[1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)] [Hoftag]

[November '19, Dezember '19, Januar '20, Februar '20, März '20]

Moderator: Toma Ianos Navodeanu

Benutzeravatar
La Cronista
Erzähler
Beiträge: 3009
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 20:22

[1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Es mochte an Mareno nicht vorbei gegangen sein, dass der Vicomtes Berà de Marseille ihn ansah. Bereits als der Seefahrer den Raum betreten hatte und auch noch nachdem dieser sich zu Aurore begeben hatte, verfolgten dessen braune Augen Mareno. Beäugten ihn neugierig und es war eindeutig als sie sich ansahen, dass er mit ihm sprechen wollte.

Just im selben Moment wo Josephine Avelinas Aufmerksamkeit erregt hatte, wandte auch er sich um. Wie eine ungeplante, doch perfekte Choreographie, drifteten sie auseinander und wandten sich jeder einer kleinen Rose zu.


„Mareno di Piave…man nannte euch schon verschollen. Doch offenbar hat sich euer unglückliches Schicksal gewandelt?“ Die Frage war höflich und doch mit Neugier gestellt.

Der Toreador war nicht so attraktiv zu nennen wie Mareno, dennoch haftete ihm etwas Verwegenes und dadurch Charismatisches an. Seine feine Kleidung zeugte von der noblen Klasse eines Fürsten oder Grafen, doch die Narben in seinem Gesicht von einem Leben als Kämpfer. Seine Bewegungen waren flüssig und gewandt, wo einem kaum Zweifel kommen mochte, dass er mit einer Waffe geschickt umzugehen vermochte.
Benutzeravatar
Mareno
Toreador
Beiträge: 279
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 00:03

Re: [1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)][Hoftag]

Beitrag von Mareno »

Schon als Josephine und Berà auseinander diffundierten, korrigierte Mareno seine Haltung und wandte sich seinerseits dem Ancilla zu. Er war sich bewusst das weder sein hübsches Gesicht noch seine hübsche Stimme beim Vicomtes sonderlich Eindruck schinden würden. Dennoch verneigte sich Mareno respektvoll, ehe er zu sprechen begann.



"Verehrter Berà, es ist verlockend meine Erlebnisse auf ein unglückliches Schicksal zu schieben. Mir jedoch, sind nur die Konsequenzen meines Handelns widerfahren.
Ich trage die Verantwortung für einige teuer erkaufte Erfahrungen, die ich jedoch in eine reiche Ernte zu verwandeln beabsichtige.
Ich verfüge wiederüber Schiff und Mannschaft, und genug Gemeinschaft in Genua und Sardinien um diese Ernte zu nutzen.
Manchmal fehlen mir jedoch die vertrauten Umgangsformen der Heimat. Umso angenehmer ist es mir euch zu begegnen."


Verantwortung war das mindeste was Mareno tun konnte, um den Mord an seinen Vertrauten nicht dem Zufall zuzuschreiben.
Er konnte den Gedanken nicht ertragen, sie umsonst geopfert zu haben.Schon immer trieb den ungeduldigen Toreador irgendetwas um.
Nun konnte er seine Rastlosigkeit erstmals in Gedanken und Worte fassen.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
Benutzeravatar
La Cronista
Erzähler
Beiträge: 3009
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 20:22

Re: [1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)][Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Der Vicomtes lächelte erfreut und anerkennend.
„Ein Mann, der seine Fehler eingesteht. Das sieht man gern. Ihr übernehmt Verantwortung für eure Taten."
Er nickte als würde er damit seine Worte unterstreichen.
"Erzählt mir von eurer Reise.“ verlangte er dann und wartete. Ein Nein, wurde nicht akzeptiert.
Benutzeravatar
Mareno
Toreador
Beiträge: 279
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 00:03

Re: [1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)][Hoftag]

Beitrag von Mareno »

Kurz versuchte Mareno seinen Gegenüber einzuschätzen.Man konnte nie sicher sein ob die Freundlichkeit eines Kainiten wirklich ernstgemeint war. Anschließend räusperte er sich, und begann den Vicomtes Bera de Marseille mit seiner Erzählerstimme von seinen Erlebnissen in Genua und Sardinien zu berichten. Er bemühte sich darum, den Ancilla zu begeistern,um in Zukunft mit seiner Gunst und Unterstützung noch mehr rechnen zu können, als zuvor.

