdach und Straße vor dem Fenster zu patrouillieren.
Schweigend blickte Matteo gen Acacia, erwartete den Sturm den er gesät hatte...
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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Caterina
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Re: Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Caterina »

Während des gesamten Weges hielt Caterina den Kopf unten und hielt minimal mehr Abstand als es ihr eingetrichtert worden war.
Die Etikette als Schutzschild oder Schwert, damals hatte die Toreador die Worte des Mentors als bescheuerte Floskel abgetan. Heute Nacht wurde die Mailänderin eines Besseren belehrt.

Noch immer war der Frau nicht klar, was genau sich da abgespielt hatte, doch wirklich wichtig war dies nur bedingt. Der schwarze Graf hatte heut solch Höhen und Tiefen erlebt, dass es sogar Caterina schmerzte.
Viel schwerer wiegte für das Mündel jedoch, die Stille der abartigen Schönheit vor ihr.
Mit Sicherheit war Acacia nicht so nachgiebig mit Matteo wie der Vormund mit der Mailänderin.

Als die Villa schließlich in Sicht kam, stieg immer mehr Nervosität in dem Mündel auf. Das würde nun nicht lustig werden. Ihre Kreativität war der Toreador größter Feind in solchen Situationen. Denn sie malte sich gerade alle möglichen Sachen aus.
Das Schlimmste befürchten, das Beste hoffen...
Mit diesen Gedanken war Caterina in den Raum gegangen und sputete sich gleich dort hin, wo sie nicht zu viel Aufmerksamkeit erregte. Gerade fühlte sie sich wie ein Mädchen, dass seinem Vater das Abendbrot stibizt hatte und nun auf die Schläge wartete.

Als Matteo gen Acacia blickte, schien Caterinas Herz zu schlagen. Bald würde sich zeigen, ob die Hüterin ihren Spitznamen verdiente.
"...Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du..."
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Acacia
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Re: Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Acacia »

Schweigend hatte sie mit Matteo und Caterina den Hof verlassen. Maximinianus war noch mit allerlei verwalterischen Dingen beschäftigt und Godeoc … nun war Godeoc. Am Eingang hatte der allgegenwärtige Alberico seiner Herrin einen nachtschwarzen Umhang gereicht, der ihre Gestalt und ihr Antlitz vor den Blicken der Welt verbarg. Die anderen Ghule, die so fleißig übersetzt hatten waren verschwunden, wohl von dem fleißigen Diener der Schattenhexe von dannen geschickt. Lediglich zwei Mann der Elysiumswache schlossen sich ihnen an, als Acacia mit langen Schritten die dunklen Gassen Genuas durchmaß. Der Ghul, welcher seine Herrin besser kannte als jeder andere, wirkte besorgt, während sein Blick aufmerksam umherschweifte und doch immer wieder auf der dunkel Gewandeten liegen blieb.

In der Villa Ventura angekommen, blieben die beiden Elysiumswächter am Tor zurück, während Alberico ihnen ins Innere folgte. Im Raum angekommen ließ er nur einmal den Blick schweifen, ehe er stumm Acacias Umhang entgegennahm und aus dem Raum trat. Beinah hatte sein Blick, der die ängstlich in die Schatten huschende Mailänderin streifte, etwas mitleidiges.

Die Lasombra indes beachtete das Gebaren kaum und durchschritt den Raum. Jede ihrer Bewegungen strahlte Gereiztheit, ja Wut aus. Mit jedem ihrer Schritte schienen die Schatten ihr zu folgen, an ihr zu kleben und in sie hinein kriechen zu wollen und gleichzeitig strebten sie von ihr fort, als würden sie eine größere Dunkelheit fliehen. Es war ein gespenstischer, grauenvoller Anblick – denn Schatten sollten so etwas nicht tun.
„Wie kann man so dämlich sein?“, brach sie schließlich das Schweigen mit einer rhetorischen Frage. „Wer lässt jemanden so unbeherrschtes mit solch wenig politischen Verständnis auf die Welt los?“ Die dunkle Stimme der Lasombra glich einem wütenden Knurren und mit jedem Schritt konnte man die Unmenschlichkeit in der alten Neugeborenen besser erkennen. Der Schleier, der ihr wahres Wesen vor der Welt verbarg, war dünn nach dieser aufreibenden Nacht. „Wie kann man so dämlich sein und Lydiadas direkt in die Hände spielen und damit Brimirs Kopf riskieren? Ich fasse es nicht, dass er ein König sein soll. Solche …. Dämlichkeit ist kaum zu überbieten.“
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Matteo
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Re: Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Matteo »

