[1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

[Juli'20]
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Nubis
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[1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von Nubis »

Der Neumond wirkte diese Nacht, als würde er das wenige Licht der sichtbaren Sterne am Himmel wie ein schwarzes Loch verschlucken wollen. Ein kleiner Schein an dessen Rand zeugte von all der Energie, die er gerade blockierte. Wolken hingen am Himmel und trugen die Tränen des Meeres mit sich.
In ganz feinen Tropfen bedeckten sie die Kleidung und hinterliessen einen leichten Film von Nässe. Was man trug wurde schwerer und schwerer unter der Last dieser Nacht.

Gleich nachdem er wach geworden war, hatte sich der hohe Herr mit Bestechungsgeld einen Weg durch das Nordtor Genuas ermöglicht und die Strassen in Richtung A Tarda Ora gegangen. Den Wachen davor wurde angekündigt, dass man Besuch erwarte und sie Bescheid geben sollten.
Drinnen angekommen, hatte er seinem Diener mitgeteilt, wen man heute hier erwarten würde und was er zu tun hatte. Der Jüngling nickte verständnisvoll.

Durch die weiss geflieste Eingangshalle schritt der Kainit sodann. Diese erstreckte sich bis in den obersten Stock hinauf, wo sie oben von einem Geländer rundherum zum oberen Bereich abgegrenzt wurde. Kerzenständer befanden sich in den Ecken und bedeckten die weisse Halle mit einem orangenen Schein.
Vier Wachen standen ihnen gegenüber. Gekleidet in gutes Leinen, Leder und Kette. Mit Speeren in den Händen hielten sie stumm Wache. Direkt an der gegenüberliegenden Wand zog sich auch ein großes Fresko über die ganze Breite. Ein rauschendes wallendes Meer, dass sich an einer Klippe brach, war darauf abgebildet.

Dort blieb er wieder einen Moment stehen, schüttelte leicht mit dem Kopf und wendete sich dann ab. Er ging weiter einen langen Gang entlang, der schlussendlich zu einer Treppe führte, die zu weiteren Zimmern leiten würde.
Hier wartete er und kümmerte sich noch um ein paar mitgebrachte Notizen, um die Zeit sinnvoll zu verbringen.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Valerios
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Re: [1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Langsam schob Valerios den Deckel von der schweren Holzkiste, die ihm die Überfahrt als Ruhestätte gedient hatte und lauschte in die Nacht. In dem Gasthaus in der Platea Longa, das seit seiner Ankunft vor zwei Nächten als Quartier war noch etwas los, obwohl für die meisten der Gäste der Höhepunkt des Abends schon überschritten war.

Der Wind war günstig gewesen, so dass sein Schiff rechtzeitig zum Neumond eingetroffen war - es war sogar noch etwas Zeit sich mit der Stadt vertraut zu machen.
Die Einwohnerschaft war um einiges vielfältiger als in Caliagri, ihre Aussprache artikulierter und vollmundiger als das tiefe und etwas genuschelte Sardisch.
Es würde etwas Übung erfordern sich sprachlich anzupassen, aber alles nur eine Frage der Zeit.

Er entschied sich auf der Strata Romana in Richtung Broglio aufzubrechen, das heruntergekommene Clavicula würde er in einer anderen Nacht genauer unter die Lupe nehmen.

Als er vor der dem erleuchteten "A Tarda Ora" ankam war seine fröhliche Laune kurz getrübt, der Fackelschein machte die angenehme Schwärze der Neumond-Nacht zunichte. Dann aber trat der Mann, die in einem einfachen Mantel gehüllt war, aus dem Schatten des Nachbarhauses und beherzten Schrittes auf die Haustür und die dort stehenden Wachleute.
"Es ist nicht so sehr die Hilfe unserer Freunde, die uns hilft, als vielmehr das vertrauensvolle Wissen, daß sie uns helfen werden."
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La Cronista
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Re: [1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von La Cronista »

Zwei Wachen flankierten den Eingang der Villa, deren wenige Fenster geschlossen waren, während vier weitere Wachen sich auf dem Platz davor aufhielten und den ankommenden Gast kritisch musterten.

Sie alle wirkten nicht mehr so abgehalftert wie sie früher ausgesehen hatten. Stattdessen schienen es nun kampferprobte Soldaten zu sein, die hier dies Haus bewachten.

