[1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

[Juli '17]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Arianna
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Arianna »

Das Mädchen atmete einmal tief durch und nickte verstehend. Es waren viele Informationen, beinahe zu viel für einen Abend. Arianna konzentrierte sich und gab sich mühe alles zu behalten. Sie überlegte ob sie noch ein nennenswerte Frage hatte, die sie stellen wollte. Doch da Brimir noch nicht all ihre Fragen beantwortet hatte, würde sie wohl noch einen Moment Zeit haben darüber nach zu denken.
Sie betrachtete den Vampir vor sich und als sie ihn ausgesprochen hatte lassen, fragte sie: "Ich kann ungehindert durch Wasser und Regen gehen oder? Geweihtes Wasser sollte ich aber meiden, nehme ich an?".
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Brimir
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Brimir »

"Tiere nähren dich, wenngleich auch nicht so sehr, wie das Blut der Menschen. Die Wälder von Luccoli solltest du nicht verlassen... ohne... grundlegende Ausbildung wirst du keine Begegnung mit einem der Unseren bestehen. Und selbst, wenn wird dies dann gegen mich verwendet werden. Offenbare dich niemanden, auch, wenn du meinst einen Vampir zu erkennen... stattdessen sagst du mir Bescheid... sie dürfen in den Wäldern um das Dorf herum nicht jagen. Ich kümmere mich dann um die... Besucher."

Während Brimir auf Arianna zu ging, entblöste er seine Fänge. Scheinbar war ihre Zeit bald vorbei.

"Regen und Wasser sollten dich nicht stören... Weihwasser... ist so eine Sache. Es kommt auf die Stärke des Glaubens an, wie es scheint... ich hatte da mal eine... unschöne Begegnung mit einem Priester. Knoblauch... Silber... ... das ist Alles Unsinn... Ein Pflock im Herzen allerdings sorgt dafür, dass du... ins Koma fällst... Starre nennen wir das."
"Eines Jeden Rücken ist ungeschützt, es sei denn, er hat einen Bruder."
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Arianna
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Arianna »

Ariannas Blick fiel auf die Fangzähne um kurz darauf wieder die bernsteinfarbenen Augen des Mannes zu fixieren. Stumm nickte sie. Sie hatte für den Anfang keine weiteren Fragen, alles andere würde sie selbst heraus finden müssen. Mit jedem Schritt den er auf sie zu kam, wurde ihr kälter und eine Gänsehaut breitete sich über ihre Glieder aus.
Das Herz des Mädchens begann nun doch langsam schneller zu schlagen, auch wenn es an ihrem Platz stehen blieb.
Als Brimir direkt vor ihr stand, konnte Arianna den Mond hinter ihm durch die Baunmwipfel sehen und dann spürte sie den Schmerz. Nur ein kurzes zucken wanderte durch ihren Körper und Arianna unterdrückte den versuch sich zu wehren. Dies würde das einzige mal sein, wo sie sich nicht wehrte. Sie merkte wie ihr Herz immer langsamer schlug und alles um sie herum im Dunkel versank.
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Brimir
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Brimir »

Schmerz. Schmerz war nur einen ganz kurzen Moment zu spühren, als Brimirs Fänge in ihren Hals drangen. Sofort wurde er abgelöst durch Wellen der Euphorie. Ein Rausch, wie sie ihn noch nie erlebt hatte, überschwemmte den Körper. Es gab Nichts in der Welt der Sterblichen, was damit vergleichbar war. Das Bild des Mondes verschwamm in diesem Mix aus Lust, Adrenalin und Lebensfreunde. Und mit jedem Schluck den Brimir nahm umfing Arianna das Gefühl von Müdigkeit. Langsam schlossen sich ihre Augen. Schwärze ersetzte das Bild des Mondes. Sie wollte sich nicht nur nicht wehren. Sie konnte es einfach nicht mehr.

All ihre Sinne wurden alamiert, als das Blut weiter den Körper verließ. Panik machte sich langsam breit, doch sie konnte einfach Nichts mehr dagegen tun. Gleichzeitig umfing Arianna eine sachte Wärme. Sie erinnerte sich daran in den Armen ihrer leiblichen Mutter gelegen zu haben; so weich gebetttet. Die Panik ebbte ab und Frieden nahm diesen Platz ein. Der Atem setzte aus, aber... es war gar nicht schlimm. Zu Sterben war nicht schlimm. Das war das Ende.