So sehr ihn die Schatten beunruhigten, die sich alle natürlicher und göttlicher Ordnung widersetzten, und Matteo sich am Rande der mentalen Erschöpfung befand, die Worte der Lasombra ließen sein Gesicht zu einer steinernen Maske werden. Scharf einatmend, wollte er gerade seiner Empörung Ausdruck verleihen, sich vor der dunklen, wütenden Schönheit rechtfertigen, als...

Wahrnehmung & Empathie:[dice seed=28912 secure=8054e1ca_0]6d10[/dice]

... ihm gewahr wurde, dass er, Matteo, gar nicht Ziel dieser scharfen Worte war. Zumindest noch nicht. Die Sorge, die Anspannung wich zwar nicht, doch wurde seine Miene wieder lebendiger.

"Nennt es Dummheit, Ehrgefühl oder einfach die Sorge um das gedankenlose Pilgermädchen. Oder aber gezielte Provokation. Laut eigener Aussage ist Gaius als Orator geschult, ein geübter Redner wie wir alle merken durften. Vielleicht hat er sein Talent kaufen lassen, vielleicht wurde er subtil manipuliert...
Schwer vorstellbar allerdings, dass jemand der die Via Regalis beschreitet den Vasalleneid schwört und so kurz danach seiner Herrin willentlich schadet. Sollte dem so sein..."


Bestimmte Fehler waren verzeihlich, andere nicht. Matteo selbst war sich der seinen durchaus bewusst, ehrliche Reue empfand er aber kaum. Dafür wäre später erst die recht Zeit.
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Caterina
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Re: Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Caterina »

Die Mailänderin hatte den Blick Albericos zum Glück nicht gesehen, sonst wäre sie noch nervöser als ohnehin.
Als diese verdammten Schattenspiele begannen, fluchte Caterina innerlich, das Nervenkostüm ohnehin schon flattrig wirkten die unnatürlichen Schatten wie Geister, die jeden in diesem Raum verschlingen wollten.

Schließlich kamen die ersten, giftigen Worte hervor und die Toreador machte sich so klein, es ihr möglich war und sinnierte darüber.
„Wie kann man so dämlich sein?“ Der ganze, bescheuerte Abend war dämlich.

Relativ schnell kristallisierte sich heraus, dass die Hexe noch nicht Matteo meinte, doch erst bei dessen Worten war Caterina klar, von wem die Rede war.
Innständig hoffte die Mailänderin, der Salubri war einfach nur dumm, denn die Option war eine Katastrophe.
Zwar hatte das Mündel noch immer keinen Schimmer von Ehre, der Vormund jedoch zeigte sehr genau vor, was man darunter zu verstehen hatte.

Dass nicht jeder des Selben Weg ihn gleich interpretierte behielt Caterina für sich. Kein Öl ins Feuer gießen...
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Acacia
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Re: Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Acacia »

„Der Mann hat ungefähr so viel Hirn im Schädel wie ein Stein.“, knurrte sie unwillig. „Und dazu das politische Gespür eines Dreijährigen.“ Immer noch durchmaß sie mit aufgebrachten Schritten den Raum, während die Dunkelheit um sie herum geiferte und tobte und man beinah meinen konnte sich direkt an einem Höllenschlund zu befinden. „Ich glaube nicht, dass er manipuliert worden ist … zumindest nicht mehr als wir alle gesehen haben. Gaius ist einfach dumm und unbeherrscht und hat die klebrigen Fäden nicht gesehen, die Lydiadas gesponnen hat. Der Prinz, der ihn freigesprochen hat, muss minderbemittelt und betrunken gewesen sein, als er ihn freigesprochen hat. Ja, er kann gut reden … sehr gut sogar. Aber das ist als würde man einem Kind eine Fackel in einem Heuschober geben und erwarten, dass das Haus nicht abbrennt.“ Wut und Unglaube stand der schönen Lasombra ins Gesicht geschrieben, während sie sprach.

