[1028] Ein Wiedersehen der Magister [Ilario, Adelchis]

[Adelchis Diaconus]

Adelchis hörte seinem Clansbruder aufmerksam zu und überlegte anschließend kurz, ehe er zu einer Antwort ansetzte.

Leider muss ich euch gestehen, dass meine Ausbildung was Geheimnisse und Belange unseres Clans anbelangen nicht sonderlich ausführlich waren. So man nur die Unterweisungen meines verehrten Erzeugers betrachtet. Jedoch auch danach hat sich für mich noch nicht die Gelegenheit ergeben, sich mit der Politik oder eben jene Geheimnisse innerhalb unseres Clans zu beschäftigen.

So sehr es ihn auch ärgerte, das sein Wissen, vor allem über die Belange seines Clans, nicht ausreichend war. So konnte er doch zu diesem Zeitpunkt leider wenig dagegen tun.

Euer freundliches Angebot würde ich bei Zeiten gerne annehmen und ihr könnt euch sicher sein, das mir bewusst ist das alles Preis hat. Doch muss ich mich zuerst einmal umsehen und herausfinden was es Wert ist, das ich meine Bemühungen auf dieses Ziel richte.

Eure letzten Fragen muss ich verneinen, zumindest wäre mir nicht bekannt soetwas bemerkt zu haben, aber dies kann durchaus daran liegen, dass mir nicht bekannt ist wie ich diese Erkennen oder unterscheiden kann.

Mit jedem seiner Sätze wurde der jüngere Lasombra unruhiger. Er wusste einfach zu wenig und musste dieses auch noch eingestehen. Noch bewahrte er Ruhe doch seine Wut auf seine Unwissenheit wurde größer. Diesen Mangel musste er dringend beseitigen.

[Ilario]

"Ihr werdet in Kenntnis gesetzt werden, keine Sorge. Doch nicht hier an diesem öffentlichen Ort."

Und Ilario würde Wort halten, seinen Clansbruder in diskreterem Rahmen gewisse Zusammenhänge erläutern. Dann fiel ihm noch etwas anderes ein, etwas das für Adelchis womöglich wichtig sein könnte.

"Eure Aufgabe hier in der Domäne war es ketzerischen Kulten nachzuspüren richtig? In diesem Zusammenhang seid gewarnt, im Umland - womöglich auch in der Stadt - treiben Baaliten ihr Unwesen. Einen von ihnen, als *Geier* bekannt, brachten der werte Titus und ich vor einigen Jahren zur Strecke. Ob Titus finaler Stoß jedoch tödlich war oder ob sie dieser Gangrel mit irgendeinem höllischen Trick retten konnte ist unklar..."

So weit so schlimm, Ilarios Verachtung für diese Dämonenknechte war ihm deutlich anzusehen. Doch war da noch mehr.

"Jedoch ist dies nicht das einzige Kultistenproblem Genuas.Die sogenannten Melissiden haben sich in Broglio, und inzwischen auch anderen Stadtteilen und der Verwaltung, wie ein Geschwür ausgebreitet. Irgendwoher beziehen sie weiterhin, auch nach dem Verschwinden der werten Melissa, Vitae... und schrecken nicht davor zurück den Kainiten Genuas offen zu drohen, sollte man gegen sie vorgehen."

Die Verachtung für die Melissiden reichte weniger weit, dennoch war da definitiv Abscheu. Menschen, ehemalige Blutdiener, die sich gegen die Herren der Nacht auflehnten... Inakzeptabel.

"An beiden Gefahren arbeiten Blutvogt und Liktoren, dennoch ist wohl jede Unterstützung willkommen und es böte sich die Möglichkeit hier seine Sporen zu verdienen, Ansehen in der kainitischen Gesellschaft zu begründen."

[Adelchis Diaconus]

Adelchis hörte Ilario aufmerksam zu und spürte auch die Verachtung von ihm. Bei den Melissiden konnte er es nur zu gut nachvollziehen. Menschen die sich der natürlichen Ordnung wiedersetzten. Das war tatsächlich inakzeptabel. Aber was zur Hölle waren schon wieder diese Baaliten? Er unterbrach seinen Clansbruder jedoch nicht und hörte ihm lieber zu bis dieser geendet hatte.

Ihr habt Recht dies ist meine Aufgabe für Genua.
Mit freuden werde ich diese auch weiter ausüben. Was dabei die Melissiden anbelangt gibt es sicherlich Möglichkeiten dagegen vorzugehen. Dies sollte aber so wie ich es verstehe so gemacht werden das sie nicht gegen Genua rebellieren und ihren Platz in der Ordnung demütig wieder einnehmen.
Bei den Baaliten muss ich euch leider erneut nach näheren Informationen fragen, da ich von diesen noch nie etwas gehört habe. Ihr scheint sie noch mehr zu verachten als die Melissiden. Was ist schlimmer als die natürliche Ordnung der Dinge infrage zu stellen?

