[1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain] [Quarta]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Signora Achilla
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[1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain] [Quarta]

Beitrag von Signora Achilla »

[ausgehend von Blutiges Meer]

Als der Magister sich damit verabschiedete und sich langsam weiter und weiter vom Hafen entfernte, blieb der Junge zurück. Er schaute dem Mann nach solange er in der Nacht überhaupt noch zu erkennen war.
Dann drehte er wieder um und trottete zurück dorthin, wo er Toma vermuten konnte. Hin und wieder warf er einen mißtrauischen Blick hinauf auf die Dächer, denn die Warnung Tomas hing ihm noch in den Gedanken.

Als er den Mann wieder fand, war es ein beinahe unangenehmes Gefühl, wieder auf die Bühne der Welt zu treten. Im Hintergrund war es stiller, unauffälliger, sicherer. Man konnte hier bleiben und einfach nur zuschauen, vielleicht für immer.

Doch am Ende war es nicht die Art des Jungen ...nein. Es war nicht die Art der Signora, nicht so.
“Heda, Herr”, meldete sich der Junge leise wieder zu Wort. “‘s Wüten geht weiter und die Herrschaften ziehen ab, nach Mascharana runter. Drum bin ich zurück zu Euch.” Er zuckte mit den Schultern und sah sich unbehaglich um. “Wenn du los willst, den Leuten mit dem Knüppeln und Fackeln nach, dann jetzt oder nie. Oder wir seh’n zu, dass wir hier rauskommen, aus dem Hexenkessel.”
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Toma Ianos Navodeanu
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[1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain][Quarta]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Toma hatte sich bereits ebenfalls etwas von dem Schlachtplatz entfernt gen Süden und war sich doch noch nicht sicher wie sie weiter vorgehen sollten. Nachdenklich gingen sie neben dem Pferd her, als plötzlich der Junge wieder neben ihnen stand und sie leicht zusammen zuckten bei den plötzlichen Worten.

„Gut, dass ihr zurück seid." erwiderten sie leise.
"Nein, im Moment können wir nichts für sie tun."
Können oder wollen?
"Wir würden nur nach ihrer Asche sehen wollen. Doch wenn andere Kainiten hier sind, sind sie eine ebenso hohe Priorität. Sagt! Was habt ihr gesehen und gehört? Ist es Gasparo gewesen?“
fragten sie und blickten den sich entfernenden zwei Gestalten nach, während sie selbst ihnen auf den Fersen blieben. Weder schnell aber auch nicht sich besonders unauffällig gebend.

RPBotBOTheute um 11:18 Uhr
@🐩 Kleiner Schatten (Sam) rolled 38. (4 + 8 + 9 + 3 + 7 + 6 + 1 = 38)


Sie hörten auch noch andere Schritte hinter sich und blickten kurz zurück. Dann verfinsterte sich ihr Gesicht. Die Hand die die Zügel des Pferdes hielt ballte sich fester um diese und Tomas Kiefer presste sich zusammen.

„Alain…“ sagten sie leise, aber mit hörbarem Missfallen.
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Alain le Beau
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Re: [1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain][Quarta]

Beitrag von Alain le Beau »

Sollte die Signora einen unauffälligen Blick zurück werfen, wird sie in der Tat eine kleine Gruppe sehen. Drei Männer, in lederne Rüstungen gewandet, die offenbar möglichst unauffällig versuchen, sich in Richtung Mascharana zu entfernen, weg von dem Schlachtfeld hinter ihnen. Erst auf den zweiten Blick sieht sie, was Tomas scharfe Augen bereits entdeckt haben: Der vorderste der drei ist Alain - oder zumindest jemand, der sich bewegt wie Alain. Er scheint die beiden nicht erkannt zu haben.

Die anderen beiden sind die üblichen Schlägertypen, welche den Tzimisce normalerweise begleiten. Einer von ihnen trägt ein Paket, das in Tuch eingeschlagen ist. Wohl eine Art Kiste. Gelegentlich werfen die drei wachsame Blicke in Richtung der Gasse, in die der Mob verschwunden ist.

