[1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

[Juli '18]
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Arash
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[1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Arash »

Der Bach war flach und floss schnell. Das Wasser war so klar, dass man bis zum Grund sehen konnte und der Mond spiegelte sich in den Stellen bei denen das nicht möglich war. Arash wandelte am Ufer entlang und genoß das gurgeln der Strömung, dass nasse Gras unter den nackten Füßen. Die frische Brise, welche über die Wiese wehte, durch die der Bach floss. Irgendwo hier war auch Cazimir, aber wo der Otter jagte wusste er derzeit nicht. Wahrscheinlich weiter den Fluss hinauf. Irgendwann würde er ihm auf dem Rücken treiben entgegen kommen, da war er sich ziemlich sicher.

Seufzend lies er den Blick schweifen. Solche Nächte waren ihm am liebsten. Der Himmel war nicht ganz sternenklar, sondern von huschenden kleinen Wolken bedeckt. Ein Sichelmond prangte umgeben von Sternen am Himmel. Eigentlich eine perfekte Zeit zum Jagen.
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Seresa
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Seresa »

Wie lange das kühle Nass Seresa bereits umspülte wusste sie nicht, doch sie genoss es, wenn die Kälte des Wassers in ihren Körper kroch. Es half ihr dabei nachzudenken und ihre wirren Gedanken zu beruhigen, um sie zu ordnen und sich wieder auf das wesentliche zu fokussieren.

Hier, abseits jedweder Zivilisation, kümmerte es Niemanden, wenn eine bewegungslose, nackte Frauenleiche - scheinbar an den Steinen verkeilt - im Flussbett lag. Die Tiere mieden sie ohnehin auf Grund ihres Erbes und so war es eine gänzlich friedliche Umgebung, fernab der vielen Verpflichtungen, welche auf ihren schmalen Schultern ruhten. Hier störte sie niemand und hier konnte sie - abseits der Ketten, welche sie unbarmherzig banden - noch etwas, wie den Hauch von Freiheit spüren.
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Arash
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Arash »

Von weiter Flussaufwärts lies sich der Otterghul inzwischen träge mit der Ströhmung treiben. Er war satt und sein Herr erwartete ihn weiter Flussabwärts. Auf dem Rücken betrachtete das Tierchen den Himmel, auch wenn es nicht verstand was da am Himmel glitzerte. Arash hatte mal etwas von....Sternchen...gesagt? Er war sich nicht sicher...

Plötzlich stieß er gegen etwas, das im Wasser dalag. Das war vorhin noch nicht da, oder? Der Otter drehte sich elegant auf den Bauch und begann das Hindernis mit seinen pelzigen Pfoten zu untersuchen. Es war komisch. Für einen Stein oder Holz war es zu weich. Der Otter kletterte auf den Körper der jungen Frau tapste darauf herum. Was war das?
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Seresa
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Seresa »

Seresas Körper wand sich sanft hin und her, als das was sie als Ast vermutete, an ihren Körper gestoßen war. Erst als sie kurze Zeit später dann die sanften Stöße in ihrem Rücken spürte verzog sich ihr Gesicht fragend. Seresa öffnete die Augen und blickte sich vorsichtig um, doch konnte sie keine menschlichen Beine in ihrer Umgebung ausmachen. Mit einer ruhigen Bewegung löste sie den Griff ihrer linken Hand und versuchte das Ding auf ihrem Rücken sanft von diesem herunterzuschieben.
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Arash
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Arash »

Cazimir tapste unterdessen auf dem weichen Stein herum, und stupste ihn auch einmal mit der Schnauze an. Das wiederum schien Bewegung in den Stein zu bringen. Neugierig wartete er was passieren würde. Dann kam etwas nach oben und versucht ihn wegzuschieben.
Der Otter griff mit seinen Pfoten danach und hielt sich daran fest. Wurde aber dann einfach über den Stein geschoben. Mit einem leisen "flutsch" plumpste das Tierchen ins Wasser und Cazimir kletterte schnell wieder auf das Hindernis. Das war Interessant.
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Seresa
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Seresa »

Seresas Augen musterten das Ding, welches neben ihr ins Wasser gefallen war mit einem skeptisch fragenden Blick. Ein Otter?! Seresa drehte sich - inzwischen nur noch mit einer Hand festhaltend - auf den Rücken und betrachtete das Tier, welches erneut auf sie kletterte. Seresa legte ihren Kopf schräg, während kalte braune Augen die Riesenratte auf ihrem Bauch musterten.