[Ilario]

Zu den Melissiden nickte Ilario ernst. Doch dann wurde legte sich ein noch düsterer Schatten auf seine Miene.

"Baaliten oder Baali, sind nach dem was ich hörte ein kainitischer Kult oder eine Blutlinie. Sie dienen den Mächten der Hölle, alten dämonischen Schrecken... Sie sind Dämonenknechte. Kein wahrer Lasombra macht dient einem Dämonen. Wir mögen über die dunkelsten aller Kräfte gebieten, mancher mag sie, aus Unwissenheit, Mächte der Hölle nennen... Manche von uns mögen auf den Pfaden des Sünde wandeln, gar alte Götzen anbeten, aber uns unterordnen unter Kreaturen des Chaos? Der Verdammnis? Nein, wir sind die Herren des Nacht und nicht die Knechte von Dämonen.
Diese Baali, sind in fast allen Domänen geächtet und vogelfrei. Niemand weint ihrer Asche Tränen nach, auch wenn man natürlich auch bei ihnen sich besser nicht des Traditionsbruchs schuldig macht..."

[Adelchis Diaconus]

Der jüngere Lasombra lauschte der Erklärung des anderen. Als dieser geendet hatte schwieg Adelchis einen Moment ehe er zu seiner Antwort ansetzte.

Damit sind sie nur weitere Sklaven. Auch wenn es bestimmt Bedeutend mehr Chaos verursacht, wenn sie Dämonen dienen. Was hält die Domäne davon ab zusammen diese Brut aus Genua zu vertreiben?...

Als er endete schien es fast so als hätte er noch etwas hinzufügen wollen doch er stockte und seine Mine verdüsterte sich. Ehe er ausspuckte.

Wollt ihr sagen das auch Lasombra sich diesen Dämonenpaktierern angeschlossen haben?

[Ilario]

"Der Blutvogt jagt Sie bereits, die Vasallen und Amtsträger Genuas sind informiert, doch gehen diese Baaliten nicht mit ihrer Herkunft hausieren. Bevor man sie zur Strecke bringen oder verjagen kann muss man sie zuerst einmal erkennen."

Ilario musterte Adelchis und nickte zu dessen Worten über das Chaos. Anschließend schüttelte er sein Haupt.

"Mir ist weder in Genua noch in der Umgebung ein Fall bekannt, dass sich ein Lasombra ihnen angeschlossen hätte. Ausschließen würde ich es jedoch nicht. Der Wille zur Macht ist in unserem Clan sehr ausgeprägt und vermutlich bringt ein solcher Pakt schnelle Macht. Wenn es auch ein Irrweg ist, denn man macht sich selbst zum Sklaven."

[Adelchis Diaconus]

Die Reaktion von Adelchis fielen sehr ähnlich zu den von Ilario aus. Zum einen nickte er erfreut das zumindest bisher kein Angehöriger ihres Clanes so dumm gewesen zu sein schien. Und im Anschluss schüttelte er seinen Kopf zu der Erwiderung das es ein schneller Weg zu Macht sei.

Man verfügt über keine Macht solange man ein Sklave ist und die einzige Macht über die man verfügt vom eigenen Meister kommt.
Gerade die Mitglieder unseren Clanes sollten sich dieses Umstandes durchaus bewusst sein.

Der jüngere Lasombra ließ noch eine kurze Pause bevor er hinzufügte.

Ich nehme an das damit jeder Neuankömmling wie auch jeder Kainit der viel Zeit außerhalb der Grenzen Genuas verbracht hat, verdächtig ist und beobachtet oder geprüft wird?

[Ilario]

"Wohl wahr, keine eigene Macht. Den Verzweifelten und den geistig Schwachen mag das egal sein, wir jedoch kennen den Unterschied."

Eine abwägende Handbewegung folgte, die Frage war nicht ganz einfach. Beziehungsweise schon, aber Ilario wollte Möglichkeiten zur Prüfung nicht unerwähnt lassen.

"Geprüft... nein, zumindest nicht so einfach. Es kursierte, unter anderem bei der Liktorin Amalia, die Annahme diese Baaliten könnten nicht den Namen Christi aussprechen oder würden verräterische Reaktionen zeigen. Das halte ich für eine naive Annahme, wenn ihnen nicht einmal das möglich wäre, diesen Meistern der Täuschung wie man sagt, wären sie doch schon sämtlich ausgerottet. Allerdings sagte mir wiederum einst der werte Titus, der auch Zugriff auf den Wissensschatz seines verehrten Ältesten hatte, dass diese Kreaturen sich möglicherweise mit Reliquien oder greifbaren Zeichen des Glaubens schwer tun."

[Seresa]

Nach einigen weitern Worten des Austauschs zwischen den Beiden, trennten sich die Lasombra in dieser Nacht.
Nach vielen Jahren trafen sich Ilario und Adelchis wieder. Sie tauschten sich über die Geschehnisse der vergangenen Jahre aus, sowie den Gerüchten über die Baaliten.