[1007] Lieferung frei Haus [Toma]

[April '18]
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Sousanna
Ravnos
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Re: [1007] Lieferung frei Haus [Toma]

Beitrag von Sousanna »

Sousannas Lächeln wurde breiter. Lediglich bei dem Wort "Blutverschwendung" wurde etwas in ihrem Blick sehr gefährlich, doch das Lächeln blieb wie fest gefroren bestehen. "Eine Lektion über den Stolz von einem Wesen, das sein Gesicht hinter Masken verstecken muss... Diese Nacht wird immer interessanter.", feixte sie zu ihrem Blutsdiener, der ein halbes Lächeln zeigte. Ihm war noch nicht klar, was seine Herrin hier tat, doch er erwiderte ihr Lächeln einfach zu gerne. "Mit eurer Forderung habt ihr euer Wort gebrochen. Etwas, dass ein Gossenmädchen nie tun würde. Und so ihr wünscht Sinn und Unsinn meiner Wandlung zu besprechen, diskutiert das gerne mit dem verehrten Benedetto, der verehrten Acacia oder aber mit meinem geliebten und verehrten Vater im Blute selbst. Denn selbst wenn ich es wäre, es ändert nichts an der Tatsache, dass ich hier stehe und mehr erreicht habe, als so manch anderes Wesen der Nacht. Trotz der Farbe meiner Wangen und meinen fehlenden Fängen..."
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
Die dem lieben Griechenlande rann,
Lasst, o Parzen, lasst die Schere tönen,
Denn mein Herz gehört den Todten an!
Friedrich Hölderlin
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1007] Lieferung frei Haus [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Für einen Moment schwieg der Tzimisce einfach nur. Keine Erwiderung kam über seine Lippen, doch mit einem Mal ein so lautes wütendes Knurren, dass es kaum Zweifel daran ließ wie der Drache diese Worte aufgenommen hatte. Die Ravnos musste einen Nerv getroffen haben, denn es war kein ungehaltenes Knurren einfachen Unmuts, wie es zuvor gewesen war. Es war drohend und aggressiv.
„Raus! Geht! Jetzt!“ schrie er, während er einen Schritt auf sie zu machte und sich die Finger seiner Hände wie Klauen verkrampft hatten.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Sousanna
Ravnos
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Re: [1007] Lieferung frei Haus [Toma]

Beitrag von Sousanna »

Das Lächeln schwand, doch etwas anderes trat in ihre Augen. Etwas, das man mit Genugtuung verwechseln konnte.
Doch der Anblick hielt sich nicht lange, denn schon hatte sich der Kettenhund vor die Schöne geschoben und sein grobschartiges Messer gezogen. Das düstere Knurren aus seiner Kehle verriet seine Wut zwar, doch statt auf den Drachen loszugehen drängte er seine Herrin langsam zurück, sie sicher aus der Werkstatt zu bringen und sich im Fall der Fälle statt ihrer zu opfern.
Ach! es sey die letzte meiner Thräne,
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1007] Lieferung frei Haus [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

In dem kurzen Moment wo es noch schien als würde sich Toma selbst um die Angelegenheit kümmern, hätten sie einfach gehen sollen. Als das Tier merkte, dass er sich nicht auf sie stürtzte und ihr das Gesicht in Fetzen vom Schädel riss, übernahm das Tier das, was sich der Vampir weigerte zu tun.
Mit einem animalischen Brüllen sprang der Tzimisce dem Wachhund der Ravnos entgegen. Hatte er ja eigentlich sie gewollt, doch nun stand dieser Haufen Scheiße im Weg.
Doch Toma hielt sein Tier zurück sich direkt in ihn zu verbeißen, was durch die Maske die er immer noch trug ohnehin schwierig gewesen wäre. Stattdessen holte er zu einem Schlag aus, den der Guhl nich teinmal abwerte, er ließ es geschehen und wollte nur seine Herrin hier herausbekommen.
In der Zwischenzeit hatte Urs die Tür geöffnet und hätte sodann auch Sousanna gepackt und hinausgeworfen, damit dieser Unglücksbringer fort war, doch da floh sie bereits selbst. Auch ihr Guhl folgte ihr sogleich auf dem Schritt nach und Martha war aus der hinteren Ecke des Raumes hervorgekommen.

Toma hielt sich davon ab hinaus zu laufen und den beiden zu folgen, stattdessen fiel sein Blick auf Urs, der noch daneben und ihm nun gegenüberstand und ihn seiner Möglichkeit beraubt hatte diese Wut an dieser Hure auszulassen. Mit einem gequälten Schreien warf sich auf seinen eigenen Guhl und rallte seine Hände, die so nichts ausrichten konnten in dessen Rücken. Urs fing ihn auf, hielt ihn gepackt. Tat das wofür er gebaut wurde.
Spitz bohrten sich die langen Stacheln an seinen Armen durch die dünnen Stoffe und in die Haut seines Herren, was diesen noch mehr wüten ließ, doch er musste so fest zupacken um gegen ihn anzukommen. Hätte es Toma darauf angelegt und das Tier wüten lassen wie es wollte, hätte Urs das auch nicht gekonnt, doch er hielt sich unter Kontrolle, hielt das Tier davon ab all seine Kraft mithilfe des Blute einzusetzen.

Martha war panisch um die beiden herumgetänzelte und sah sich aufgeregt in der Werkstatt um, bis sie auf die Idee kam, zumindest die Tür wieder zu schließen.

Es dauerte nur Sekunden. Doch es fühlte sich viel länger an, bis das Gerangel endlich aufhörte, die Wut verebbte und die beiden ruhig aber angespannt da standen. Urs Herz schlug schnell undschnaufend holte er Luft, während der Körper in seinen Armen einfach nur kalt und leblos war.

