[1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

[Juni '19]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Da rümpfte Toma die Nase. Dieser Salubri strapazierte ihre Geduld.

"Ganz recht, das Werkzeug benötigen wir nicht, doch...haben wir einen besseren Blick darauf, wenn ihr liegt..." selbst merkend wie schwach diese Begründung klang, seufzten sie genervt und drängten Nicolo eben wieder zurück in den Aufenthaltsraum.
Sie sahen zu Vincenco der die ganze Zeit im Hintergrund an der Tür und dann im Gang gestanden hatte. "Bring mehr Licht!"
Sie müssen es gut sehen können.

Grob schoben sie Nicolo auf die Holzbank die in der Ecke stand und Vincenzo stellte Kerze auf den Tisch daneben.
Mit einer ebenso groben Berührung drückte Toma Nicolos Kinn nach oben, um dessen Kopf in den Nacken zu legen und schon waren die Finger des Drachen in seinem Gesicht, strichen über die Stirn und berührten langsam und bedächtig das Lid auf der Stirn. Fuhren darum herum und zogen es schließlich auf um den Augapfel ganz zu sehen.
Hatte es dieselbe Augenfarbe wie die anderen beiden? War es dieselbe Größe? War etwas an ihm besonders? Wie konnte es ein Licht aussenden?
Akripisch betrachteten sie jede kleine Ader und Faser in der Iris und drückten gegen den Glaskörper.

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Nicolo Trevisan
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Als Nicolò auf die Bank geschoben wurde, war zu bemerken, dass der Salubri stämmiger war, als sein erster Eindruck vermuten ließ. Er ließ es allerdings mit sich geschehen und grunzte oder knurrte allenfalls, der Laut war nicht eindeutig zu erkennen, als sein Kinn grob angehoben wurde.
Allerdings beobachtete er die Drachin sehr genau aus allen drei Augen, soweit das möglich war.

Das Auge auf der Stirn unterschied sich nur wenig von den beiden anderen - es hatte diesselbe dunkle Farbe der Iris und auch die Größe war nicht signifikant anders. Lediglich die Form war symmetrischer, als die beiden anderen Augen. Woher das Licht kam, ließ sich nicht sagen - es gab keinen physischen Anhaltspunkt, warum es Licht ausstrahlen können sollte.

Als Toma in den Glaskörper drückte, löste unwillkürlich der Schließreflex aus - es verhielt sich entsprechend wie jedes andere menschliche Auge auch.
"Vorsichtig",ermahnte Nicolò mürrisch "wenig überraschend ist es immerhin eines meiner Augen und es reagiert natürlich auch so."
Man sah eine starke Anspannung in seinem Gesicht und Nicolò war wohl bemüht das Auge trotz des Schließeffekts aufzuhalten. Schließlich nahm er seine linke Hand zur Hilfe und hielt das Auge auf, bevor Toma es nachher mit Gewalt versuchte.

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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

„Als wäre das ein garantierter Fall. Schließlich tut euer Auge ganz andere seltsame Sachen, wozu ein normales Auge auch nicht in der Lage ist.“ Licht erzeugen zum Beispiel, sagte und dachte Toma.

„Seht ihr anders damit? Wir meinen, wenn man eines von zwei Augen zuhält, so verändert das doch deutlich den Blickwinkel.Könnt ihr mit drei Augen also noch...besser, schärfer, weiter sehen? Nach oben bestimmt. Andere Farben?“

Auf jeden Fall hätte Toma die Lider aufgehalten, wenn es Nicolo nicht von sich aus getan hätte.
Das erfreute den Drachen, dass der Salubri doch sogar mitarbeitete.
Erneut fasste die Tzimisce hinein und fühlte stark und deutlich die Textur des Auges, die kleinen Adern und dann fuhren sie mit einem Finger unter den Rand und umrundeten den Augapfel. Ein furchtbar unangenehmes Gefühl.
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Nicolo Trevisan
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

„Das wohl, abgesehen davon ist es jedoch immer noch das wonach es aussieht – ein Auge eben.“ Sagte er ungehalten.

Die Untersuchung war deutlich unangenehm für Nicolò – das ließ sich an seinen verkrampften Händen und der Anspannung der Muskeln unzweifelhaft erkennen. Er biss so sehr seine Zähne aufeinander, dass das Kiefergelenk knackte und es war ihm nicht mehr möglich, das Auge alleine aufzuhalten.
Als sie mit der Umrundung des Augapfels fertig war, presste Nicolò hervor:
„Ich erinnere Euch daran, dass Erläuterungen über die Gaben meines Blutes nicht Teil der Abmachung waren.“

Dann atmete Nicolò mehrere Atemzüge künstlich ein und aus um sich zu beruhigen und fuhr in einem sehr gelehrten-haften Tonfall fort:
„Jedoch will ich Euch einige Erläuterungen als Teil meines Parts unserer Abmachung geben. Wenn Ihr es einmal an Euren Augen ausprobieren wollt – schließt eines eurer Augen. Der Blickwinkel wird nun zu einer Seite durch die Nase stärker begrenzt und das Blickfeld ist kleiner. Öffnet Ihr beide Augen wieder, merkt Ihr, dass die Augen nun Eure Nase kaum noch wahrnehmen und das Blickfeld jetzt wesentlich weiter ist. Mein Auge an der Stirn sieht natürlich nicht die Nase, doch von der Position her überlappt das Blickfeld mit meinen beiden anderen Augen.
Nun solltet Ihr folgendes versuchen – schließt erneut eines Eurer Augen und schätzt die Entfernung zu einem Gegenstand oder gar einem sich bewegenden Reiter ab. Da wird Euch der wichtigste Unterschied direkt auffallen - es ist merklich schwieriger mit einem Auge die Entfernungen präzise abzuschätzen. Jedoch stellt dies mit zwei Augen bereits kein Problem mehr da. Daher bringt das Auge auf meiner Stirn hier nur einen leichten Vorteil und auch das Gesichtsfeld ist nur etwas weiter nach oben hin, wie ihr bereits selber feststelltet.
Andere Farben sehe ich damit nicht und dass meine Augen scharf sind, hat andere Gründe… - doch ich weiß auch, dass dieses schärfere Sehen durchaus üblich für manche Kainiten ist...“
Er blickte Toma bei diesen Worten direkt in die Augen, untermalte seine Erklärungen jedoch mit seinen Händen.