Alain hat seinen Speer in der Hand, wie üblich.
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Signora Achilla
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Re: [1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain][Quarta]

Beitrag von Signora Achilla »

“Der Magister, ja”, bestätigte Achilla, die immer noch nach nicht mehr aussah als irgendein dürrer, junger Bursche. Picklig, noch nicht richtig bärtig, schmutzig, irgendein Laufbursche eben, Stalljunge oder Jungmatrose, der mit in die blutigen Ereignisse der Nacht gezogen worden war.
Doch bevor der Junge mehr sagen konnte, wandte er sich um, um dem Blick des Mannes zu folgen. Er blinzelte ein paar Mal, bis er Alain tatsächlich erkannte. “Ha”, sagte er. “Glück? Oder Pech, wenn ihm einfällt, uns zu verkaufen. Wenn er uns ausmachen kann.”

Der Bursche sah zum Reiter herauf. “Ich geh’ ein Wort mit ihm wechseln. Kommt mit, wenn Ihr wollt. Oder nicht. Wenn’s brenzlig wird, gebt Fersengeld, eh? Ich komm’ schon zurecht oder wär’ meine Nächte nicht wert.”

Und damit zog er kurzerhand los, zu Alain und seinen drei Wächtern hin.
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Alain le Beau
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Re: [1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain][Quarta]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain und seine beiden Begleiter ihrerseits machen Anstalten, dem Stalljungen einfach auszuweichen. Vielleicht ein ungewöhnliches Verhalten für Gardisten, aber der Tzimisce ist ohnehin in Gedanken meilenweit weg. Die Leibwächter dagegen beäugen den Kerl misstrauisch, der da so auf die Gruppe zusteuert und sogar seinen Kurs dem ihren anpasst. Nun endlich nimmt auch Alain die verkleidete Signora wahr.

Er hebt die linke Hand und die Truppe bleibt stehen, wartet, bis der vermeintliche Jüngling herangekommen ist. Alains Blick wandert von ihm zu seinem Herren, aber mit deutlich weniger Neugier, als man dies vielleicht erwartet hätte. Achilla bemerkt, dass sein Haar dunkler wirkt als sonst. Feuchter.
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Signora Achilla
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Re: [1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain][Quarta]

Beitrag von Signora Achilla »

“Heda”, sagte der Junge und hielt seine Hände so, dass die Bewaffneten recht gut sehen konnten, dass sie zwar schmutzig, aber leer waren und nichts weiter.
“Ich würd’ gern ein Wort zu Euer’m Herrn sagen”, erklärte er freundlich. Es war auch die Stimme der Signora, auch wenn es kehliger klang, etwas rauer. Es ging so einigermaßen durch für einen Jungen* anstelle dessen, was sie nun einmal war… ...bis der Bursche auf einmal erstarrte und begann, zu husten.
Es klang fürchterlich, wie bei wem, der sich übel verschluckt hat. Er stolperte einmal, krümmte sich, hustete noch einmal und rotzte etwas kleines, feucht-braunes auf das Straßenpflaster. Das Knäuel an Insektenleibern, Seidenkokons und verrottendem Fleisch kullerte über das Pflaster.
Als die Signora dann sprach, war es recht eindeutig ihre Stimme, wenn auch belegt und unterbrochen von dem einen oder anderen Nachtfalter, der sich zwischen den Worten aus ihrem Mund und der Nase hervor stahl, um in die Nacht zu flüchten.

“Scheiße”, schimpfte sie leise und undamenhaft. “Ich wollt’ Euch sprechen, Herr Alain. Für eine Ein…” Sie zog ein, zwei kleine, gelblichbraune Mottenlarven aus ihrem Mund - dem Mund des pickligen Jungen - heraus. “...ladung. Einladung, verflucht! Für morgen Nacht, wenn Ihr in all dem Gewirr die Zeit und den Irrwitz aufbringen wollt.”

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*SidekickBOTheute um 14:16 Uhr
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain] [Quarta]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Bevor der Junge weglaufen konnte, wurde er von dem vermeintlichen Soldaten am Arm gepackt und aufgehalten. „Haltet ihn auf. Lenkt ihn ab und verratet nicht wer wir sind.“
Zischte Toma und ließ sie dann gehen.

Oh sie hätten sicher noch das ein oder andere Wort mit Alain zu sprechen, doch nicht hier, nicht jetzt. Wenn er doch nur allein gewesen wäre.
Sie verfluchten diese Nacht.

Nichts lief in letzter Zeit erfreulich für sie ab.