Gedankenverloren betrachtete sie das neugierige und scheinbar alles andere als scheue Tier. Die letzten Tiere dieser Art - welche sich nicht vor ihr gefürchtet hatten - waren die Augen und Ohren Brimirs gewesen. Ob der Älteste der Gangrel wohl nebst Wölfen und Raben auch auf Otter zurückgreifen würde?! Eher fraglich. Doch von welchen anderen Gangrel - welche innerhalb der Domäne Genua residierten - wusste sie noch?! Ein gewisser Marco war bei Hofe, doch sie hatte ihn in den letzten sechs Jahren nicht wiedergesehen und nichts von ihm gehört. Von dem von Brimir erwähnten Sirius wusste sie nicht einmal wie er aussah.

Noch immer verweilten ihre Augen auf dem Tier auf ihrem Bauch. Einen Hund ließ man an der Hand schnuppern, um Vertrauen aufzubauen und ihn mitzunehmen. Eine zu neugierige Katze packte man am Genick und trug sie weg. Aber was machte man mit einem Otter?! Zumal wenn man nicht unbedingt darauf erpicht war, die Hand an den Ghul eines Ancillas zu legen. Vorsichtig schob sie erneut das Tier mit ihrem Unterarm von ihrem Bauch und richtete sich langsam auf, während sie bis zur Hüfte im Wasser stehend, unbekleidet in die Dunkelheit der Nacht spähte auf der Suche nach der Begleitung des Ghuls.
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Arash
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Arash »

Cazimir war verwundert, dass der Stein sich schon wieder bewegte. Wieder plumpste er in Wasser, weil er herunterschoben wurde. Ein komischer Stein. Diesmal kletterte er allerdings nicht zurück. Sein Herr war in der Nähe und rief ihn. Mit einigen schnellen Schwimmstößen erreicht er das Ufer gegen die Strömung und kletterte auf einen Stein. Sein Blick fixierte die Dunkelheit, aus der sein Herr gleich herauskommen würde.

Arash trat langsam an das Flussbett heran. Er trug einen Kapuzenumhang, der seinen schmalen Körper vollkommen bedeckte. Die Kapuze hatte er allerdings nicht aufgesetzt. An seinem Hals prangte immer noch der Handabdruck, an den er sich inzwischen gewöhnt hatte. Kurz betrachtete er seinen kleinen Freund, der abwartend auf einem Stein hockte.

Viel interessanter war allerdings die Frau, welche nackt in dem eiskalten Flussbett stand und ihn mit kalten Augen fixierte. Sie fror scheinbar nicht, daher war sie wahrscheinlich kein Mensch. "Ich hoffe mein kleiner Freund hat euch nicht zu sehr belästigt." begrüßte er die Dame im Wasser und nickte ihr zu.
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Seresa
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Seresa »

Seresas Augen folgten dem Otter, als dieser sich entfernt hatte. Als dann an gleicher Stelle wenig später ein völlig fremdes Gesicht erschien, musterte sie den Mann in einiger Entfernung von sich. Auf seine Frage hin schüttelte sie nur leicht den Kopf, wobei kleine Wassertröpfchen aus ihren kinnlangen braunen Haaren fielen.

„Nein, Euer Freund hat mich nicht belästigt.“

Die Brujah fuhr mit ihren Händen zu ihren Haaren und wrang das Wasser aus ihnen vorsichtig aus.

„Ich war dabei meinen Körper zu reinigen, was seine Aufmerksamkeit wohl auf mich gezogen hatte.“

Ruhigen Schrittes und scheinbar ohne größere Mühe trotz der Strömung schritt Seresa unnatürlich anmutig wirkend in Richtung Ufer. Sie war gewöhnlich und ihr Erscheinungsbild klein, zierlich und schmal. Dennoch schien sie sich an ihrer Blöße nicht weiter zu stören. Er hatte sie bereits gesehen und ungeschehen konnte sie es eh nicht mehr machen. Es gab deshalb keinen Grund für Panik oder falsche Scheu.

„Euer Freund ist ein wahrhaft neugieriges und furchtloses Ding. Eine Eigenart, welche die wenigsten Beutetiere besitzen. Die Meisten würden sich nicht trauen sich etwas derart Fremdem und Ungewissen zu nähern. Schließlich besteht immer die Gefahr, dass derlei Eigenschaften von einem bösartigen und gewissenlosen Raubtier bestraft werden würden, welches seine Fänge unbarmherzig in ihn schlägt.“

Aufmerksam musterte Seresa den Neuankömmling als sie die bewusst doppeldeutigen Worte sprach. Dabei ging sie zu ihren Kleidern, welche im Gras neben dem Fluss lagen. Sie schien sich nicht sicher zu sein, was er war, weshalb sie ihn nicht aus den Augen ließ, als sie die Brouche aufnahm, um sie anzuziehen.

„Habt Ihr und Euer Freund auch einen Namen?“

Geschickte Hände verknoteten das Untergewandt an ihrem Körper.

