[1004] Und Drei mach’ gleich, so bist Du reich. [Livia, Vergonzo, Angelique]

[Sousanna]

Sousanna hatte die Szenerie ruhig verfolgt. In dieser Gruppe schien sie tatsächlich die Ruhigste zu sein, doch ihr warmes Lächeln und der Blick voller Liebe mit dem sie alle drei ihrer Freunde bedachte sprachen bereits Bände.
Sie schien sich kaum in das Gespräch, jenes fruchtbare Kennenlernen einmischen zu wollen, doch sie alle konnten davon ausgehen, dass der Schönen nichts entging.

Bei Vergonzos letzten Worten aber, huschte ein kleines Grinsen über ihre Lippen. Eines, das von seltsam tiefer Hoffnung sprach. "Das ist unser aller Potiential, oder etwa nicht?", ließ sie die drei an ihren Gedanken teilhaben. "Kaum jemand hier in Genua weiß, was wir alles zu leisten vermögen. Und kaum jemand ahnt, welch grandiose Kräfte wogen können, wenn wir unsere Fähigkeiten vereinen."

[Livia]

Auch Livia hatte ein wenig Rührung an den Rand einer seligen Hoffnung getrieben.
"Wir sollten es ihnen zeigen..." Sie grinste breiter.
"Oder auch nicht zeigen, andeuten könnte reichen." Das grinsen wuchs, während sie zu Sousanna sah.

"Mein Herz, du hast mir eine kleine neue Welt gezeigt!" Dabei blickte sie zu Vergonzo und lachte. "Hast du noch Fragen, Wünsche, etwas, dass du teilen willst? Ansonsten..." Sie pausierte, ließ dem Nosferatu Raum.

"Will ich nur noch eines - die Entdeckung dieser neuen Welt feiern, unsere... Schwesterlichkeit Feiern und mich mit euch freuen - im Bund der Schwesternschaft.
Die heiligen Worte und Umarmungen..." Sie grinste fröhlich und räkelte sich etwas auf ihrem Sitzort.

[Vergonzo Faro]

Vergonzo kicherte und schien mehr als erfreut über den Verlauf.
"Ich bin sehr froh über unsere Bande. Und möchte gern alles tun um meinen Teil bezutragen."

Er klang etwas bedrückt bei den letzten Worten. Dennoch schien die Atmosphäre und Stimmung diese Bedrückung nicht durch lassen zu wollen.
"Alles was ich will, habe ich und sehe ich hier. Alles was noch dazu kommt, sind Extras die mir die Welt der Nacht schenkt. Dankbarkeit."
Er strahlte und seine klaren hellblauen Augen funkelten vor Glückseeligkeit.

[Livia]

Livia neigte ihr Haupt vor ihrer neuen Schwester. Dann trat sie an den Nosferatu heran und... gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. Neigte sich dann selbst zu ihm.

"Geliebte Witruden, Spingen, Chimären und Sirenen: Lasst uns schwören, den Eid der Schwesternschaft!" Grinste sie anschließend, pathetischen Gestus'. Das Ritual war Parodie, der geistige Schluss jedoch sollte ehrbar sein. Wie Sousanna und sie es geteilt hatten. Erwartungsvoll wanderte ihr Blick zu ebenjener - es war ihre Illusion, ihr Traum, sie könnte es sicherlich zum Leben erwecken.

Hach, welch eine prunkvolle Nacht für sie, das Niederwild Genuas. Wir köstlich könnten sie sich amüsieren und vereinen und auf all jene Abläufe der Hohen ihren Spott tun und sich zugleich treu werden...
Hoffentlich - sonst hätten sie ihren Platz als die Niederen wohl redlich verdient.

[Sousanna]

So erhob sich die Priesterin des Niederwilds in all ihrer Eleganz und Anmut. Sie, die mit den ältesten Banden zu allen dreien, würde die Schwestern miteinander vereinen. Sie einem machen. Zu geliebten Teilen, geliebter Familien.
Hier wurde die wahre Kunst ihres Blutes offenbar. Schauspiel, Täuschung und Beobachtungsgabe führten zum Ritus eines Kultes, den es so nie gegeben hatte und Gnade Gott der Welt nie geben würde. In jeder einzelnen Geste, würde sich jeder der drei heimisch und zu Hause fühlen, als besäße Sousanna nicht nur die Macht Dinge aus dem Nichts entstehen zu lassen, sondern die Wünsche eines jeden zur Wahrheit werden zu lassen - wenn auch nur für einige Augenblicke.

Und so waren Witruden, Springen, Chimären und Sirenen mit einem Mal eins. Hatten eine unheilige Allianz voller Heiligkeit geschmiedet und sich trotz fremden Blut zu Schwestern gemacht. Die Bande dieser Nacht mochten von unsichtbarer Seide sein, doch würden ewig halten. So ewig, wie der Sand in fernen Wüsten und die Spiele der wandernden Völker.

[Livia]

Zusammenfassung:
Angelique und Sousanna stellen Livia und Vergonzo einander vor. Nachdem diese einige Frage- und Antworttänze abgegangen waren, stimmten sie der geplanten Allianz zu. Im Rahmen riesiger Illusionen und Täuschungsspiele feierte so die Gruppe der schönen Niederen ihre Vereinigung im Schwur von Schwesternschaft und Loyalität der Ehrlosen.
Genua gemeinsam aus einer neuen Perspektive zu sehen und diese zu ihrem gemeinsamen Wohle gegen die Übermacht der Hohen zu ergreigen und zusammenzustehen..