[Fluff] Eine Blume am Wegesrand [Galeno]

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Nubis
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[Fluff] Eine Blume am Wegesrand [Galeno]

Beitrag von Nubis »

Eine Blume am Wegesrand ---

Gott lenkt all unsere Geschicke …
Gott ist allmächtig …
Gott hat für jeden einen Plan…
Und wir dienen ihm mit all unserer Kraft des Körpers und des Geistes…


Es war Herbst, der Winter sollte bald Einzug halten. Diese Jahreszeit, in der es auch hierzulande Entbehrungen gab und manch einer mit Hunger zu kämpfen hatte.
Die Mönche der Einsiedelei Camaldoli hatten einen gewissen Vorrat zusammengetragen und für diese Woche die letzten Einkäufe auf einem der etwas entfernteren Märkte getätigt. Der Weg zurück zum Kloster glich eher einem Trampelpfad, als einem befestigten Weg. Karren kamen hier nur spärlich voran. Rechts und Links des Weges hatten ein paar Bauern ein paar karge Felder ihr Eigen nennen dürfen. Nichts als Unkraut wuchs jetzt darauf und Gras säumte vor allem die Felder. Einige Bäume hatten etwas Laub verloren und bis hier hin geweht und der eine oder andere knorrige Olivenbaum zeugte von einem harten leben, so verquer gewachsen, wie er da stand. Die Erntezeit für Oliven war schon vorbei gewesen und so wirkte er eher kränklich, jammernd und auf einen neuen Frühling hoffend.
Die Umgebung gab nicht viel her, die Blicke der Mönche waren daher eher gesunken und auf den Weg bedacht. Niemand sah sich um, selbst dann nicht, als sie die Pforte der Einsiedelei erreichten.

Doch der letzte des Zuges aus Männern in dunklen Roben des Benediktinerordens, einer der Jüngeren, der zum ersten Mal mit auf den Markt gedurft hatte, ward aus den Augenwinkeln etwas gewahr, was auf dem Weg am Morgen nicht gleich gewesen war.
Jetzt am Abend blitzte dort in dem Graben zwischen Weg und Feld etwas auf, ein Stück Stoff, Leinen oder Wolle, wurde ab und an von dem aufkommenden Wind, der des Nachts sicherlich noch an Stärke gewinnen würde, hochgespielt. Zwischen den Stengeln einiger noch so spät blühender Feldblumen war es kaum auszumachen.

Der junge Mönch trat neugierig näher, auch wenn er eigentlich die Weisung hatte, sich nicht aus dem Trupp heraus zu schälen. Doch ihm schien es wichtig, ein inneres Bedürfnis zu sein. Sobald er dann erblickte, was er dort vorfinden sollte, war er umso froher, dass er diese Entscheidung getroffen hatte.
Ein Neugeborenes lag in einem groben Tuch, welches mit etwas Blut getränkt war und schien zu schlafen. Als er den Stoff etwas zur Seite strich, musterten den jungen Mönch allerdings ein paar grosse, kugelige Augen voller Neugierde. Das Braun mit dem leichten Schimmer von Bernstein darin umhüllte das Innere des jungen Benediktiners und liess sein Herz erwärmen.
Er konnte nicht anders, als ihn den anderen zu zeigen. Ob man sich für das kleine Leben entscheiden würde? Ob man es in der Gemeinschaft willkommen heissen würde?

Noch in der Nacht herrschte eine rege Diskussion darüber, ob man ein Kind, welches jemand zum Sterben wohl ausgesetzt hatte, hier aufnehmen sollte. Die Frau, die dies getan habe, gehöre auf jeden Fall gerichtet, doch würde es schwer werden sie zu finden und zudem war es nicht an den Mönchen darüber wirklich zu richten. Wenn, dann war es an Gott dies zu tun.