"Die erste Station meiner Reise war wohl Genua selbst, der wohlwerte Kastellan Ilario und die werte Angelique vom Clan des Mondes empfingen mich bereits im Hafen. Nach einiger Verwunderung aufgrund dieses Empfangskomitees verwiesen sie mich an den wohlwerten Herold Toma, Neugeborener des Clans Tzimisce, welcher mich wirklich gründlichuntersuchte. Sein Drang nach Wissen durch Forschung ist erfrischend und nützlich, für die Domäne und jeden der weiß diese.. Obsession zu nutzen. Der wohlwerte Kastellan wies mich jedoch schon im Voraus auf derartige..Eigenheiten hin, sodass ich nicht überrascht war.Neben der Warnung bezüglich der Gewohnheiten des Herolds führten wir noch ein Gespräch über den spirituellen Weg, der mich durch die Nacht führt und über die Via Regalis, welche der Weg des wohlwerten Kastellans ist."

"Die Gesellschaft des Kastellans war auch während meines restlichen Aufenthaltes hier außerordentlich anregend.
Er war es auch, der mein erstes Treffen mit meiner Clansschwester Avelina arrangierte. Ich gab jedoch mein Wort den Inhalt des Treffens geheim zu halten, und ich gedenke mein Wort gegenüber dem wohlwerten Kastellan zu halten. Ihr könnt euch vermutlich ohnehin denken, welche Thematik das Gespräch behandelte."

"Die einzig andere Begegnung mit einem Kainiten vor dem Krieg hatte ich mit der wohlwerten Liktorin Amalia von Mailand.
Wir trafen uns an einem See, der versteckt in einem Wald zwischen Luccoli und Genua zu finden ist. Ich war dankbar dafür das sie sich als Mitglied vom Clan der Einhörner offenbarte, hätte ich sie ohne diese Vorstellung doch für eine Nosferatu gehalten.
Sie ist eine wirklich wenig ansehnliche Gestalt.. mit einem halb verbrannten Gesicht. Aber sie versteht sich darauf Schmerzen durch pures Handauflegen zu verursachen, wie ich leider lernen musste."

"Bevor ich dann mit meinen Männern in den Krieg zog, sicherte und erkundete ich zunächst das genuesische Umland. An der Küste entlang sind viel Dörfer zu finden, die einen Blick lohnen. Ein besonders gutes Gespräch hatte ich mit einem alten Seemann in VotoriDieser erzählte mir von vielen Besonderheiten der genuesischen See und des Dorfes. Einige meiner alten Männer wollten gar dort siedeln, verhielten sich jedoch so grob das ich bei einer Rückkehr ohne Unterstützung vermutlich davon ausgehen muss keinen Freunden zu begegnen. Aber ich bin nur ein Kapitän mit einem Schiff, mir würde es ohnehin an den Mitteln fehlen eine Taverne zu unterhalten. Auch wenn ich tatsächlich kurz darüber nachdachte, immerhin liegt Votori von allen genuesischen Siedlungen am nächsten zu meiner alten und eurer aktuellen Heimat."

"Als wir dann mit der genuesischen-pisanischen Flotte in See stechen erlebten ich und meine Männer einige Schlachten, die ich wohl mein ganzes Unleben nicht vergessen werde.Konnten wir in Olbia,Sassari und Torres noch schnelle Siege einfahren, so bin ich froh die Seeschlacht in Tharros mitsamt Mannschaft und Schiff Heil überstanden zu haben.Sardinien hat uns in Tharros bluten lassen.. mit Schatten zerfetzten sie unsere Kriegsschiffe und warfen viele gute Männer von Bord und durch die Luft... später erzählte man sich das selbst in Quinto al Mare noch tote Genuesen angespült wurden."


"Auch wenn ich an der Seite der genuesischen Seestreitkräfte stehts siegreich war, lauerte die größte Gefahr im sardischen Hinterland. Im Auftrag ihrer höchst verehrten Majestät Aurore von Genua machte ich gemeinsam mit meiner Mannschaft Jagd auf Strandpiraten welche die neuen Teile der Domäne destabilisierten. Meine Nachlässigkeit hat Schuld daran,
das meine Mannschaft am helllichten Tage angegriffen wurde. Ich weiß nicht wie heftig die Kämpfe waren, Ich weiß nicht wie gut sie sich geschlagen haben... Das einzige was ich weiß ist wie ich in der nächsten Nacht erwacht bin."

