Das Jahr 1118 (Oktober ‘25)
Der Papst ist da! In einer großen Zeremonie mit mehreren tausend Besuchern aus Genua und dem Umland weiht Papst Gelasius II. die noch im Bau befindliche Kathedrale von Genua und tauft sie auf den Namen San Lorenzo. Zukünftige Gottesdienste des Bischofs von Genua (aktuell Otto I) sollen nun hier und nicht mehr in der bisherigen Kathedrale San Siro in Burgus stattfinden. Hier! Mitten in Clavicula. Das wird das Sestieri völlig umkrempeln.
Eigentümliche Todeswelle im Bischofskastell. Noch während des Besuch des Bischofs stirbt offenbar der Großteil des Bischofsrats. Offenbar eine neue, tödliche Krankheit steckt hinter dem verscheiden der meisten Mitglieder dieser hohen Institution. Auch der Bischof selbst scheint erkrankt zu sein, hat sich in seine Gemächer zurückgezogen.
Krieg mit Pisa! Nur kurz nach seinen Besuchen in Pisa und Genua gibt der Papst ein Edikt heraus, das Korsika unter Kontrolle der pisanischen Kirche stellt. Die Pisani verlieren danach keine Zeit und erheben Anspuch auf ganz Sardinien und damit auf genuesisches Territorium! Dabei gehören doch Sardinien und Korsika von rechts wegen zu Genua! Diesen pisanischen Hunde schrecken offenbar vor nichts zurück. Bestimmt haben sie auch den letzten Papst auf dem Gewissen.
Erste Seegefechte zwischen der pisanischen und genuesischen Marine enden ausgeglichen, beide Städte werben Söldner an und erhöhen den Sold von Marinesoldaten um weitere Mannschaften ausheben zu können. Beide Städte erheben neue Kriegssteuern um dem gewachsenen Haushaltsaufkommen effektiv entgegenzutreten.
Kriminalität im Hafen! Den Gerüchten in einigen der etwas anrüchigeren Etablissements nach, soll ein Handelshaus im Hafen falsches Gold und gegen echtes Silber tauschen um Profit zu machen. Das falsche Gold soll angeblich aus Venedig stammen und über Sizilien nach Genua gelangen. Auch andere dubiose Dinge sollen dort vorgehen, bis hin zu Ketzerei!
Ausbau der Strata Romana nach Pisa. Offenbar lässt der Graf von Mailand an einigen Stellen Trinkbrunnen für Reisende errichten. Ein erster wurde bereits zwischen Quinto al Mare und Nervi errichtet. Oder sind dies gar militärische Überlegungen die Truppen auf dem Weg nach Pisa versorgt zu halten?
Hoffungsspendende Nachrichten aus einem der Siechenlager außerhalb der Stadt. Angeblich sollen mehrere Leute von der Lazaruskrankheit vollständig genesen sein! Gibt es gar einen Medicus der ein Heilmittel dagegen gefunden hat? Gefährliche Hoffnung keimt auf, während immer mehr Leute erkranken.
Eine zunehmende Anzahl einheimischer Händler, veranstaltet private Armenspeisungen. Neben den kirchlichen Speisungen von den Gemeinden aus wächst offenbar die Zahl derer die ihrer Stadt etwas zurückgeben wollen. Und tatsächlich: die Zahl der Hungernden geht zurück und sogar die schlimmsten Ecken Claviculas wirken dieser Tage weniger lebensgefährlich wie noch vor wenigen Jahren.
Der Bauboom der Geschlechtertürme erreicht nun auch Domus, wo die ersten beiden Gebäude abgerissen wurden, auf dessen Grund zwei Geschlechtertürme entstehen sollen. Einige der fertiggestellten Türme in Mascharana sind vom Meer noch weiter zu sehen als der Leuchtturm am Hafen!
Stadtpolitik
- Ein heiß diskutierter Antrag im Senat, Genua passierende Sklaven (was 95% aller Sklaven entspräche) einen Monat unter Quarantäne zu stellen wird auch in Platealongas Kneipen heftig diskutiert. Die Sklaven aus dem heiligen Land seien für die Lazaruskrankheit verantwortlich und die Slawen schleppen sicher auch nicht nur gutes ein, sagen die einen. Ein solches Nadelöhr wie der genuesische Hafen sei ein Fest für des Teufels Krankheiten! Genuas Wohlstand hänge an diesem Gechäft! Schreien die anderen. Der Aufschwung der letzten Jahre, die neue Kathedrale der Stadt, der Besuch des Papstes hätte alles nicht ohne die Einnahmen aus dem Sklavengeschäft stattgefunden.
- Ein alternativer Antrag über eine Registrierungspflicht für Sklaven, die gegen Gebühr im Rathaus beantragt werden könne, wurde bereits abgelehnt. Die Mehrheit der Händler sieht weitere Regulatorien für unnötig an. Das Geschäft mit den Sklaven ist einfach zu lukrativ.
- Dennoch scheint man im Bischofskastell darüber nachzudenken eine Taufpflicht für Sklaven einzuführen, was die örtlichen Händler recht nervös zu machen scheint.
