[1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

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Moderator: Toma Ianos Navodeanu

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Il Canzoniere
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[1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Il Canzoniere »

Die fünfte Nacht seit dem Hof begann für viele genuesische Kainiten mit einer Nachricht. Sowohl jene die noch Aurore dienten als auch diejenigen die es auf die andere Seite verschlagen hatte, hatten hier oder dort eine Kontaktmöglichkeit hinterlassen. Und der Rest war ohnehin Flüsterpost. Auch die Diener der Unsterblichen waren über jene die des Tags auf dem Piazza di San Giorgio verbrannt worden waren sehr besorgt. Einige von ihnen kannten sich sogar untereinander. Da hielt man gleich doppelt die Augen offen.

Die Nachrichten die jene von Geblüt erreicht hatten mochten zwar in unterschiedlichen genauem Inhalt erbracht worden sein, aber sie waren des Tags angekommen. Mit der Bitte sich in der kommenden Nacht zwei Stunden nach Sonnenaufgang, oder so schnell es einrichtbar sei, im Elysium von San Donato einzufinden. Dies sei eine prinzliche Anordnung. In diesem Punkt unterschieden sich die Nachrichten nicht voneinander.
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Die Gegend Raveccas, in der das Elysium lag, war sehr ruhig. Beinahe direkt an Broglio und Clavicula angrenzend war hier häufig noch ein gewisser verkehr zu vermerken, nicht jedoch in dieser Nacht. Die meisten Genuesen hüteten sich seit einigen Nächten des Nachts herauszugehen. Und die die es taten rotteten sich zusammen und wurde selbst für die Unsterblichen zur Gefahr.

Von zwei Seiten von einem Platz eingerahmt, konnte man ohne Probleme das Seitenschiff, den kunstvoll verzierten Turm und das schlichte Eingangsportal bewundern. Grauer Stein war zu einer Mauer aufgetürmt worden und die Fenster zierte keinesfalls das bunte Glas, welches man hier erwarten mochte. Stattdessen waren die schmalen Öffnungen lediglich mit Wachspapier verschlossen. Allerdings hatte wohl jemand ein Hauch von Heimeligkeit und Pracht erzeugen wollen und so brannte - wie immer - in jedem Fenster eine Kerze, so dass diese stets von goldenem Licht erfüllt waren.

Von aussen völlig unscheinbar schien die Kirche heute keinerlei Besucher zu empfangen. Drinnen gab sich ein ganz anderes Bild. Männer des Grafen und Stadtwächter Broglios standen sich an zwei Seiten der kleinen Kirche gegenüber, betrachteten sich wortlos.
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Angelique
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Angelique »

Angelique huschte herbei, mied größere Menschansammlungen auf dem Weg, beobachte aber neugierig den Nachhall des Wahnsinns, der überall zu spüren war.

Die prunkvolle Kirche mit dem sündhaft teueren Wachspapier und dem modernen Turm wirkte so friedlich, aber sie wusste, dass es auch ein Hort der Schattenhexe war. Sie blieb also vorsichtig.

Wer hatte überlebt, wer sah sich die Radieschen von unten an? Welche Seite hatte gewonnen? Wie passte der religiöse Wahn ins Bild? Hatte Ferrucio damit zu tun? Was war mit der Schattenhexe, was mit denen die sie ansonsten hasste oder liebte?

So viele Fragen und die Sucht nach Antworten trieb die kleine Malkavianerin wie die Motte zum Licht zur schwer bewachten und entweihten Kirche.
"I'm a mighty thesaurus! Rawr!"
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Alain le Beau
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Alain le Beau »

Sie haben Aurore die Treue gehalten, haben für die weiße Prinzessin gestritten. Doch die Worte des monströsen Reiters in der vorherigen Nacht haben leise Zweifel in die loyalen Herzen von Gasparo und Alain gesät. Nun, zugegeben, Alains Beständigkeit fußt ohnehin auf kalkuliertem Eigeninteresse. Dennoch ist er nicht weniger besorgt als der Ventrue, denn er hat sein Schicksal eindeutig an das von Aurore geknüpft.