"Die Strandpiraten hatten mich offensichtlich für eine Leiche gehalten und in einer Kiste über Bord geworfen. Natürlich nachdem sie mich entkleidet hatten. Ich war also allein und nackt. Am Grunde der sardischen See. Was nun folgte war ein Kampf ums Überleben. Nacht für Nacht versuchte ich mich in einem Dorf zu nähren, Dörfler zu binden, Ausrüstung zu ergattern... Vergebens. Hätte ich eines Nachts nicht die Flucht ergriffen, wäre ich wohl längst ein von Fackeln vernichteter Stillebrecher."

"Als ich mit den Menschen keinen Erfolg hatte, versuchte ich es mit den Tieren. Mit nichts als Lumpen am Leib jagte ich alles, was ich auf den sardischen Inseln finden konnte. Fische,Wild, Vögel... Ich hätte mich in diesen Jahren fast an die Wildnis verloren, wenn ich nicht immer wieder durch Zufall auf Orte der Zivilisation geraten wäre. Höhlemalereien, Stranddörfer, Fischer die mit ihren Familien gemeinsam am Lagerfeuer sitzen. All das gehört nun zur Domäne der höchst verehrten Aurore. Ich fasste den Entschluss das die Sardische Form der Gemeinschaft ebenso ein Recht auf Existenz und Schutz unter Aurores Herrschaft hat wie die genuesische. Um mein Vorhaben jedoch in die Tat umzusetzen, musste ich einen Weg finden um Sardinien zu verlassen. Das war der Moment in dem Arikels Fluch zuschlug. Ständig lernte ich neue beeindruckende Menschen, Tiere,Pflanzen oder auch Kunstwerke kennen, die meine Abfahrt nach Genua verzögerten. Im Jahr 1026 jedoch erreichte ich Genua so wie ich in der Nacht nach dem Angriff erwachte: In einer Kiste."


Mareno räusperte sich. Offenbar war der Großteil seiner Geschichte bereits zu Ende und er erbat die letzt Aufmerksamkeit seines Zuhörers, der ja immerhin nach seiner Geschichte gefragt hatte.

"Ich wurde jedoch freundlich empfangen. Einige Zeit lebte ich im Gästehaus des Herolds, bis ich dank der großzügigen Hilfe der verehrten Acadia della Vellanera mein Schiff reparieren und eine neue Mannschaft rekrutieren konnte.
Seitdem war ich auf den Meeren der Domäne unterwegs, um der Piraterie ein Ende zu machen und um Rache an den Mördern meiner Gefährten zu nehmen. Aber ich war nicht nur auf den Meeren um zu zerstören, ich habe auch erkundet und aufgebaut.
Ich entdeckte eine Insel die schon bald zu einem Stützpunkt ausbauen werde. Das wird für Stabilität in der Region sorgen und mir hoffentlich ein Einkommen ermöglichen welches weitere Vorhaben finanzieren kann."

Wie aus Gewohnheit holte Mareno tief Luft und ließ eine Pause, um das gesagte Sacken zu lassen, ehe er seine Geschichte beendete.

"Ich hoffe ich habe euch mit meiner Geschichte nicht gelangweilt.Wollt ihr das ich irgendetwas näher ausführe?"






Lügen erkennen/Ausdruck analysieren gg. SW6 (-1 wg. Auspex auf Sicht): @🌹 Mareno (Felix) rolled 22. (6 + 9 + 5 + 2 = 2Erfolge)
Vortrag der Geschichte (-2 SK wg. bezaubernder Stimme, +1 WK :@🌹 Mareno (Felix): 5d10 = (7+6+9+7+1) = insg. 4 Erfolge
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
Benutzeravatar
La Cronista
Erzähler
Beiträge: 3009
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 20:22

Re: [1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)][Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Der Vicomtes folgte den Worten des jungen Toreador scheinbar aufmerksam, aber mit diversen Emotionen.

Er hob eine Augenbraue, lächelte amüsiert, schaute neutral, interessiert, unterdrückte ein Lachen, wurde ernster, besorgter? und runzelte schließlich die Stirn.

Er blickte nacheinander zu den Erwähnten. Ilario, Toma, Amalia, Acacia... Hielt den Blick nie lange auf ihnen. Streifte sie lediglich wie ein generelles Überblicken der übrigen Gäste.