Einer der Männer an der Tür trat vor und versperrte Valerios den Weg.
„Guten Abend der Herr. Wer seid ihr und was wünscht ihr?“
Dabei bemerkte Valerios wie die beiden Männer seine Gestalt von oben nach unten mit den Blicken absuchten.
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Valerios
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Re: [1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Mit einer langsamen Geste hebt Valerios die Arme etwas an und dreht die Ellbeugen nach vorne, so dass der Mantel sich öffnet und den Blick auf seinen Körper freigibt. Unter dem einfachen Mantel trägt er ein figurbetontes petrolfarbenes Gewand mit einfach verzierten Borten. Am Gürtel trägt er am rechten Oberschenkel eine Geldbörse, ansonsten ist klar erkennbar das er unbewaffnet ist. Seine Zunge streicht kaum sichtbar über seine oberen Schneidezähne, bevor er antwortet.

"Mein Name ist Signore Piero und ich habe eine Verabredung mit Signore Fiore", sagt er mit einem hörbaren sardischen Akzent, während seine goldbraun-schimmernden Augen ruhig den Blick der Wache erwidern.
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La Cronista
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Re: [1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von La Cronista »

Der Mann der vor ihm stand und wie ein typischer Italiener anmutete, nickte schließlich und ging dann zur Tür um ins Haus einzutreten. Öffnete dabei auch die Tür für den Gast. "Wartet hier." sprach er und verschwand in einem Gang zu seiner rechten.

Valerios fand sich in einer weissgefliesten Halle wieder, deren Decke über dem Erdgeschoss lag und man so von oben von einer Balustrade gleich hinab sehen konnte. Ihm gegenüber befand sich ein großes Fresko an der Wand, dass ein wallendes Meer zeigte das sich an Klippen brach. Links und rechts davon standen Wachen mit Speeren, still und schweigend wie Statuen. Neben ihnen brannten Kerzen auf hohen Ständern und tauchten so die Halle in einen orangeroten Schimmer. Auch in den beiden anderen Ecken des Raumes standen Wachen und Kerzen.
Kurze Zeit später kam der Wachmann zurück und hatte einen jungen gut gekleideten Mann im Schlepptau.
Die Wache ließ ihn und Valerios allein und begab sich wieder hinaus, wonach er die Tür hinter sich auch schloss.
Der junge Mann verbeugte sich.

"Guten Abend, mein Name ist Alvaro und ich werde euch zum werten Signore Fiore leiten."
sprach er und tat eben dies. Führte ihn durch den Gang von dem mehrere Türen links und rechts abgingen, bis zu einer Treppe am Ende und über diese in den ersten Stock hinauf. Auch dort standen Kerzen, die jedoch die Gänge nur spärlich beleuchteten.
An dem oberen Bereich der unten liegenden Halle entlang, ging es in einen kleineren Gang und dort zu einer Tür, gegen die der Diener klopfte und Valerios schließlich eintreten ließ, als er Antwort erhielt.
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Valerios
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Re: [1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Valerios betrachtet mit einer Hand vor den Augen das Fresko, als der junge Mann eintritt. Er folgt ihm in den ersten Stock. Als die Beleuchtung wieder spärlicher wird, erlaubt er sich kurz die sich lösende Anspannung zu fühlen, bevor er den Raum betritt.

Er ist von schlanker, allerdings etwas untersetzter Statur, muskulös und von gerader Haltung. Seine braunen Haare sind kurz geschnitten, der Bart sauber rasiert. Seine Haut ist etwas dunkler als die eines Durchschnittsitalieners, sein Akzent weist ihn als Zugereisten aus.
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Nubis
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Re: [1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von Nubis »

Der junge Blondschopf, der mit Galeno gekommen war, hatte sich heimlich den beiden angeschlossen und sie in gutem Abstand verfolgt, um sich letzten Endes dann neben die Tür zu stellen und Alvaro abzulösen. Eigentlich hatte er ja die Aufgabe erhalten gehabt, aber mit seiner Aufmerksamkeit war es wohl über die längere Zeit des Wartens nicht so ganz gut bestellt gewesen und zudem war der andere einfach bekannter in diesem Hause. Aber nichts anmerken lassen...

Valerios dagegen wurde beim Eintreten von einem Mann mittleren Alters begrüsst, dessen Erscheinen gepflegt war und dessen Auftreten edel erschien. Seine Züge waren von Weisheit gesegnet, die Haare leicht grau meliert. Er war für einen Italiener normal gebaut, aber etwas zu schlank, mochte man meinen. Auch seinem Gesicht waren gewisse Entbehrungen abzulesen. Mangel an Schlaf möglicherweise, der die Augen tief im Schatten liegen und die Haut blass wirken liess. Doch die Farbe seiner Augen flammte mit dem Flackern vom Lampenschein, welcher den Raum erfüllte, in einem honigfarbenen Ton, fast golden, möge man meinen.