Umso überraschender kommt für die beiden Kainskinder die Nachricht von der einberufenen Versammlung, wollten sie doch in dieser Nacht ohnehin die weiße Prinzessin aufsuchen, um ihr die Aufwartung zu machen und – unterwürfigst – den Stand des Konflikts zu erfahren. Gasparo sucht Alain deswegen am Gasthaus vor den Toren auf, so wie zuvor abgesprochen, und die Kainskinder ziehen gemeinsam mit ihrer Entourage los, um der mysteriösen Botschaft auf den Grund zu gehen.

An Alains Seite sind seine Leibwächter Beppo und Sergio, scheinbar gelassen, trotz der Strapazen der letzten Nächte, sowie sein Leibdiener Luca. Gasparo dagegen wird wie üblich von Crispianus begleitet. Schlichte, praktikable Reisekleidung ist das Gebot der Stunde, auch wenn Alain offenbar nicht darauf verzichten konnte, seine Garderobe mit einigen dezenten Stickereien verzieren zu lassen.

So trifft die kleine Gruppe schließlich an der Kirche ein. Alain verzieht leicht den Mund, aber er betritt den Ort schweigsam, voll gespannter Erwartung. Gasparo folgt ihm kommentarlos.
Love the Sinner. Love the Sin.
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Nubis
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Nubis »

Eine kleine Gruppe Mönche waren von Burgus aus in Richtung Broglio gewandert. Gebete für die Toten und Verletzten der Massaker waren sicherlich stets willkommen, gerade jetzt in dieser Zeit, in der Dämonen unter ihnen hausten.
Fünf Personen in Kutten, mit Kreuzen um den Hals und voller Demut vor dem Herrn erreichten eben jenes heilg-unhelige Gotteshaus. Drei davon sagten kein Wort, hielten die Köpfe gesenkt und schritten hinter einem kleineren und einem grösseren Mönch hinterher.

Galeno hatte Nicolo informiert, dass man sich in San Donato treffe und auch wenn sie eigentlich anderes vor gehabt hatten, sie mussten allein schon der Informationen wegen dort erscheinen.

So betraten sie erst einmal schweigend diesen Ort, der Neutralität und Schutz versprechen sollte. Doch war dies eigentlich noch ein Elysium? Oder hatte es seit Beginn dieser Nächte diesen Status verloren?
War es sicher und intelligent, sich inmitten der Stadt zu treffen, in welcher erst noch vor Kurzem einige der ihren zu Asche wurden?

Galeno und Luciano hielten sich noch im Hintergrund, warteten ab, wer alles hier erscheinen würde.
Mit ihnen war Nicolo gekommen, begleitet von seinem Diener Giove.
Und der letzte der Fünf, blieb ebenfalls hinter Galeno stehen, den Blick weiterhin gesenkt. Er wirkte, als würde er gar nicht hier sein wollen, im Schatten verschwinden wollen.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Fray Diego
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Fray Diego »

Frisch ausgeruht macht sich Fray Diego auf den Weg zum Elysium San Donato. Er ist zeitig unterwegs, um noch ausreichend Zeit für die Gebete zu haben. Als er das Gotteshaus betritt, blickt der Mönch ein wenig überrascht in die Runde, nickt dann zu beiden Seiten und geht dann an den Wachen und den Wartenden vorbei, kniet an dem Platz nieder, an welchem er sich bereits vor 5 Nächten niedergelassen hat und beginnt seine Gebete.
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Il Canzoniere
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Il Canzoniere »

In eine dunkle Mönchskutte gehüllt, betrat ein weiterer Priester, mit einem hölzernen Kreuz um den Hals, die Kirche. Seine Haltung war perfekt gerade, seine Mimik ausdruckslos, sein Blick kalt und hart, sein Auftreten bestimmt. Mit einem raschen Blick verschaffte er sich einen Überblick über die Lage, ehe er durch den Raum schritt, jeden der Anwesenden mit einem Blick streifend und irgendwie auch kommentierend.
Es ließ sich nicht sagen ob dieser Mann alt oder jung war. Er hatte jugendliche Züge, aber die Haare verblassten hier und dort bereits. Die Haut eher jung, der Ausdruck seiner Augen erschreckend alt. Er wirkte in sich ruhend, unaufgeregt und fest im Geiste.

