[1037] Ein Körnchen Wahrheit [Alain, Iulia]

[Juni '20]
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Iulia Cornelia
Ventrue
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Re: [1037] Ein Körnchen Wahrheit [Alain, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Müsste ich um mir selbst darüber Gedanken machen zu können, nicht erst einmal wissen, wer diese geheimnisumwobene Person überhaupt sein soll?“, erklärte die Ventrue erheitert mit einem geradezu amüsierten Schmunzeln, bevor sie sanft den Kopf schüttelte und mit ihrer freien Hand abwinkte.

Mit einer überraschend ruhigen, gleichmäßigen und völlig unaufgeregten Stimme erklärte die Ventrue stattdessen: „Mir ist es letztlich einerlei, ob ich nun euch oder Jemand anderen einen kleinen Gefallen dafür erweise, dass Julio bei einem Händler in den hohen Häusern Genuas platziert wird und dort lernen kann.“

Iulia machte eine bewusste Sprechpause, bevor sie sich erkundigte: „Ihr werdet euch demnach selbst darum kümmern, dass Julio bei einem Händler in den hohen Häusern Genuas platziert wird und dort lernen kann?“ Abwartend blickte sie auf ihr Gegenüber, als sie kurz pausierte, um sich dann zu erkundigen: „Oder gedenkt ihr nur einzig die Vermittlerrolle einzunehmen, da ihr gerade meintet, ihr würdet für mich vorsprechen wollen?“
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Alain le Beau
Tzimisce
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Re: [1037] Ein Körnchen Wahrheit [Alain, Iulia]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Tzimisce sieht sie eindringlich an. "Was ich euch anbiete, ist ein erfahrener Händler, der mit einem der Händlerhäuser verwandt ist. Aber es wäre vielleicht nicht das, was ihr euch vorstellt, Iulia. Er ist ein Mann, der seine Privatsphäre schätzt. Euer Schützling würde wohl eine lange Zeit lernen, ohne seinen Lehrer zu sehen, im besten Fall." Er neigt den Kopf. "Vielleicht findet ihr jemand, der mehr euren Vorstellungen entspricht. In der Zwischenzeit werde ich eine entsprechende Anfrage stellen und euch, sofern ihr noch Interesse haben solltet, die Antwort zukommen lassen."

Er faltet seine feinen Finger. "Das alles mag euch etwas geheimnistuerisch vorkommen, aber es gibt Gründe dafür. Ich würde jedenfalls verstehen, wenn ihr ablehnt, aber ich wollte es zumindest anbieten."
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Iulia Cornelia
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Re: [1037] Ein Körnchen Wahrheit [Alain, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ihr würdet es also verstehen, wenn ich etwas ablehne, worum ich euch nicht gebeten hatte, sondern ihr ganz und gar selbstlos bestimmt habt für mich zu tun, ohne dass es bisher zu einem tatsächlichen Handel zwischen uns gekommen ist? Einfach weil ihr darauf vertraut, dass ich ein solches Vorgehen von euch zu schätzen wissen würde oder aber ich euch und euer Amt genügend fürchte, so dass ich es euch ohne Widerworte oder Widerstand zu leisten angemessen begleichen würde?“, fragte die junge Ventrue interessiert und mit einer dezent ungläubigen Stimme, bevor ein amüsiertes Lächeln ihre Lippen umspielte.

„Was ihr gerade versucht zu tun, ist alles andere als die feine Art, die man von einer Harpyie nicht nur erwarten sollte, sondern auch erwarten muss.“, stellte Iulia nüchtern fest, bevor sie sich bei ihrem Gegenüber ruhig erkundigte: „Oder sind derlei Dinge die neuen Regeln der Gesellschaft, die ihr dank eurem verliehenen Amt in Genua zu etablieren gedenkt?“
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Alain le Beau
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Re: [1037] Ein Körnchen Wahrheit [Alain, Iulia]

Beitrag von Alain le Beau »

Der Tzimisce sieht sie für einen Moment verdutzt an, dann beginnt er zu lachen. "Bewahrt euch euer Misstrauen", sagt er fröhlich. "Es wird euch schützen. Aber nein, nein - das wäre doch arg plump von mir, nicht wahr? Nein, ihr schuldet mir natürlich nichts für die Nachfrage, sonst hätte ich das bereits auf den Tisch gelegt. Nur wenn die Lehre wahrlich beginnt - falls sie beginnt - können wir über Gefallen sprechen."

