[1036] Das Schiefe wieder gerade rücken [Galeno, SL]

[Nubis]

Er folgte und die Ghule ebenfalls. Gut dass letztere erst einmal eine Weile mit der Kiste beschäftigt waren, denn so stellte sich erst später etwas ein….

… denn ganz im Gegensatz zu Galeno hatten sie zwar alle auch schon Leichen gesehen und eben auch befördert und begraben, doch sich nie wirklich mit ihnen umgeben. So war es doch etwas anderes und alle entschieden sich gerade wahrscheinlich dazu standhaft zu bleiben und durch den Mund zu atmen, auf Grund des Gestankes, der von den Becken stammen musste.

Der Kappadozianer dagegen genoss das Ambiente, welches seine morbide Ader vortrefflich kitzelte. In einigen Jahren würde er auch etwas in der Art besitzen und endlich solche Forschungen durchführen können. Interessiert musterte er die Becken und wurde durchaus vom Wissensdurst getrieben. Welcher war jünger, welcher schon länger tot? War es reines Wasser, oder waren Zusätze darin. Was wurde hier genau untersucht?
Ein Blick lag wohl etwas zu lang auf den Becken und so kam Galenos Reaktion möglicherweise etwas später, als erhofft oder gar erwartet.

Die wachen Augen sprangen ertappt zu dem Älteren und er verneigte sich. Wieder sagte er nichts und überliess Stephanus respektvoll die ersten Worte, die in diesem Gewölbe zwischen ihnen gesprochen werden würde.

Bei der Kiste rangen derweil die Ghule mit der Luft und wirkten bleich, beinahe selbst wie Kainiten.

[La Cronista]

Bei seiner schnellen Begutachtung der Becken fiel Galeno auf, dass die Leichen durchaus unterschiedlich aussahen und auch das Wasser teilweise von unterschiedlicher Farbe war. Hier etwas bläulicher, dort grün, anderswo rot. Manche normal durchsichtig aber etwas trüb.

Manche Leichen schwammen an der Wasseroberfläche, andere lagen am Grunde des Beckens. Ihr Haar wallte um ihre bleichen Köpfe. Die Augen starrten leblos in die Höhe. Teilweise aufgdunsen, teilweise blut unterlaufen.

Bei einer Leiche hatte sich die Haut abgelöst und der Körper war furchtbar aufgedunsen, mehr noch schien es, als bei einem Verwensungsprozess an Land.

Hinter Stephanus tiefer in der Halle befand sich etwas wie ein Altar und Kisten und Regale mit Gefäßen standen herum.

"Galeno Fiore...wer schickt dich und was bringst du mir?" tönte die raue Stimme, durch die unterirdische Halle.

[Nubis]

Nun hoffte er, dass er die rechten Worte fand, um die schlechten Nachrichten, die er brachte, nicht noch schlechter wirken zu lassen. Er hoffte, dass er hier schnell wieder fort konnte und sich nicht in noch grössere Schwierigkeiten bringen würde.

"Als Neugeborener des Clan des Todes wurde ich damit betraut, euch vom Clan des Todes zu Genua eine Nachricht zu übermitteln."

Er rief mit einem Fingerzeig die Ghule und somit die Kiste etwas näher. Sie öffneten diese, aber so, dass der Deckel noch darauf liegen blieb.
Galeno trat einige Schritte zurück, sodass er nun die Kiste zwischen sich und Stephanus gebracht hatte. Er rückte den Deckel etwas, sodass das bleichen Gesicht der Kainitin zu sehen sein würde.

"Ich bringe Sofia, Neugeborene vom Clan des Todes zurück zu euch."

[La Cronista]

Stephanus' Augen wanderten hinab zu der Kiste in der sein Kind lag. Still wie schlafend und doch wussten sie alle dass sie alles hörte und fühlte, was geschah.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten bevor er sie hinter dem Rücken versteckte. Sein Kiefer presste sich fest zusammen und er starrte Galeno mit festem und angespanntem Blick an.
Hier waren keine Worte nötig zwischen ihnen. Keine Erklärung. Die Nachricht war angekommen.

„Im Namen des Clans zu Pisa möchte ich Genua um Verzeihung bitten. Sofias Verhalten muss unangebracht gewesen sein.“
Erwiderte er dann plötzlich diese Entschuldigung anstatt wütend aufzubrausen, wie es nicht verwunderlich gewesen wäre.

Dann richtete sich sein Blick wieder auf Sofia und irgendetwas musste in ihm vorgehen, doch zeigte sich kaum eine Regung des älteren Kappadozianers außer dass er langsam den Kopf hin und her bewegte. Ein Kopfschütteln?

Spoiler!