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Wenig später erreichten einige Martinsritter, mit langen Roben über dem Ordensabzeichen und angeführt von einem großgewachsen Streiter, mit breiten Schultern und rauen, kräftigen Händen, die zu Lebzeiten harte Arbeit gewöhnt waren. Das ernste Gesicht war ungewöhnlich blass und dunklen Stellen im Gesicht. Beinahe wie Augenringe, nur offenbar nicht ausschließlich unter den Augen... Die schwarzen Haare waren kurz geschnitten und ein Drei-Tage-Bart verstärkten den meist finsteren Gesichtsausdruck. Kühle stahlgraue und sehr aufmerksame Augen musterten die Umgebung sehr genau.

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Ebenfalls in der Gruppe der Martinsritter befand sich ein dicklicher Mann in der Kutte eines Benediktiners, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen zog er diese erst ab als er einige Schritte ins Elysium hinein gemacht hatte.
Mit einer Denkfalte auf der Stirn schien er eigenen Gedanken anzuhängen,sah sich jedoch aufmerksam um, als er das Elysium betrat. Er erinnerte an eine angespühlte Wasserleiche. Und auch sein Gang hatte etwas amphibisches an sich. Kurz kreuzten sich die Blicke mit dem zuvor gekommenen Priester und seine Stirn runzelte sich ein wenig weiter. Die Hände über den Rücken gekreuzt leckte er sich mit einer beinahe schwarzen Zunge langsam über die Lippen. Es schien als würde er, nun da er seine Gedanken abgestriffen hatte, langsam nervös werden.

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Anastasia
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia schleicht herein, versteckt sich in irgendeiner Ecke, aus der man gute Sicht hat und beobachtet, versucht in alle Richtungen gleichzeitig zu sehen.


‐--------
Geschick und Heimlichkeit um sich unauffällig zu bewegen. Keine Verdunkelung.
[Spezi Balance+Verstecken]
@ Anastasia (Krissa) : 8d10 = (3+3+6+7+5+10+8+8)
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
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Vergonzo Faro
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Vergonzo Faro »

Vergonzo hatte sich nach Erhalt der Nachricht direkt verdunkelt auf den Weg gemacht.
Er positionierte sich so, dass er die kommenden Kainiten sehen konnte.
Dies hier wäre die perfekte Falle sich den Abtrünnigen zu entledigen und wenn dem so ist, wer hat sie gelegt? dachte er.
Immer wieder blickte er sich um, hielt seine Blutkraft oder nicht. Lag immer noch dieser Fluch auf ihm. Unruhig war er in diesen Nächten.

Er würde noch etwas warten, ehe verdunkelt hinein ging.
Man soll bauen, als wollt man ewig leben, und leben, als sollt man morgen sterben.
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Toma Ianos Navodeanu
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Toma Ianos Navodeanu »

Sie waren nicht glücklich. Sie waren ja selten glücklich, doch diese Nacht waren sie wieder auf einem neuen Tiefpunkt. Nicht so tief, wie es vor knapp dreißig Jahren der Fall gewesen war. So etwas durfte nie wieder passieren und davon hatten sie sich entfernt, doch es war schlimm genug.

Ihre Wut brodelte immer noch unter der Oberfläche obschon sie gerade ihr Zimmer im A Tarda Ora zerlegt hatten.
Aber als wäre das auch genug gewesen sie zu beruhigen. Nichts wurde besser davon.