Etwas ernster, wenngleich immer noch sichtlich amüsiert, fährt er fort. "Mein Angebot ist: Ich frage unverbindlich bei dem Händler an, ohne dass ihr mir etwas schuldet. Ihr überlegt euch, ob ihr so eine Ausbildung überhaupt für euren Schützling wollt. Voller Geheimnisse. Wenn ich eine Rückmeldung erhalte, melde ich mich bei euch, dann teilt ihr mir eure Entscheidung mit. Ein Ja? Wir sehen weiter. Ein Nein? Wir vergessen die Sache und feiern."
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Iulia Cornelia
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Re: [1037] Ein Körnchen Wahrheit [Alain, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

„Ihr seid wirklich kein Händler.“, stellte die junge Ventrue enttäuscht, beinahe ernüchtert, mit leicht gerümpfter Nase fest, bevor sie sanft den Kopf schüttelte und erklärte: „Aber ich werde über euer Angebot nachdenken. Ich weiß ja nun, wo ich euch erreichen kann.“ Sie nickte leicht und dezent in Richtung Tor, bevor sie erklärte: „So es sonst nichts mehr gibt, will ich mich nun von euch verabschieden und bis wir uns wieder sehen, euch allzeit sichere Wege und noch eine angenehme heutige Nacht wünschen.“
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Alain le Beau
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Re: [1037] Ein Körnchen Wahrheit [Alain, Iulia]

Beitrag von Alain le Beau »

"Absolut nicht!", bestätigt Alain nicht ohne einen gewissen Stolz. Wenn er ihre Abneigung bemerkt, kommentiert er sie nicht. "Ich bin ein Liebhaber, ein Genießer, ein Poet, ein Tänzer. Wie kann man sich diesen Dingen mit einer Krämerseele hingeben? Der Schlemmer sollte nicht die Kosten seines Males berechnen, der Tänzer nicht darüber nachdenken, was der Musiker kostet, der seine Schritte führt." Er lächelt. "Ihr seid jung, Iulia. Ich hoffe, dass ihr dies irgendwann versteht, aber wenn nicht, so ist das gleichsam legitim."

Er führt sie durch die Hecke hinter dem Garten, durch einen verschlungenen Pfad zwischen dunkelgrünen Wällen, bis sie ins Freie hinaustreten und wieder vor dem Palast stehen, auf die Allee und das Tor zuwandern. "Diesen Wunsch gebe ich euch zurück, wenngleich ich nicht an der Fähigkeit eurer Wachen zweifle. Es war gut, hier draußen solch angenehmen Besuch zu erhalten. Ich hoffe, euch bald wiederzusehen." Er faltet die Hände. "Richtet jenen, die wir gemeinsam kennen, meinen... Gruß aus." Vielleicht hat er mehr sagen wollen, aber die Wachen sind in Hörweite. Sein Zwinkern impliziert jedoch, dass sie ihn schon verstehen wird, wenn sie will.
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Iulia Cornelia
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Re: [1037] Ein Körnchen Wahrheit [Alain, Iulia]

Beitrag von Iulia Cornelia »

In Iulias blaugrauen Augen spiegelte sich nicht wider, ob sie den Tzimisce verstand oder nicht. Auch nicht darüber, ob sie wusste, wem sie einen Gruß bestellen sollte. Stattdessen legte sie ihren Umhang in einer ruhigen Bewegung über ihre Schultern und schlug ihre Kapuze hoch, bevor sie ihrem Gegenüber noch eine Verneigung ihres Hauptes zukommen ließ. Mit ruhigen Schritten ging sie etwas rückwärts, bevor sie sich nach einigem Abstand zu ihren Männern umwandte, die nicht nähergekommen waren, sondern sich auf den Wink des Hauptmanns hin erhoben hatten, um gemeinsam mit ihr den Weg, den sie gekommen waren, zurück zu gehen.



Zusammenfassung:
Iulia ging gemeinsam mit einigen Wachen sich den Zustand des Dörfchens Nervis ansehen, welches von einer Seuche heimgesucht werden sollte, sowie dessen Gotteshaus samt der aus dem Meer geborgenen Statue zerstört wurde. Im Dorf selbst waren keine Anzeichen einer Seuche zu sehen. Das ausgebrannte Gotteshaus hingegen wirkte zu instabil, als dass die Gruppe es betreten hätte. Stattdessen unterhielten sie sich mit dem Wirt, der ihnen den Weg zu einem Händler wies, der bereits viel Gutes für das Dorf getan hatte. Die Gruppe ging zu dem Anwesen und Iulia betrat dieses allein, nachdem der Hausherr sie kurzfristig empfangen hatte, während die Wachen abseits lagerten.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem prunkvollen Palast um das Heim des Tzimiscen Alain handelte, der sich über Iulias Besuch freute, auch wenn er unerwartet kam. Er zeigte der Ventrue sein Anwesen und bot ihr und den Wachen an über Tag zu bleiben. Iulia lehnte dankend aber höflich ab, da sie nur auf der Durchreise war. Die Beiden sprachen über die Geschehnisse in Nervi, doch da Iulia den Eindruck erhielt, dass sie unerwünscht sei, verabschiedete sie recht zügig. Auf dem Weg nach draußen erkundigte sie sich bei Alain, ob dieser das Händlersein nur vorgab oder er tatsächlich Händler wäre, da sie für einen vielversprechenden Burschen hätte, den sie bei Händlern in den hohen Häusern Genuas platziert wissen wollen würde. Der Tzimisce verneinte, meinte aber er hätte Kontakt zu einem Händler im Verborgenen, dessen Identität er nicht preisgeben wollte. Dennoch unterbreitete er der Ventrue ein sehr zuvorkommendes Angebot, welches Iulia nicht annahm. Sie meinte jedoch, sie würde über das Angebot des Tzimiscen nachdenken.
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