Dann jedoch fixierte sich ihr Blick auf Matteo und sie zog die Augen zusammen. „Dass du dich hast mitreißen lassen von seinen Worten, kann ich verstehen. Aber was zur Hölle hast du dir dabei gedacht auf die plumpen Anschuldigungen von Lydiadas einzugehen?“ Ihre Stimme war leiser geworden, sanfter, aber dadurch in keinster Weise beruhigender. Viel mehr wirkte sie noch bedrohlicher, beinah noch aggressiver. So als hätte Matteos Verhalten sie noch deutlich wütender gemacht als das von Gaius vorher.
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Matteo
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Re: Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Matteo »

Seine Linke ballte sich zur Faust, unterdückte den Zorn der in ihm aufstieg. Weniger auf Acacia als auf sich selbst, aber dennoch... wie konnte sie nicht verstehen. Lag es an der Mehrzahl ihrer Jahre?

"Was ich mir dabei gedacht habe? Abgesehen davon, dass der Vorwurf meine Ehre beschmutzte? Dass es die Art des Vorwurfes, wie er geäußert wurde, es unmöglich machte ihn zu widerlegen? Damit wäre dieser Punkt, meine Person betreffend für unsere hochverehrte Herrin Aurore schon verloren gewesen. Nun besteht wenigstens eine Chance."

Leidenschaft wohnte seinen Worten inne, noch getragen von den Ereignissen. Doch dann wurde Matteo schlagartig ruhig, fasste sich. In den Fokus seiner Aufmerksamkeit rückte Acacia, völlig.

"Du weisst es, du weisst was mir in Mantua genommen wurde..."

Sein Blick entschwand für einen Moment in die Ferne, blickte durch die Schleier der Zeit an einen Ort der Vergangenheit. Dann fuhr der Toreador sich mit einer erschöpften, fast kraftlosen Geste über das Gesicht.

"Es war ein Fehler, ich habe unbedacht gehandelt. Politisch, strategisch wäre es wohl besser gewesen zu schweigen."
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Acacia
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Re: Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Acacia »

„Ehre?“ Die perfekt geschwungenen Augenbrauen der Lasombra wölbten sich nach oben. „Was bringt dir deine Ehre, wenn du deinen Ruf und den deiner Herrin in Staub verwandelst?“, fragte sie in scharfen Ton. „Hättest du nicht so viel Aufmerksamkeit darauf gelenkt, hätte niemand sich dafür weiter interessiert. Aber so?“ Sie schnaubte recht undamenhaft und machte eine wegwerfende Geste mit der schmalen Hand. „Glaubst du irgendjemand interessiert sich dafür, dass ich angeblich Assamiten in und aus der Stadt geschmuggelt hätte oder zumindest etwas darüber weiß? Nein, natürlich nicht, denn alle sind nun auf deinen angeblichen Fehler konzentriert und auf die Verletzung der Gebote durch die Ancilla. Als würde sich irgendjemand für den Ruf eines einfachen Neugeborenen interessieren.“ Leidenschaft wohnte ebenso in ihren Worten, wie in seinen und ein bitteres Lächeln blühte auf ihren Lippen auf, als er weitersprach.