Ihre Ghule tot, erneut. Ihre Zuflucht enthüllt. Ihre Herde vernichtet und den Augen der Menschen preisgegeben. Ihre Werke…

Ein tierisches, beinahe gequält klingendes Knurren entrang sich ihnen, als sie durch die nächtlichen Gassen von Broglio gingen um das Elysium zu erreichen.
Es war schon wieder spät. Die anderen Gäste des Tarda Ora sicher schon aufgebrochen. Zumindest waren sie niemanden dort begegnet außer den Wachen, die von dem ganzen Lärm aufgeschreckt waren.
Es war auch nicht zuträglich gewesen, dass Gandac in das Gebrüll eingestimmt hat, als es seinen Herren vernommen hatte.

Sie hofften nur, diese Versammlung würde etwas positives ergeben. Vielleicht ein neuer Schlachtplan nach den Verlusten am Hafen. Immerhin war das Gift schlussendlich noch erfolgreich gewesen, auch wenn es nicht mehr viel Effekt hatte.

Es war frustrierend und ermüdend. Trotz der Wut und dem Aufruhr fühlten sie sich auch irgendwie müde.
Mühe und Arbeit…und was hatten sie erreicht? Nichts außer mehr zu verlieren.
Sie würden nun ganz anders vorgehen müssen. Doch zu erst müsste all das vorbei sein.

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Die Nachricht war klar gewesen. Kommt ins Elysium. Was sie jedoch nicht gewusst und erwartet hatten war, dass die Gegenseite dort sein würde.

Überrascht blieben sie an der Tür stehen und schauten von einem der Anwesenden zum anderen.
Alain, Gasparo, Maximinianus, Benedetto, Titus… Was zum…
Sie wollten schon kehrt machen, da sahen sie auch Galeno und Nicolo…Die beiden waren im Tarda Ora gewesen. Doch waren sie wirklich auf ihrer Seite? Dann standen hier aber auch Wachen von Broglio und draußen auf dem Weg noch mehr.

Was war hier los? War das eine Falle? Aber sie hatten die Nachricht im Tarda Ora bekommen. Wurden sie hier ausgeliefert? Warum aber so viele? Warum waren gefühlt alle hier?
Dann sahen sie auch Anastasia in einer Ecke stehen und wunderten sich noch mehr. Sollte sie nicht tot sein?
Und da war noch ein Fremder.

Sie fühlten sich keineswegs wohl in dieser Zusammenkunft und blieben nah der Tür. Beobachteten das alles, ob sich jemand ihnen nähern würde. Ob etwas unschönes hier passieren würde. Noch war das jedoch ein Elysium, oder?
Sie nickten nur knapp jenen zu, deren Blicke sie trafen, aber sie hatten keinen Wunsch mit jemanden hier in Kontakt zu kommen. Viel mehr blieb noch der Gedanke schnell wieder zu gehen.

Alle anderen sahen einen ihnen fremden Mann Mitte zwanzig (Nur für Alain und Gasparo nicht so sehr fremd) in der Nähe der Tür stehen. Mit dunklen kinnlangem Haar und braunen Augen in unscheinbarer bürgerlicher Kleidung, der sie sehr argwöhnisch musterte.
"Du fügst dich falsch ein! Du bist so fremd hier! Kannst du du selbst sein? Und bist du ganz bei dir!?" - ASP
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Fray Diego
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Re: [1034] Sanguine Angelegenheiten [Alle] [Quinta]

Beitrag von Fray Diego »

Obwohl er in die Gebete vertieft ist, hat Diego sehr wohl mitbekommen, dass weitere Leute eingetreten sind. Das Rascheln von Stoff, leise und teilweise unsichere Schritte auf dem Boden, von denen einige nur wenige Schritte in den Raum taten, jedoch andere selbstbewusst den Raum durchschritten.

Er kniete weiterhin auf dem Boden, bis er seine Gebete beendet hatte, dann steht er auf, bekreuzigt sich und bleibt dann mittem im Raum stehen und schaut sich in aller Ruhe um. Er blickt alle Anwesenden kurz an, mal lächelt er, mal nickt er, mal verzieht er keine Miene.
Gesperrt

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