[Fluff] Ordo sancti Martini [Gaius, Titus]

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Titus
Kappadozianer
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[Fluff] Ordo sancti Martini [Gaius, Titus]

Beitrag von Titus »

Die Nacht war für die Jahreszeit mild und die Sterne funkelten hell am Firmament, als sich eine kleine Gruppe bei der alten Kapelle nahe dem fast verfallenem Kloster Sant’Agnese fuori le mura versammelte. Die kleine Prozession wurde von Gaius und Titus angeführt. Dahinter sammelten sich eine bunt gemischte Truppe aus bewaffneten Milizionären, Mönchen, Heilern und Gelehrten.

Sie trugen Fackeln und Laternen, die Mönche und Titus sangen auf dem Weg einen lateinischen Choral und die Versammelten waren in andächtiges Schweigen gehüllt. Ein sanfter Wind ließ die Bäume um die Kapelle leicht wiegen und die Schatten der schon kahlen Äste, tanzten im Fackelschein.

Das Dach der Kapelle war vor vielen Jahren eingestürzt, so dass der Altar unter freiem Himmel stand. Die Gemeinschaft versammelte sich um diesen und der fast volle Mond erhellte zusammen mit den Fackeln diesen Ort und verlieh ihm einen erhabenen und fast geheiligten Glanz.

Gaius und Titus traten aus dem Kreis auf den Altar zu. Beide waren gerüstet und bewaffnet. Gaius trug unter seine Rüstung sauberes und feingearbeitetes Leinen, verziert mit Borten und Bändern, die ihm ein sehr ritterliches Aussehen verliehen. Titus dagegen war in dunkle und einfache Wolle gekleidet und ähnelte dahere eher den Mönchen in ihren schlichten Kutten. Der Choral verstummte und Gaius ergriff das Wort.


"Heute, am Martinstag im Jahre des Herrn 987, tritt diese Versammlung vor, um einen heiligen Orden zum wohle der Christenheit und im Namen des Herrn zu gründen. Der heilige Martin soll Vorbild und Schutzpatron unserer verschworenen Gemeinschaft sein und sie soll fürderhin Ordo sancti Martini geheißen werden. Dieser Bund soll den armen, kranken, unschuldigen und hilflosen Seelen dieser Welt Linderung und Schutz sein, um die Schöpfung Gottes zu erhalten und seinen Namen und den seines Sohnes, Jesus Christus unseren Herren, zu preisen. Jeder hier Anwesende ist gewillt, den Schwur zu leisten, auf dass er Mitglied im Ordo sancti Martini werde und mit seiner Kraft, Weisheit und seinem Bemühen mitwirke, das Leid in dieser Welt zu lindern."

Gaius Marcellus blickte in die Augen eines jeden Anwesenden, um sich letztmalig zu versichern, dass alle dazu bereit waren, denn jetzt war die letzte Gelegenheit von dem Vorhaben zurück zu treten. Als sich keiner bewegte nickte er Titus zu

"Bruder Titus..."

Titus ergriff den Rosenkranz um seinen Hals und küsste das silberne Kreuz, bevor er sich bekreuzigte und sprach.

"Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes..."

Er zog sein Schwert, stellte es mit der Spitze auf den Boden und kniete sich hin, senkte den Blick gen Boden. Gaius und alle anderen Bewaffneten taten es ihm gleich. Die Mönche und Gelehrten gingen auf die Knie und falteten ihre Hände zum Gebet.

"...seid Zeugen der Erstehung des Ordo sancti Martini, der heute zusammen tritt und fürderhin für das Wohl der Christenheit arbeitet, kämpft und betet. Ihr, die ihr gewillt seid den Schwur zu leisten, sprecht mir nach.

Ich schwöre bei Gott, Jesus Christus und dem heiligen Martin...
bei meiner Ehre, meinem Gewissen und meiner Weisheit...
den Armen, Kranken und Leidenden Linderung zu verschwaffen...
den Glauben und die Unschuldigen zu beschützen...
und die Wehr- und Hilflosen zu verteidigen...
Ich schwöre den Ordo sancti Martini zu unterstützen...
und nach dem Vorbild des heiligen Martin zu leben und zu handeln...
so wahr mir Gott helfe.
Amen."

Die Versammelten wiederholten den von Titus vorgetragenen Schwur Satz für Satz und am Martinstag (11. November) Anno Domini 987 war der Ordo sancti Martini geboren...
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
tu ich gottergeben meine Pflicht
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Titus
Kappadozianer
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Re: Ordo sancti Martini[Gaius][Titus]

Beitrag von Titus »

[Ende des Zeitsprungs Anno Domini 997]

Titus ging auf der Straße von Burgus in Richtung Genua, er wirkte zufrieden und schritt dementsprechend weit aus. Die 4 Wachen der Miliz in Burgus hatten ein bisschen Mühe mit ihm Schritt zu halten. Auf der Straße bog kurz vor der Brücke über den Fluss ein neuangelegter und gut ausgetretener Pfad einen sanften Hügel hinauf. Viele schwer beladene Wagen waren hier in den letzten JAhren durchgekommen und hatten den Boden fest verdichtet und die Vegitation zurückgedrängt.
Maddalena im NordOsten, die Straße im Südwesten und der Fluss im Süden schloss diese strategische Position ein. Au diesem Hügel entstand in den letzten Jahren eine nicht unerhebliche Festungsanlage.

Mehrere Quartiere, ein größeres steinernes Gebäude, ein Siechhaus und Trainingsgelände für Fußtruppen und Bogenschützen waren hier errichtet worden. Dies alles wurde von einer stabilen hölzernen Palisade umschlossen. Der einzige Weg hinein war ein Tag und Nacht bewachtes Tor. Innerhalb der Palisade waren drei, alleinstehende hölzerne Türme errichtet worden, die hoch genug waren, das Umland und die Küste zu überblicken und die Palisade zu sichern.

Titus schritt auf das Tor zu an diesem und an den Türmen wehte das Banner des Ordo sancti Martini sanft im frischen Wind, der von der See her kam. Für Gläubige und bedürftige war es eine Zuflucht und ein Bollwerk gegen Ungläubige und Sünder. Als Titus die Festung betrat, grüßten ihn die Wachen mit Respekt. Er fiel auf die Knie im Innenhof und dankte Gott für den Erfolg, den er durch dieses risikoreiches Unterfangen hatte empfangen dürfen...Gott schien seinen Segen mit diesem Orden zu haben und belohnte fromme und harte Arbeit.
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