Dann endete er abrupt:
„Seid Ihr nun fertig mit Eurer Untersuchung?“
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Ungehalten zogen sich die Augen von Toma zusammen, als Nicolo sie erneut an die Abmachung erinnerte. Er ermahnte sie hier. Sie. Machte Vorschriften und beugte sich nicht...

Weiterhin in Nicolos drittes Auge starrend, während sie die Iris begutachteten, hörten sie seiner weiteren Ausfürhung zu, doch waren schon nicht mehr daran interessiert. Keine Farben, keine schärfere Sicht. Nichts besonderes, bis auf dieses Licht. Nun das war auch schon beachtlich genug. Doch gab es nichts zu sehen, nichts zu fühlen, das erklärte woher es kam. Aus dem Kopf konnte es doch auch nicht sein, da war nichts. Eine Kraft des Blutes zweifelsohne. Bemerkenswert.

Waren sie fertig mit ihrer Untersuchung? Ja. Waren sie fertig mit ihm? Nein.

Toma hatte immer noch ihre Hände auf Nicolos Stirn und da der Salubri es nun nicht länger aufhielt, drückten sie das Lid mit ihren Fingern zu. Es kribbelte für einen Moment für Nicolo. Ein seltsames Gefühl und es ließ sich nicht mehr öffnen. Dann machte die Tzimisce ein paar Schritte zurück.

„Eine Lektion, werter Nicolo.“


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@? Kleiner Schatten (Sam) rolled 33. (10 + 4 + 4 + 7 + 1 + 2 + 2 + 3 = 33)= 1 Erfolg
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Nicolo Trevisan
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Nicolo Trevisan »

Offenbar hatte die Heroldin bezüglich der Sicht nicht richtig zugehört oder sie hatte Nicolòs Ausführungen nicht verstanden - das war ja auch möglich.

Als sie auf das Lid drückte, es kribbelte und es sich nicht mehr öffnen ließ, stieß Nicolò sie weg.
Seine Augen verengten sich zu schmalen schlitzen und seine Fangzähne waren wieder entblößt, knurrend sprach er nur mühsam beherrscht:
"Mir war nicht bewusst, dass Absprachen in Genua wohl scheinbar so wenig gelten, wenn schon die Heroldin der Stadt sich nicht daran hält..."

Er stand auf und blickte unentwegt zornig die Drachin an: "Und Ihr vergesst wohl, dass ich einem der Hohen Clans angehöre und ihr nicht einem der minderen vor Euch habt... Ihr seid ein Neugeborener wie ich und Eure Stellung mag Respekt bringen, doch diesen muss man sich auch verdienen..."

Er atmete zwei, drei mal künstlich durch, dann schritt Nicolò schnellen Schrittes aus dem Raum, bevor er noch etwas unüberlegtes tat - im rausgehen knurrte er noch vor sich hin: "Wir sind hier fertig und Ihr solltet bedenken, dass ihr mir weiterhin einen Gefallen schuldet - Eure Scharade mit meinem Auge wird da nichts dran ändern und Euch auch nichts nützen."

Auch wenn er es nicht sagte, war doch scheinbar mehr an dem Auge dran, als die Tzimisce es nach ihrer Untersuchung vermutet hatte.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1029] Sturm in der Nacht und ein Fremder im Hafen [Nicolò, Seresa, Toma]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma sah Nicolo unverwandt an, während dieser aufbrauste. Erwartbar. Doch wähnte sich Toma sicher, dass sie hier höher standen als der Salubri. Ihn gestraft hatten. Im Hintergrund griff Vincenco nach seinem Schwert, sollte dieser Kainit seinen Herren anfallen.

„Respekt. In der Tat, deshalb ließen wir nicht ungestraft wie ihr mit uns spracht. Und noch etwas solltet ihr lernen. Vertraut niemanden, es könnte euer Tod sein. Wenn ihr wieder haben wollt was wir euch nahmen, wisst ihr ja wo ihr uns findet.“


rief Toma dem herausstürmenden Einhorn noch nach.
Zusammenfassung:
Der Salubri Nicolo findet sich im A Tarda Ora zur Vorstellung vor den Herolden ein. Seresa empfing ihn und fragte nach seiner Herkunft und Zielen. Erklärte ihm die Jagdgebiete und gab ihm eine Aufgabe für die Domäne, als auch einen Rat mit auf dem Weg. Danach wurde Nicolo zu Toma gebracht, der anders als erwartet kein Mann war, nicht so aussah, sondern eine Frau. Toma verlangte die äußere und innere Untersuchung, deren letzterer sich Nicolo entziehen wollte. Es gab keinen Grund für ihn dies zu tun, stattdessen ging er mit Toma einen Handel ein, dass diese sein drittes Auge untersuchen dürften für einen Gefallen. Toma schlug ein, aber hinterging den Salubri, denn über das Verbot ihre Kräfte nicht einzusetzen, setzte sich der Drache hinweg und verschmolz das Augenlid des Salubri, als Strafe für die Art wie dieser mit ihr umgegangen war und als Lektion. Vertraue niemanden.
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