[Fluff] Fino alla bara sempre s'impara [Matteo]

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Matteo
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[Fluff] Fino alla bara sempre s'impara [Matteo]

Beitrag von Matteo »

Anno Domini 989, Granada

"Das Spiel der Macht spielt man am besten verborgen vor den Blicken der Welt."

Basmas Stimme, rauchig, leise und voller Verheißung. Er saß zu ihren Füßen, lauschte den Worten der Weisheit. Alles hier war anders als in Genua, einfach alles. Wenn es ihm nur möglich wäre ein klein wenig der Kultur, der Gelehrsamkeit und auch des Miteinander nach Hause zu bringen. Doch welch eitler Gedanke.

"Denn jene deren Macht offensichtlich ist, die sie offen und mit aller Härte durchsetzen, werden zum Ziel für die die eben jene Macht erlangen wollen."
Fuhr Basma in ihrem akzentgefärbten, rauen Latein fort. Verhüllt wie sie war könnte Matteo lediglich ihre dunklen Augen erkennen, die schattenhaften Seen gleich das Wissen von Dekaden, wenn nicht Jahrhunderten bargen. So vieles war hier neu für ihn gewesen und doch so vertraut, als würde sein Geist nur darauf gewartet haben sich zu erinnern. Nicht nur das was ihn Umgab, die Stadt, die Kultur, sondern vor allem das was Basma lehrte.

"Die Ordnung aller Dinge, die Allah, Gott, uns gab ist von verborgener Schönheit. Sicher, es gibt sie die großen kainitischen Herrscher und Anführer. Dort draußen. Auch hier."

Die großen Führer, Godeoc, Maximinanus. Die eiserne Faust, einmal im Gewand der Gosse, einmal in dem eines Klerikers. Das war nicht sein Weg, Matteo konnte hartherzig sein, war es oft genug gewesen in den letzten Jahren... aber durch Furcht herrschen, nein.

"Manche dienen mit dem Schwert, ihr selbst trugt euch mit dem Gedanken und kamt dennoch davon ab dies über Gebühr zu tun."

Beim Hoftag der Aurore, dies war der Wendepunkt gewesen, hatte er sich durch eben jene Gedanken der Ehre und der Pflicht, der Ritterlichkeit, in Bedrängnis gebracht. Nicht auszudenken wenn er ein Schwert getragen hätte, gezogen hätte... Die Rede des entstellten Ritters hatte ihn verleitet.
Zurückhaltung und kluge Worte hätten seiner geliebten Herrin besser gedient.

"Ihr entstammt einer Familie die Handel treibt, euer Geschenk beweist es. Ihr wisst also um die Macht der Münzen, des Handels. Ein ehrenwerter Weg den zu gehen sich lohnt, in seiner Art nicht unähnlich wonach ihr strebt. Doch Reichtum... ist vergänglich, er weckt Neider. Wissen jedoch bleibt."

Deshalb war er hier, hatte marmorne Geschenke mitgebracht und würde mit Schriften, Wissen und Erkenntnis zurücksegeln. Je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde Matteo, dass er jene Wege unwissentlich schon seit längerem beschritt. Zumindest in Teilen war es das lenken der Menschen aus dem Verborgenen gewesen, das den Erfolg gebracht hatte, während offenes Auftreten und der Ruf der Ehre nur geschadet hatten

"Bedenke stets, hinter jedem weise Herrscher steht ein kluger Ratgeber und im Schatten manches anderen finden sich die wahren Lenker der Macht. Eine Marionette mag fallen und das Spiel geht weiter, fällst du selbst ist das Spiel vorbei - für dich."

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Die iberische Küste zur Linken segelte die "Divertimento" gen Genua. Basma, die Lächelnde, hatte ihn verändert oder er sich selbst? Würde er Genua mit anderen Augen betrachten, Beziehungen und Verflechtungen neu bewerten?

https://www.youtube.com/watch?v=eYMZbPC ... Q-IBrukuPb
"Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt." - Khalil Gibran
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