Sie stiegen wieder auf das Pferd und eilten dem Ventrue nach.
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Re: [1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain] [Quarta]

Beitrag von Alain le Beau »

Alain reißt die Augen auf und springt zurück, wie eine Katze, die eine Schlange gesehen hat. Auch seine Ghule sind zurückgefahren. Der mit der Kiste stolpert beinahe über seine eigenen Füße. Der andere legt die Hand auf sein Kurzschwert. Alain seinerseits hat den Speer in beiden Händen. Erst als er die Stimme der Signora hört, entspannen sich seine Schultern ein wenig. Aber der Speer, der senkt sich keineswegs.

"Achilla", sagt der Tzimisce leise. "Welch eine... angenehme Überraschung." Sie sieht, wie sein Blick von ihr zu dem Reiter wandert, dem er zuvor keine wirkliche Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Kalt und berechnend. So als wäre sie es, die diesmal ihm eine Vorstellung geboten hätte - und sein Urteil scheint keinesfalls freundlich auszufallen. "Eine Einladung?" fährt er dann leise fort. "Eine, mh, faszinierende Idee. Gerade in dieser Zeit. Ihr müsst mir mehr erzählen. Aber nicht hier. Zu gefährlich."

Für einen Moment zögert er, dann macht sich ein warmes, falsches Lächeln auf seinem Gesicht breit. "Wisst ihr, ich bin heute diesem Mob schon einmal begegnet. Das brauche ich nicht erneut. Ihr würdet nicht glauben, was ich gesehen habe..." Schon hat er sich wieder in Bewegung gesetzt. Die Leibwächter folgen ihm, etwas ruhiger. Aber die Signora bemerkt, dass die Hand des einen weiterhin auf seinem Schwertknauf liegt.
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Signora Achilla
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Re: [1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain] [Quarta]

Beitrag von Signora Achilla »

Der Bursche schlenderte mit, auch wenn die Motten weiter um seine Schultern her tanzten. “Ha, ja, die letzten Nächte haben einiges geboten”, sagte er. “Schrecklich war’s, heiß, feurig, Tod und Teufel! Ich wollt’ reingeraten, doch wegsehen konnt’ ich auch nicht.”
Er lächelte zahnlückig und hässlich.

“Ich könnt’ verstehen, wenn Ihr nicht kommen könnt und wollt. Nicht in diesen Nächten, wo sie die Grenzen so klar und blutig rot ziehen, weiß und schwarz und nichts dazwischen. Ha.”

Der Bursche wollte einmal lachen, aber es wurde eher ein Krächzen und Keuchen, noch heiser von all den winzigen Insektenleibern, die aus dem toten Inneren hervor krochen. Er schüttelte sich.
“Doch ich kann Euch nicht einfach sehen und Euch nicht einladen, eh? ‘s ist ein Narrenfest, trunkene Verzweiflung, Totentanz und Reigen. ‘s ist in den Leuten drin und muss raus, aus alt und jung, arm und ärmer. Wie viele hat’s wohl erwischt?”
Er schauderte.
“Ich kann’s spüren und ich will’s sehen. Drum laden wir ein, zum Platz der Wunder. Ihr, Herr, seid der Erste und der Einzige, dem ich die Einladung gab, bislang.”
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Re: [1034] Verfolgt [Gasparo, Toma, Achilla, Alain] [Quarta]

Beitrag von Alain le Beau »

"Ihr ehrt mich, Achilla", sagt der Tzimisce und lacht leise. Dann wird er etwas ernster. "Nun. Euren werten Bruder, den Dottore, habe ich bereits gerettet. Ihr habt sicher diese schändlichen Gerüchte gehört? Incubus und Monster... Ha! Sousanna hat ihn provozieren lassen, von ihren Schlägern, bis er in rotwütige Raserei verfiel. Ich habe mein eigenes Unleben riskiert, mein Blut geopfert, um ihn sicher aus der Stadt heraus zu bringen." Der Tzimisce runzelt die Stirn. "Seitdem ist er verschwunden. Ihr habt nicht zufällig von ihm gehört?"

Dann legt er die Hände auf den Rücken und beschleunigt seinen Schritt. "Ich muss sagen, ich finde diese Nächte erregend. Ich habe mich lange nicht mehr so verletzlich gefühlt, so entblößt. So lebendig!"
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