Irgendwo, tief in ihrem Geist, schmeckte Arianna Eisen auf ihrer Zunge. Der Geschmack von Leben zerstörte die Harmonie des Sterbens. Flammen zerrissen die Bilder von Geborgenheit und erneut sah sie ihre Familie sterben. Erneut sah sie, wie ihre Schwestern ermordet wurden. Doch dieses Mal war Arianna nicht alleine. Eine Bestie, ein dunkler Schemen, stürzte sich auf die Mörder und zerfleischte sie in kaum mehr als einem Atemzug. Dann war es weg. Dunkelheit - eisige Kälte. Fort war die Geborgenheit. Aber sie war nicht mehr alleine. Etwas, was all die Jahre in Arianna geschlummert hatte, war erwacht. Und es war mächtig, groß... und hungrig.

Als ihr menschlicher Körper wieder die Augen aufschlug, sah sie immer noch Nichts. Sie konnte nur nasse Erde um sich herum fühlen. Panisch atmete Arianna ein und aus, während ihre Hände sich durch das Erdreich wühlten. In welche Richtung musste sie graben? Sie würde hier ersticken. Ganz sicher. Plötzlich gab der Untergrund nach und sie fiel ein Stückchen. Erdreich drang in ihren Mund und füllte ihn aus. Doch, irgendwann erstarb der Drang nach Luft zu schnappen und sie lebte immernoch. Aber nun wusste das Biest wo unten war und wühlte sich aus dem Boden hinauf. Arianna hörte sich selbst knurren, als sie wieder in der Freiheit war. Und der Geschmack von Erde schaffte es doch nicht den Geschmack des Blutes zu überdecken, dass sie gekostet haben musste.

Auch, wenn ihr Verstand wach war... das Biest war immernoch da. Und es hatte die Kontrolle über den Körper. Es... hatte eine Fährte. Blut. Hunger... Fressen... Fressen! Irgendjemand hatte eine Spur auf dem Waldboden hinterlassen. Ohne zu zögern rannte sie auf allen Vieren dieser Spur nach. Sie wollte Anhalten? Das Biest wollte es nicht. Rutschend schlitterte sie über den Stein hinein in die Höhle. Dort lag sie die Quelle des Geruchs: Ein toter Hase... ausgeblutet. Aber das Tier war noch immer hungrig. Und es schreckte auf, als es etwas hörte: Ein Wimmern. Eine junge Frau in einem Käfig, umgeben von zwei Fackeln, weit genug weg, damit man sie sehen konnte, aber das Tier nicht zu nah heran musste. Denn es fürchtete sich vor dem Feuer.

"Bitte.... ... Gott, hilf mir! Hilf mir! Bleib weg... was immer du bist... bleib weg!"

Das Wehklagen der Frau war vergebens. Arianna zersiss den Holzkäfig und stürzte sich auf die Beute. Ihr Wille war dem Tier egal. Als es zubiss, wurde sie sich der eigenen Fänge bewusst; Als es erneut zubiss der Herzlosigkeit und der Gier. Sie zerfetzte das schreiende Opfer förmlich und konnte Nichts tun, als dabei zusehen. Blut. Süßes Blut rann ihre Kehle hinab und sättigte das Monster. Erst, als die Frau tod auf dem Boden lag und das Tier gesättigt sich in den Käfig in ihrem Geist nieder ließ, kehrte die Kontrolle zurück. Doch der Hunger blieb; würde immer bleiben.

Arianna war alleine, bedeckt von Dreck und Blut. Sie hatte dies getan.
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Arianna
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Arianna »

Sie saß da, vor dem toten Körper der Frau und als sie die Kontrolle über ihren Körper zurück erlangte ging ein zittern durch diesen. Nun verstand sie, warum viele das Vampir-Dasein als einen Fluch betrachteten. "Die Hölle auf Erden.", wie Brimir sagte. Arianna hob langsam ihr zitternden Hände und betrachtete diese. Bedeckt von Erde und Blut, bedeckt von Sünde. Sie faltete die Hände und schloss die Augen. "Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt.", sagte sie und begann mehrer Gebet zu murmeln.
Bis sie anfing zu weinen. Ihr Tränen flossen nicht wie sonst, weshalb Arianna die Augen wieder öffnete.