„Und was macht ihr hier? Derart weit abseits der Stadt und jedweder Wege.“
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Arash
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Arash »

Arash schmunzelte, als die junge Frau sich erklärte. Insbesondere, nachdem er noch einmal zu dem Otter geblickt hatte. Offenbar hatten die Beiden eine kurze stumme Konversation, bevor der junge Mann wieder zu der Frau schaute, die inzwischen aus dem Wasser geklettert war. Sein Blick war nicht von Begierde oder Gier geprägt. Nur von Interesse und einem vorsichtigen lauernden Eindruck, den man als Gegenüber sich nicht erwehren konnte. Die Nacktheit schien ihn allerdings nicht zu stören.

"Laut ihm, lagt ihr im Weg und er ist gegen euch gestoßen, als er den Fluss herabtrieb."

Die Bewegungen des jungen Mannes folgten der Frau, indem er sich zwar nicht zu ihr drehte, aber sich einen Sitzstein suchte, auf dem er sich niederlies, um sie bei ihrem Treiben zu beobachten.

"Er ist leider äußerst neugierig und ich habe ihm schon oft gesagt, dass er vorsichtig sein soll. Aber bisher hatte er auch immer Glück von keinem anderen Raubtier gebissen oder gefressen zu werden. In einem muss ich euch aber korrigieren. Otter sind mitnichten Beutetiere. Sie sind auch Räuber. Wenn ihre Beute auch eher Fische sind."

Leise lachen leckte er sich über die Handrücken, welche er dann über seine Ohren und das Gesicht wischte. Sein Blick blieb allerdings weiterhin auf der jungen Frau liegen.

"Dies ist Cazimir und mein Name ist Arash. Neugeborener vom Clan des Tieres, Kind von Selan Ancilla vom Clan des Tieres. Und euer?"

Diese direkte Herangehensweise war vielleicht ungewöhnlich. Allerdings fror diese Frau kein Stück und sie hatte nackt im Wasser gelegen. Sie schien definitiv nicht zu leben. Sollte er sich irren, konnte er sie immer noch töten. Dafür waren sie weit genug von Genua entfernt.
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Seresa
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Re: [1010] Fischotter...oder Otterflitschen [Seresa, Arash]

Beitrag von Seresa »

Seresas Kopf hatte sich leicht nachdenklich zur Seite geneigt, als Arash gemeint hatte, dass Seresa laut Cazimir im Weg gelegen sei. Vermutlich musste dies irgendein clansinterner Witz der Gangrel sein, den sie bisher nicht verstanden hatte. Auf der anderen Seite waren weder Brimir noch Ilario die Art von Kainiten, die Witze über derlei Dinge machten und so war ihr Blick fast fragend auf den Otter abgewandert. Dann wurde ihr Blick wieder auf Grund des verwirrenden Verhaltens auf Arash gezogen. Seresa hatte - während der Gangrel gesprochen hatte - die dicken Leinenstreifen um ihre Brust gewickelt, so dass diese inzwischen bedeckt war und eng an ihrem Körper anlag. Sie nickte dem nun nicht mehr Fremden höflich zu.

„Mein Name ist Seresa, Neugeborene vom Clan der Gelehrten, Kind von Fabrizio Piccolomini, Ancilla vom Clan der Gelehrten. Es ist mir eine Freude Eure Bekanntschaft zu machen, werter Arash, Neugeborener vom Clan des Tieres, Kind von Selan, Ancilla vom Clan des Tieres.“

Dann ließ auch sie sich nieder. Ihre Hände wanderten zu den Leinenwickeln, nahmen sie auf und mit routinierten Griffen fuhr sie fort. Ihr Blick ging nachdenklich auf den Otter zurück. Für sie war er durchaus ein Beutetier, aber es wäre unhöflich gewesen, dies breitzutreten. Entsprechend schwieg sie über diesen Punkt und ging stattdessen auf etwas anderes ein.

„Cazimir meinte ich lag im Weg.“

Die Brujah schwieg für einen kurzen Moment.

„Ich nehme an, er wollte mir mit seinem Herumgetapse auf mir zu verstehen geben, dass er eine Entschuldigung von mir möchte, da ich seinen Plan ruiniert habe, sich den Fluss hinabtreiben zu lassen?“

Die Ernsthaftigkeit mit der Seresa davon sprach legte nahe, dass sie sich durchaus vorstellen konnte, dass ein Tier eine solche Forderung haben könnte. Schließlich war ihr Körper trotz ihrer Zierlichkeit ein hartes Hindernis, gegen welches man prallte. Zumal Brimirs Rabe ähnliches gefordert hatte, nachdem Seresa seine Hilfe missverstanden hatte.
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