„Nein, Matteo, das weiß ich nicht. Ich weiß, dass deine Erzeugerin vernichtet worden ist und ich weiß, dass der elende Lydiadas einen wunden Punkt getroffen hat, aber mehr auch nicht. Hast du sie vernichtet?“, erkundigte sie sich ganz direkt, aber ohne Schärfe in der Stimme. Offensichtlich hatte sie sich vorerst genug aufgeregt, denn auch die wie wild tobenden Schatten in ihrer Umgebung beruhigten sich langsam wieder. „Aber ja, es wäre klüger gewesen zu schweigen. Doch ist es nun einmal so geschehen und es bringt nichts über vergossenen Wein zu jammern. Lydiadas ist ein Mistkerl und er hat uns alle benutzt. Ich werde dir dennoch helfen diese verfluchte Kiste zu verbergen bis er sie morgen oder in ein paar Jahrhunderten wiederhalben will.“ Seufzend fuhr sie sich über das Gesicht und trat an den Tisch um sich auf einen der Stühle sinken zu lassen. Müdigkeit nagte an ihren Knochen, so schwer wie sie sie selten erlebt hatte.
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Caterina
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Re: Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Caterina »

"Die Vernichtung des Erzeugers ist mehr als ein 'wunder' Punkt", kam aus der dunklen Ecke hervor.
Verdammt! Caterina hatte sich fest vor genommen, keine Aufmerksamkeit zu erregen und nun kam diese lapidare Antwort der Hüterin.
Noch immer verwirrt und geschlaucht, rutschte dann dieser Satz heraus und das auch noch laut genug um die beiden in ihrem Streit zu stören. Konnte diese bescheuerte Nacht nicht endlich zu Ende gehen?

Mit einem Seufzer trat das Mündel schließlich vor und knickste nochmal, sehr tief: "Bitte entschuldigt vielmals, auch jetzt wäre es klüger zu schweigen. Aber eure Worte, verehrte Acacia sind verletzend."
Dann richtete sich die Mailänderin wieder auf und blickte ängstlich in die grünen Matteos, bevor sie weitrsprach: "Ihr habt das nicht getan und wart auch nicht Schuld daran. BITTE sagt, dass euch keine Schuld daran trifft und dieser Ahn alles erfunden hat."
Die sonst so feste Stimme war brüchig geworden. Schmerz war deutlich darin zu hören, aber auch in gewisser Weise Flehen.

Rasten die Gedanken vorher, waren sie nun völlig auf ein Ziel gerichtet. Das aufkeimende Vertrauen in Matteo, die zarte Knospe, war in Gefahr zerdrückt zu werden.
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Matteo
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Re: Giftige Worte [Acacia, Caterina]

Beitrag von Matteo »

Er brachte alles an Haltung auf was er konnte, nicht wenig wenn man bedachte, dass ihm ein ganzes Leben lang und ein zweites danach beigebracht worden war notfalls auch mit Würde dem eigenen Verhängnis zu begegnen. Ehre mochte Acacia als Händlerin weniger bedeuten als ihm, zudem war er weit jünger... dennoch, gänzlich aufgeben könnte er die seine niemals auch wenn Matteo die schlichte Wahrheit ihrer Worte erkannte.

"Ja, er hat den wunden Punkt getroffen, sorgsam vorbereitet mit Hilfe alter und neuer Feinde denke ich. In Zukunft werde ich solche Fehler vermeiden. Danke für deine Hilfe. Diese Kiste, mein Damoklesschwert... ich werde sie zu einer Falle für meine Feinde schmieden."

Auf Caterina Worte hin ruckten sowohl Acacias als auch Matteo Kopf zu ihr herum, grüne wie schwarze Augen fixierten das Mündel förmlich, drohten sie zu druchbohren wie einst der Speer ihr totes Herz.

"Schweig, Kind!" fauchten die beiden älteren Caterina unisono an. Der Moment ging vorrüber, die Anspannung wich und Matteo antwortete schließlich zumindest auf die Frage Acacias. Man konnte erkennen, dass weniger die Trauer um die geliebte, verlorene Erzeugerin im grünen Feuer seiner Augen brannte, als vielmehr das Verlangen nach Vergeltung.

"Nein, ich habe sie nicht vernichtet. Es war der Blutvogt Mantuas selbst, Fregosi, der sie ermordete."
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