Non semper ea sunt, quae videntur [Aufrechte]

[Februar '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Angelique
Autarkis
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Registriert: Fr 22. Jan 2016, 14:50

Re: Non semper ea sunt, quae videntur [Aufrechte]

Beitrag von Angelique »

1 WP
Willenskraftwurf
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Angelique taumelte zurück, als die Woge der alles erdrückenden Präsenz des Ferrucio über sie brandete, ihre kleine Seele eintauchte in den blendenden Schein des Fanatismus. Das Fieber in den Augen, die herrschaftliche Art Ferrucios, die strenge väterliche Güte für sie, die sich so sehr nach Führung und Unterwerfung sehnte wie das Kind, das sie immer sein würde.
Wie einfach wäre es, alle Verantwortung und alles Selbstbewusstsein abzustreifen und die zelotische Klinge des Predigers werden. Eine Spur desWahnsinns und der Vernichtung durch das nächtliche Genua zu ziehen, ohne verantwortlich zu sein, nicht mehr denken zu müssen, frei in der Sklaverei zu sein.

Aber es war nicht es war nicht richtig! Es war gegen alles, was sie ausmachte! Und so regte sich ihr höheres Selbst, ihr Spiritus und sie nahm alle Willenskraft zusammen und sagte: "Nein, das ist nicht richtig! Ich wähle, Euch und Ferrucios Aufrechten nicht im Wege zu stehen. Aber den Wege des Barabas gehe ich nicht gemeinsam mit Euch! GOtt helfe Euch allen, denn er hat Euer Herz verhärtet wie einstmals Pharao!"

Mit diesen Worten drehte sich um und schritt davon.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Titus
Kappadozianer
Beiträge: 1187
Registriert: Do 10. Nov 2016, 22:35

Re: Non semper ea sunt, quae videntur [Aufrechte]

Beitrag von Titus »

Auch der sonst so unerschütterliche Titus wurde von der Macht der Präsenz des Malkavianers erschüttert und zuckte unwillkürlich zusammen, als sich seine Aufmerksamkeit schlagartig von Angelique abwandte und auf Ferrucio richtete. Mit Erfurcht erfüllter Miene bekreuzigte sich und sank auf das rechte Knie.

Er bemerkte, wie Angelique sich umdrehte und den Raum verließ und unter dem Einfluss von Ferrucio war pures Unverständnis in seinem Gesicht zu sehen. Wie konnte sie die Berührung des heiligen Geistes verleugnen und sich den Aufrechten nicht anschließen? Wie konnte sie es wagen, den wahrhaftigen Worten des Priester keinen Glauben zu schenken. Eine gewisse Wut auf Angelique stieg in ihm auf, dass sie so ignorant und uneinsichtig war. Vielleicht war sie doch noch zu sehr ein trotziges Kind.
Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe
Denn dein Wille geschehe
und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht
tu ich gottergeben meine Pflicht
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Il Canzoniere
Erzähler
Beiträge: 8379
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 20:22

Re: Non semper ea sunt, quae videntur [Aufrechte]

Beitrag von Il Canzoniere »

Der sich im Ton kaum von ihrem Aschepriester unterscheidende Salubri glitt neben Titus auf das rechte Knie. Er hätte es nicht besser ausdrücken können. Das fiebrige glänzen in seinen Augen schien einen Moment Ruhe zu finden. Als ob das fanatische Fanfal das der Malkavianer in die Welt amtete genau das war was sein totes Herz wieder zum schlagen bringen könnte.

Benedetto hingegen ließ ein dünnes Lächeln erkennen das teils gequält, teils zufrieden auszusehen mochte. Was genau in diesem Moment durch den Kopf des glatzköpfigen Mönchs zu gehen schien war undurchschaubar. Und sich zu äußern sparte er sich auf oder ließ es aus. Stattdessen machte er einen kleinen, kaum merklichen Schritt. Zurück in den Schatten. Als ob er vollbracht hatte was er vollbringen wollte und nun zusehen und studieren würde was als nächstes bevorstand. Der Blick den er Angelique schenkte als sie ihm bereits den Rücken zugekehrt hatte, war weder voller Hass noch voller Zuneigung. Er blickte sie an wie eine Fliege die es geschafft hatte aus seinem klebrigen Netz zu entkommen. Von der er aber sicher war das sie früher oder später zurückkam.

Langsam faltete er die Hände vor der Brust. Die typische Mönchsgeste schien zu sagen das er sich nicht in den Streit der Malkavianer einmischen würde. Das sie selbst am besten wüssten wie sie mit der Faktenlage umzugehen hätten. Als sie die Tür hinter sich schloß lag seinen Blick noch einen Moment auf dieser bevor er sich wieder der Gruppe, insbesondere Ferrucio zuwandte.

"Gut gesprochen. Bruder. Der Glaube in deinem Herzen beflügelt uns alle." eine ungewöhnliche Wärme fand sich in den Worten des älteren Kappadozianers, wie eine Nachwirkung der beeindruckenden Aura die Ferrucio um sich zu entrollen wusste.

"Aber was schlägst du vor? Sollen wir Phosoa aufspüren und in Erfahrung bringen wozu sie und Maximinianus sich verschworen haben? Sollen wir die Diener der Könige wie Ungläubige dahinschlachten? Oder sollen wir die Herzen der Unwissenden erobern um mit ihnen gemeinsam die Sünde die die Stadt ergriffen hat hinfortspülen?" der nachdenkliche Blick traf den des Malkavianers und einen Moment lag dieser fragende Ausdruck darin. Dann zeigte sich ein dünnes Lächeln. Als ob er bereits eine Idee habe, aber sehen wolle ob er mit seiner Vermutung richtig läge.
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Il Canzoniere
Erzähler
Beiträge: 8379
Registriert: Fr 22. Jan 2016, 20:22

Re: Non semper ea sunt, quae videntur [Aufrechte]

Beitrag von Il Canzoniere »

Die Worte des Malkavianers gingen im schlagenden Gong der Kirchenglocke unter, die just eine neue Stunde verkündete. Als hätte der Aschepriester geahnt in welchem Moment er den Mund öffnen würde. Als ob er eins war mit dem Schicksal das seine Wege bestimmte. Nur an den Lippenbewegungen konnte man die Wörter erkennen. Wörter die er niemals wiederholen würde.

"Wir schlagen der Schlange den Kopf ab."

Schweigend und mit gesenkten Köpfen blickten die anderen zu Boden. Ob und was sie von den Worten des Predigers mitbekommen haben mochten war kaum ersichtlich. Die Gedenkstunde für Alerio begann wie auf ein stummes Zeichen. In dieser Nacht sprach keiner der vier mehr ein weiteres Wort.
Zusammenfassung:
Die Heiligen trafen sich in der kleinen Kirche in Burgus, besprachen Melissas Nichterscheinen und ihren schrecklichen Verrat. Als Ferrucio und Furfur eine harte Antwort auf ihre jahrelange Demütigung fordern widerspricht Angelique und tritt nach einem Wortgefecht mit ihrem Clansbruder den Rückzug an. Kurz vor dem Gedenkgottesdienst an Alerio spricht Ferrucio einen düsteren Wunsch aus. Niemand widerspricht.
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