Fassung bewahren/Raserei gg. 4
+WK – erste Runde unterdrückt (Worte die er spricht)
@ Kleiner Schatten (Sam) rolled 21. (4 + 1 + 6 + 10 = 21)
@ Kleiner Schatten (Sam) rolled 22. (9 + 3 + 2 + 8 = 22)
@ Kleiner Schatten (Sam) rolled 28. (1 + 10 + 9 + 8 = 28)
@ Kleiner Schatten (Sam) rolled 20. (4 + 6 + 9 + 1 = 20)

[Nubis]

Galeno hatte den Blick gesenkt, aber vielleicht genau deswegen die geballten Fäuste gesehen, kurz bevor sie verschwanden? Auch mit Selbstbeherrschung war ein gewisser Instinkt intakt und so spannte sich in ihm etwas an, bereit, weiter nach hinten zu flüchten, bereit, notfalls seine Ghule in den Weg zu stellen, sich verteidigen zu lassen, auch wenn sie alle vielleicht keine Chance gegen den Ancilla hatten.

Als Stephanus dann sprach, wanderte unweigerlich Galenos Blick wieder zu Sofia. Was ihr nun wohl blühen würde? Was ihm selbst wohl passieren würde, würde er so nach Florenz geschickt werden? Der Prior wäre wahrscheinlich sein kleineres Problem...
Eine gewisse Traurigkeit lag in Galenos Ausdruck. Tat ihm Sofia möglicherweise leid? Oder war dies auf Grund ihres Verhaltens in Genua?

Stumm verneigte er sich noch einmal, eine Geste als Antwort. Er hatte die Entschuldigung verstanden und würde sie überbringen. Wort für Wort. Sofern man sie denn hören wollte.

[La Cronista]

Stephanus neigte sich herab und hob Sofia aus der Kiste. Anders als bei einem Menschen hingen ihre Gliedmaßen nicht völlig schlaff herab. Eine unnatürliche Starre, die Teil ihrer leichenhaften Existenz war und die der Pflock in ihr auslöste, ließ sie mehr wie eine große hölzerne Puppe wirken.

Für einen Moment starrte der Ancilla ihn sehr direkt an, dann sprach er leise:
"Du kannst gehen, Galeno Fiore."

[Nubis]

Galeno blickte den Ancilla ernst an, als dieser Sofia aus der Kiste hob. Doch war seine Aufmerksamkeit mehr auf ihr ruhend, als auf ihrem Erzeuger. Er fragte sich, ob sie noch immer dem Blutsband verfallen war, aber selbst das machte jetzt keinen Unterschied mehr, denn sie würden sich vermutlich für eine lange Zeit nicht mehr sehen. Eigentlich schade drum.

Ein leichtes Seufzen erfüllte das Gewölbe und er nickte. Mit einer Verbeugung und einigen Schritten rückwärts liess er dann den Ancilla in Ruhe.
Seine Aufgabe war hier beendet und die neue konnte beginnen. Ein Fresco für das Elysium.

Er trat hinaus und versuchte sich am Himmel zu orientieren, wie viel Zeit ihm wohl noch bleiben würde. Wahrscheinlich würde er zurückkehren müssen, erst einmal Schlaf finden und dann die nächste Nacht wieder dort einkehren, um dann sich der Skizzen anzunehmen.
So begab er sich ins Gasthaus, am besten über den Fluss, der nach Pisa führte und den er nun ein drittes Mal diese Nacht befahren würde.
Im Gasthaus wurde gemeldet, dass er sehr, sehr müde sei und wahrscheinlich sehr lange schlafen würde...man sollte ihn bloss nicht wecken. Und ja, er wirkte auch so, als würde er gleich in der Wirtsstube umkippen wollen.
Die Ghule wachten natürlich über alles, auch dass alles frei von Licht sein würde. Mehrfach zu gehangen, vielleicht ein Tisch davor gestellt...Hauptsache kein Licht, welches dem Herrn schaden würde...

[Nubis]

So endete die Reise von Galeno noch nicht ganz, denn er verblieb noch, um die vereinbarten Entwürfe zu gestalten und möglicherweise neue Beziehungen zu schaffen oder zu festigen, doch dies ist eine andere Geschichte.



Zusammenfassung:

Galeno reist nach Pisa, um seine Clanschwester Sofia ihrem Erzeuger zu bringen. Doch vorerst möchte er noch Informationen einholen jnd trifft im Elysium auf u.a. den dortigen Hüter genau dieses. Galeno wird informiert, dass Stephanus nicht auf ihn vorbereitet sei, dass sein Besuch und der Grund überraschend sei und man es so wolle.
Schlussendlich, nachdem er einwilligte, ein Fresco für das Elysium zu schaffen, begibt sich Galeno zu dem Ancilla und überbringt die Nachricht.
Danach bleibt er noch ein Weilchen in der Domäne Pisa.