Doch das kleine Leben, welches noch immer still die Mönche mit den grossen Augen betrachtete, konnte nichts dafür. Sehr wahrscheinlich war es sogar Gottes Wille, dass er eben in diesem Moment von dem jungen Benediktiner gefunden worden war. Vielleicht war der Kleine sogar ein Segen für die Einsiedelei.

Und so gaben sie ihm den Namen “Galeno Fiore” und tauften ihn daraufhin, auf dass er ein Mitglied ihrer Gemeinde werden sollte. Die Stille Blume, die sie am Wegesrand fanden, sollte bei ihnen zu etwas Schönem gedeihen.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Nubis
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Re: [Fluff] Eine Blume am Wegesrand --- Galeno Fiore

Beitrag von Nubis »

Gott prüft uns täglich...
Habe Vertrauen in Gott...
Dann wird Gott dich leiten...



Der erste Winter war für Kind und Mönche recht grausam gewesen. Galeno kränkelte immer mal wieder vor sich hin, zeigte hohes Fieber, Ausschlag und andere Symptome, als solle er geprüft werden, ob er überhaupt den ersten Winter überleben sollte, doch durch die Wirkung diverser Kräuter, durch die Geduld der Mönche und sicherlich auch Dank Gottes Willen schaffte er die erste Zeit.
So zogen die Jahre ins Land und das kleine Bündel wuchs zu einem recht aufgeweckten, aber doch ruhigen Jungen heran. Er war neugierig und quirlig auf seine Art, hing immer hinter den Brüdern, zu denen er am meisten eine Bindung aufgebaut hatte. “Bruder” sein erstes Wort zeigte deutlich, dass er in ihnen eine Familie sah.
Bruder Laurenzo war einer derer, zu denen er am meisten Bezug hatte, denn er malte tolle Bilder an Wände und in Bücher. Der kleine Galeno sah ihm oft fasziniert und still zu, tunkte auch schon mal seine Finger in die Farbe und versuchte ebenfalls etwas zu malen, jedoch war er mit 4 Jahren noch lange nicht in dem Alter, um wirklich Kunstwerke zu schaffen. Trotzdem, seine Leitfigur schaffte es, ihm eine Leidenschaft zu schenken, die nur noch durch eine andere überdeckt werden sollte.

Der Drang nach Wissen.
Ebenfalls im 4. Lebensjahr begann die junge Blume damit, die Mönche mit Fragen zu löchern. Sonst blieb er still und kommunizierte wenig, aber hatte er Fragen, dann stellte er sie, um Antworten zu finden. Wieso sieht Gott die Menschen als Sünder? Warum beten wir so viel? Antwortet er euch auch, oder muss man sich ihn denken? Warum ist alles vorherbestimmt und macht sich Gott dann einen Spaß daraus, wenn Bruder Marius mal wieder über die letzte Stufe der Kapelle stolpert?
Und ja, er hatte viele Fragen und mit seiner kindlichen Naivität brachte er so manchen seiner Brüder in Verlegenheit.
Aber mit der Zeit sollte er selbst auch Antworten finden.

Mit fünf Jahren begann er im Garten mit auszuhelfen und über Pflanzen seine Brüder auszufragen. Auch begann er zu lernen, wie man Schreibgeräte hielt und erste Striche damit vollführte. Zahlen und Buchstaben brachte man ihm bei und so nach und nach wuchs sein Wissen und er begann tatsächlich, sich auch selbst seine Antworten zu suchen.
Im sechsten Lebensjahr durfte er mit anderen lernen, junge Herren teilweise, die in die Einsiedelei geschickt worden waren, um in der Abgeschiedenheit zu lernen und ihren Geist, aber auch ihr Benehmen zu schulen. Dies klappte bei manchen mehr schlecht als recht. Galeno fühlte sich unter ihnen aber nicht all zu wohl. Er mochte die teilweise verzogenen Kinder nicht besonders und machte eher sein eigenes Ding, sonderte sich von ihnen, wenn möglich, ab.
Doch auch andere Novizen kamen mit den Jahren hinzu und bildeten eine nette, kleine Gemeinschaft innerhalb der Mönchsgemeinde. Mit vielen konnte Galeno nichts anfangen, war er doch trotzdem stets ein kleiner Sonderling als derjenige, der vor allem die älteren Brüder als Bezugspersonen sah und mit den Jüngeren so seine Verständigungsprobleme hatte. Freunde besaß er keine und brauchte sie, seiner Meinung nach, auch nicht. Die Gemeinschaft funktionierte auch ohne ganz gut.