„Es ist ein wahrlich glücklicher Umstand, dass unsereins nicht mehr atmen muss.“ erwiderte der Vicomtes dann und lächelte schief. Ein Lächeln das nicht seine Augen erreichte. Ein spöttisches Lächeln.
„Eure Stimme hat einen schönen Klang. Ihr solltet sie euch für die richtigen Ohren aufsparen, die sie zu schätzen wissen.“
Seine Worte klangen freundlich, doch sein Blick Blick war eindringlich bevor er kurz über die ganzen anderen Raubtiere schweifte, die um sie herum standen.

Berá blickte Mareno wieder an und sprach nach einer kurzen Pause weiter:

„Was ist euer größter Fehler gewesen?“
Benutzeravatar
Mareno
Toreador
Beiträge: 279
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 00:03

Re: [1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)] [Hoftag]

Beitrag von Mareno »

Nun sah Mareno ernster zu Berá als zuvor. Fast fühlte er sich gekränkt von dem Spott, den der Ancilla ihm gegenüber äußerte, doch gleichzeitig hatten sich seine schlimmsten Befürchtungen nicht erfüllt. Die Antwort kam mit harter Stimme, schnörkelloser Stimme. Sicher war es nicht angenehm einem Ancilla auf diese Frage zu antworten, aber es blieb ihm ohnehin keine Wahl. Er war nur die Schachfigur im Spiel der Mächtigen.

"Mein größter Fehler ist Stolz.
Stolz brachte mich dazu die Kampfkraft meiner Mannschaft falsch einzuschätzen.
Stolz trieb mich dazu meiner Gemeinschaft Eigenständigkeit beweisen zu wollen, ohne überhaupt einmal nach ihren Namen gefragt zu haben.
Stolz ließ mich nicht zu Atem zu kommen, als ich endlich wieder vor euch stand.
Stolz führt mich zu schnellen Entscheidungen, welche selten gute Entscheidungen sind."


Mehr konnte er im Moment nicht sagen. Außerdem wollte er dem Vicomtes nicht noch mehr Anlass zum Spott bieten.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
Benutzeravatar
La Cronista
Erzähler
Beiträge: 3009
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 20:22

Re: [1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Der Vicomtes nickte.
"Entweder ist es eurer Stolz oder eure Arglosigkeit. Beides muss nicht schlecht sein, aber kann es."

"Ihr seid ein Kainit voller Tatendrang, mit Träumen und Abenteuerdurst." erwiderte der Vicomtes anerkennend. Kein Spott war da zu hören.
"Macht nicht den Fehler die Gier und Skrupellosigkeit anderer zu unterschätzen und wenn ihr sie einberechnet, dann seid nicht zu stolz sie zu ignorieren."

"Ein Ratschlag." Er lächelte und irgendwie schien da mehr dahinter zu stecken, als durch seine Worte klar wurde.

Dann änderte er jedoch das Thema und klang mehr zum plaudern aufgelegt. Auch wurde er lockerer in seiner Haltung.
"Sagt, Mareno, was ist eure bevorzugte Waffe?"
Benutzeravatar
Mareno
Toreador
Beiträge: 279
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 00:03

Re: [1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)] [Hoftag]

Beitrag von Mareno »

Mareno erwiderte das warme Lächeln des Vicomtes, und war erleichtert das er offenbar genug Potential in ihm sah um ihn nicht nur auf sein Fehlverhalten hinzuweisen, sondern ihm auch Korrekturmöglichkeiten und ein kleines Lob anzutragen.Als er nach seiner bevorzugten Waffe gefragt wurde, bemühte er sich die lockere Haltung von Berá nachzuahmen, und auch wenn das Ergebnis immer noch erkennen ließ, das Mareno wohl daran gewöhnt war schnell aus allen möglichen Situationen zu flüchten, wirkte er ebenfalls entspannter. Bevor er antwortete nahm er sich noch kurz Zeit zum überlegen. Ein Gespräch mit einem Ancilla war niemals eine Plauderei.

"Es sind die Fänge.
Ich trage sie immer bei mir und im direkten Nahkampf sind sie tödlich.
Sie sind ein Teil von mir, fast so wie die Mannschaft mit der ich zur See fahre."
Vor diesem Treffen hätte ich auf die Frage wohl mit "Es ist die Stimme" geantwortet.
Ihr habt mich jedoch erkennen lassen das ich meine Stimme nicht an diejenigen verschwenden sollte, welche sie nicht zu schätzen wissen.
Die Stimme also, für alle die sie zu schätzen wissen, um dann mit ihnen gemeinsam die Fänge gegen meine Feinde auszufahren.
Welche Waffe bevorzugt ihr eurerseits?"