Sie wischte sich mit den Fingerspitzen der linken Hand über die Wange und betrachtete diese, das waren keinen normalen Tränen. Sie weinte Blut. Eine Woge der Verzweifelung überkam sie, in welcher Arianna das Gesicht in den Händen verbarg und weinte. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, bis sie sich weider beruhig hatte. Das Mädchen erhob sich und verließ die Höhle. Ihr Bewegungen hatten sich jedoch verändert. Sie waren eleganter, geschmeidiger und in sich fließender geworden während Arianna nur noch auf den Zehenspitzen lief. Es hatte etwas katzenhaftes. Vor der Höhle schaute sich das Mädchen für einen Augenblick um. Die Stelle zwischen Zwei Bäumen erachtete sie als gut, weshalb sie dort zu buddeln begann. Konzentriert, arbeitete sie sich durch die Erde, bis das Loch groß und tief genug war.

Arianna ging zurück in die Höhle um die menschlichen Überreste hin zu bringen, was ihr nicht so schwer fiel wie sie anfangs dachte. Auch etwas was ihr Brimir erzählt hatte. Das rothaarige Mädchen bettete den toten Körper der Frau hinein und verschloss die Grube anschließend wieder mit der Erde. Nachdem sie damit fertig war, wischte Arianna sich die letzten blutigen Tränen aus dem Gesicht und begab sich in den Wald zum Fluss um sich zu säubern. Dass das Wasser Dreck, Blut und die Verzweiflung fort spülen sollte.

Erst nach dem Bad hatte Arianna sich wieder vollends beruhigt und wanderte nun überlegend durch den nächtlichen Wald. Wie lange war sie wohl unter der Erde gewesen? war nur eine Frage die ihr durch den Kopf spuckte. Wo sollte sie sich tagsüber am besten verstecken, war eine andere. Als der Himmel langsam heller wurde, zog sich das Mädchen jedoch in die Höhle zurück. Für den Anfang würde sie hoffentlich reichen.
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Brimir
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Re: [1001] Feiern in der Nacht [Arianna, Brimir, Spezialgast]

Beitrag von Brimir »

Gebete. Ob sie erhört werden? Unwahrscheinlich, denn wenn sie verflucht waren, würde Gott sich von ihnen abwenden. Doch zumindest war niemand da, der sie weinen sehen konnte, außer die leblosen Augen der Frau, die durch Ariannas Hände starb. Sie war ganz alleine.

Nach der Beerdigung stellte die Rothaarige noch etwas fest: Auch, wenn das Wasser sicher kalt war, fror sie nicht. Nichteinmal der Wind auf der nassen Haut hinterließ ein Frösteln.

Die Höhle mochte nicht ideal sein, aber scheinbar hatte Brimir sie nicht zufällig ausgesucht, denn sie reicht, um da drinnen zu übertagen. Doch Sicherheit war etwas Anderes. Irgendwann würde sie sich was Anderes suchen müssen.

Als Arianna in die Höhle ging, erhob sich ein Rabe von seinem Ast. Er setzte zur Landung an und kurz darauf verschmolz er krächtzend mitd em Waldboden.
Acacia wurde von Brimir darum gebeten einen prüfenden Blick auf das Mädchen zu werfen, dass er schon vor Jahren als sein Kind auserkoren hatte. Als Acacia zufrieden schien, verließen die beiden Kainiten Arianna wieder, die die Jahre bei Grimsteinn aufgewachsen war. Verwirrt von den Ereignissen fand Arianna keinen Schlaf und ging hinaus. Von einem Rudel Wölfe und Brimir, der sich vor ihren Augen wieder aus der Wolfsgestallt in einen Menschen zurück verwandelte, wurde sie dann durch den Wald gejagt, bis sie schließlich auf einen Baum klettern wollte. Brimir hielt sie davon ab und versprach ihr Antworten, klärte sie dann über seine Existenz auf und darüber, was er plante. Letztlich aber schenkte er ihr den Kuss und als Arianna wieder bei Sinnen war, kauerte sie in der Leiche und dem Blut einer Frau, die sie umgebracht hatte. Das Kind war alleine und beerdigte die Unbekannte, ehe sie sich reinigte und sich in die Höhle zum Schlaf zurück zog.
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