Mit was er absolut nie Freundschaft schließen konnte, waren die Tiere der Einsiedelei. Schweine, Ziegen und Hühner hatten es seiner Meinung nach auf ihn abgesehen. Er musste sie natürlich ab und an füttern gehen. Die Schweine stanken, waren aber noch einfach zu handhaben. Allerdings hatte er schon etwas Angst vor ihren feuchten Schnauzen und da sie scheinbar alles fraßen, war er der Ansicht, dass die sicherlich auch ihn, so schmächtig, wie er war, nicht verschmähen würden. Das hohe Quietschen dieser Tiere tat ihm zudem in den Ohren weh und das machten die Schweine recht oft, wenn sie sich vor allem zankten.
Galeno nutzt das Gatter der Schweine geschickt aus und versuchte erst durch zu schlüpfen, später dann so zu klettern, dass er den Eimer mit Fressen in den Trog kippen konnte, ohne dass er zu ihnen rein musste, um dann aber später doch noch einmal hinein geschickt zu werden, um auszumisten.

Schlimmer als die Schweine waren diese arroganten Ziegen. Erstens fraßen sie nicht alles, was man ihnen vor setzte und zweitens war sich Galeno nicht so ganz sicher, warum ihnen Gott Hörner gegeben hatte. Sicherlich, um sich mit ihm einen Spaß zu erlauben, denn die Ziegen schafften es oftmals, ihn in den Dreck zu werfen, indem sie ihn mit einer Rammattacke am Rücken trafen. Es war nicht selten, dass er völlig verdreckt und mit vielen blauen Flecken übersät von diesen Tieren zurück kam und vollkommen erledigt war.

Das schlimmste Getier allerdings waren die Hühner, besonders Ferdinando, der Hahn. Er schützte seine Hennen wie ein mutiger Recke, der Galeno trotz Futter im Eimer zum Todfeind auserkoren hatte. Manche der jungen Mönche und Schüler schlossen sogar Wetten ab, wie schnell der Hahn es schaffen würde Galeno zu erspähen und aus seinem Revier zu vertreiben. Wie viel Futter die stille Blume wohl dabei verschütten würde, wie viele Male er hinfallen würde und so weiter.
Ein paar der Älteren delegierten sogar ihre Aufgabe an Galeno weiter, um ihn ein wenig zu ärgern und er nahm es hin, wenn auch mürrisch.

Erst als er einiges schon gelernt hatte und trickreicher wurde, zeigte sich auch bei den Tieren, dass er gelernt hatte. Das Delegieren von Aufgaben klappte nicht mehr so leicht, denn er begann sich vorsichtiger zu bewegen und schon im Vorfeld wo anders zu sein oder mit anderen Aufgaben betraut worden zu sein, um eben nicht zur Auswahl zu stehen. Meist war er dann bei zusätzlichen Lehrstunden bei den älteren Mönchen, half in der Küche aus oder im Kräutergarten. Er hielt sich beschäftigt und fern von dem großen Übel.
Die Ziegen lernte er abzulenken, denn er erkannte, dass sie an trockenem Brot sehr großes Interesse hatten und die Zeitspanne ausreichte, um ihren Trog zu füllen. Zudem konnte er sie so aus dem Stall locken, um diesen zu säubern.