Seine Nervösität stieg ein wenig, als er bemerkte das er soeben seine erste direkte Frage an einen Ancilla formuliert hatte, der nicht sein Erzeuger war.
Berás Körperhaltung ließ jedoch darauf schließen das er keinen Fehler begang, wenn er jetzt anfing mit dem Mann zu plaudern, der ihn freigesprochen hatte.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
Benutzeravatar
La Cronista
Erzähler
Beiträge: 3009
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 20:22

Re: [1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)] [Hoftag]

Beitrag von La Cronista »

Der Ausdruck des älteren Toredaor zeigte Überraschung und etwas Erheiterung, aber klang seine Nachfrage auch neugierig.
"Eine interessante Antwort. Ihr hättet eure Stimme als Waffe gesehen?
Und die Fänge, ja...etwas bestialisch, nicht?"
abschätzig hob er kurz eine Augenbraue.
"Nützlich auf jeden Fall. Aber vertraut ihr demnach keinem Schwert, Speer oder Bogen?"

"Ich bevorzuge das Schwert. Eine elegante Waffe, die viel Können und Geschick benötigt, sie meisterlich zu führen. Eine Verlängerung des eigenen Armes. Schnell, scharf, tödlich." erklärte Berá seinerseits und die Bewunderung für diese Waffe war ihm deutlich anzuhören.
Benutzeravatar
Mareno
Toreador
Beiträge: 279
Registriert: Sa 15. Dez 2018, 00:03

Re: [1034] Aufgetaucht [Mareno, Berà(SL)] [Hoftag]

Beitrag von Mareno »

Erneut setzte Mareno zu einer Antwort an. Diesmal war jedoch er es der ins schwärmen geriet. Die Beschreibung des Schwerts weckte in ihm Erinnerungen an die Seefahrt, die gewissermaßen auch durch die Verlängerung des eigenen Armes funktionieren konnte.



"Ihr malt ein schönes Bild mit euren Worten. Ich sollte dem Schwert einmal eine Chance geben. Wie befriedigend es sein kann, die Verlängerung des eigenen Arms zu spüren, weiß ich aus erster Hand. Wenn ich das Ruder eines Schiffs in der Hand halte und die Endlosigkeit des Meeres am Horizont sehe, formt sich eine Einheit die allen Naturgewalten zu trotzen vermag. Wenn das Schiff auf den Wellen reitet ist das ein unvergleiches Gefühl von Freiheit. Sich mit einer einzigen Armbewegung in alle Richtungen bewegen zu können... Ich bin sehr froh das mir diese Freude an der See in all den Jahren nicht vergangen ist. Im Gegenteil. Je mehr Geschichten ich über den Kobold della nave, sardische Seekühe und schattenumwobene Galeeren höre,desto weiter zieht es mich auf das Meer hinaus.
Wenn das Schwert auch nur im Ansatz dieses Gefühl in mir zu wecken vermag, will ich es gut und gerne führen."


Es widerstrebte Mareno, dem Schwelgen nicht noch weiter nachzugeben. Er hätte Bera gerne so vieles erzählt, was ihm wiederfahren war, sein bisheriger Eindruck war jedoch dass dieser bei allem nostalgischen Fachsimpeln über seine Lieblingswaffe eher weniger Worte verwendete.

"Meine ursprüngliche Antwort, Fänge und Stimme betreffend gründete sich vorallem darauf das ich beides stehts bei mir trage. Also eher praktisch, als elegant gedacht. Die Stimme hätte ich genannt weil ich sie für das vielseitigste Werkzeug halte. Die Stimme kann aus Freunden Feinde, und aus Feinden Freunde machen. Sie ist in der Lage alle Wunden zu heilen, die von ihr angerichtet wurden, und vergießt kein kostbares Blut. Schwert,Speer oder Bogen können mir jederzeit aus der Hand geschlagen und im schlimmsten Fall gegen mich verwendet werden. Meine Stimme, oder besser das was ich sage kann zwar auch gegen mich verwendet, mir aber nie genommen werden."

Mareno versuchte einzuschätzen, welches der beiden Themen seinem Gegenüber mehr interessierte, um dann Gelegenheit zu erhalten, seinen Gegenüber bei Laune zu halten.
Wir sind nicht Kinder einer erlesenen Epoche,
sondern Freibeuter eines Zusammenbruchs.
Gesperrt

Zurück zu „1034“