- Antonio, Anführer der Schauerleute die bessere Löhne fordern, wird vom Stadtgericht zum Pranger verurteilt. Als das nichts hilft,wird er aus der Stadt verbannt. Daraufhin brechen Unruhen im Hafen aus.
Aus dem italienischen Umland & dem heiligen Land
- 21. Januar: Raniero di Bieda, unter dem Namen Paschalis II. Papst der katholischen Kirche, stirbt.
- 24. Januar: Drei Tage nach dem Tod von Papst Paschalis II. wird Johannes von Gaeta zu seinem Nachfolger gewählt, ohne dass der gebannte Kaiser Heinrich V. in den Wahlvorgang einbezogen wird. Der neue Papst nimmt den Namen Gelasius II. an. Der Kaiser eilt unverzüglich nach Rom, um seine Ansprüche geltend zu machen, doch Gelasius II. flieht in seine Heimatstadt Gaeta, wo er am 10. März die päpstlichen Weihen empfängt.
- 8. März: Maurice Bourdin wird auf Veranlassung von Kaiser Heinrich V. zum Gegenpapst gewählt und wählt den Namen Gregor VIII.
- 2. April: Balduin von Boulogne, Graf von Verdun, ein Anführer des ersten Kreuzzugs, Graf von Edessa, König von Jerusalem, stirbt.
- 18. April: Adelheid von Savona, Gräfin und Regentin von Sizilien sowie Königin von Jerusalem, stirbt.
- 22. April: Arnulf von Chocques, Kleriker, Teilnehmer des ersten Kreuzzugs und Lateinischer Patriarch von Jerusalem, stirbt.
- 28. Juli: Auf der Synode von Fritzlar wird der päpstliche Bann gegen Kaiser Heinrich V. erneuert und Fürstbischof Otto von Bamberg wegen seiner Kaisertreue im Investiturstreit seines Amtes enthoben. Norbert von Xanten, der nachmalige Gründer des Prämonstratenserordens und spätere Erzbischof von Magdeburg verteidigt sich erfolgreich gegen den Vorwurf der Ketzerei.
- Ordelaffo Falier fällt in der Schlacht von Zadar gegen die Ungarn. Zu seinem Nachfolger als Doge von Venedig wird Domenico Michiel gewählt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger setzt Michiel anfangs stärker auf den diplomatischen Weg und verhandelt mit dem Königreich Ungarn. So kommt es zu einem Vertrag, der fünf Jahre lang Bestand hat. Dieser lässt Venedig im Besitz von Zara, der großen Inseln des Quarnero und weiterer Städte in Dalmatien. Infolgedessen führte der Doge weiterhin den Titel eines dux Croatiae.
- 2. April: Nach dem kinderlosen Tod Balduins I. wird sein Vetter Balduin von Bourcq, bisher Graf von Edessa, König von Jerusalem. Die Grafschaft Edessa übernimmt dessen Vetter Joscelin von Courtenay.
- 15. August: Kaiser Alexios I. Komnenos stirbt nach 37 Jahren Herrschaft, bei der er die Kontrolle über Westanatolien (moderne Türkei) wiedererlangt hat. Er stabilisiert seine Grenzen gegen die Kriege mit den Normannen auf dem westlichen Balkan und den Seldschuken im Osten. Alexios wird von seinem 30-jährigen Sohn Johannes II. Komnenos (dem Guten) als Herrscher des Byzantinischen Reiches abgelöst.
- Papst Gelasius II. gewährt dem christlichen Feldzug im Ebro-Tal den Status eines Kreuzzugs. Dieser zieht zahlreiche Ritter aus Gascon, Okzitanien und der Normandie an.
- 18. Dezember: Das Heer von Alfons I. erobert im Rahmen der Reconquista nach längerer Belagerung die von den Almoraviden gehaltene Stadt Saragossa. Der König bestimmt den Ort zur neuen Hauptstadt von Aragonien. Die Stadt bleibt von da an in christlicher Hand. Siedler in den wiedereroberten Gebieten erhalten Sonderrechte. Die Taifa von Saragossa geht damit endgültig unter. Der frühere Emir Abd al-Malik Imad ad-Daula wird in seiner Festung Rueda geduldet.
- Die Truppen von Ramon Berenguer III., Graf von Barcelona, angeführt von Erzbischof Oleguer Bonestruga, erobern Tarragona von den Mauren.
- Der wirtschaftliche Wettbewerb zwischen Mailand und Como treibt die beiden Städte in den Krieg.
- 26. September: Die Kathedrale Pisa in den toskanischen Marschen wird von Papst Gelasius II. geweiht.
- Neun französische Kreuzritter, unter ihnen Hugo von Payns und Gottfried von Saint-Omer, gründen in Jerusalem die „Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel“ (Templerorden). Die Templer haben die Hauptaufgabe, die Pilgerwege in Palästina zu schützen.
[Sterblich] Gerüchte, Stadtpolitik & genuesisches Umland
Welche Gespenster gehen um in der Domäne? Worüber redet das Volk und seine dunklen Herrschaften?
Gerüchte und Ankündigungen.
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