Auch bei den Schweinen gab es Lockmittel, wie Rüben, die sie gefügiger machten und ihm die Arbeit mit ihnen erleichterte…

….und bei den Hühnern? Das Fressen konnte er ihnen einfach so rüber werfen. Da er auch etwas gewachsen war, reichte sein Wurf nun auch über das Gatter. Die Eier ließ man ihn nicht mehr holen, denn es waren stets zu viele zerbrochen. und den Hühnerstall säubern, nun, auch das ließ man ihn irgendwann nicht mehr erledigen, denn es entstand dabei einfach zu viel Hektik, was ebenfalls zu schlechter Eierausbeute führte.

Zudem wurde es immer wichtiger, dass er andere Dinge lernte und die Tiere bekamen andere, jüngere Novizen zugedacht.

Mit neun Jahren begann Galeno mit einer intensiveren Ausbildung. Seine Zeit bestand aus Beten, Studium, Beten, wieder Studium, das Vorbereiten des Essens, Studium und Schlafen. Selbst wenn er im Garten war, geschah dies auf Grund des Studiums. Bruder Laurenzo und einer seiner Schüler begannen ihm auch künstlerisch etwas beizubringen, jedoch Anfang noch einfache Dinge, wie die Lehre der Farben, die Pigmente, die man benötigen würde, das Anmischen der Farbe, wie es üblich war, einfache Striche und Muster zu zeichnen und natürlich erste, kunstvolle Buchstaben zu schreiben.
Sie erkannten, dass er ein Talent für das Zeichnen zeigte und förderten dies. So kam er in den Genuss, erste, einfache Kopien anzufertigen, die natürlich noch Probeexemplare waren und als Lehrmaterial hauptsächlich her hielten.
Und er genoss es, kannte es aber auch nicht anders. Er mochte tatsächlich den Müßiggang mancher Jünglinge nicht, den sie an den Tag legten. Er versuchte mit seiner zierlichen Figur stets Schritt zu halten, half beim Transport von Büchern und Schriftrollen und dem Sortieren der Bibliothek. Und seine große, aufmerksamen Augen waren in der ganzen Einsiedelei bekannt, sein Durst nach weiterem, was er lernen konnte, ebenfalls und seine Hilfsbereitschaft gegenüber seinen Brüdern.

Noch immer besaß er nur unter den älteren Mönchen einige, die er Freunde nennen konnte, unter Gleichaltrigen allerdings noch immer nicht. Und er lief gut damit.

Doch ein Moment sollte alles verändern.


Lasse dich nicht in Versuchung führen...
Auch Zweifel sind eine Prüfung...
Halte stets fest an deinem Glaube ...
Und vertraue auf Freundschaft...
Denn deine Brüder sind für dich da.
Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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Nubis
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Re: [Fluff] Eine Blume am Wegesrand [Galeno]

Beitrag von Nubis »

Es hatte seit einigen Monaten Zuwachs gegeben. In den Reihen der Novizen des Klosters waren einige neue Gesichter vertreten. Neue Brüder, die Gott ihren Dienst geschworen hatten. Die vielen Leiber in dem Schlafsaal sorgten selbst in kalten Nächten für eine gewisse Wärme im Raum. Hier ein Sohn eines Bauern, der sich diesen nicht mehr hatte leisten können und statt ihn Hunger leiden zu lassen in den Klosterdienst geschickt hatte. Dort ein Sohn eines Adligen, der „was rechtes“ aus dem Knaben machen wollte und in die Strenge des Klosters übertragen hatte. Auch wenn sich dieser noch immer mit dem Titel rühmte, so war er doch nur einer unter vielen Söhnen dieser Familie.
Ein Waise war an die Klostermauern gekommen und war aufgenommen worden und zu guter Letzt ein Mann, dessen Herkunft im Unklaren lag. Doch man stellte nie zu viele Fragen. Wer sich Gott verpflichten wollte, der hatte die Möglichkeit dazu, durfte der Gemeinschaft seinen Dienst bieten und die meisten verrichteten diesen auch mehr oder minder dankbar.

