[1043] Und sie fanden keinen Platz in der Herberge [Macario, Valerios]

[Valerios]

"Das tut mir leid für euer Geschäft. Aber dem Herren sei's gedankt, gibt es ja auch andere zahlende Kundschaft.
Aber das heißt, ab und zu kommt er noch hierher?"

[Macario]

Der Wirt antwortete:

"Von Zeit zu Zeit, ja... wisst Ihr, die Kirche zahlt gut und außerdem sei es gut, eine gute Tat vor dem Herrn sozusagen. Gerade in diesen Zeiten müsse man fest zu Gott stehen."

[Valerios]

"Wohl wahr, sie zahlen gut. Und sie verdienen gut an den frommen Spenden. Und dann versaufen sie die Kollekte im Wirtshaus. Und so ist jeder mit seinem gerechten Teil bedacht." spöttelt der Lumpenprediger. "Also er kommt so ein paar Mal im Monat, oder eher regelmäßig?"

[Macario]

Jetzt blickte der Wirt doch etwas überrascht drein.

Er fragte mit unsicherer Stimme:

"Was wollt Ihr denn eigentlich von den Mönchen? Geht doch in die Kirchen hier in Domus, wenn Ihr den Beistand sucht."

[Valerios]

Ungläubig blickt der Mann zurück: "Na habt ihrs noch nicht gehört? Ist doch schon Stadtgespräch: Unter den Benediktinermönchen, da versteckt sich ein Hexenmeister. Man sagt er ist mit den Dämonen im Bunde, genauso wie die Fieschi. Raffaele Brambilla zahlt immer noch gut für Hinweise. Man sagt dieser hexerische Mönch ist ein lebender Leichnahm.."

[Macario]

Sichtlich verwirrt fragte der Wirt den alten Mann:

"Und Ihr sagt, dass... dieser Hexenmeister... hier in meiner Herberge? Gütiger Gott!"

Mit einem leicht angewiderten Gesichtsausdruck sagte er dann mit mehr Nachdruck:

"Besser Ihr geht gleich... ich wollte ohnehin soeben schließen!"

[Valerios]

"Ja, vielleicht. Gehabt euch wohl, guter Mann. Gebt acht auf euch."
Mit diesen Worten erhebt er sich vom Stuhl. Er zittert und schlurft ein bisschen als er sich Richtung Tür bewegt.
Er stützt sich kurz am Türbalken ab und wirft einen letzten Blick in den Schankraum. Es wird Zeit dem Meister Bericht zu erstatten.

[Macario]

Zusammenfassung:
Ein alter, ausgemergelter Mann, fragte in der Herberge L' artigiano laborioso beim Wirt nach einem Mönch, einem Benediktiner mit schwarzem Spitzbart. Der Wirt beantwortete die Fragen des alten Mannes, als dieser ihm den dreifachen Preis eines Bieres bezahlte. Auf die Rückfrage des Wirtes nach den Hintergründen des Interesses gab der alten Mann an, dass ein Hexenmeister sich unter den Benediktiner-Mönchen in Genua verstecke und Raffaele Brambilla gut für Hinweise zahle. Der Wirt erklärte daraufhin, dass er schließen wolle und der alte Mann besser gehe.