Mit einem Nicken begrüsste der Mann den Fremden und trat auf ihn zu.
"Ich, Galeno Fiore, Herold der Stadt Genua, Neugeborener vom Clan des Todes, Kind des Bruder Martinus, Ancilla und Prior der Einsiedelei Camaldoli, Kind Hephaistos, Ahn und Seneshall der Domäne Florenz, heisse euch in Genua willkommen!"
Seine ersten Worte waren angenehm vom Klang, recht hoch, als wäre der Stimmbruch nie eingetreten, oder die Stimme stets gut trainiert worden. Melodisch schwangen sie durch den Raum, leise, aber gut betont.

Er stand neben einem Tisch mit Stühlen, auf dem einige Wachstafeln zu finden waren. Auch ein Griffel lag bereit. Eine Lampe erfüllte den Raum mit etwas warmen Licht.
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Valerios
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Re: [1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Als der Herold mit seiner Vorstellung ansetzte, wusste Valerios, das Sie in geschützten Räumlichkeiten waren und schlug die Kapuze seines Mantels endgültig zurück und lauschte den salbungsvollen Worten des Signore Fiore. Wenn er eines nie überdrüssig werden würde, dann des Zeremoniell, das die Unsterblichen pflegten.

Er setzte sein Nicken einen Hauch tiefer als das seines Vorredners, so dass das achtsame Auge der zartgezeichneten sechseckigen Konturen gewahr werden konnte, die hinter seinen Ohren verschwanden (Serpentis 1)

"Valerios Hyakinthos Pieros, Neugeborerener aus dem Clan des Seth, Kind des Timotheus Maniakes, Anchilla und Hüter des Elysiums der Domäne Masala,
Gesandter des Hierophanten des Clans des Seth auf der vergessenen Insel an den Hof Ihrer königlichen Hoheit Principessa Aurore, Prinzessin der Stadt Genua, Lehnsherrin der befreiten Insel Sardinien, Ahnherrin des Clans der Könige, möge Ihre Regenschaft ewig andauern.

Ich freue mich über das herzliche Willkommen, Signore Fiore."
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Nubis
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Re: [1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von Nubis »

Ein leichtes Lächeln begleitete Galenos Worte, während er weiter sprach.

"Es freut mich, dass ihr es zu der gegebenen Zeit geschafft habt, hier zu erscheinen, ist doch der Weg nicht kurz und bei weitem nicht ohne Gefahren...auch für unsereins." Eigentlich traf dies auf jede Art von Reisen zu, aber die See war doch noch etwas tückischer, trügerischer. So offen und weit und doch war man gefangen in dem Bauch eines hölzernen Schiffes.

Er wies auf die Stühle und meinte: "Setzt euch doch."
Selbst nahm er dann auch sogleich Platz und musterte sein Gegenüber durchaus interessiert. Auch wenn er den Anschein von tiefer Müdigkeit mit sich trug, so blieb der Blick selbst wach und aufmerksam.

"Mich interessiert, warum ihr nach Genua gekommen seid, obwohl Sardinien sicherlich auch seinen Reiz besitzt?"
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Valerios
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Re: [1038] Was schlängelt da durch die Strassen Genuas? [Galeno, Valerios]

Beitrag von Valerios »

Valerios setzte sich.

Er macht einen wahrlich aufrichtigen und ehrlichen Eindruck (Presence 1 - 4 Erfolge)

"Nun, in einem früheren Leben war ich selbst Seemann, und möge das so bleiben, meinte es das Meer bisher gut mit mir.

Was Sardinien betrifft, so war die politisch Situation wie euch sicher bekannt ist, in den letzten Jahren etwas, sagen wir turbulent.
Der Clan des Seth ist überaus daher überaus zufrieden, dass mit der Übernahme der Herrschaft durch Principessa Aurore in persona Ihres Regenten Josef Szokyel
der Frieden auf der vergessenen Insel wieder hergestellt ist.

Um so mehr es die Möglichkeit bietet eine neue und hoffentlich fruchtbare Beziehung zu den beiden aufstrebenden Seerepubliken aufzubauen.
Und mit diesem Ziel bin ich als geschätztes Mitglied der Gesellschaft Caliagris hier nach Genua gekommen."
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