Der junge, vielleicht zukünftige Gelehrte unter ihnen, welcher mittlerweile wichtige Aufgaben in der kleinen Bibliothek des Klosters verrichtete und selten noch mit den „normalen“ Aufgaben betraut wurde, begab sich auf den Weg zum Mahle.
Genau jetzt um die Osterzeit herum war es eine der wohl wichtigsten Zeiten und niemand erlaubte es sich zu fehlen. Es gab zur Fastenzeit schliesslich streng geregelte Zeiten in denen alle gemeinsam zusammen sassen und nach Gebeten zusammen die Speise zu sich nahmen. Ganz ohne tierische Zusätze und so hatte der Koch einen Brei aus Getreide, Rüben und einigen Kräutern geschaffen, dem ein paar Oliven hinzugegeben waren.

Dieser Zeiten beschwerten sich auch immer die Schweine in ihrem Stall. Fasten bedeutete auch für sie, dass Fleischabfälle weniger anfielen. Als umso seltsamer empfand es Galeno, als er viel später nach dem Mahle auf dem Weg zur Bibliothek an den Schweinen vorbei kam und diese laut und beherzt quiekten. Sie klangen nicht wie sonst, sondern eher vergnügt und fröhlich.
Sein Schreibzeug in Händen, näherte er sich dem Stall und liess seine Neugierde gewinnen. Er kam nicht sonderlich nah, denn wer ihn kannte, der wusste um seine besondere Beziehung zu Tieren, doch es reichte, um die wachen Augen mit einem Grauen zu erfüllen.

In den Morast bei den Gattern klatschte das kleine Tintentöpfchen aus Ton, landete sie angeschnittene Schreibfeder und nahm sofort den Schmutz in sich auf. Kreidebleich stand er da, als habe er den Teufel gesehen. Kein Mucks entwich dem ohnehin recht stillen Knaben.

Dann schluckte er. Seine Füsse bewegten sich wie von selbst. Seine verlorenen Gegenstände nicht beachtend, Schritt um Schritt. Treppen hinaus, hinein in schützende Mauern, die dennoch erdrückend wirken konnten. Wie von fremder Hand bewegt, klopfte er an die Tür seines Lehrmeisters der Schriften. Was ihn hier her geführt hatte, wusste er gar nicht und auch das Kommende übermittelte er mit einer Sicht auf einen Schleier aus dichtem Nebel. Sein Geist war betäubt und doch, irgendwie funktionierte er.

Die Stimme des Lehrmeisters nahm er kaum wahr, so dumpf und verschluckt, wie sie war. Und doch antwortete er.
„Unsere Schweine fressen Leichname von unseren Brüdern….“
Heraus brachte er es, als seien es reine Fakten, völlig ruhig und gefasst. Keine Panik zu erkennen, doch innerlich hallte der Klang nach.
Leichen...von Brüdern...mit einem Beil zerstückelt...von den Schweinen angefressen.

Es war unerheblich, ob der Fall wirklich aufgeklärt worden war. Die erste so schockierende Begegnung mit dem Tod seiner Brüder, hatte in dem jungen Mann etwas ausgelöst. Es wuchs keine Abscheu vor dem Tod, nein, ganz im Gegenteil. Die Bilder, die jede Nacht wiederkehrten weckten eine Neugierde, einen Wissensdurst, der sich darin äusserte, dass er Bücher durchforstete und Illustrationen anpasste, tote Tiere untersuchte, sofern es ihm möglich war und sich mehr und mehr von seinen Brüdern distanzierte….

Und eines Abends wurde nach ihm geschickt… Bruder Martinus, der Prior der Einsiedelei wollte ihn sehen.

Und so nahm es seinen Anfang…

Wenn der Gevatter an die Pforte klopft,
so heisse ihn willkommen, mein Kind...
In der Unendlichkeit wirst du auferstehen und Erkenntnis finden
...nimm es an, dies Geschenk...

...und begib dich in die Umarmung des Todes...


Das zu lernen, was Gott uns durch die Not lehren will, ist wichtiger, als aus ihr herauszukommen.
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