[1037] Hundselend [Galeno, Anastasia]

[Juni '20]
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Nubis
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Re: [1037] Hundselend [Galeno, Anastasia]

Beitrag von Nubis »

Der Strand lag recht idyllisch vor ihnen. Der Weg dort hin hatte einige Schritte Zeit gekostet. Sie waren vorbei am Friedhof und vorbei an den Toren zu Burgus gelaufen, dann einen kleinen Trampelpfad hinunter zum Meer abgestiegen. Kies knirsche unter ihren Füssen, das Meer rauschte weisse Wellen, die einige der Steine mit sich nahmen und einige neue hinzu spülten. Etwas Tang war ebenfalls herangespült worden, sowie sicherlich auch einige Muscheln.

Galenos Diener, der junge Blondschopf, war mitgekommen und Toni hätte er sicherlich auch nicht im Haus zurückgelassen. Mit viel Abstand folgten die Diener ihnen.
Als Galeno eine der Muscheln entdeckte, wies er Julio an, einige von ihnen zu suchen und zu sammeln. Dies setzte er sogleich in die Tat um und ging den Strand entlang der Wasserlinie ab, um diese zu suchen.

Dann wendete sich Galeno erst an Anastasia und somit ihrer Frage und Bemerkung zu.

"Die Wachhunde lasst ihr vorerst in Ruhe! Es ist zu riskant, sich ihnen zu nähern und möglicherweise zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Strassenköter, jung wie alt, aber recht gesund wirkend, werden es erst einmal sein, die ich benötige und säuberlich getrennt von ihnen einige kranke Tiere, am besten mit unterschiedlichem Krankheitsbild. Erbrechen, Durchfall, Blutausscheidungen, Schwäche, löchriges Fell... Auch diese am besten getrennt voneinander. Könnt ihr Tiere also gefügiger machen?"

Dann hob er eine Braue und meinte "So?"
Ein leichtes Schmunzeln folgte. "Ich überrasche also ein Mitglied des Clan der Verborgenen...."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Anastasia
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Re: [1037] Hundselend [Galeno, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia nickt und stellt sich neben Galeno, leicht hinter ihn. "Gefügig, ja, das kann ich. Mit etwas Glück kann ich sie sogar davon überzeugen, dass sie das ganze Rudel zu euch führen."
Sie sieht hinaus ans Meer und lacht leise.
"Wir sind verborgen, nicht überraschungsfest. Wünscht ihr manchmal auch, der Schaum auf einer der Wellen sein zu können?"
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
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Nubis
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Re: [1037] Hundselend [Galeno, Anastasia]

Beitrag von Nubis »

Er blickte sie fragend an. "So? Nicht überraschungsfest? Seid ihr nicht aber auch der Clan, der angeblich über alles schon informiert ist? Ihr zerstört gerade einen Mythos..." meinte er ruhig. "Etwas, dass eurem Clan nicht gerade gut bekommt."
Nein, denn ein Mythos um etwas war Gold wert, so auch die Geheimnisse seines eigenen Clans.

"Nun, aber sei es drum. Ich werde Käfige anfertigen lassen und ihr besorgt mir die Hunde. Somit kann ich mich dann um die Forschung kümmern, damit ihr bald diese abgerichteten Hunde nicht mehr fürchten müsst."
Sein Blick wanderte wieder zu Meer und er schüttelte mit dem Kopf.
"Warum sollte man der Schaum auf den Wellen sein wollen? Immer wieder hin und her getrieben von der schier überwältigenden Kraft des Wassers? Ohne jegliche Möglichkeit dem jemals zu entfliehen? Zerschellend an den unbarmherzigen Klippen der felsigen Ufer? Nein...ich wüsste bessere Existenzen, in die man sich wünschen könnte..."
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Anastasia
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Re: [1037] Hundselend [Galeno, Anastasia]

Beitrag von Anastasia »

Anastasia sieht ihn misstrauisch an und ließ dieses Thema fallen. Sie musste vorsichtiger werden. Angelique hatte Recht. Sie hatte geglaubt, Galeno sei ein freundlicher Kainit, aber scheinbar las er doch Dinge, die niemals gesagt wurden zwischen den Zeilen. Die nichteinmal gedacht wurden. Sie wollte doch nur höfliches Geplänkel, aber wie immer hatte sie da versagt. Gut. Sie würde sich nun kurz halten. Für Geplänkel waren andere da. Auch die Sache mit dem Schaum. Alle unterschätzen ihn. Der Schaum, der den Menschen vorgaukelt, man sei den Fluten entkommen, man könne Luft holen, nur um ihn dann samt seiner Hoffnung doch ersticken zu lassen, nur weil man davon geatmet hat und er genauso tödlich ist wie das Wasser, nur hinterhältiger. Man sagte es seien unglücklich verliebte Meerjungfern.
Sie wischte die Gedanken beiseite. Das hier war ein Geschäft. Noch einen kurzen Blick auf das Meer und seinen Schaum. Tasia, das Gerücht müsste sie ebenfalls nochmals anheizen. Argh. Das Meer nahm ihr die Konzentration.
"Wieviele Hunde? Und was ist das Gegenangebot? Sollen sie hierhin gebracht werden, oder übernimmt sie ein Mittelsmann irgendwo anders?" Der Themenwechsel war apruppt, und doch hatte sie nur Angst, ihre Gedanken könnten wieder im Meer versinken.
I saw a creature, naked, bestial,
Who, squatting upon the ground,
Held his heart in his hands,
And ate of it.
I said, "Is it good, friend?"


Ausschnitt aus in the desert, stephen crane
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Nubis
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Re: [1037] Hundselend [Galeno, Anastasia]

Beitrag von Nubis »

"Bringt sie hinter zu dem Wäldchen, welches an der Starssse zwischen meinem Grundstück und Burgus liegt. Dort wird sie wer in Empfang nehmen. Die Anzahl sollte ausreichend sein für Untersuchungen, also zehn bis zwanzig...aber nicht gleich unbedingt alle in einer Nacht. Gebt aber vorher Bescheid, wann ihr liefert."
Einen kleinen Moment dachte er nach, dann nickte er.
"Ihr habt dafür einen gleichwertigen Gefallen gut. Nebst der Tatsache, dass es euch generell bei eurer Aufgabe als Liktor hilft." Ein knappes Lächeln huschte über sein Gesicht, doch Freundlichkeit war dabei nicht ausschlaggebend.
"Ansonsten würde ich sagen, wir enden dies Gespräch für heute und ich sehe, was ihr mir liefern werdet. Denkt daran, je besser die Ausbeute, umso besser kann ich für die Liktoren arbeiten. Schlechte Ausbeute bedeutet auch für euch schlechtere Ergebnisse."

Mit diesen Worten endete er das Gespräch, höflich, jedoch mit wenig füllenden Worten. Zeit war dieser Nächte rar und so merkte man ihm wohl auch die Eile nun an.



Zusammenfassung:

Anastasia wird von Galeno gebeten, sich darum zu bemühen, ein paar Hunde in der Stadt aufzutreiben, da sie schon früher im Umgang mit Tieren etwas besseres Geschick vorzeigen konnte, als Galeno selbst. Es sollen vor allem kranke Hunde sein, aber auch gesunde, um die Tests an ihnen zu starten. Dabei erhält sie eine offene, gleichwertige Gegenleistung. Nach dem Geschäft gehen sie wieder ihrer Wege.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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