„Lass mich los.“ Befahl er.
„sicher?“
„Mach schon!“ herrschte Toma ihn an und kaum einen Wimpernschlag später rissen sich die hakenartigen Verformungen die der Ghul am Körper trug aus seinem Körper, was noch größere Wunden riss als sie geschlagen hatten. Doch er war darauf vorbereitet gewesen, er wusste dass das geschehen würde. Es war nur ein kurzer Schmerz und es würde verheilen.

Einen Moment stand er still da, nur über die Wunden streichend, bevor er Martha und Urs wieder ansah. „Bringt sie runter. Steckt sie ins Loch und kümmert euch morgen um sie.“ herrschte er seine Diener an und zeigte auf die gelieferten Menschen.

Derweil zog er sich in eine Ecke des Raumes zurück, riss sich die Maske und die Handschuhe herunter und vergrub das Gesicht in seinen Händen.
Blut, Vitae lief über seine Haut, aus zahlreichen Wunden.
Es war ein Fehler gewesen. Ein Fehler...zu früh...vielleicht gab es auch nie eine Zeit...
Nur wegen ihr.Diese hässliche menschliche...er hatte das nicht ertragen können...
Wie schwach...
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Sousanna
Ravnos
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Re: [1007] Lieferung frei Haus [Toma]

Beitrag von Sousanna »

Wie sie es auch immer geschafft hatte, Sousanna war klug genug gewesen, nicht zu schreien. Sie war geflohen. Hinein in die Gassen, hinein in die Dunkelheit. Die Schatten umschlangen sie, nahmen sie auf, während sie keuchend gegen eine der nächsten Wände sackte. Sie war dumm gewesen. Hatte ihn so weit provoziert, dass er sein Tier nicht mehr hatte halten können. Sie hatte ihren Kettenhund für diesen widerwärtigen Teufel in Gefahr gebracht, nur weil sie sehen wollte, was geschah. Nur weil sie seine Grenzen hatte testen wollen... Tja, nun kannte sie sie wohl.
Hinter ihr erklangen Schritte und im nächsten Moment war eben jener Kettenhund bei ihr, den sie verloren geglaubt hatte. Im Gegensatz zu ihr bremste er nicht vor der Wand ab, sondern trat stattdessen mit einem wütenden Schrei dagegen. Eine Augenblicke verharrte er in seinem Zorn, dann wandte er sich ihr zu.
Er wirkte außer Atem, doch nicht sonderlich schwer verletzt, zumindest nahm er sie in den Arm, zog ihren so zerbrechlichen Leib an den seinen und ließ seinen, sich langsam beruhigenden Atem, ihr Entsetzen verklingen. "Er ist der Teufel in Person.", brummte er leise und schien selbst Ruhe zu finden, in dem er über das duftende braune Haar strich. "Ausgeräuchert gehört er mit all seiner Brut."
Ihr Blick, da sie ihn ansah, schien gequält. Die vollen Lippen bebten sacht. Noch immer ging ihr unnützer Atem schnell, ja beinahe hektisch. Vorsichtig strichen ihre zarten Finger über den sich langsam bildenden blauen Fleck, als hoffe sie, den Schmerz dadurch lindern zu können. Der Schläger bemühte sich um ein liebevolles Lächeln. Die Pein in ihrem Gesicht wurde noch stärker. Für einige Augenblicke schien sie ihm zustimmen zu wollen, dann aber schüttelte sie den Kopf, schien ihr Lächeln langsam wieder zu finden. "Ich bin stolz auf dich.", flüsterte sie ihm zu, ohne auf dieses Angebot einzugehen. "Und so dankbar..."
Ihre Lippen fanden die seinen. Erst nachdem dieser lange Kuss, der in Tizianos Augen alles wieder wett machte, was er heute Abend erlebt hatte, gelöst war, schien die Stärke in den Leib der Ravnos zurückgekehrt. Mit seiner Hilfe erhob sie sich und blickte noch einmal in die Richtung der Werkstatt zurück. Tiefer Hass lag in ihrem Blick. "Er wird dafür bezahlen - bitter wird er es bezahlen, das versprech ich dir.", waren ihre leisen Worte, ehe sich Herrin und Diener aufmachten, den Mut des Dieners zu belohnen.
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Friedrich Hölderlin
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Toma Ianos Navodeanu
Tzimisce
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Re: [1007] Lieferung frei Haus [Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ein Bote überbrachte Toma eines Nachts die Nachricht, dass die vereinbarte Ware der Ravnos bereit zur Auslieferung wäre. Um darauf zu antworten und auch die Ware direkt vorher schon einmal zu begutachten kam Martha in Begleitung ins Alla Murra. Doch die Bedingung zum Ansehen der Menschen war sich die Augen verbinden zu lassen, so lehnten siie dies ab, aber vereinbarten dass Sousanna die Ware zur Werkstatt bringen würde in zwei Nächten.
Was auch geschah. Sie bot Toma sogar zwei zusätzliche Menschen, wenn er aus ihren Rippen zwei kleine Messer formen würde. Er sagte dem zu doch während dem Gespräch der beiden begegneten sie sich mit Anfeindungen, Spott und Beleidigungen, was darin endete, dass Toma sich an das Tier verlor und auf Sousanna und ihren Guhl losging. Beide konnten fliehen und Tiziano erhielt lediglich ein blaues Auge. Verloren waren nun jedoch vorerst beide Rippen, die bei Toma zurückgeblieben waren und es unsicher blieb ob sie die Messer erhalten würde.
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